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View - JUWEL - Forschungszentrum Jülich

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26 2 Grundlagen<br />

__________________________________________________________________________________________<br />

de Stähle mit geringen Al- und Si-Gehalten. Ihre passivierende Oxidschicht besitzt eine ausreichende<br />

elektronische Leitfähigkeit. Allerdings können sich aufgrund der Verdampfung von<br />

Cr-Verbindungen aus der kathodenseitigen Oxidschicht Cr-Oxide an der Grenzfläche Kathode-Elektrolyt<br />

bilden. Dies wird als eine der Hauptursachen für die Alterung von SOFC-<br />

Stacks betrachtet [106]. Um den Effekt der Chromabdampfung zu minimieren wurde am <strong>Forschungszentrum</strong><br />

<strong>Jülich</strong> ein Spezialstahl mit der Bezeichnung JS-3 entwickelt [107]. Die Firma<br />

Thyssen Krupp VDM hat diesen unter dem Handelsnamen Crofer22APU kommerzialisiert<br />

[108]. Er bildet eine zweilagige Oxidschicht aus Cr 2 O 3 auf der Innen- und einem (Cr,Mn) 3 O 4 -<br />

Spinell auf der Außenseite. Letztere verringert die Freisetzung von Chrom aus dem Interkonnektor.<br />

Der Stahl ist außerdem gut an die Anwendung in der SOFC angepasst, da er eine gute<br />

Korrosionsbeständigkeit und niedrige Kontaktwiderstände aufweist.<br />

Kontakt- und Schutzschichten<br />

Neben Anode, Elektrolyt und Kathode, die als funktionellen Schichten einer SOFC bezeichnet<br />

werden, sind weitere Schichten nötig, um Leistung und Langzeitstabilität zu verbessern.<br />

Neben der bereits erwähnten CGO-Schicht zwischen Elektrolyt und Kathode, die eine Reaktion<br />

der beiden Schichten unterbindet, verhindern auf der anderen Seite (Cr,Mn) 3 O 4 -Spinell-<br />

Schichten auf den Interkonnektoren den Eintrag flüchtiger Cr-Verbindungen aus dem<br />

Interkonnektorstahl (z. B. Crofer 22 APU) in die Kathode [67]. Außerdem werden Kontaktschichten<br />

mit hoher elektronischer Leitfähigkeit zwischen Kathode und Interkonnektor eingefügt,<br />

um geringe Übergangswiderstände zu erzielen und gegebenenfalls Fertigungstoleranzen<br />

auszugleichen. Auf der Anodenseite erfolgt die elektrische Kontaktierung zwischen Zelle und<br />

Interkonnektor durch ein Nickelnetz. An der Grenzfläche zwischen Interkonnektor und<br />

Nickelnetz kommt es zu einer Interdiffusion der Elemente Eisen, Chrom und Nickel, was zu<br />

einer lokalen Austenitisierung des Interkonnektors durch Nickel und einer inneren Korrosion<br />

des Nickelnetzes durch Eisen und Chrom führen kann [109]. Um die Korrosion des Nickelnetzes<br />

hinauszuzögern, kann der Interkonnektor anodenseitig mit einer Nickel-Opferschicht<br />

plattiert werden [110]. Die Wechselwirkungen zwischen Zelle und Interkonnektor auf der Anodenseite<br />

haben sich allerdings bisher nicht als kritisch im Hinblick auf die Langzeitstabilität<br />

von SOFC-Systemen erwiesen. Auf der Kathodenseite hingegen hat sich gezeigt, dass die<br />

Diffusion von Chrom-Verbindungen aus dem Interkonnektorstahl in die Kathode negative<br />

Auswirkungen auf die Kathode und somit die Zellleistung hat. Ein Ansatz diese Diffusion von<br />

Chrom-Verbindungen aus dem Interkonnektorstahl zu verringern ist die Voroxidation des Interkonnektors<br />

[111]. Grenzflächenreaktionen an dieser Stelle scheinen bei Betriebstemperaturen<br />

von 800°C jedoch nicht limitierend für Leistung und Langzeitstabilität des Systems zu<br />

sein, so dass dort bislang auf Schutzschichten verzichtet wird.<br />

2.4 Nickel in SOFC Substraten und Anoden<br />

Die Herstellung beider Schichten ausgehend von NiO und nicht von dem eigentlich benötigten<br />

Nickel geschieht vor allem weil sich NiO unter Luft sintern lässt. Die Reduktion zu metallischem<br />

Nickel erfolgt mit Betriebsbeginn. Dabei erhöht sich gleichzeitig die Porosität. Die<br />

Anwesenheit von Nickel als katalytischer Komponente für die auf der Anodenseite stattfin-

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