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N I E D E R S C H R I F T - Landkreis Bad Kreuznach

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N I E D E R S C H R I F T<br />

über die öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Kreistages<br />

am 17.12.2012 im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong><br />

Vorsitzender:<br />

Landrat D i e l<br />

Schriftführer:<br />

Herr Reuß<br />

Beginn der Sitzung:<br />

Ende der Sitzung:<br />

14.30 Uhr<br />

18.50 Uhr<br />

Anwesend waren:<br />

CDU-Fraktion<br />

Anheuser, Helmut<br />

Anheuser, Peter<br />

Bruckner, Heike<br />

Dickes, Bettina<br />

Ebbeke, Rolf<br />

Günster, Jürgen<br />

Hippert, Ralf<br />

Jost, Franz-Josef<br />

Kehl, Rolf<br />

Lorsbach, Alfons<br />

Ludwig-Schäfer, Iris<br />

Lüttger, Markus<br />

Mecking, Egon<br />

Schick, Achim<br />

Schmidt, Adelheid<br />

Schöffel, Achim<br />

Wilhelm, Ludwig<br />

ab TOP 2 teilweise<br />

bis TOP 6 neu teilweise<br />

ab TOP 2 teilweise<br />

SPD-Fraktion<br />

Bohn, Werner<br />

Denker, Anke<br />

Dröscher, Peter Wilhelm<br />

bis TOP 6 neu teilweise


2<br />

Frey, Peter<br />

Ginz, Wolfgang<br />

Greiner, Michael<br />

Harke, Matthias<br />

Hassel, Martina<br />

Kron, Dietmar<br />

Müller, Marianne<br />

Müller, Werner<br />

Pörksen, Carsten<br />

Schaller, Michael<br />

Schöffling, Volker<br />

Dr. Vesper, Michael<br />

bis TOP 6 neu teilweise<br />

ab TOP 6 neu teilweise<br />

ab TOP 2 teilweise<br />

FDP-Fraktion<br />

Bursian, Thomas<br />

Ensminger, Frank<br />

Morsblech, Nicole<br />

Schütt, Max<br />

bis TOP 6 neu teilweise<br />

ab TOP 2 teilweise / bis TOP 6 neu teilweise<br />

Fraktion GRÜNE<br />

Huppert-Pilarski, Gerlinde<br />

Kohrs, Volker<br />

Nuphaus, Ludger<br />

Spindler, Hans-Walter<br />

(siehe auch 3. Beigeordnete)<br />

FWG-Fraktion<br />

Bott, Roland<br />

Michel, Peter<br />

Zimmer, Wolfgang<br />

bis TOP 6 neu teilweise<br />

Fraktion „DIE LINKE“<br />

Dhonau, Rainer<br />

Kaufmann, Timo<br />

Entschuldigt fehlten:<br />

Klöckner, Julia<br />

Schneider, Alfons<br />

Wagner, Fritz<br />

Schauß, Elmar<br />

Weitzel, Günter


3<br />

Von der Verwaltung nahmen teil:<br />

1. Kreisbeigeordneter Nies, Hans-Dirk<br />

2. Kreisbeigeordneter Bumke, Arno<br />

3. Kreisbeigeordnete Huppert-Pilarski, Gerlinde<br />

Regierungsdirektorin Zachau<br />

Herr Skär<br />

(Hauptamt)<br />

Frau Jung<br />

(Hauptamt)<br />

Frau Nagel<br />

(Hauptamt)<br />

Herr Korda<br />

(Hauptamt)<br />

Herr Strasburger (Hauptamt)<br />

Frau Lenz<br />

(Personalrat)<br />

Herr Reimann (Kommunalaufsicht)<br />

Herr Goergen (Amt für Sicherheit, Ordnung und Verkehr)<br />

Herr Rothmann (Sozialamt)<br />

Herr Dick<br />

(Kreisjugendamt)<br />

Herr Bergs<br />

(Bauamt)<br />

Herr Liesenfeld (Bauamt)<br />

Herr Eulgem<br />

(Bauamt)<br />

Herr Schäfer<br />

(Bauamt)<br />

Herr Ryschawy (Kämmereiamt)<br />

Herr Ost<br />

(Kämmereiamt)<br />

Herr Dr. Lichtenberg (Gesundheitsamt)<br />

Herr Franke<br />

(Abfallwirtschaftsbetrieb)<br />

Herr Schlosser (Büro des Landrates)<br />

Herr Eckes<br />

(Jobcenter)<br />

Sonstige:<br />

Vertreter der örtlichen Presse<br />

Zuhörer<br />

Der Vorsitzende begrüßt alle Anwesenden zu der heutigen Kreistagssitzung.<br />

Einen besonderen Willkommensgruß richtet der Landrat an Frau Schöffel von der<br />

Allgemeinen Zeitung <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong>, die am heutigen Tag zum letzten Mal über die<br />

Kreistagssitzung berichtet, da sie ab Januar 2013 nach Mainz versetzt wird. Er bedankt<br />

sich für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihr schon jetzt einen guten Start in ihrer<br />

neuen Tätigkeit.<br />

Herr Diel eröffnet die Sitzung und stellt fest, dass mit Schreiben vom 04.12.2012 formund<br />

fristgerecht eingeladen wurde.<br />

Beschlussfähigkeit ist gegeben.


4<br />

Des Weiteren soll die Tagesordnung um folgenden Punkt ergänzt werden:<br />

TOP 3 neu<br />

Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 05.12.2012; Resolution zu<br />

den Schließungsabsichten der Firma Delphi in Langenlonsheim<br />

Die entsprechende Beschlussvorlage wurde den Mitgliedern des Kreistages mit<br />

Schreiben vom 05.12.2013 übersendet.<br />

Der Kreistag stimmt einvernehmlich der Tagesordnungsergänzung zu.<br />

Im Folgenden gibt der Landrat den Mitgliedern Gelegenheit Änderungs- oder<br />

Ergänzungsvorschläge bzw. sonstige Wünsche oder Anfragen bezüglich der<br />

Tagesordnung vorzubringen. Es liegen jedoch keine Wortmeldungen vor.<br />

Der Kreistag erhebt keine Einwände gegen die mit Schreiben vom 04.12.2012 mitgeteilte<br />

Tagesordnung, einschließlich der o. g. Änderung.<br />

TAGESORDNUNG:<br />

I. Öffentliche Sitzung<br />

1. Einwohnerfragestunde<br />

2. Anfragen<br />

3. neu Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 05.12.2012; Resolution zu den<br />

Schließungsabsichten der Firma Delphi in Langenlonsheim<br />

4. neu Beratung und Beschlussfassung über die Änderung des derzeitigen<br />

Sperrmüllsammelsystems<br />

5. neu Beteiligungsbericht für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> gem. § 90 Abs. 2 GemO /<br />

§ 57 LKO<br />

6. neu Beratung und Beschlussfassung über den Erlass der Haushaltssatzung des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> für das Haushaltsjahr 2013 mit dem Haushaltsplan<br />

und seinen Anlagen, Investitionsprogramm für die Jahre bis 2016<br />

7. neu Öffentliche Mitteilungen und Beantwortung der Anfragen


5<br />

II. Nichtöffentliche Sitzung<br />

1. Personalangelegenheiten<br />

2. Nichtöffentliche Mitteilungen und Beantwortung der Anfragen<br />

I. Öffentliche Sitzung<br />

TOP 1<br />

Einwohnerfragestunde<br />

1.1 Einwohnerfrage des Herrn Klaus Messer, <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong>;<br />

Abrechnungssystem Mensamax für die Schulverpflegung im <strong>Landkreis</strong><br />

Herr Messer macht im Namen des Beirates für Migration und Integration des<br />

<strong>Landkreis</strong>es darauf aufmerksam, dass vor allem Eltern mit Migrationshintergrund<br />

Schwierigkeiten mit dem o. g. System haben. Das Schreiben der<br />

Verwaltung, in dem das Abrechnungssystem erläutert wird, könne aus seiner<br />

Sicht verbessert werden. Vertreter der Firma Mensamax sollten das System<br />

noch einmal in den Schulen mit den Betroffenen durchsprechen. Es könne nicht<br />

sein, dass ein Kind wegen Kommunikationsproblemen kein Essen erhält.<br />

Der Landrat bedankt sich bei Herrn Messer für die Anregung, das Schreiben der<br />

Verwaltung zu spezifizieren.<br />

Wie er weiter informiert, ist es geplant, vor der Ausländerbehörde ein Rollup in<br />

verschiedenen Sprachen mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen“ aufzustellen.<br />

Zurzeit würden die Kosten eruiert werden.<br />

TOP 2<br />

Anfragen<br />

2.1 Schriftliche Anfrage der Kreistagsfraktion DIE LINKE vom 12.12.2012:<br />

Schulessen<br />

Die von der Fraktion DIE LINKE gestellten Anfragen werden durch den Landrat<br />

verlesen und kurz beantwortet (Anlage 1).<br />

2.2 Anfrage der Frau Bruckner, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Stellenstreichung bei der Polizei<br />

Frau Bruckner weist darauf hin, dass der Kreisjugendhilfeausschuss des<br />

<strong>Landkreis</strong>es eine Petition bezüglich der Stellenstreichung bei der Polizei im<br />

Bereich Präventionsarbeit beschlossen hat, die über die Kreisverwaltung an<br />

Herrn Ministerpräsident Beck, Frau Ministerin Dreyer und<br />

Herrn Minister Lewentz gerichtet wurde. Ziel sei es, die Stellenstreichung


6<br />

nochmals zu überprüfen und nach Möglichkeit zurückzunehmen. Sie bittet um<br />

einen kurzen Zwischenbericht über den Status dieser Petition.<br />

Landrat Diel gibt bekannt, dass die Kreisverwaltung, insbesondere das<br />

Kreisjugendamt, in die Petition stark involviert wurde. Er habe im Namen der<br />

Verwaltung einen gesonderten Brief versandt. Aus seiner Sicht hat sich diese<br />

Präventionsarbeit bewährt. Der Vorsitzende bemüht sich, die Streichung der<br />

Stelle zu verhindern.<br />

2.3 Anfrage des Herrn Lüttger, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Leitungsfreistellung in Kindertagesstätten<br />

Herr Lüttger erinnert, dass im Rahmen des Kommunalen Entschuldungsfonds<br />

Einsparungen im Bereich Leitungsfreistellung in Kindertagesstätten erfolgt sind.<br />

Er möchte wissen, ob es inzwischen ein Feedback der Gemeinden bzw. der<br />

Träger betreffend der zukünftigen Kostenübernahme gibt. Weiter erfragt er, ob<br />

es eine klare Regelung gibt, auch für die Träger, die nicht bereit sind, die Kosten<br />

zu übernehmen.<br />

2.4 Anfrage des Herrn Lüttger, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Finanzierung der Musikschulen<br />

Wie Herr Lüttger ausführt, sollten die Verbandsgemeinden und Städte laut<br />

eines Finanzierungsplanes des Landes einen Teil der Kosten der Musikschulen<br />

tragen. Er bittet um eine Zusammenstellung, auch wenn es sich hierbei nicht<br />

um eine Aufgabe des <strong>Landkreis</strong>es handelt, in der die Beschlüsse der einzelnen<br />

Gebietskörperschaften im Hinblick auf die zu zahlenden Kosten ersichtlich sind.<br />

zu 2.4<br />

Der Landrat führt aus, dass die Antwort nachgereicht wird.<br />

Herr Diel macht deutlich, dass er in dieser Angelegenheit handeln musste, um<br />

den Landeszuschuss nicht zu gefährden. Hierfür müsse laut dem<br />

Finanzierungsplan des Landes ein bestimmter Anteil der Musikschulkosten<br />

durch die Verbandsgemeinden bzw. Städte übernommen werden.<br />

Entsprechende Beschlüsse seien durch die Räte teilweise gefasst worden.<br />

Der Vorsitzende wünscht sich, dass die Musikschulen im Kreis verstärkt<br />

zusammenarbeiten. Es könne ein Jugendorchester im <strong>Landkreis</strong> gebildet<br />

werden, in dem Jugendliche aus den Musikschulen rekrutiert werden. Auch in<br />

Bezug auf die Zuschüsse könne dies von Vorteil sein.<br />

zu 2.3. Landrat Diel teilt mit, dass bereits mit über 80 % der Träger ein Vertrag<br />

geschlossen wurde. Die anderen Träger wurden erneut angeschrieben, die<br />

Reaktion müsse nun abgewartet werden. Er macht deutlich, dass eine<br />

Teilfinanzierung über die Kreisumlage ungerecht gegenüber den zahlenden<br />

Trägern ist. Es könne nicht sein, dass die Gemeinden, die keine<br />

Leitungsfreistellung haben oder bereit sind, die Kosten zu übernehmen, über


7<br />

die Kreisumlage die Leitungsfreistellung anderer mitfinanzieren. Es müsse<br />

weiterhin Überzeugungsarbeit geleistet werden. Im Übrigen vertrete die ADD<br />

(Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) die gleiche Auffassung wie die<br />

Kreisverwaltung.<br />

Herr Diel erklärt weiter, dass der Kreis im kommenden Jahr etwa 25 Mio. € für<br />

die Jugendhilfe, rd. 6 Mio. € für Kita- (Kindertagesstätten) und Baumaßnahmen<br />

ausgeben wird. Es sei unverhältnismäßig, dass nun im Bereich der<br />

Leitungsfreistellung über 200.000 € gestritten wird. Er bedauert, dass das Land<br />

hierzu keine einheitliche Richtlinie vorgibt.<br />

2.5 Anfrage des Herrn Bott, FWG – Kreistagsfraktion:<br />

Schülertransport<br />

2.5.1 Herr Bott nimmt Bezug auf die Presseartikel (Allgemeine Zeitung<br />

und Öffentlicher Anzeiger) vom 11.12.2012, in denen davon<br />

berichtet wurde, dass ein Busfahrer Schüler/innen aus Seesbach,<br />

Weitersborn und Schwarzerden auf dem Nachhauseweg aufgrund<br />

der Witterungsverhältnisse bereits in Simmertal absetzte und ihrem<br />

Schicksal überließ. Das Kreistagsmitglied erkundigt sich, wie lange<br />

die Busfahrer in solchen Fällen mit den Kindern warten müssen. Die<br />

Schüler/innen müssten unter Aufsicht genügend Zeit haben, ihre<br />

Eltern zu benachrichtigen, um eine Abholung, ggf. in<br />

Fahrgemeinschaften, zu ermöglichen.<br />

2.5.2 Des Weiteren führt Herr Bott aus, dass an den Sitzplätzen in Bussen<br />

Gurte befestigt sind. Er möchte wissen ob es mit der Sicherheit<br />

verantwortbar ist, wenn Schüler/innen in den Bussen stehen.<br />

zu 2.5.2 Der Vorsitzende informiert, dass die Personenzahl der<br />

Schüler/innen in Bussen wesentlich höher sein darf als bei<br />

Erwachsenen. Es sollten in den Bussen Gurte befestigt sein, an<br />

denen sich die stehenden Personen festhalten können. Im Kreis<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> würde in dieser Angelegenheit nach geltendem<br />

Recht gehandelt werden. Herr Bott könne diesbezüglich aber gerne<br />

nochmals an die Verwaltung herantreten, anschließend kontaktiere<br />

die Verwaltung dann das Land.<br />

zu 2.5.1 Herr Diel erläutert, dass die Verwaltung in diesem Fall mit der ORN<br />

(Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH) in Kontakt getreten ist. Der<br />

relativ junge Busfahrer habe die Wartezeit von 10 Minuten nicht<br />

eingehalten. Eine schriftliche Rüge habe der Fahrer von Seiten der<br />

ORN erhalten. Es sei schwierig, eine Regelung bei wechselndem<br />

Personal zu finden.


8<br />

2.6 Anfrage des Herrn Spindler, Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:<br />

Fischtreppe in Niederhausen<br />

Herr Spindler erfragt den Sachstand bezüglich der Fischtreppe in Niederhausen.<br />

Er möchte wissen, ob in diesem Jahr mit dem Bau der Maßnahme begonnen<br />

wurde.<br />

Herr Nies, 1. Kreisbeigeordneter, berichtet, dass die Fischtreppe in<br />

Niederhausen nun errichtet werden soll. Ihm ist bewusst, dass dies schon<br />

einmal geantwortet wurde, allerdings sei er nicht derjenige, der das Projekt<br />

finanziert bzw. in das Genehmigungsverfahren bringt. Nach seinem<br />

Wissensstand stehe man nun vor der Realisierung. Demnach dürfe davon<br />

ausgegangen werden, dass die Fischtreppe im kommenden Jahr umgesetzt<br />

wird. Die RWE, die die Maßnahme realisieren wird, habe bereits angekündigt,<br />

dass die Straße, die an das Wehr führt, für die Durchführung der Maßnahme<br />

entsprechend gesperrt werden soll.<br />

2.7 Anfrage des Herrn Schöffling, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

K 55 – Verbindung zwischen der B 41 und Burgsponheim<br />

Herr Schöffling erinnert an seine gestellte Anfrage in der Sitzung des Kreistages<br />

am 15.10.2012 zum o. g. Thema. Die Beantwortung seitens des LBM<br />

(Landesbetrieb für Mobilität) reiche ihm nicht aus. Durch den<br />

Ortsbürgermeister von Burgsponheim habe er erfahren, dass es auf der Strecke<br />

in den vergangenen vier Wochen zu sechs Unfällen kam. Auch die<br />

Straßenentwässerung sei nicht optimal gelöst. Aus seiner Sicht ist es dringend<br />

erforderlich, dass hier eine andere Lösung gefunden wird. Drei<br />

Ausweichbuchten seien auf dieser Strecke nicht ausreichend. Das<br />

Kreistagsmitglied erkundigt sich, ob die Möglichkeit besteht, die Strecke auf der<br />

Gesamtlänge zu verbreitern.<br />

Anmerkung der Verwaltung:<br />

Eine Stellungnahme des LBM liegt in Anlage 2 bei.<br />

2.8 Anfrage des Herrn Schöffling, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Terminvergabe bei der Kfz-Zulassungsstelle des <strong>Landkreis</strong>es<br />

Herr Schöffling nimmt Bezug auf die im Jahr 2010 gestellte Anfrage zur o. g.<br />

Thematik. Damals sei geantwortet worden, dass der <strong>Landkreis</strong> Mainz-Bingen ein<br />

Modellprojekt zur Online-Terminvergabe gestartet hat. Er möchte wissen, ob<br />

hierzu neue Erkenntnisse vorliegen.<br />

Landrat Diel sagte zu, dass die Beantwortung der Niederschrift beigefügt wird<br />

(Anlage 3).


9<br />

2.9 Anfrage des Herrn Kehl, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Fachoberschule an Realschulen plus<br />

Herr Kehl erinnert, dass der Schulträgerausschuss aufgrund einer<br />

Bedarfsanalyse für die Einrichtung einer Fachoberschule mit der Fachrichtung<br />

Gesundheit keinen entsprechenden Bedarf feststellen konnte. Er fragt nach, ob<br />

diese Situation unverändert ist bzw. ob seitens der SPD-Fraktion und seitens des<br />

Bundestagsabgeordneten Körper inzwischen andere Erkenntnisse vorliegen.<br />

Der Vorsitzende führt aus, dass der Verwaltung bisher kein Antrag, kein<br />

Begehren und keine Eruierung von Zahlen zugegangen sind. Er ist froh, dass sich<br />

die Realschule plus in <strong>Bad</strong> Sobernheim bezüglich der Schülerzahlen stabilisiert<br />

hat. Für ihn erscheint es schwierig, für den Bereich Gesundheit und Soziales auf<br />

Dauer eine Fachoberschule zu etablieren. Weiter merkt Herr Diel an, dass die<br />

Diakonie zurzeit in Kirn ihr Krankenhaus ausbaut. Dort sei geplant, für die<br />

genannte Zielgruppe eine Fachoberschule einzurichten.<br />

Von seinen Landratskollegen habe er gehört, dass sich die Euphorie der<br />

Fachoberschulen im Land sehr gelegt hat. Es gebe auch schon die ein oder<br />

andere Fachoberschule, die sich nicht getragen hat. Für eine Fachoberschule<br />

müssten dauerhaft 40 Schüler/innen rekrutiert werden.<br />

Wortmeldung des Herrn Schütt, FDP – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Schütt macht auf den Schulentwicklungsplan aufmerksam. Hier sei<br />

während den Beratungen festgehalten worden, dass, sofern eine<br />

Fachoberschule errichtet wird, diese in Langenlonsheim verwirklicht werden<br />

soll.<br />

Wortmeldung des Herrn Bohn, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Herrn Bohn ist bekannt, dass die Anzahl der Fachoberschulen an<br />

Realschulen plus im Land zunimmt. Er stellt die Frage, warum der Auftrag des<br />

Kreistages, den Bedarf für eine solche Schule zu ermitteln, nicht umgesetzt<br />

wird.<br />

Herr Diel erläutert, dass im Kreistag und im Schulträgerausschuss beschlossen<br />

wurde, die Fachoberschule an Realschulen nicht weiter zu verfolgen. Er selbst<br />

habe die Meinung vertreten, dass es vorteilhaft sein könnte, ein solches<br />

Schulangebot in der Mitte des <strong>Landkreis</strong>es einzurichten. Nach Eingang eines<br />

Antrages könne der aktuelle Bedarf geprüft werden.<br />

Wortmeldung des Herrn Bott, FWG – Kreistagsfraktion:<br />

Nach Mitteilung des Herrn Bott haben die IHK Koblenz (Industrie- und<br />

Handelskammer) und die Arbeitsgemeinschaft der rheinland-pfälzischen<br />

Industrie- und Handelskammern eine entsprechende Umfrage durchgeführt.


10<br />

Diese habe gezeigt, dass der Bedarf für eine Fachoberschule im genannten<br />

Bereich sehr gering ist. Für eine Fachhochschule sei die Nachfrage größer.<br />

Entsprechende Gespräche zwischen der Oberbürgermeisterin Frau Dr. Kaster-<br />

Meurer und Herrn Prof. Dr.-Ing. Becker von der Fachhochschule in Bingen seien<br />

bereits geführt worden. Mit Unterstützung der Kammern soll nun versucht<br />

werden, eine Fachhochschule für den Bereich Gesundheit und Medizin in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> einzurichten.<br />

Landrat Diel bedankt sich für den Hinweis des Herrn Bott.<br />

TOP 3 neu<br />

Antrag der SPD-Kreistagsfraktion vom 05.12.2012; Resolution zu den<br />

Schließungsabsichten der Firma Delphi in Langenlonsheim<br />

Der Vorsitzende stellt den Tagesordnungspunkt zur Diskussion.<br />

Wortmeldung des Herrn Pörksen, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Pörksen teilt mit, dass bereits in der Kreistagssitzung am 20.12.2010 eine<br />

Resolution bezüglich der Verlegungspläne der Produktion aus dem Werk<br />

Langenlonsheim beschlossen wurde. Diesen Punkt habe er in die heutige<br />

Resolution hinzu genommen. Die geänderte Resolution wird durch<br />

Herrn Pörksen verteilt.<br />

Wortmeldung des Herrn Hippert, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Im Namen der Fraktion teilt Herr Hippert mit, dass die CDU die Resolution<br />

mitträgt.<br />

Er merkt noch an, dass es wichtig ist, alle Wahlkreisabgeordnete, die sich für die<br />

Belange der Mitarbeiter/innen einsetzen, rechtzeitig für Veranstaltungen, wie<br />

z. B. Demonstrationen, einzuladen. Um sich gemeinsam mit den Organisationen<br />

und Gewerkschaften für die Angestellten einzusetzen und um die Arbeitsplätze<br />

kämpfen zu können, müssten alle Personen ordentlich und frühzeitig<br />

eingebunden werden.<br />

Wortmeldung des Herrn Bursian, FDP – Kreistagsfraktion:<br />

Wie Herr Bursian mitteilt, stimmt auch die FDP-Fraktion der Resolution zu.<br />

Er moniert, dass die Mitarbeiter/innen der Firma Delphi solch wichtige<br />

Informationen über ein schwarzes Brett erfahren müssen.<br />

Wortmeldung des Herrn Dhonau, Kreistagsfraktion DIE LINKE:<br />

Herr Dhonau führt aus, dass es für die Region – insbesondere für<br />

Langenlonsheim – eine Katastrophe wäre, wenn der Firmenstandort<br />

geschlossen wird. Daher unterstützt auch die Fraktion DIE LINKE die Resolution.


11<br />

Den Aspekt, wie er in der Resolution formuliert wurde, dass der Kreistag nicht<br />

von der erwarteten sinkenden Auslastung überzeugt ist, teilt die Fraktion<br />

allerdings nicht. Angesichts der PKW-Absatzzahlen der EU-Länder könne man<br />

durchaus zu der Ansicht gelangen, dass die Absatzzahlen der<br />

Automobilzulieferer zurückgehen werden. Aufgrund der Exportorientierung und<br />

der Austerität sei die Situation der Industrie jedoch nicht verwunderlich.<br />

Wortmeldung des Herrn Pörksen, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Pörksen weist darauf hin, dass eine große Firma in Deutschland, die durch<br />

die Firma Delphi beliefert wird, nicht unter Absatzmangel leidet. Somit sei die<br />

Begründung der Firma Delphi, dass mit einer sinkenden Auslastung zu rechnen<br />

ist, nicht nachzuvollziehen. Aus seiner Sicht müsste diese andere Firma<br />

ebenfalls um die Firma Delphi kämpfen, damit sie weiterhin gute Produkte<br />

erhält.<br />

Wortmeldung des Herrn Zimmer, FWG – Kreistagsfraktion:<br />

Wie Herr Zimmer mitteilt, haben der Ortsgemeinde- und Verbandsgemeinderat<br />

in Langenlonsheim ähnliche Resolutionen verabschiedet. Er erinnert an die<br />

Situation vor zwei Jahren, als die Produktion nach Mexiko verlagert wurde. Wie<br />

der Fraktionsvorsitzende fortfährt, werden seitdem die Produkte in Mexiko<br />

gefertigt und unzuverlässige Ergebnisse anschließend in Langenlonsheim<br />

repariert. Nun soll die gesamte Produktion in Langenlonsheim geschlossen und<br />

verlagert werden, was nicht auf die Absatzzahlen zurückzuführen sei.<br />

Der Vorsitzende informiert, dass er in der vergangenen Woche mit der<br />

Geschäftsführung und dem Personalvorsitzenden der Firma Delphi ein Gespräch<br />

geführt hat. Auch dort seien die bereits angesprochenen Gründe für die<br />

Schließung genannt worden. Ihn hätte die Begründung allerdings ebenso wenig<br />

überzeugt. Ebenfalls sei ihm während dem Gespräch mitgeteilt worden, dass<br />

die Firma nur in Langenlonsheim die Produktion und Forschung gemeinsam an<br />

einem Standort untergebracht haben, an allen anderen Standorten seien diese<br />

Bereiche getrennt. Auch er unterstützt, im Hinblick auf die Arbeitsplätze, die<br />

vorliegende Resolution.<br />

Wortmeldung der Frau Huppert-Pilarski, Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die<br />

Grünen:<br />

Frau Huppert-Pilarski merkt an, dass die Firma Delphi in Langenlonsheim eine<br />

gute Arbeit abliefert, sowohl die Produktions-, wie auch die Forschungsarbeiten<br />

seien erfolgreich. Die Stellenstreichungen werden aus ihrer Sicht nur aufgrund<br />

einer Gewinnmaximierung angestrebt. Im Kreis sei man allerdings auf jeden<br />

einzelnen Arbeitsplatz angewiesen, aus diesem Grund stimme auch die Fraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen der Resolution ebenfalls zu.


12<br />

Wortmeldung des Herrn Zimmer, FWG – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Zimmer nimmt Bezug auf die Anzahl der Stellenstreichungen. Er geht<br />

davon aus, dass es im nächsten Schritt zur Schließung des gesamten Standortes<br />

kommt.<br />

Die Kreistagsmitglieder fordern die Geschäftsführung der Firma Delphi<br />

einstimmig auf, die Schließungspläne fallen zu lassen und stattdessen mit den<br />

Vertretern der Arbeitnehmerschaft Pläne für eine zukunftsfestere Produktion<br />

im Werk Langenlonsheim zu entwickeln.<br />

Der endgültige Wortlaut der Resolution liegt der Niederschrift in Anlage 4 bei.<br />

TOP 4 neu<br />

Beratung und Beschlussfassung über die Änderung des derzeitigen Sperrmüllsammelsystems<br />

Landrat Diel übergibt das Wort an den 1. Kreisbeigeordneten, der anhand der<br />

Beschlussvoralge in den Tagesordnungspunkt einführt.<br />

Wortmeldung des Herrn Schütt, FDP – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Schütt teilt mit, dass sich der Werkausschuss die Entscheidung nicht leicht<br />

gemacht hat. Im Hinblick auf die zu erwartenden Kosten (Steigerung um<br />

rd. 15 - 20 %), liege die getroffene Entscheidung in einem vertretbaren Rahmen.<br />

Aus seiner Sicht ist das neue Angebot kundenfreundlicher als das bisherige. Aus<br />

diesem Grund stimme die FDP-Fraktion dem Beschlussantrag zu.<br />

Wortmeldung der Frau Huppert-Pilarski, Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die<br />

Grünen:<br />

Frau Huppert-Pilarski ist es wichtig, dass die Sperrmüll-Anmeldung bei dem<br />

Drittbeauftragten unkompliziert verläuft. Auch an die älteren Menschen müsse<br />

hier gedacht werden. Zusätzlich erfragt sie, ob es bei der Abholung eine<br />

Mengenbegrenzung geben wird.<br />

Herr Nies antwortet, dass in der Abfallsatzung keine Mengenbegrenzung<br />

niedergeschrieben ist. Diese Regelung werde auch zukünftig fortgeführt.<br />

Wortmeldung des Herrn Nuphaus, Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:<br />

Herr Nuphaus merkt an, dass zum Abtransport des Sperrmülls auch die<br />

Wertstoffhöfe angefahren werden können. Das neue System biete den Vorteil,<br />

dass keine Elektrogeräte mehr beraubt werden. Der Fraktionsvorsitzende<br />

möchte wissen, ob die einzelnen Sperrmüllarten in einer Sammlung erfolgen.


13<br />

Der 1. Kreisbeigeordnete teilt mit, dass es zukünftig insgesamt drei<br />

Abfahrtstermine gibt – zwei reguläre Termine, an dem der gesamte Sperrmüll<br />

abgeholt wird und einen zusätzlichen Termin für die sperrige Elektrogeräte und<br />

Metallgegenstände.<br />

Wortmeldung der Frau Bruckner, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Frau Bruckner unterstützt den Verwaltungsvorschlag. Durch das neue System<br />

könnten die Warteschlangen an den Wertstoffhöfen verringert und der<br />

Sperrmüll fachgerecht entsorgt werden. Sie geht außerdem davon aus, dass der<br />

„Wertstoff-Tourismus“ aus anderen Ländern zukünftig aufhören wird.<br />

Wortmeldung des Herrn Ginz, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Ginz macht darauf aufmerksam, dass der Kreis hier kein „Neuland“ betritt.<br />

Im Jahr 2003 sei das Abrufsystem für Sperrmüll aufgrund des hohen finanziellen<br />

Aufwands in eine einmal jährlich stattfindende Straßensammlung für Holz- und<br />

Restsperrmüll widerwillig geändert worden. Nun soll das bewehrte Abrufsystem<br />

den Bürgern in verbesserter Form angeboten werden. Wenn nun der in der<br />

Beschlussvorlage angesprochene Kostenrahmen eingehalten wird, könne der<br />

Verwaltungsvorschlag nur begrüßt werden.<br />

Wortmeldung des Herrn Lüttger, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Nach Auffassung des Herrn Lüttger ist das Abtransportieren des Sperrmülls<br />

durch die sog. „Sperrmüllfledderer“ nicht prinzipiell anstößig. So könnten auch<br />

diejenigen, denen es vielleicht schlechter geht, den Sperrmüll wieder in einen<br />

Kreislauf geben. Jedoch sei das Abladen des Mülls durch die „Sperrmüllfledderer“<br />

nicht in Ordnung. Ob es in der Zeit der Sperrmülltermine allerdings<br />

vermehrt zu Diebstählen kommt, sei hypothetisch.<br />

Wortmeldung des Herrn Bott, FWG – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Bott nimmt Bezug auf die Bekanntgabe der Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe<br />

im Umweltblatt. Er schlägt vor, auch in den Mitteilungsblättern der<br />

Verbandsgemeinden bzw. in den Tageszeitungen auf die Wertstoffhöfe<br />

hinzuweisen.<br />

Der Kreistag beschließt auf Empfehlung des Werkausschusses einstimmig die<br />

Änderung des derzeitigen Sperrmüllsammelsystems mit nur einem festen<br />

Termin pro Jahr für Holz- und Restsperrmüll (Straßensammlung) in ein Sammelsystem<br />

auf Abruf und darüber hinaus ein Abrufsystem für sperrige Elektrogeräte<br />

und sperrige Metallgegenstände. Die Änderung erfolgt mit Wirkung ab<br />

dem 01.01.2014.


14<br />

TOP 5 neu Beteiligungsbericht für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> gem. § 90 Abs. 2 GemO /<br />

§ 57 LKO<br />

Nach erfolgter Einleitung bittet der Vorsitzende um die Abstimmung.<br />

Der Kreistag nimmt den im Kreisauschuss behandelten Beteiligungsbericht<br />

einstimmig zur Kenntnis und erörtert den Bericht.<br />

TOP 6 neu<br />

Beratung und Beschlussfassung über den Erlass der Haushaltssatzung des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> für das Haushaltsjahr 2013 mit dem Haushaltsplan<br />

und seinen Anlagen, Investitionsprogramm für die Jahre bis 2016<br />

Einleitend blickt der Landrat auf die verwaltungsinternen und –externen<br />

Geschehnisse und Veränderungen des vergangenen Jahres zurück:<br />

- Stabsstelle / Büro des Landrates<br />

- Gesundheitsmanagement / Gesundheitstag<br />

- Personalentwicklung / interner Unterricht für die Auszubildenden<br />

- Erstellung eines Leitbildes<br />

- GIS-Architektur<br />

- Internet-Auftritt der Kreisverwaltung<br />

- Gestaltung der Einbürgerungsfeier<br />

- Wirtschaftsförderung<br />

- Regionalinitiative<br />

- Klimaschutz<br />

- Energie<br />

- Nationalpark / Naturpark<br />

- Naheland Touristik<br />

- orgel ART museum<br />

- Hilfsorganisationen<br />

Anschließend stellt er die in Anlage 5 beigefügten Folien vor und erläutert die<br />

folgenden Punkte näher.<br />

Projekt MoVe der Jobcenter Birkenfeld, <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> und Rhein-Hunsrück-<br />

Kreis:<br />

Der Landrat erläutert, dass das o. g. Projekt gemeinsam gestartet und noch<br />

bewilligt werden soll. Hierfür müsse auch Personal eingestellt werden, welches<br />

durch das Jobcenter finanziert wird, der Kreis werde allerdings mit 15,2 %<br />

beteiligt.<br />

Entwicklung Landeserstattung nach § 26 AGKJHA:<br />

Nach Mitteilung des Vorsitzenden zahlte das Land vor rd. 10 Jahren Zuschüsse<br />

i. H. v. rd. 25 % für den Jugendhilfeaufwand. In Bezug auf das Urteil des Landes-


15<br />

gerichtshofes führt er fort, dass die Nettokosten in diesem Bereich stark<br />

gestiegen sind, der Erstattungsbetrag des Landes hingegen gesenkt wurde.<br />

Würden noch heute 25 % der Kosten durch das Land bezuschusst werden,<br />

stünden dem <strong>Landkreis</strong> rd. 2,7 Mio. € mehr zur Verfügung.<br />

Kreisförderung zu Bauinvestitionen der Kita-Träger zum Kita-Ausbau:<br />

An der Umfrage zum o. g. Thema beteiligten sich 13 <strong>Landkreis</strong>e. Wie Herr Diel<br />

informiert, steht der <strong>Landkreis</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> an 5. Stelle der möglichen<br />

Höchstbezuschussung für Baukosten. Ebenfalls zahle der Kreis eine Pauschale<br />

i. H. v. 4.000 € für die Schaffung zusätzlicher U3-Plätze. Der Rhein-Hunsrück-<br />

Kreis hingegen übernehme seit dem Jahr 2008 keine Kosten für den Ausbau der<br />

Kitas (Kindertagesstätten), hier müssen die Kommunen die Kosten alleine<br />

tragen. Im Vergleich liege der Kreis <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> beim Kita-Ausbau mit über<br />

45 % im vorderen Bereich.<br />

Investitionen 2013:<br />

Der Vorsitzende erklärt, dass im Kreisstraßenbau im Jahr 2012 nicht alle<br />

Maßnahmen realisiert werden konnten und aus diesem Grund der Haushaltsansatz<br />

für das Jahr 2013 erhöht wurde.<br />

Im Anschluss an die Ausführungen des Landrates nehmen die Kreistagsfraktionen<br />

Stellung zum Entwurf des Etats 2013.<br />

CDU-KREISTAGSFRAKTION<br />

Redner: Fraktionsvorsitzender Ralf Hippert<br />

Im Rahmen der Haushaltsrede geht Herr Hippert u. a. auf folgende Punkte ein:<br />

Haushaltsdefizit:<br />

Er merkt an, dass der <strong>Landkreis</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong>, trotz enormer Sparmaßnahmen,<br />

im Jahr 2013 ein Defizit i. H. v. rund 14 Mio. € erreicht. Im Gegensatz sei<br />

allerdings darauf hinzuweisen, dass das Defizit gegenüber dem Vorjahr um fast<br />

3 Mio. € verringert werden konnte.<br />

Klimaschutzkonzept:<br />

Die CDU-Fraktion begrüßt außerordentlich, dass gemeinsam mit den<br />

<strong>Landkreis</strong>en Alzey-Worms und Mainz-Bingen ein Klimaschutzkonzept auf den<br />

Weg gebracht wurde. Dem Ziel, ein CO²-neutraler <strong>Landkreis</strong> zu werden, komme<br />

man so ein großes Stück näher.<br />

Finanzausgleich:<br />

Aus Sicht des Herrn Hippert ist eine Konsolidierung der Finanzen die<br />

Grundvoraussetzung, um weiter politisch handlungsfähig zu bleiben. Dies


16<br />

funktioniere allerdings nicht ohne Hilfe des Landes, schließlich müssten die<br />

Finanzströme an die Struktur des <strong>Landkreis</strong>es angepasst werden. Die<br />

überdurchschnittliche Belastung des <strong>Landkreis</strong>es könne über eine bessere<br />

Finanzausstattung ausgeglichen werden und die dringend notwendige<br />

Konsolidierung des Kreishaushaltes erheblich vorantreiben.<br />

In Zukunft sollte der Kreistag jede als Pflichtaufgabe ausgewiesene Ausgabe<br />

genauestens hinterfragen und dies auch für künftig gewünschte oder von oben<br />

auferlegte Ausgaben anwenden.<br />

Schulen / Kindertagesstätten (Kitas):<br />

Herr Hippert macht darauf aufmerksam, dass der <strong>Landkreis</strong> in den vergangenen<br />

Jahren erhebliche Investitionen für Bildungseinrichtungen getätigt hat. Durch<br />

die Übernahme der weiterführenden Schulen ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz der <strong>Landkreis</strong> mit der zweitgrößten Anzahl an kreiseigenen<br />

Schulen. Im Vergleich mit anderen <strong>Landkreis</strong>en sei erkennbar, wie ungerecht<br />

der Finanzausgleich in Rheinland-Pfalz vollzogen wird.<br />

Auch im Bereich der Kitas komme das Land seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nach. Für Investitionen im Kita-Bereich zahle das Land keinen Cent. Im<br />

Gegensatz beteiligt sich der <strong>Landkreis</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> an den Baukosten neu<br />

gebildeter Kita-Gruppen.<br />

Kreisumlage:<br />

Die CDU-Fraktion trägt, wie der Fraktionsvorsitzende fortführt, die Anhebung<br />

der Kreisumlage um den Prozentsatz, um den die Städte und<br />

Verbandsgemeinden durch die Übernahme der weiterführenden Schulen<br />

entlastet werden, mit. Hierbei handele es sich um 0,8 %. Im Gegenzug erwarte<br />

die Fraktion allerdings, dass die Verbandsgemeinden die Einsparungen an ihre<br />

Ortsgemeinden weitergeben. Nur so könne eine annähernd gerechte Verteilung<br />

auf allen kommunalen Ebenen erreicht werden.<br />

Die CDU-Kreistagsfraktion stimmt dem Kreishaushalt 2013 mit einer<br />

Kreisumlage von 45,50 % zu.<br />

SPD-KREISTAGSFRAKTION<br />

Redner: Fraktionsvorsitzender Carsten Pörksen<br />

Herr Pörksen bezieht u. a. zu folgenden Punkten Position:<br />

Finanzdefizit:<br />

Der Fraktionsvorsitzende macht darauf aufmerksam, dass der Kreis aus eigener<br />

Kraft keine Wende aus der defizitären Finanzlage herbeiführen kann. In der<br />

Enquete-Kommission des Landes Rheinland-Pfalz bestehe Einigkeit darüber,


17<br />

dass das zu ermittelnde Finanzierungsdefizit nur in einem gemeinschaftlichen<br />

Schulterschluss von Bund, Land und Kommunen getragen werden kann.<br />

Eingliederungshilfe:<br />

Herr Pörksen geht auf das hohe Defizit bei der Eingliederungshilfe ein. Der Kreis<br />

könne diese Kosten nicht aus eigenen Mitteln ausgleichen. Hier sei eine<br />

Änderung dringend geboten, indem ein Ausgleich durch den Bund erfolgt.<br />

Die Finanzierung müsse durch den Bund gesetzlich neu geregelt werden.<br />

Finanzausgleich:<br />

Nach Auffassung des Fraktionsvorsitzenden müssten die Gebietskörperschaften,<br />

die enorme finanzielle Belastungen aufweisen, außerhalb des<br />

Kommunalen Finanzausgleichs einen „Vorwegausgleich“ erhalten.<br />

Wie der Finanzausgleich letztendlich aussieht, werde das Gesetzgebungsverfahren<br />

zeigen.<br />

Budgetierung:<br />

Wie Herr Pörksen ausführt, könnten zukünftig Teilbereiche des Haushaltes<br />

budgetiert werden, um die Ausgaben des Kreises zu reduzieren. Ob dies einen<br />

Erfolg nach sich zieht, müsse diskutiert werden.<br />

Finanzhaushalt / Investitionshaushalt:<br />

Weiter macht er darauf aufmerksam, dass es in den vergangenen Jahren im<br />

Finanzhaushalt zu erheblichen Abweichungen zwischen den Ansätzen und dem<br />

Ergebnis kommt.<br />

Im Investitionshaushalt sei dies ähnlich, allerdings könne diese Differenz auf die<br />

Ausführungsquote zurückgeführt werden.<br />

Kindertagesstätten:<br />

Herr Pörksen gibt bekannt, dass das Land jährlich über 400 Mio. € für die<br />

Kindertagesstätten ausgibt und dies sogar mit steigender Tendenz.<br />

Kreisumlage:<br />

Wie der Fraktionsvorsitzende mitteilt, hält die SPD-Fraktion die Finanzierung<br />

der übernommenen Schulen durch eine Kreisumlageerhöhung generell für<br />

richtig. Die umlagepflichtigen Kommunen dürften allerdings nicht unnötig<br />

weiter belastet werden. Nach Berechnungen der Fraktion müssten die<br />

Kreisumlageerhöhungen der vergangenen Jahre (4,2 %), aufgrund der für den<br />

Haushalt 2013 maßgeblichen Steuerkraftzahlen, ausreichen, um den<br />

Mehrbedarf zu decken. Angesichts der genannten Berechnung würde der<br />

Mehraufwand durch die Übernahme der anrechenbaren Schulen höchstens


18<br />

5,3 Mio. € betragen, während sich die Mehreinnahmen auf ca. 5,8 Mio. €<br />

belaufen. Es sei berücksichtigt worden, dass ein Teil der Schulen (Realschulen)<br />

schon vorher durch den Kreis finanziert wurden.<br />

Die SPD-Kreistagsfraktion beantragt, erst über die Kreisumlageerhöhung<br />

und anschließend über den allgemeinen Haushalt abzustimmen.<br />

Die Fraktion wird der Kreisumlageerhöhung um 0,8 % nicht zustimmen,<br />

sofern ihr keine anderen Berechnungen vorgelegt werden.<br />

Sollte es zu einer Mehrheitsentscheidung zu Gunsten der Umlageerhöhung<br />

kommen, wird sich die SPD-Kreistagsfraktion bei der Entscheidung über<br />

den Haushalt der Stimme enthalten.<br />

FDP-KREISTAGSFRAKTION<br />

Redner: Fraktionsvorsitzender Thomas Bursian<br />

Herr Bursian baut seine Haushaltsrede u. a. auf folgende Themen auf:<br />

Unterfinanzierung der Kommunen:<br />

Wie Herr Bursian ausführt, müsse die strukturelle Unterfinanzierung dringend<br />

beendet werden. Die EU, der Bund und das Land investieren aus seiner Sicht zu<br />

viel Geld für Prestigeobjekte.<br />

Schulen:<br />

Aus Sicht des Fraktionsvorsitzenden sollte an allen Schulen, die es wünschen,<br />

ein Ganztagsangebot ermöglicht werden.<br />

Auch bezüglich des erzwungenen Umzugs der Realschule plus in <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong><br />

müssten zu gegebener Zeit die Zahlen und Fakten überprüft werden.<br />

Straßen / Mobilität:<br />

Herr Bursian erläutert, dass auch intakte Straßen den Stellenwert einer Region<br />

signalisieren.<br />

Aus ökonomischen und ökologischen Gründen sei der Öffentliche Nahverkehr<br />

zwingend notwendig. Menschen ohne Auto dürften nicht vom<br />

gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden.<br />

Nationalpark:<br />

Die FDP-Fraktion moniert das Vorgehen beim Thema Nationalpark. Das Land<br />

äußerte spontan die Idee, einen Nationalpark zu errichten. Die Bürger wurden<br />

daraufhin in Wallung versetzt und die Räte gerieten unter Druck. Unter


19<br />

höchstem Zeitdruck verlangte das Land anschließend eine Entscheidung durch<br />

den Kreistag und nun sei nichts mehr über das Thema zu hören. Diesen Verlauf<br />

vergleicht Herr Bursian mit dem Schulentwicklungsplan. Damals musste der<br />

Plan aufgestellt werden, obwohl die entsprechenden Gesetze noch nicht<br />

vorlagen.<br />

Die FDP-Kreistagsfraktion wird dem Beschlussantrag zustimmen, um die<br />

Investitionen zum Wohle des Bürgers nicht zu gefährden.<br />

KREISTAGSFRAKTION BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

Redner: Fraktionsvorsitzender Ludger Nuphaus<br />

Herr Nuphaus geht u. a. auf folgende Punkte näher ein:<br />

Fehlbeträge:<br />

Der Fraktionsvorsitzende erläutert, dass der Jahresfehlbetrag um knapp<br />

3 Mio. € vermindert werden konnte, was u. a. auf die gute Einnahmesituation<br />

der Städte und Gemeinden in diesem Jahr zurückzuführen ist. Der<br />

Gesamtfehlbetrag des <strong>Landkreis</strong>es allerdings sei auf 170 Mio. € angestiegen.<br />

Bildung:<br />

Der Investitionsschwerpunkt mit mehr als 3 Mio. € sei weiterhin der<br />

Schulbereich. Zusätzlich flössen noch mindestens 1,1 Mio. € in den Kita-Bau. So<br />

seien 66 % der Investitionen für Schulen und Kitas vorgesehen.<br />

Klimaschutz:<br />

Die Fraktion bedauert, dass im Haushaltsplanentwurf die Mittel der<br />

energetischen Sanierung von Gebäuden verringert wurden. Herr Nuphaus weist<br />

darauf hin, dass es zahlreiche Förderprogramme vom Bundesministerium für<br />

Umwelt im Rahmen der Klimaschutzinitiative gibt und diese genutzt werden<br />

sollten. Auch Darlehensangebote von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)<br />

seien vorhanden. Der <strong>Landkreis</strong> sollte diese Möglichkeiten stärker nutzen, auch<br />

die Verbandsgemeinden könnten darauf zurückgreifen. Der<br />

Fraktionsvorsitzende bittet die Verwaltung um Prüfung, ob sich Maßnahmen im<br />

Rahmen der Förderprogramme mitfinanzieren lassen.<br />

Auch das Engagement in der EDG (EnergieDienstleistungsGesellschaft) mache<br />

sich im Hinblick auf den Klimaschutz bezahlt. Er wünscht sich, dass dieses<br />

Engagement nicht nur in Euro, sondern auch in eingesparten t CO² beziffert<br />

wird.


20<br />

Kommunaler Finanzausgleich:<br />

Aufgrund des Urteils durch das Verfassungsgericht Rheinland-Pfalz zum<br />

Kommunalen Finanzausgleich ermittle nun die Enquete-Kommission, in welcher<br />

Höhe eine Ausgleichszahlung erfolgen muss. Leider sollen diese Mittel erst ab<br />

dem 01.01.2014 gezahlt werden. Wie Herr Nuphaus weiter mitteilt, sollen die<br />

Kommunen im November 2013 entsprechend informiert werden, damit diese<br />

Zahlungen in die Haushalte eingeplant werden können. Wie seitens des Landes<br />

angedeutet wurde, sollen die <strong>Landkreis</strong>e wegen ihrer hohen Soziallasten<br />

deutlich mehr Geld erhalten.<br />

Es sei zu lesen gewesen, dass aus Sicht der SPD-Fraktion und der Fraktion<br />

Bündnis 90/Die Grünen die Kommunen einen Eigenanteil zum Finanzausgleich<br />

beisteuern müssten. So seien die Hebesätze für Gewerbesteuer und Grunderwerbsteuer<br />

zu gering. Wie Herr Nuphaus ausführt, werden diese Steuern<br />

schon jetzt durch den Kommunalen Entschuldungsfonds (KEF) hochgetrieben. Er<br />

merkt an, dass der Kreis keine Möglichkeit der Steuererhebung besitzt. Der<br />

Fraktionsvorsitzende rechnet in den nächsten Jahren mit einer wachsenden<br />

Kluft zwischen armen und reichen Kommunen. Wenn die armen Kommunen die<br />

Hebesätze weiter erhöhen müssten, würden diese Standorte zusätzlich an<br />

Attraktivität für Wohnen und Gewerbe verlieren.<br />

Kreisumlage:<br />

Herr Nuphaus macht darauf aufmerksam, dass sich zahlreiche Kreise in<br />

Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren der Möglichkeit zur progressiven<br />

Kreisumlageerhebung bedienen. Die progressive Umlage könne von den<br />

betroffenen Städten und Gemeinden ohne unzumutbare Einschnitte in ihre<br />

Leistungsangebote geschultert werden.<br />

Die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen wird dem vorgelegten<br />

Haushaltsplanentwurf zustimmen.<br />

FWG – KREISTAGSFRAKTION<br />

Redner: Fraktionsvorsitzender Wolfgang Zimmer<br />

Herr Zimmer nimmt auch auf folgende Bereiche Bezug:<br />

Kommunaler Entschuldungsfonds (KEF):<br />

Herr Zimmer erläutert, dass der Beitritt zum KEF den <strong>Landkreis</strong> einengt und<br />

bindet, die tatsächlichen Einsparungen und Haushaltsverbesserungen von<br />

jährlich 4,2 Mio. € aber durch die weiterhin bestehende jährliche<br />

Neuverschuldung mehr als auffressen wird.


21<br />

Finanzdefizit:<br />

Der Fraktionsvorsitzende stellt fest, dass der Kreis zu rd. 99 % nichts an den<br />

Ausgaben verändern kann, da diese gesetzlich festgelegt sind. Bei den<br />

Einnahmen gebe es nur den vom Kreistag festlegbaren Prozentsatz der<br />

Kreisumlage.<br />

Trotz der vorgeschlagenen Kreisumlageerhöhung, den erstmals durch der KEF-<br />

Beitritt eingerechneten Haushaltsverbesserungen und den sprudelnden<br />

Steuereinnahmen inklusive der dadurch verbesserten Kreisumlagedaten in<br />

Rekordhöhe, solle bzw. müsse der Kreistag mit dem vorliegenden Haushaltsentwurf<br />

eine Neuverschuldung von fast 30 Mio. € beschließen. Bis Ende 2013<br />

werde sich der Gesamtschuldenstand des <strong>Landkreis</strong>es auf ca. 220 Mio. €<br />

bewegen.<br />

Ohne eine Finanzreform im großen Stil werde sich diese Finanzproblematik<br />

nicht lösen lassen.<br />

Finanzausgleich:<br />

Aus Sicht des Herrn Zimmer müssten, wenn die <strong>Landkreis</strong>e und Städte eine<br />

verbesserte Finanzausstattung erhalten, unweigerlich die Orts- und<br />

Verbandsgemeinden auf Finanzzuweisungen verzichten. Schließlich gebe es<br />

keine zusätzlichen Mittel, es erfolge bloß eine Umverteilung der Gelder. Es<br />

dürfe nicht vergessen werden, dass insbesondere die Ortsgemeinden bereits<br />

einen beträchtlichen Teil ihrer Einnahmen über die Kreisumlage an den Kreis<br />

abzuführen haben. Diese Stellschraube soll auch zum Schutze der Gemeinden<br />

nicht immer weiter erhöht werden. Er merkt an, dass der Kreishaushalt nicht<br />

durch das Anheben des Kreisumlagesatzes zu retten ist.<br />

Sozialausgaben:<br />

Wie der Fraktionsvorsitzende mitteilt, könne sich an der prekären Finanzsituation<br />

nichts ändern, solange der Kreis für die Umsetzung der Sozialgesetze<br />

von Bund und Land keine ausreichende Finanzausstattung erhält. Mit den<br />

Gemeindesteuern und dem derzeitigen Anteil an der Einkommensteuer sei dies<br />

für den <strong>Landkreis</strong> alleine, ohne deutliche Neuverschuldung, nicht leistbar. Es<br />

werde sichtbar, dass die Finanzprobleme auf Kreisebene nicht hausgemacht,<br />

sondern durch den Bund und das Land zu verantworten sind.<br />

Kreisumlage:<br />

Herr Zimmer erläutert, dass die Anhebung des Kreisumlagehebesatzes auf<br />

45,50 % vorgeschlagen wurde. Die Fraktion stelle sich allerdings die Frage, ob<br />

eine Erhöhung des Kreisumlagesatzes i. H. v. 0,8 % überhaupt notwendig ist.<br />

Aus den Rahmendaten, welche der Fraktion überlassen wurden, könne nicht<br />

exakt nachvollzogen werden, von welchen Zahlen die Verwaltung ausgegangen<br />

ist.


22<br />

Investitionsschwerpunkte:<br />

Des Weiteren geht der Fraktionsvorsitzende auf die Investitionsschwerpunkte<br />

für das kommende Jahr ein, welche im Bereich Schulen und Kitabauförderung<br />

liegen. Zusammen würden 2/3 der Investitionsausgaben in die Bildung<br />

investiert werden. Dieser Weg begrüßt die Fraktion, schließlich handle es sich<br />

um eine Investition in die Kinder und somit um eine gute Investition in die<br />

Zukunft.<br />

Solange die genannten Zahlen zur Umlageberechnung nicht aufgezeigt<br />

werden, stimmt die FWG-Fraktion der Umlageerhöhung nicht zu.<br />

KREISTAGSFRAKTION DIE LINKE<br />

Redner: Kreistagsmitglied Rainer Dhonau<br />

Herr Dhonau geht auf folgende Punkte näher ein:<br />

Kreisumlage:<br />

Wie Herr Dhonau erläutert, ist die Erhöhung der Kreisumlage hauptsächlich auf<br />

die Übernahme von Schulen zurückzuführen und insofern auch gerechtfertigt.<br />

KEF:<br />

Das Kreistagsmitglied nimmt Bezug auf den KEF, bei dem nach 15 Jahren die<br />

Kassenkredite vor dem Stichtag 2009 getilgt sein sollen. In der Zwischenzeit<br />

würde sich die Neuverschuldung allerdings kontinuierlich erhöhen.<br />

Gremien:<br />

Nach Auffassung der Fraktion dürften die Vertreter der Bürger/innen lediglich<br />

noch die vorgegebenen Maßnahmen abnicken, damit wenigstens der Anschein<br />

erweckt wird, dass die repräsentative Demokratie noch funktioniert.<br />

Export:<br />

Aus Sicht des Herrn Dhonau habe sich Deutschland den Titel „Exportweltmeister“<br />

verdient. Allerdings leiden hierunter die sogenannte Mittel- und<br />

Unterschicht, aber auch die Kommunen. Durch das Lohndumping würden die<br />

Schlüsselzuweisungen geringer werden und die Soziallasten steigen.<br />

Die Kreistagsfraktion DIE LINKE wird, wie in den vergangenen Jahren,<br />

den Haushalt ablehnen.<br />

Nachdem die Fraktionen ihre Ausführungen zum Haushalt vorgetragen haben,<br />

stellt der Landrat den Tagesordnungspunkt zur Diskussion.


23<br />

Wortmeldung des Herrn Pörksen, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Pörksen macht darauf aufmerksam, dass die SPD-Fraktion im November<br />

d. J. Anfragen zum Thema Schulbelastungen gestellt hat. Aufgrund der von der<br />

Verwaltung angegebenen Zahlen sei die Fraktion zu einem anderen Ergebnis<br />

bezüglich des Kreisumlagehebesatzes gekommen.<br />

Herr Diel erinnert an die Fraktionssitzungen. Die dort genannten Zahlen wurden<br />

von der Verwaltung noch einmal kontrolliert, allerdings seien diese richtig<br />

errechnet worden. Er weist zusätzlich darauf hin, dass bei der Berechnung dem<br />

Rechnungsprüfungsausschuss gefolgt wurde. Es müssten auch die Overheadkosten<br />

bei den Berechnungen berücksichtigt werden, schließlich sei seit der<br />

Übernahme der Schulen auch zusätzliches Personal notwendig gewesen.<br />

Zum Thema Sportanlage nimmt er Bezug auf Langenlonsheim. Als die Sportanlage<br />

noch zur Verbandsgemeinde gehörte, wurde von Seiten des <strong>Landkreis</strong>es<br />

ein Anteil gezahlt. Seit der Übergabe der Anlage an den Kreis berufe sich die<br />

Verbandsgemeinde Langenlonsheim auf das Sportförderungsgesetz, nachdem<br />

die Verbandsgemeinde nichts mehr mit der Anlage zu tun hat.<br />

Aus Sicht des Landrates ist es nicht in Ordnung, dass der Bereich Bildung<br />

gefördert werden soll, die Umlageerhöhung aufgrund berechtigter Forderungen<br />

allerding durch die Fraktionen nicht mitgetragen wird.<br />

Der Vorsitzende erinnert an die beiden Sitzungen des Kreisausschusses im<br />

November d. J., in denen die Mitglieder ausreichend Gelegenheit hatten, sich<br />

mit den Zahlen auseinanderzusetzen. Es handele sich um keinen redlichen<br />

Umgang mit der Verwaltung.<br />

Wortmeldung des Herrn Michel, FWG – Kreistagsfraktion:<br />

Wie Herr Michel ausführt, dürften die Ortsgemeinden ihre Lebensfähigkeit<br />

durch die Umlagelasten nicht verlieren. Es müsse beachtet werden, dass auch<br />

einige Gemeinden beim KEF teilnehmen.<br />

Herr Diel informiert, dass in Gesprächen mit der ADD (Aufsichts- und<br />

Dienstleistungsdirektion) immer wieder angesprochen wurde, dass die Situation<br />

des <strong>Landkreis</strong>es noch prekärer sei, als die der Gemeinden.<br />

Wortmeldung des Herrn Schütt, FDP – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Schütt zeigt sich ebenfalls nicht darüber erfreut, dass die Kreisumlage<br />

erneut erhöht werden muss, allerdings fehlen 14 Mio. €, um die laufenden<br />

Kosten für das Jahr 2013 zu decken. Er erhofft sich ein Umdenken auf höherer


24<br />

Ebene, zumindest ab dem Jahr 2014, um wieder vernünftige Verhältnisse zu<br />

schaffen.<br />

Wortmeldung des Herrn Ebbeke, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Ebbeke informiert, dass sich bei der Rechnungsprüfung zusammen mit der<br />

Verwaltung darum bemüht wurde, die Kreisumlage nachzuberechnen. Hierbei<br />

wurde festgestellt, dass im Jahr 2012 sogar ein kleiner Nachholbedarf zur<br />

Kreisumlageerhöhung möglich gewesen wäre. Mit der Verwaltung sei zusätzlich<br />

abgestimmt worden, dass Ende des Jahres 2013 die Folgekostenberechnung<br />

aufgrund gesicherter Zahlen erfolgen kann. Dies führe dazu, dass in Bruchteilen<br />

der Prozentpunkte die Umlage erhöht werden müsste, da die Folgekosten<br />

steigen werden. So könnten die Bedenken der Fraktionen beseitigt werden.<br />

Wortmeldung des Herrn Lüttger, CDU – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Lüttger erinnert sich an die Einigkeit innerhalb des Kreistages, dass eine<br />

Kreisumlageerhöhung für die zusätzlichen Kosten aufgrund der Übernahme der<br />

Schulträgerschaften gerechtfertigt ist. Es handele sich hierbei nur um eine<br />

Verlagerung der Kosten. Auf die von der Verwaltung vorgelegten Zahlen müsse<br />

vertraut werden.<br />

Wortmeldung des Herrn Pörksen, SPD – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Pörksen stellt klar, dass er der Verwaltung kein Vorlegen falscher Zahlen<br />

vorwirft. Aufgrund der Überprüfung komme die Fraktion bloß zu einem anderen<br />

Ergebnis.<br />

Wortmeldung des Herrn Bursian, FDP – Kreistagsfraktion:<br />

Herr Bursian erläutert, dass der Kreis die Altlasten, die er teilweise durch die<br />

maroden Schulbauten geerbt hat, noch nicht feststellen konnte. Wenn dieser<br />

Investitionsstau auf die Barwertmethode herunter gerechnet wird, würde die<br />

Kreisumlage sicherlich noch höher ausfallen.<br />

Ebenfalls macht der Fraktionsvorsitzende darauf aufmerksam, dass über die<br />

steigenden Bürokratiekosten bereits bei der Übertragung der Schulträgerschaften<br />

gesprochen wurde. Auch das Personal vor Ort wurde deutlich mehr<br />

Stunden in Anspruch genommen, als vom Kreis eigentlich vorgesehen.<br />

Mitteilung des Herrn Ryschawy, Kämmereiamt:<br />

Aufgrund mehrerer Rückfragen führt Herr Ryschawy aus, dass es sich bei den<br />

Schulangelegenheiten um einen Haushaltszeitraum von 4 Jahren handelt. Er<br />

erinnert, dass die Schulen zu verschiedenen Zeitpunkten vom Kreis<br />

übernommen wurden. Bereits im vergangenen Jahr sei die Realschule plus in<br />

<strong>Bad</strong> Münster am Stein-Ebernburg mit 0,2 % in die Kreisumlageerhöhung<br />

eingerechnet worden. Dabei seien auch die in der Vergangenheit gezahlten<br />

Kostenanteile bedacht worden. Die Einspareffekte des Kreises für die Schulen,


25<br />

die bereits in Trägerschaft des Kreises waren, wurden in den letzten Jahren<br />

schon berücksichtigt. Dies habe dazu geführt, dass die Kreisumlage in den<br />

Jahren 2010, 2011 und 2012 insgesamt um nur 4,2 % erhöht wurde. In diesen<br />

Jahren seien aber nur die Kosten berücksichtigt worden, die den<br />

Schulprodukten direkt zugeordnet wurden. Der Kämmerer merkt an, dass der<br />

Kreis bei der Haushaltsplanung an die Planungen der Verbandsgemeinden<br />

angeknüpft hat. Allerdings müssten auch die Kostenfaktoren, die nicht aus den<br />

Schulprodukten ablesbar sind, sondern beispielsweise im Teilhaushalt Finanzen,<br />

Schülerunfallversicherung, Personalkosten des Gebäudemanagements<br />

enthalten sind, beachtet werden. So komme man zu dem Ergebnis von 0,8 %.<br />

Einfacher nachzuweisen sei die neu übernommene Realschule plus integrativ in<br />

Kirn, da diese in den vergangenen Jahren nicht im Haushalt des <strong>Landkreis</strong>es<br />

enthalten war. Hier komme es zu einer Umlageerhöhung von 0,5 %.<br />

Die Ausarbeitung der Berechnungen seien im Rechnungsprüfungsausschuss<br />

ausgehändigt worden.<br />

Der Vorsitzende bittet anschließend um die Abstimmung.<br />

Der Kreistag beschließt<br />

1. auf Vorschlag der Verwaltung mehrheitlich (25 Ja-Stimmen und<br />

14 Gegenstimmen), den Hebesatz der Kreisumlage auf 45,50 % der<br />

Umlagegrundlagen nach § 25 Abs. 1 Landesfinanzausgleichsgesetz<br />

festzusetzen.<br />

2. mehrheitlich (35 Ja-Stimmen, 2 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen), das<br />

Investitionsprogramm für die Jahre bis 2016.<br />

3. mehrheitich (23 Ja-Stimmen, 2 Gegenstimmen und 14 Enthaltungen), den<br />

Entwurf der Haushaltssatzung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong> für das<br />

Haushaltsjahr 2013 mit dem Haushaltsplan und seinen Anlagen.<br />

TOP 7 neu<br />

Öffentliche Mitteilungen und Beantwortung der Anfragen<br />

Öffentliche Mitteilungen oder noch zu beantwortende Anfragen liegen nicht<br />

vor.<br />

Der Landrat schließt die öffentliche Sitzung. Er bedankt sich bei der Presse und<br />

wünscht frohe Feiertage, sowie alles Gute für das neue Jahr.


26<br />

Der Vorsitzende schließt um 18.50 Uhr die Sitzung des Kreistages.<br />

(Landrat)<br />

(Schriftführer)<br />

Hinweis der Verwaltung:<br />

Das Erstellen der Niederschrift erfolgt gem. § 29 der Geschäftsordnung des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Kreuznach</strong>. Der Ablauf der öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzungen wird mit<br />

elektronischen Medien aufgezeichnet. Diese Aufzeichnungen sind Bestandteil der<br />

Niederschrift und als Archivgut verschlossen aufzubewahren und anderen Personen als<br />

den in der Sitzung anwesenden Mitgliedern, den Kreisbeigeordneten, dem Landrat,<br />

der/dem leitenden staatlichen Beamtin/en und den vom Landrat ermächtigten<br />

Bediensteten der Kreisverwaltung nicht zugänglich zu machen.<br />

Jedes Mitglied kann verlangen, dass seine abweichende Meinung oder der Inhalt seiner<br />

persönlichen Erklärung zu einem Beschluss in der Niederschrift vermerkt wird. Dies gilt<br />

nicht bei geheimer Abstimmung.

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