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«Heute ist alles sehr kurzlebig» - Aktuelle Ausgabe

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Bodensee Nachrichten, 12. Juli 2013 Aktuell Seite 3<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Die Frauen und Männer, die in der<br />

Brockenstube mithelfen, legen<br />

grossen Wert darauf, <strong>alles</strong> übersichtlich<br />

und präsentabel zu gestalten.<br />

Die Geschichte der Brockenstube<br />

Wolfhalden führt bis ins<br />

Jahr 1963 zurück. Pfarrer Stäubli<br />

war der Erste, der für die Brockenstube<br />

zuständig war.<br />

Kaum verschmerzbarer<br />

Wiederverkauf<br />

Aus dem ersten Jahresbericht <strong>ist</strong><br />

Folgendes zu entnehmen: 'Gelegentlich<br />

erhielten wir, nebst alltäglichen<br />

Dingen, <strong>sehr</strong> nette alte<br />

Sachen, die wir richtig liebgewannen<br />

und daher den Wiederverkauf<br />

kaum verschmerzen<br />

konnten. Es hat sich gezeigt, dass<br />

die Einrichtung einer Brockenstube<br />

einem Bedürfnis vieler entspricht.<br />

Viele wissen nun, wohin<br />

mit ihren abgelegten Dingen; wieder<br />

andere wissen, wo man günstig<br />

zu notwendigen Gebrauchsgegenständen,<br />

die man nicht neu<br />

anschaffen möchte, oder gelegentlich<br />

zu Antiquitäten kommt.'<br />

Früher wie auch noch heute schätzen<br />

die Besucherinnen und Besucher<br />

die Brockenstube.<br />

Was die einen nicht brauchen,<br />

wollen die anderen kaufen<br />

Das Team bestehend aus Ruth Zogg,<br />

Doris Kugler, Kia Tobler, Peter van<br />

Geene, Toni Heeb und Paul Müller<br />

hat Freude an der ehrenamtlichen<br />

Arbeit und an den Leuten, die regelmässig<br />

vorbeischauen. «Für<br />

mich <strong>ist</strong> es interessant zu sehen,<br />

was die einen nicht mehr brauchen,<br />

dafür die anderen umso mehr<br />

schätzen und es als wertvoll empfinden.<br />

Ausserdem geniesse ich es<br />

enorm, mit diesen Menschen arbeiten<br />

zu können. Für mich <strong>ist</strong> es<br />

eine <strong>sehr</strong> sinnvolle Arbeit», sagt<br />

Zogg. Kugler und Zogg sagen, während<br />

der Saison laufe das Geschäft<br />

ziemlich gut. Es kämen sogar Leute<br />

von weit her,umimBrocki Wolfhalden<br />

zu stöbern. Sogar welche<br />

von Deutschland oder Österreich.<br />

«Wir bekommen oft zu hören, dass<br />

wir eine schöne Ordnung in der<br />

Brockenstube haben. Ausserdem<br />

schätzen es die Leute <strong>sehr</strong>,dass wir<br />

ausschliesslich saubere und funktionsfähige<br />

Dinge verkaufen», so<br />

Kugler.<br />

«Das war das Lustigste, was ich<br />

hier erlebt habe»<br />

Das Team erlebt in jeder Saison<br />

neue Highlights und knüpft tolle<br />

Bekanntschaften. Einiges geht<br />

wieder vergessen über die Jahre,<br />

doch so manche Anekdote bleibt<br />

in Erinnerung. So erzählt Zogg von<br />

einem lustigen Erlebnis mit einer<br />

Gruppe deutscher Tour<strong>ist</strong>en. «Die<br />

Gruppe kam hinein, wohl auf der<br />

Suche nach etwas Essbarem. Unten<br />

an der Strasse haben sie das<br />

Schild 'Brockenstube' gesehen und<br />

haben wohl gedacht, hier gäbe es<br />

einen Brocken zu essen. Sie waren<br />

dann schwer enttäuscht, dass<br />

dem nicht so war. Das war mit Abstand<br />

das Lustigste, was ich hier erlebt<br />

habe. Und zum Glück bleiben<br />

mir nur die schönen und lustigen<br />

Erinnerungen. Es gibt ja immer<br />

beides.» Kugler geniesst es, in der<br />

Brockenstube zu arbeiten. Sie sagt,<br />

sie liebe das Haus, mit seinen vielen<br />

Gegenständen, die einst einmal<br />

viel Wert für jemanden gehabt<br />

haben.<br />

Bild: z.V.g.<br />

Brockenstubenvorstand im Jahr 1966: v.l.n.r.: Anni Züst, Ella Graf, Hedi Bruderer.<br />

«Zu Beginn haben die schönen<br />

Sachen mich gereizt»<br />

Die beiden Frauen haben –entgegen<br />

der Vorstellung einiger –nicht<br />

viele Brockenstuben-Sachen zu<br />

Hause. «Ich habe schon ein paar<br />

wenige Dinge, die aus einem Brocki<br />

stammen. Aber in den vergangenen<br />

Jahren habe ich nichts mehr<br />

gekauft. Zu Beginn meiner Arbeit<br />

hier hat es mich natürlich schon<br />

gereizt, zumal immer wieder Mal<br />

schöne Stücke eintrudeln. Jetzt<br />

freue ich mich einfach über diese<br />

und darüber, dass die Leute die sie<br />

kaufen, ebenfalls Freude daran haben»,<br />

so Zogg.<br />

Alte Sachen werden geschätzt<br />

Ist in einer Brockenstube nicht<br />

noch mehr ersichtlich, wie schnell<br />

gewisse Sachen weggegeben werden?<br />

Zogg bestätigt das klar: <strong>«Heute</strong><br />

<strong>ist</strong> irgendwie <strong>alles</strong> <strong>sehr</strong> kurzlebig,<br />

vor allem wenn man bedenkt,<br />

dass die Dinge früher über Jahrzehnte<br />

weitergegeben wurden. Gerade<br />

bei der Elektronik <strong>ist</strong> dies natürlich<br />

unglaublich schnelllebig.»<br />

Kugler nickt und fügt an: «Es wird<br />

aber meiner Meinung nach vermehrt<br />

geschätzt, dass hier alte Sachen<br />

gekauft werden können. Eine<br />

Zeit lang waren diese nicht mehr<br />

so beliebt, aber ich habe das Gefühl,<br />

das kommt wieder.»<br />

Stefanie Rohner<br />

Öffnungszeiten<br />

in der Saison<br />

Die Brockenstube hat ab circa<br />

Mitte April durchgehend bis Ende<br />

Oktober wie folgt geöffnet:<br />

Jeden Mittwoch 13.30 bis 16 Uhr<br />

Jeden ersten Samstag im Monat<br />

von 9bis 11 Uhr<br />

Italienisches Ambiente<br />

Die Oberstufenlehrerinnen<br />

Ruth Gradenecker,Alexandra<br />

Hug und Beatrice Klement organisierten<br />

das diesjährige<br />

Schlussessen der Schule Rorschach<br />

im evangelischen<br />

Kirchgemeindesaal.<br />

In letzter Minute stellte sich auch<br />

meteorologisch der Sommer ein,<br />

passend zum italienisch gestalteten<br />

Ambiente des Festes. Am Anlass<br />

verabschiedete Schulratspräsident<br />

Guido Etterlin vier Mitarbeitende<br />

in den Ruhestand und<br />

ehrte drei Lehrpersonen für ihr 25-<br />

jähriges Dienstjubiläum.<br />

Bild: z.V.g.<br />

Jörg Morger, Anne-Marie Wiesner, Guido<br />

Etterlin, Barbara Wirth und Ernst<br />

Waespe.<br />

Jörg Morger und Ernst Waespe<br />

ein Berufsleben in Rorschach<br />

Im Alter von 19 Jahren trat Jörg<br />

Morger als Abschlussklassenlehrer<br />

in den Dienst der Schule ein. In dieser<br />

Funktion fand er seine Berufung<br />

übte sie ein Leben lang in Rorschach<br />

aus –insgesamt 43 Jahre.<br />

In dieser Zeit bekleidete er verschiedene<br />

Zusatzfunktionen. So<br />

war er eine Amtsdauer Vorsteher<br />

und lange Zeit stellvertretender<br />

Schulleiter. Seine letzte Zusatzaufgabe<br />

erfüllte er von 2005 bis<br />

2008 als Lehrervertreter im Schulrat.<br />

«In dieser intensiven Umbruchsphase<br />

durfte ich dich persönlichkennenlernenundmichauf<br />

deine reiche Erfahrung abstützen»,<br />

führte Schulratspräsident<br />

Etterlin in seiner Laudatio aus.<br />

Morger habe sich immer für die<br />

Entwicklung der Schule eingesetzt.<br />

Er sei immer ein fortschrittlicher<br />

Denker und Macher<br />

gewesen. Selbstredend lag ihm das<br />

Wohl seiner SchülerInnen <strong>sehr</strong> am<br />

Herzen und zuletzt engagierte er<br />

sich mit seinem Kollegen Roland<br />

Peter für die Entwicklung eines<br />

neuen Unterrichtskonzepts mit einer<br />

Lernlandschaft. Ernst Waespe<br />

wollte ursprünglich nach drei Jahren<br />

Berufserfahrung als Primarlehrer<br />

ans Konservatorium wechseln.<br />

«Wir sind dir dankbar, dass<br />

du deine Pläne geändert hast und<br />

bei uns geblieben b<strong>ist</strong>», meinte Etterlin<br />

zu ihm. Alle ihm anvertrauten<br />

Kinder hätten ihn als verständnisvollen<br />

Lehrer geschätzt,<br />

weiss Etterlin zu berichten. Als Abschiedsüberraschung<br />

fanden sich<br />

an seinem letzten Arbeitstag 17 von<br />

32 seiner ersten Schüler aus dem<br />

Jahr 1972 in seinem Klassenzimmer<br />

ein. Waespe komponierte das<br />

Lied «sing ais», das Aufnahme fand<br />

in das Mittelstufensingbuch. Und<br />

schliesslich erfand er in Rorschach<br />

die Veloprüfungen, die bis<br />

zum heutigen Tage jedes Jahr stattfinden.<br />

Von Waespe wird in Zukunft<br />

noch vermehrt zu hören sein.<br />

Wohl nicht mehr als Lehrperson,<br />

sondern viel mehr als Musiker mit<br />

dem Akkordeon.<br />

Wiedereinstieg<br />

nach Familienpause<br />

Weiter entliess der Schulratspräsident<br />

Barbara Wirth nach 13<br />

Dienstjahren als Primarlehrerin in<br />

den verdienten Ruhestand mit den<br />

Worten: «Deine Kolleginnen und<br />

Kollegen haben die unkomplizierte<br />

Zusammenarbeit mit dir <strong>sehr</strong> geschätzt.<br />

Du hattest immer ein grosses<br />

Herz für die Anliegen der Kinder.»<br />

Ebenfalls pensioniert wurde<br />

Anne-Marie Wiesner nach elf Jahren<br />

als Logopädin. Trotz kleinem<br />

Pensum sei sie stets präsent gewesen.<br />

Beide Lehrerinnen haben<br />

gemeinsam, dass sie nach einer Familienpause<br />

mit einem reduzierten<br />

Pensum an der Schule gearbeitet<br />

hätten. Die Schule sei auf<br />

Lehrerinnen wie sie angewiesen.<br />

Für 25 Dienstjahre ehrte der<br />

Schulratspräsident Petra Schönenberger,<br />

Roland Peter sowie Verena<br />

Hefti.<br />

pd<br />

WarenSie am Seenachtsfest in Arbon?<br />

Claudio Canonica, getroffen in Arbon<br />

Nein, wir sind nicht hingegangen.<br />

Wir gehen im Sommer lieber am<br />

See spazieren und geniessen es<br />

<strong>sehr</strong>, lange draussen sein zu können.<br />

Wenn in St.Gallen ein Fest wie<br />

zum Beispiel das Honky Tonk oder<br />

das St.Gallerfest <strong>ist</strong>, gehen wir eigentlich<br />

schon immer wieder mal<br />

hin.<br />

Carsten Zaehr,getr.inArbon<br />

Ja, ich war am Seenachtsfest, denn<br />

ich bin Aussteller. Sobin ich immer<br />

den ganzen Sommer unterwegs.<br />

Privat gehe ich nicht an solche<br />

Feste, da mir die Zeit fehlt. Aber<br />

ich mache meinen Job ja gerne, vor<br />

allem da mich die Unterschiede<br />

reizen. Im Winter, wenn ich etwas<br />

mehr Zeit habe, besuche ich gerne<br />

verschiedene kulturelle Anlässe.<br />

Ernst Metzler,getr.inArbon<br />

Nein, wir waren nicht am Seenachtsfest<br />

in Arbon. Ich und meine<br />

Frau haben es lieber etwas ruhiger.<br />

Ein, zwei Mal im Jahr gehen<br />

wir bei uns in der Gegend aber<br />

schon an verschiedene Fester –<br />

wenn dann aber richtig, bis zum<br />

Morgen. Aber me<strong>ist</strong> <strong>ist</strong> es so laut,<br />

das wir uns gar nicht mehr unterhalten<br />

können. Das <strong>ist</strong> schade.<br />

Mathilde und Alfred Grün, Arbon<br />

Claudia Grutsch, getr.inArbon<br />

Nein wir waren nicht an das Seenachtsfest.<br />

Nein, ich war nicht am Fest. In juntour<br />

Wir haben eine Velogen<br />

Jahren habe ich das oft ge-<br />

von Rorschach bis nach Arbon<br />

macht. Jetzt hat es mir einfach zu<br />

gemacht und sind dann wie-<br />

viele Menschen. Ich habe es lieber<br />

der nach Haue. Wir gehen manchmal<br />

ruhig. Ich gehe daher gerne mit<br />

aber schon an Fester und hel-<br />

Freunden essen oder etwas trin-<br />

fen auch gerne mit. Es <strong>ist</strong> schön, ken. Mit meinem Hund kann ich sowieso<br />

Leute zu treffen, die man sonst<br />

nicht an grosse Veranstal-<br />

kaum sieht und miteinander einen<br />

tungen, die Menschenmassen sind<br />

guten Abend zu haben. für ihn zu stressig.<br />

Für Sie waren unterwegs: Stefanie Rohner und Friedrich Gregor

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