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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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10 2 Grundlagen<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

2.2.3 Vergleich mit konventionellen Kraftwerken<br />

Die potentiellen Vorteile von Brennstoffzellen gegenüber heutigen konventionellen Kraftwerken<br />

sind ein höherer elektrischer Wirkungsgrad und geringere Schadstoffemissionen. Der hohe<br />

elektrische Wirkungsgrad wird erreicht, weil die chemische Energie der Brennstoffe in der<br />

Brennstoffzelle direkt in Elektrizität umgewandelt wird. Im Gegensatz dazu wird die chemische<br />

Energie in herkömmlichen Wärmekraftmaschinen, wie Verbrennungsmotoren oder<br />

Gasturbinen, über Umwege, zunächst durch Verbrennung in thermische, dann in mechanische<br />

Energie und schließlich in elektrische Energie umgewandelt. Der maximale Wirkungsgrad,<br />

also das Verhältnis zwischen nutzbarer und brennstoffinhärenter Energie, eines reversiblen<br />

Carnot-Prozesses ergibt sich, wie in Abschnitt 2.1 dargelegt zu<br />

T<br />

k<br />

1<br />

(2.6)<br />

Th<br />

wobei T k die Temperatur der Wärmesenke und T h die Temperatur der Wärmequelle ist. Der<br />

Wirkungsgrad ist also umso höher, je höher die Verbrennungstemperatur des Brennstoffs ist.<br />

Im Betrieb mit konstantem T k (Raumtemperatur) und einer Verbrennungstemperatur von T h =<br />

1300°C kann somit nach (2.6) ein theoretischer Wirkungsgrad von 81,5% erreicht werden.<br />

Der theoretische Wirkungsgrad kann in Kraftwerken aufgrund irreversibler Dissipationsprozesse<br />

jedoch nicht erreicht werden. Moderne Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerke erreichen<br />

einen maximalen Wirkungsgrad von ca. 60% [11], ältere Braunkohle-Kleinkraftwerke, insbesondere<br />

im Teillastbetrieb, zum Teil nur ca. 30% [3].<br />

Bei Brennstoffzellen ist der Wirkungsgrad im Unterschied zu konventionellen Kraftwerken<br />

nur dadurch begrenzt, dass ein Teil der Energie eine Entropieänderung S verursacht. Er ergibt<br />

sich aus dem Quotienten aus nutzbarer freier Reaktionsenthalpie (Gibbs`sche Energie)<br />

G und zugeführter Reaktionsenthalpie H<br />

H<br />

TS<br />

G<br />

<br />

(2.7)<br />

H<br />

H<br />

wobei G die freie Enthalpie, S die Entropieänderung, H die Enthalpieänderung und T die<br />

Temperatur ist. Damit kann der theoretische elektrische Wirkungsgrad je nach Brenngas bis<br />

zu 100% betragen. In realen Systemen kann dieser jedoch ebenfalls nicht erreicht werden.<br />

Ohmsche Verluste, Verluste auf Grund unvollständiger Brenngasnutzung sowie Verluste<br />

durch andere Systemkomponenten reduzieren den Systemwirkungsgrad. Eine detailliertere<br />

Betrachtung hierzu findet sich z. B. bei Minh und Takahashi [12] oder Vielstich [13]. Der reale<br />

Wirkungsgrad von Brennstoffzellensystemen ist jedoch im Allgemeinen auch bei Kleinanlagen<br />

oder im Teillastbetrieb höher als der von konventionellen Wärmekraftmaschinen. Deshalb<br />

werden sie besonders für die dezentrale Energieversorgung und mobile Anwendungen<br />

als geeignet angesehen.<br />

Abb. 2.4 zeigt eine Übersicht realer Wirkungsgrade verschiedener konventioneller Kraftwerkstypen<br />

sowie unterschiedlicher Brennstoffzellensysteme im Leistungsbereich zwischen<br />

10kW und 1GW. Verglichen werden Gasmotor und Gasturbine mit der Polymermembran-<br />

Brennstoffzelle (PEFC), der Phosphorsauren Brennstoffzelle (PAFC), der Karbonatschmelzen-Brennstoffzelle<br />

(MCFC) und der oxidkeramischen Brennstoffzelle (SOFC), sowie mit

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