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Forschungsprogramm 2013-16 - Leibniz-Institut für ökologische ...

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Forschungsbereiche<br />

gen und in ihrer Fortschreibung gesichert sein. Diese Anforderungen können derzeit nur von<br />

Geobasisdaten erfüllt werden. Dabei hat sich gezeigt, dass topographische Geobasisdaten<br />

die tatsächliche Flächennutzung genauer, aktueller und homogener erfassen als Katasterdaten<br />

(Meinel/Scheffler 2011). Die genaueste, flächendeckende geotopographische Kartierung<br />

in Deutschland erfolgt im Digitalen Landschaftsmodell (DLM) von ATKIS in der Basisversion.<br />

Aus diesem Modell werden auch großmaßstäbige Topographische Karten abgeleitet. Es wird<br />

in dreijährigem Turnus auf Basis von Ortholuftbildern, Vermessungsdaten und Vororterhebungen<br />

im Maßstab 1:10.000 aktualisiert. Der hohe Informationsgehalt, die zentrale und<br />

homogenisierte Datenhaltung, die seit ca. 2006 mit der 3. Ausbaustufe erreichte Qualität<br />

sowie die gesetzlich gesicherte Fortführung machen das ATKIS Basis-DLM zu einer hervorragenden<br />

Grundlage eines Flächenmonitorings. Dies zeigen u. a. die Ergebnisse einer systematischen,<br />

flächendeckenden Auswertung des Basis-DLM durch die indikatorenbasierte Beschreibung<br />

der Flächennutzungsentwicklung im Monitor der Siedlungs- und Freiraumentwicklung<br />

(IÖR-Monitor).<br />

Indikatoren ermöglichen die Beschreibung ausgewählter Eigenschaften bzw. Zustände und in<br />

Zeitreihen die Bewertung von Veränderungen im Hinblick auf Zielvorgaben. Aus der Vielzahl<br />

von Indikatorsystemen sind hier nur die erwähnt, die auch einen Indikator mit Aussagen zur<br />

Flächennutzung oder zur Flächeninanspruchnahme haben. Dazu zählen die Indikatoren der<br />

nationalen Nachhaltigkeitsstrategie (Bundesregierung 2012), das Umwelt-Kernindikatorsystem<br />

des UBA (KIS, UBA), die Arbeiten der Länderinitiative <strong>für</strong> einen länderübergreifenden<br />

Kernindikatorsatz (LIKI), die UMK-Indikatoren (hier insbesondere die Indikatoren zur<br />

Flächeninanspruchnahme, Landschaftszerschneidung und zu Naturschutzflächen) sowie das<br />

Indikatorsystem der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (BfN). Einige Indikatorkonzepte,<br />

wie das Nachhaltigkeitsbarometer Fläche (Siedentop et al. 2007) und die Indikatoren<br />

zur Messung des Urban Sprawl (Siedentop/Fina 2010), sind nur theoretisch skizziert und<br />

beispielhaft erprobt, werden aber weder flächendeckend noch wiederholt berechnet.<br />

Die bestehenden Indikatorsysteme bedürfen dringend einer Ergänzung, um die Wirksamkeit<br />

raumplanerischer Instrumente und die Erreichung flächenpolitischer Ziele wie Reduktions-,<br />

Schutz- und Erhaltungs-, Nutzungsstruktur- und Nutzungseffizienzziele messbar zu machen<br />

(Siedentop et al. 2007). Insbesondere die zunehmende Zerschneidung und Zersiedelung der<br />

Landschaft müssen durch Indikatoren beschrieben und deren Entwicklung auf Grundlage<br />

eines Monitorings verfolgt werden. Wegweisend sind hier die Arbeiten von Jäger zur Messung<br />

der Landschaftszerschneidung (Jäger et al. 2008), der Zersiedlung der Landschaft (Jäger<br />

et al. 2010a) und des Urban Sprawl (Jäger et al. 2010b).<br />

Für die Bewertung der Entwicklung auf Grundlage von Indikatoren bieten sich multivariate<br />

Analyse- und multikriterielle Bewertungsmethoden an (Thinh 2011a; Thinh et al. 2011b).<br />

Verfahren des räumlichen Data-Mining ermöglichen es, sehr große, komplexe Datenbestände<br />

zu analysieren, Muster, Regeln und Trends zu erkennen und neue Erkenntnisse über den<br />

Zusammenhang der Kenngrößen und Determinanten zu gewinnen (Behnisch 2009; Laube<br />

2011; Miller/Han 2009). Denn die stetig wachsenden und zunehmend heterogenen Geodatenbestände<br />

verlangen nach Alternativen zur klassischen Raumanalyse in Geographischen<br />

Informationssystemen (GIS). Techniken des (raum-zeitlichen) Data-Mining und des Knowledge<br />

Discovery unterstützen die rechnergestützte Wissensentdeckung in großen (Geo-) Datenbeständen.<br />

Wesentliche Entwicklungen der letzten Jahre sind: Ensemblebasierte Lernverfahren,<br />

Support Vector Machines, Kernel-basierte Verfahren, Graphbasierte Lernverfahren<br />

<strong>für</strong> relationale Daten.<br />

Für die kleinräumige Visualisierung der Flächenentwicklung sowie die zukünftige Regionalstatistik<br />

erlangen Rasterkarten auf Grundlage von geographischen Gitternetzen (Geographi-<br />

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