28.12.2013 Aufrufe

View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

30 2 Grundlagen<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

berechnen. Das Oxid bildet sich, wenn der Sauerstoffpartialdruck den Dissoziationsdruck des<br />

Oxids überschreitet. Ob dies bei gegebenen Bedingungen der Fall ist, kann aus den<br />

Ellingham-Richardson-Diagrammen direkt abgelesen werden. Rückschlüsse auf die Kinetik<br />

der Oxidation können jedoch aus diesem nicht gezogen werden, da die freie Reaktionsenthalpie<br />

nicht abhängig von der Zeit ist. Diese Information ist jedoch im Zusammenhang mit der<br />

Reduktion und Reoxidation von Nickel in Substrat und Anode einer SOFC besonders interessant.<br />

Da die Prozesse die Kinetik der Reaktion bestimmen, ist die Betrachtung der bestimmenden<br />

Prozesse beim Ablauf insbesondere der Oxidation und der sich daraus ergebenden<br />

Oxidationsmodelle von großer Bedeutung.<br />

2.4.2 Oxidationsmodelle von Metallen<br />

Da eine große Anzahl von Parametern (z. B. Temperatur, Sauerstoffpartialdruck, Oberflächenbearbeitung)<br />

die Oxidationskinetik beeinflussen, kann der Reaktionsmechanismus<br />

nicht vollständig in einer einfachen Gleichung beschrieben werden. Anhand der Reaktionsgeschwindigkeiten<br />

können unterschiedliche Oxidationsmechanismen jedoch unterschieden werden<br />

[136].<br />

Für die Beschreibung der Kinetik der Oxidation von Metallen gibt es folgende Modelle<br />

[37,137]:<br />

Lineares Modell<br />

Dieses Modell ist folgendermaßen charakterisiert:<br />

dx<br />

k const x kt c<br />

(2.21)<br />

dt<br />

mit der Massenzunahme der Probe durch Oxidbildung bezogen auf die Gesamtoberfläche der<br />

Probe x, der Geschwindigkeitskonstanten k, der Zeit t und einer Konstanten c, die dem Achsenabschnitt<br />

entspricht und somit festlegt ab wann die Oxidation im linearen Modell zu beschreiben<br />

ist.<br />

Die Oxidationsgeschwindigkeit bleibt konstant, unabhängig vom Angebot an Reaktanden.<br />

Das System befindet sich in einem stationären Zustand. Geschwindigkeitsbestimmend ist eine<br />

Reaktion, die auf der Oberfläche oder an einer Phasengrenze stattfindet, z. B. eine Reaktion,<br />

die durch Adsorption des Sauerstoffs auf der Oberfläche kontrolliert ist [136,138].<br />

Parabolisches Modell<br />

Das Modell basiert auf der experimentellen Arbeit von G. Tammann und ist durch die<br />

Wagnersche Oxidationstheorie erweitert worden [139,140]. Die Theorie basiert auf den folgenden<br />

idealen Voraussetzungen: Die Oxidschicht ist geschlossen und gut haftend. Der geschwindigkeitsbestimmende<br />

Faktor ist die Diffusion eines oder beider Reaktanden durch eine<br />

wachsende Oxidschicht. Es herrscht ein lokales thermodynamisches Gleichgewicht an den<br />

Grenzflächen Gas/Oxid und Oxid/Metall. Die Oxidphasenzusammensetzung ist nahezu<br />

stöchiometrisch. Die Sauerstofflöslichkeit im Metall ist vernachlässigbar.<br />

Es ergibt sich folgende Gleichung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!