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Friedrich Wilhelm Hackländer. Unter dem Stadtgraben.

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— 66 —<br />

Ehe aber dieses geschah, mußten die beiden Mägde<br />

einen großen Kübel übrig gebliebenen, warmen Seifenwassers<br />

hereintragen, das fremde Kind wurde von der<br />

Frau Welscher seiner armseligen Lümpchen entkleidet,<br />

in den Kübel gesetzt und sorgfältig gebadet und gewaschen.<br />

Als die Reihe an die Händchen des Mädchens<br />

kam, und es das linke, welches es fest geschlossen<br />

hielt, öffnen mußte, fand die Waschfrau in <strong>dem</strong>selben<br />

einen alten holländischen Ducaten, welchen die<br />

gute Kiliane da hineingesteckt hatte. Dieser Ducaten<br />

wurde sorgfältig aufgehoben, alsdann die Haare des<br />

kleinen Mädchens sauber gekämmt und dasselbe hierauf<br />

mit reinem, frischem Weißzeug und einem gestreiften<br />

Nachtkittel bekleidet, dann wurden die dichten,<br />

schwarzen Haare unter einem weißen Nachthäubchen<br />

verborgen, und als das Kind so frisch und glänzend dastand,<br />

hatte die gute Frau Welscher Freude an ihrem<br />

Werk, küßte es auf die Stirn, ließ es ein Abendgebet<br />

sprechen und legte es alsdann zu Bette. Die Kinder gingen<br />

ebenfalls in das ihrige, Emilie ins Mama-Bett, und<br />

wir sind überzeugt, daß die ganze Familie eines guten<br />

und soliden Schlafes genoß.

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