Forschungsprogramm 2013-16 - Leibniz-Institut für ökologische ...
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Forschungsbereiche<br />
sorgemaßnahmen simuliert werden können. Des Weiteren ist mit der Beschreibung von verschiedenen<br />
Einwirkungen durch den Klimawandel wie Sommerhitze und Starkniederschläge<br />
begonnen worden (Fahrion et al., 2012).<br />
Die Ergebnisse der Vulnerabilitätsanalysen sind in die Entwicklung einer Szenario-Methodik<br />
als kombiniert qualitativer und quantitativer Ansatz (vgl. Alcamo, 2008) <strong>für</strong> die regionale<br />
Abschätzung der Risiken und Chancen des Klimawandels eingeflossen (Schanze & Sauer,<br />
2011; Schanze et al., 2012). Außer der Systemanalyse umfasst der Ansatz die Formulierung<br />
und Parametrisierung von praxisrelevanten Szenarien und Handlungsalternativen sowie deren<br />
Analyse und Bewertung ex ante. Zur Gewährleistung einer Verwertbarkeit durch die Akteure<br />
der Stadt- und Regionalentwicklung sind webbasierte raumbezogene Entscheidungsunterstützungswerkzeuge<br />
konzipiert und zu einem gewissen Teil bereits prototypisch umgesetzt<br />
worden.<br />
Im Hinblick auf den Umgang mit Hochwasserrisiken und ihre Unsicherheiten liegen Erkenntnisse<br />
über die Wirksamkeit neuer formeller Planungsinstrumente wie der wasserrechtlichen<br />
Ausgleichsregelung vor. Zugleich ist der Bedarf <strong>für</strong> eine neue Risikodogmatik im nationalen<br />
Recht im Verhältnis zu aktuellen unionalen Rechtsentwicklungen ermittelt worden (Jaeckel &<br />
Janssen, 2012).<br />
Und nicht zuletzt wurden zentrale Faktoren <strong>für</strong> ein konzeptionelles Prozessmodell <strong>für</strong> die<br />
erweiterte Berücksichtigung von Umweltrisiken beim Risikomanagement sowie Erfolgsfaktoren<br />
<strong>für</strong> eine effektive, effiziente und robuste Risikoreduktion identifiziert. Daraus sind erste<br />
Orientierungsthesen zum Zusammenhang der Faktoren und zu den Erfolgsfaktoren abgeleitet<br />
worden.<br />
Im Rahmen der wissenschaftlichen Diskussion des Konzeptes der Resilienz (vgl. z. B. Folke,<br />
2006) wurde außerdem damit begonnen, dessen Bedeutung <strong>für</strong> die raumwissenschaftliche<br />
Risikoforschung zu analysieren. Neben einer Einbeziehung in die Abbildung von Risikosystemen<br />
erscheint es gerade im Hinblick auf die Kapazitäten <strong>für</strong> den Umgang mit dem Unerwarteten<br />
Erklärungs- und Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen (Christianson et al., 2009; Obrist<br />
et al., 2010).<br />
Forschungsfragen<br />
Im Programmzeitraum <strong>2013</strong>-20<strong>16</strong> werden <strong>für</strong> Umweltrisiken in Bezug auf ausgewählte Naturgefahren,<br />
mögliche Einwirkungen durch den Klimawandel und anthropogene Umweltbelastungen<br />
in nationalen und internationalen Untersuchungsgebieten drei übergeordnete Forschungsfragen<br />
bearbeitet:<br />
1. Inwieweit können die vorliegenden raumbezogenen Vulnerabilitäts- und Risikoanalysen<br />
<strong>für</strong> weitere Einwirkungsarten, Rezeptoren und Skalen sowie <strong>für</strong> die Simulation der Wirkungen<br />
von Vorsorgeoptionen weiterentwickelt werden?<br />
2. Welche Planungs- und Bewertungsansätze einschließlich Entscheidungsunterstützungswerkzeuge<br />
lassen sich <strong>für</strong> die Handhabung von Umweltrisiken in der Stadt- und Regionalentwicklung<br />
ableiten und wie können diese insbesondere <strong>für</strong> Instrumente der Raumund<br />
Umweltplanung methodisch, technisch und rechtlich operationalisiert werden?<br />
3. Wie laufen regionale Prozesse der Strategieentwicklung beim Risikomanagement ab und<br />
welche Faktoren, insbesondere Netzwerkstrukturen und institutionelle Rahmenbedingungen,<br />
sind <strong>für</strong> ihren Erfolg bzw. Misserfolg ausschlaggebend?<br />
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