Forschungsprogramm 2013-16 - Leibniz-Institut für ökologische ...
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Forschungsbereiche<br />
rangegangenen Programmperioden Szenarien der Siedlungsentwicklung <strong>für</strong> einzelne Kommunen<br />
bis 2030 mit Akteuren vor Ort entwickelt und <strong>für</strong> Gesamtdeutschland Flächen-,<br />
Energie- und Stoffstromrelevanz von Nachhaltigkeitsstrategien untersucht – immer mit dem<br />
Fokus Wohnungsbestandsveränderung. In der Programmperiode <strong>2013</strong>-<strong>16</strong> ist die Gesamtstadt<br />
Gegenstand der Forschung. Hier<strong>für</strong> sind alle Nichtwohngebäude differenziert zu analysieren<br />
und zu modellieren. Der Betrachtungsrahmen <strong>für</strong> Szenarien der Siedlungsentwicklung<br />
wird <strong>für</strong> spezifische Fragestellungen bis 2060 ausgeweitet.<br />
Forschungsfragen<br />
Ausgehend vom Lebenszyklusansatz (Herstellung, Betrieb, Umbau, Entsorgung (Abriss) der<br />
gebauten Umwelt) werden die Bestandsentwicklung und die damit verbundene Ressourcennutzung<br />
(Stoffe, Energie und Flächen) modelliert sowie anhand von räumlich differenzierten<br />
Entwicklungsszenarien analysiert und nach Effizienzgesichtspunkten (Aufwand/Nutzen) eingeschätzt.<br />
Der Nutzen ist dabei jeweils ebenenspezifisch zu definieren. Einwirkungen auf die<br />
natürliche Umwelt werden quantifiziert und Handlungsoptionen im Sinne einer dauerhaft<br />
umweltgerechten Raumentwicklung aufgezeigt. Der Betrachtungshorizont zur Abschätzung<br />
von Entwicklungen ist langfristig angelegt.<br />
Vier Forschungsfragenkomplexe untersetzen das Arbeitsprogramm:<br />
1. Wie entwickeln sich Nutzungsanforderungen an die gebaute Umwelt aufgrund des demographischen<br />
Wandels und neuer Nutzerorientierungen, wieweit erzeugt im Umkehrfall<br />
ein Bestandsüberangebot neue Nutzungen und Nutzertypen, welche zeitlich-räumliche<br />
Charakteristik hat die Dynamik der Veränderung, welche quantitativen Implikationen hat<br />
dies <strong>für</strong> die Ressourceninanspruchnahme von Siedlungsstrukturen?<br />
2. Wie werden sich insbesondere die mineralischen Stoffströme in einer Gesamtbetrachtung<br />
von Hoch- und Tiefbau <strong>für</strong> Deutschland räumlich und zeitlich differenziert unter Einbeziehung<br />
von Recyclingpotenzialen entwickeln und wie sind die Ressourcenschonungspotenziale<br />
zu bewerten? Mit welchem Methodenmix lassen sich dabei der unterirdisch bebaute<br />
Raum und Nichtwohngebäude stofflich-energetisch hinreichend genau berechnen?<br />
3. Welche Potenziale bieten die „Data Envelopment Analyse“ und „Mischungsmodelle“<br />
(Hybrid Model) sowie die „siedlungsstrukturelle Materialflussanalyse“ zur Bewertung der<br />
Ressourceneffizienz von Siedlungsstrukturen?<br />
4. Wie lassen sich vorliegende Erkenntnisse und methodische Ansätze zu einem siedlungsstrukturellen<br />
Ressourcenmodell zusammenführen und weiterentwickeln, das geeignet ist,<br />
ressourcenbezogene Fragestellungen im baulichen Kontext unter Beachtung der jeweils<br />
über- bzw. untergeordneten siedlungsstrukturellen Zusammenhänge adressaten-bezogen<br />
zu beantworten.<br />
Alle vier vorgenannten Forschungsfragekomplexe legen wichtige Grundlagen <strong>für</strong> eine Abbildung,<br />
Bewertung und Steuerung von Ressourcenströmen auf nationaler und internationaler<br />
Ebene. Neben dem Aufzeigen von Handlungsoptionen werden u. a. in transdisziplinären<br />
Forschungsansätzen mit den Akteuren vor Ort Ansatzpunkte einer Steuerung in Richtung<br />
ressourceneffizienterer Siedlungsstrukturen erarbeitet.<br />
Folgende Annahmen stehen dabei im Hintergrund der Forschungsfragekomplexe:<br />
• Demographisch und kulturell bedingte Veränderungsdynamiken der Nachfrage und die<br />
Trägheit des Bestandes zehren unter unveränderten Rahmenbedingungen immer wieder<br />
die Erfolge von Ressourceneffizienzbemühungen auf.<br />
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