InfoRetica (aktuelle Ausgabe) - RhB
InfoRetica (aktuelle Ausgabe) - RhB
InfoRetica (aktuelle Ausgabe) - RhB
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Integrierte Sicherheit – Charta Arbeitssicherheit<br />
Von Roald Hofmann<br />
Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 4 / 2013<br />
Mit dem Projekt «Integrierte Sicherheit» setzt die Geschäftsleitung<br />
bei der Arbeitssicherheit (ASi) Marksteine<br />
und bekennt Farbe. Arbeitssicherheit ist ein Unternehmensziel.<br />
Die daraus abgeleiteten Grundaussagen<br />
zum Stellenwert, der Durchsetzung und Kontrolle sowie<br />
der Verantwortung der Linienvorgesetzten für die ASi<br />
sind in der «Charta Arbeitssicherheit» zusammengefasst.<br />
Zentral sind die Aussagen zur Vorbildfunktion von<br />
Vorgesetzten und Mitarbeitenden, des Vorrangs der Sicherheit<br />
sowie die undelegierbare Pflicht und das<br />
Recht, bei Gefahr STOP zu sagen und das weitere Vorgehen<br />
mit dem Auftraggeber/Vorgesetzten abzusprechen.<br />
In der in diesem Sommer durchgeführten Kaderausbildung<br />
haben die Teilnehmer aus der Charta für die Bereiche<br />
des Bahnbetriebs und der Infrastruktur, den<br />
Werkstattbetrieb beim Rollmaterial, den Gebäudeunterhalt<br />
und den Umgang mit Elektrizität lebenswichtige<br />
Regeln (LWR) abgeleitet. Darin werden zentrale Aussagen<br />
– wie beispielsweise «ASi ist Führungsaufgabe»<br />
– formuliert. Mit dem Einhalten dieser Verhaltensregeln<br />
können Gefahren zuverlässig umgangen werden. Die<br />
plakativen Aussagen beinhalten immer ein Statement<br />
WAS wir unter der Regel verstehen. Beispiel: «Arbeitssicherheit<br />
ist integrierter Teil der Führungsarbeit. Wir<br />
sind für die Sicherheit der Mitarbeitenden verantwortlich.<br />
Wir leben Sicherheit vor». In den Workshops im<br />
Sommer haben die Teilnehmer auf der Basis der grundsätzlichen<br />
Statements weitergehende Aussagen erarbeitet.<br />
Sie haben dabei konkretisiert, was die Regel für<br />
den Vorgesetzten und die Mitarbeitenden bei der täglichen<br />
Arbeit bedeutet. Diese Kernaussagen der LWR<br />
werden 2014 von den Linienverantwortlichen zusammen<br />
mit den Mitarbeitenden Stück für Stück durchgearbeitet,<br />
so dass das erarbeitete Wissen bei der täglichen<br />
Arbeit eingesetzt und die Sicherheit weiter erhöht<br />
wird. Eine erste Präsentation der LWR hat am Kadertag<br />
vom 5. Dezember 2013 stattgefunden.<br />
Mit dem ebenfalls neuen ASi-Cockpit wird eine einfache<br />
Grundlage für das Reporting und das Thematisieren<br />
der Arbeitssicherheit an den Führungssitzungen zur<br />
Verfügung gestellt. Das Cockpit beinhaltet die bereits<br />
bekannten ASi-Barometer und wird neu mit Ampeln<br />
zum Stand bei den Audits und den Betriebschecklisten<br />
ergänzt sowie Aussagen zu den daraus gewonnenen<br />
Erkenntnissen und dem Stand der Massnahmenumsetzung.<br />
Damit werden erkannte Schwachstellen thematisiert<br />
und das Umsetzen der Massnahmen findet Eingang<br />
in die Führungsgremien auf Stufe Geschäfts-,<br />
Fach- und Dienstbereich. Die Ampeln und die aus den<br />
Massnahmenlisten gewonnenen Kurven strukturieren<br />
die Diskussion und weisen auf Zeitverzug und Handlungsbedarf<br />
bei der Umsetzung hin. Die Instruktion des<br />
ASi-Cockpits erfolgte durch die SIBE und Vertreter des<br />
Kernteams «Integrierte Sicherheit».<br />
Die Geschäftsleitung bezweckt mit den neuen Grundsatzaussagen,<br />
dem breiter abgestützten Wissen und den<br />
die Verbindlichkeit fördernden Tools die Arbeitssicherheit<br />
noch mehr ins Zentrum des Handelns zu rücken.<br />
Damit soll eine solide Grundlage für das Erreichen des<br />
mittelfristigen Ziels von maximal vier Berufsunfällen pro<br />
100 Mitarbeitenden und Jahr bis 2016 erzielt werden.<br />
Im Moment liegen wir gut auf Kurs.<br />
Der Zusammenhang zwischen der Unfallrate und der<br />
Höhe der SUVA-Prämie zeigt, dass sich die Investitionen<br />
in die Arbeitssicherheit auch finanziell lohnen. So<br />
konnte der Prämiensatz im Schnitt der Jahre 2000 –<br />
2004 von 1.566 % der Lohnsumme (und rund 1.6 Mio.<br />
Franken) auf im kommenden Jahr 0.774 % der Lohnsumme<br />
und damit rund 850‘000 Franken gesenkt werden.<br />
Auch Für das Jahr 2014 kann die SUVA-Prämie<br />
wiederum um rund 50 000 Franken gesenkt werden.<br />
Arbeitssicherheit zahlt sich aus – und zwar nachhaltig<br />
und wiederkehrend.<br />
16