29.12.2013 Aufrufe

Magazin Theatertreffen der Jugend 2013 - Berliner Festspiele

Magazin Theatertreffen der Jugend 2013 - Berliner Festspiele

Magazin Theatertreffen der Jugend 2013 - Berliner Festspiele

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

für alle drei hier vertretenen Theater-Szenen<br />

leistbar gewesen wären. Dabei durfte nicht entscheidend<br />

sein, ob die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Gruppe<br />

über bessere Sachmittel, eine professionellere<br />

Infrastruktur o<strong>der</strong> unvergleichbar mehr Probenzeit<br />

verfügte. Die Jury stellte sich immer wie<strong>der</strong><br />

die Frage, ob die Qualitäten, die mit einer gegebenen<br />

Spielweise und Inszenierungsform erreicht<br />

wurden, unter den Arbeitsbedingungen<br />

eines <strong>Jugend</strong>clubs wie unter den Bedingungen<br />

einer Schule o<strong>der</strong> denen einer freien Gruppe<br />

möglich gewesen wären. Unter diesem Aspekt<br />

weisen viele Inszenierungen interessante Ansätze<br />

auf, wie es möglich ist, an die Dinge neu<br />

heranzugehen, indem beispielsweise Formen<br />

des Recherchetheaters o<strong>der</strong> des performativen<br />

Theaters angewandt o<strong>der</strong> Textvorlagen in postdramatischen<br />

Dramaturgien tatsächlich vom<br />

Ensemble anverwandelt werden.<br />

Sicherlich ist es eine komplexe Aufgabe, die Vergleichbarkeit<br />

<strong>der</strong> Formate einzuschätzen. Die<br />

neunköpfige Jury setzt sich aus Praktikern mit<br />

großem Erfahrungsspektrum in <strong>der</strong> Theaterarbeit<br />

zusammen. Vertreter aus allen Produktionsfel<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Szene reden hier mit, mancher<br />

kennt die Schulszene so gut wie die Arbeitsbedingungen<br />

<strong>der</strong> freien Szene o<strong>der</strong> die des professionellen<br />

Theaters. Unsere Jungjuroren verfügen<br />

beide bereits über eindrucksvolle Theaterbiografien<br />

und for<strong>der</strong>n die „Älteren“ in <strong>der</strong> Diskussionsrunde,<br />

dass es eine Freude ist.<br />

Die Jury beobachtet eine sich in vielerlei Hinsicht<br />

verän<strong>der</strong>nde <strong>Jugend</strong>-Theaterszene. Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in den Bedingungen, wie <strong>der</strong>zeit an den<br />

Schulen zu erleben, und Verän<strong>der</strong>ungen in den<br />

künstlerischen Formen und darstellerischen Formaten.<br />

Darüber möchte sie gerne mit an<strong>der</strong>en<br />

Fachleuten und mit den eingeladenen <strong>Jugend</strong>lichen<br />

diskutieren. Der Fokus des Forumsprogramms<br />

„Die Bedingungen rund ums <strong>Jugend</strong>theater<br />

sind im Wandel…“ wird dazu ebenso<br />

Gelegenheit geben wie die Begegnungen in den<br />

Impuls- und Intensiv-Workshops o<strong>der</strong> den Aufführungsgesprächen<br />

für Theatermacher.<br />

Gerade in Zeiten <strong>der</strong> Bedingungswechsel braucht<br />

es den Mut, die Dinge an<strong>der</strong>s, neu anzugehen.<br />

Solchen Mut dokumentiert die diesjährige Auswahl<br />

sicherlich. Gleichzeitig mit dem Festival startet<br />

<strong>der</strong> Wettbewerb für das 35. <strong>Theatertreffen</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Jugend</strong>. Möge das diesjährige für viele eine Ermutigung<br />

sein, dabei eine Rolle zu spielen.<br />

Martin Frank<br />

Juryvorsitzen<strong>der</strong><br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!