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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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6 2 Grundlagen<br />

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2 Grundlagen<br />

2.1 Effizienz der Energieumwandlung – Carnot-Prozess<br />

Eine effizientere Nutzung von Energieträgern ist ein wesentliches Ziel der heutigen Energieforschung.<br />

Im Hinblick auf eine effizientere Umwandlung einer Energieform in eine Andere<br />

besitzt die Brennstoffzelle erhebliches Potenzial. Dies ist eine wesentliche Motivation für die<br />

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Bereich der Brennstoffzelle. Die Effizienz der<br />

Umwandlung von einer Energieform in eine Andere wird über den Wirkungsgrad angegeben,<br />

der die eingesetzte und die nutzbare Energie in Relation setzt. Er ergibt sich aus der Beschreibung<br />

der Umwandlung durch den 1824 von Carnot eingeführten Kreisprozess, der damit historisch<br />

gesehen das wissenschaftliche Gebiet der Thermodynamik begründete. Aufgrund seiner<br />

fundamentalen Bedeutung für die Energieforschung im Allgemeinen und die Brennstoffzellenforschung<br />

im Speziellen wird dieser im Folgenden kurz beschrieben.<br />

Der Carnot-Prozess ist ein rein theoretischer Prozess, dessen Wirkungsgrad von keinem realen<br />

thermodynamischen Kreisprozess, für den T ges = 0 gilt und wobei sich ein Arbeitsstoff<br />

zwischen zwei Temperaturen T h und T k (mit T h > T k ) bewegt, übertroffen werden kann. T h ist<br />

dabei die konstant hohe Temperatur eines Wärmereservoirs (aus dem der Arbeitsstoff Wärme<br />

aufnimmt) und T k die konstant niedrige Temperatur eines anderen Wärmereservoirs (an das<br />

der Arbeitsstoff Wärme abgibt). Der Arbeitsstoff erreicht nach vollständigem Durchlauf des<br />

Prozesses wieder den Ausgangszustand. Alle Zustandsgrößen, wie Temperatur T, Druck p,<br />

Volumen V und innere Energie U sind wieder so groß wie zu Beginn des Prozesses. Der<br />

Prozess ist theoretisch als ideale Wärmekraftmaschine oder in umgekehrter Richtung als ideale<br />

Wärmepumpe denkbar. Aufgrund dieser Umkehrbarkeit wird er als reversibel bezeichnet.<br />

Der Kreisprozess kann mit einem idealen Gas als Arbeitsstoff wie folgt beschrieben werden<br />

(vgl. pV-Diagramm in Abb. 2.1):<br />

1. Zustandsänderung: Isotherme Kompression (12 im pV-Diagramm)<br />

Durch Kontakt mit dem kalten Wärmereservoir wird dem Gas bei konstanter<br />

Temperatur (isotherm) eine Wärmemenge Q 1,2 entzogen. Dadurch verringert sich das<br />

Volumen.<br />

2. Zustandsänderung: Adiabatische Kompression (23 im pV-Diagramm)<br />

Das Gas wird mittels mechanischer Arbeit (ohne Entropieänderung) verdichtet und<br />

dadurch auf ein höheres Temperaturniveau T h gebracht. Dies geschieht ohne<br />

Austausch von thermischer Energie (adiabatisch) und reibungsfrei (Q 2,3 = 0).<br />

3. Zustandsänderung: Isotherme Expansion (34 im pV-Diagramm)<br />

Durch Kontakt mit dem heißen Wärmereservoir wird dem Gas die Wärmemenge Q 3,4<br />

zugeführt. Dadurch expandiert das Gas bei konstanter Temperatur T h .<br />

4. Zustandsänderung: Adiabatische Expansion (41 im pV-Diagramm)<br />

Das Gas expandiert isentrop (Q 4,1 = 0) unter Verrichtung mechanischer Arbeit, bis der<br />

Ausgangszustand wieder erreicht wird.

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