Der Kongress tanzt - Österreich Werbung

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Statussymbol und seien bereit, für
große Namen auch hohe Preise zu
bezahlen, verrät Susanne Kraus-Winkler,
Geschäftsführerin des Loisiums
und Tourismusberaterin.
In der überregionalen Vermarktung
der Weingebiete spiele laut Kraus-
Winkler die Bekanntheit der Destination
bzw. einzelner Winzer eine wesentliche
Rolle. Derart renommierte Zugpferde
hält sie für wichtig, um dem Gesamtthema
„Wein“ international Gehör zu
verschaffen. Die Herausforderung der
Zukunft liege darin, alle touristischen
Protagonisten einer Region an einen
Tisch zu bringen. Denn um das Weinerlebnis
als Ganzjahresprodukt zu etablieren,
reichen ein paar events zur
erntezeit nicht aus. Handlungsbedarf
besteht daher in der Schaffung von
erlebnisangeboten für jede Jahreszeit.
INFOTAINMENT GEFRAGT Potenzial ortet
Svec auch bei der jungen Zielgruppe,
die sich in den letzten Jahren verstärkt
für das Thema Wein begeistert. Dabei
wird der edle Tropfen immer mehr zum
Lifestyle-Thema. Das Wissen um den
Wein will heute unterhaltsam vermittelt
werden – Infotainment und originelle
Präsentationsformate sind gefragt. Um
bei den jungen Weinliebhabern zu
punkten, rief etwa der DAC Weinviertel
das erste „Wein-Clubbing“ ins Leben.
einige Winzer bitten auch zu Tastings
in die Weinberge. etwa Alwin Jurtschitsch
vom gleichnamigen Traditionsweingut
im Kamptal, der diesen
Sommer beim „1st Kitchen Table am
Heiligenstein“ zur kulinarischen entdeckungsreise
mit Degustation inmitten
der Reben lud.
DER GAST ALS CONNAISSEUR Die Gäste,
die im exklusiven Hotel des Weinguts
Malat absteigen, bringen ein verstärktes
Bewusstsein für Qualität und Herkunft
mit, beobachtet Winzer Michael Malat.
Von Degustationstechniken bis zur
Rebsortenkunde: Der Gast wird immer
mehr zum Weinkenner. einen Trend
im gehobenen Segment, den auch
Svec beobachtet: Hoteliers und Gastronomen
sind also gefordert, auch in
puncto Wein-Know-how in Zukunft mit
den Besuchern mithalten zu können.
einige Winzer bieten ihren Gästen
Gelegenheit, den Weg des Weins von
der Traube ins Glas hautnah zu erleben.
Im Rahmen des Projekts „Rent a Weinstock“
übernehmen Hobbywinzer in
Purbach am Neusiedler See die Paten -
schaft für einen Weinstock und stellen
ihren eigenen Wein her. eine wichtige
Rolle spielt dabei die persönliche Nähe
zum Winzer, der auch die Kultur rund
um den Wein über Monate hinweg authentisch
vermittelt. Auf die Kundenbindung
wirke sich diese persönliche
Beziehung sehr positiv aus, weiß die
Geschäftsführerin des Tourismusverbands
Purbach, Sabine Svejnoha. So
konnte bereits eine Reihe neuer Stammgäste
gewonnen und die Saison durch
das wetterunabhängige Angebot verlängert
werden.
NACHHALTIGKEIT IM WEINGARTEN Auch
im Weinbau ist der Trend zur Nachhaltigkeit
angekommen: Alwin und Stefanie
Jurtschitsch, die das Weingut 2008
übernommen haben, stellen nach und
nach auf biologische Bewirtschaftung
um und durchbrechen die Monokultur
im Weingarten durch den Anbau von
Pfirsichbäumen und Weingartenknoblauch.
Langfristiges Ziel ist es, auf Bewässerung
zu verzichten, indem die
Reben so gesund und widerstandsfähig
wie möglich gemacht werden. Damit
folgt der junge Winzer einer internationalen
entwicklung: Wie das Deutsche
Weininstitut (DWI) bekannt gab, wuchs
die weltweite Ökorebfläche von 2004
bis 2011 um ganze 197 Prozent.
RUNDUM-ERLEBNIS Wein kommt selten
allein: Der genussorientierte Gast
möchte den Wein nicht nur verkosten,
sondern wünscht sich ein Allrounderlebnis
etwa kombiniert mit Kultur,
Sport oder Natur. Das berichtet Weinerlebnis-Begleiterin
Gudrun Haas, die
ihre Gäste – darunter aktive Pensionisten
ebenso wie Manager – zur
„Landpartie“ durch die Südoststeiermark
führt. Als erfolgsrezept ortet sie
die richtige Balance zwischen Unterhaltung
und Information, bewährt habe
sich die Kombination aus einem Winzerbesuch
mit Verkostung, dem Genuss
regionaler Haubenkulinarik und Bewegung
in der Natur. //
bu//etin 10-11//2013