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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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24 2 Grundlagen<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

reinem ZrO 2 wäre diese nur bei Temperaturen über 2370°C stabil. Durch geeignete Substitution<br />

bleibt die kubische Form im gesamten Temperaturbereich erhalten. Der Einbau von Kationen<br />

niedriger Valenz in das ZrO 2 -Gitter führt durch die einhergehende Erhöhung der Sauerstofffehlstellenkonzentration<br />

zu einer verbesserten ionischen Leitfähigkeit [84,94-96]. Die am<br />

häufigsten für die Substitution eingesetzten Oxide sind CaO, Y 2 O 3 , MgO und Sc 2 O 3 , die alle<br />

eine hohe Löslichkeit in ZrO 2 besitzen [97]. Das gängigste Elektrolytmaterial für die SOFC<br />

ist mit 8Mol-% Y 2 O 3 dotiertes ZrO 2 (8YSZ), das vollständig in der kubischen Phase vorliegt<br />

(vollstabilisiertes Zirkoniumdioxid) und unter Betriebsbedingungen (T = 800°C, p(O 2 ) Anode <br />

10 -18 bar, p(O 2 ) Kathode 0,2bar) mit 3,14·10 -2 S/cm eine relativ hohe ionische Leitfähigkeit und<br />

praktisch keine elektronische Leitfähigkeit besitzt [12,24,98].<br />

Herstellung des Elektrolyten<br />

Der Elektrolyt wird mittels Vakuum-Schlicker-Guss (VSG) oder Siebdruck (vgl. Abschnitt<br />

Substrat und Anode) aufgebracht. Der Schlicker bzw. die Paste werden nach dem dort beschriebenen<br />

Verfahren auf Basis eines 8YSZ-Pulvers hergestellt. Nach der Beschichtung wird<br />

die Einheit aus Substrat, Funktionsschicht und Elektrolyt (SFE) bei 1400°C für 5h gesintert.<br />

Der Elektrolyt weist dann eine Schichtdicke von 5 bis 10μm auf [39]. Aufgrund des unterschiedlichen<br />

Sinterverhaltens von Elektrolyt, Anodenfunktionsschicht und Anodensubstrat<br />

kommt es bei diesem sogenannten Co-Firing zu einer Durchbiegung der Einheit, was jedoch<br />

durch Auflage von Gewichten im heißen Zustand direkt nach der Endsinterung minimiert<br />

werden kann [99].<br />

Kathode<br />

Die Leistungsfähigkeit einer anodengestützten SOFC ist im Temperaturbereich 650 – 900°C<br />

vor allem durch die Prozesse an der Kathode bestimmt [30,100]. Dies lässt sich mittels Impedanzspektroskopie-Untersuchungen<br />

zeigen [101]. An der Kathode findet die Dissoziation und<br />

Reduktion des Sauerstoffs statt, was ein Material mit hohem Oberflächenaustauschkoeffizienten<br />

und hoher katalytischer Aktivität erfordert. Um einen möglichst ungehinderten Transport<br />

von Elektronen zur Drei-Phasen-Grenze zu ermöglichen, muss es außerdem eine hohe elektronische<br />

Leitfähigkeit besitzen. Bei Betriebstemperatur muss es chemisch stabil an Luft und<br />

im Hinblick auf unerwünschte Reaktionen mit benachbarten Zellkomponenten sein. Von Vorteil<br />

ist auch ein gut an den Elektrolyten angepasster thermischer Ausdehnungskoeffizient, um<br />

die Gefahr von Rissbildung beim Aufheizen und im Betrieb zu verringern (siehe z. B.<br />

[12,40]). Die genannten Anforderungen erfüllen einige Edelmetalle (z. B. Platin), die jedoch<br />

aufgrund der hohen Kosten nicht in Frage kommen. Die am häufigsten genutzten Materialien<br />

sind oxidkeramische Werkstoffe mit perowskitischer Kristallstruktur. Diese wurden schon<br />

früh in der SOFC-Forschung eingesetzt [9] und weisen zum Teil sogar bessere Eigenschaften<br />

auf als die Edelmetalle. Ein häufig verwendetes Material ist Lanthanmanganat, das zur Erhöhung<br />

der elektrischen Leitfähigkeit mit Strontium dotiert ist ((La,Sr)MnO 3 oder kurz LSM)<br />

[5,26,31,40,97,102,103]. Durch Beimischungen von Elektrolytmaterial zum LSM wird eine<br />

bessere Anpassung des thermischen Ausdehnungskoeffizienten an den Elektrolyten und eine<br />

Erweiterung der Drei-Phasen-Grenze in die Kathode hinein erreicht. Letzteres ist für das im<br />

Vergleich zum rein elektronisch leitenden LSM mit höherer elektrochemischer Aktivität ausgestattete<br />

(La 1-x Sr x )(Co 1-y Fe y )O 3- (LSCF) nicht nötig, da es elektronisch und ionisch leitfähig

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