Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) zum ... - Boxberg

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36 7.2 Relevante Gesetze BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz: Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege vom 29. Juli 2009. – BGBl I 2009, S. 2542 ff.; Inkrafttreten am 1. März 2010 NatSchG BW – Naturschutzgesetz Baden-Württemberg: Gesetz zum Schutz der Natur, zur Pflege der Landschaft und über die Erholungsvorsorge in der freien Landschaft. – In der Fassung der Bekanntmachung vom 13. Dezember 2005 (GBl. S. 745). LWaldG – Landeswaldgesetz: Waldgesetz für Baden-Württemberg. – In der Fassung vom 31. August 1995 (GBl. S. 685), zuletzt geändert durch Artikel 13 des Gesetzes vom 20. November 2001 (GBl. S. 605). FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie): Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (ABl. Nr. L 206 vom 22.7.1992, S. 7), zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 97/62/EG vom 08.11.1997 (ABl. Nr. 305) Vogelschutzrichtlinie: Richtlinie des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wild lebenden Vogelarten (79/409/EWG) (ABl. L 103 vom 25.4.1979, S.1), zuletzt geändert durch die Richtlinie des Rates 2006/105/EG. ______________________________________________________________________________________________________ andrena (2013): Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Bplan "Ehemaliges NATO-Tanklager" Boxberg
37 8 Anhang: Protokolle artenschutzrechtlicher Prüfungen 8.1 Haselmaus Durch das Vorhaben betroffene Art: Art des Anhangs IV der FFH-RL Europäische Vogelart 1. Schutz- und Gefährdungsstatus Erhaltungszustand in BW grün gelb rot grau günstig ungünstig / unzureichend ungünstig / schlecht unbekannt 2. Darstellung der Betroffenheit der Art Haselmaus (Muscardinus avellanarius) Rote Liste-Status Deutschland ______________________________________________________________________________________________________ andrena (2013): Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung Bplan "Ehemaliges NATO-Tanklager" Boxberg G Baden-Württemberg G 6523 Messtischblatt Die Haselmaus ist in Baden-Württemberg nahezu flächendeckend verbreitet (vgl. BRAUN & DIETERLEIN 2005). Die Art besiedelt bevorzugt lichte, möglichst sonnige Laubmischwälder, aber auch Parkanlagen, Streuobstwiesen, Feldhecken und Gebüsche. Wichtig ist ein ausreichendes Angebot an Frucht tragende Sträuchern. Ein Vorkommen der Haselmaus in den Wäldern des ehemaligen NATO-Tanklagers erscheint möglich, auch wenn diese aufgrund ihrer dichten Struktur und ihres hohen Nadelbaumanteils keine optimalen Haselmaus-Habitate darstellen. Haselmäuse halten von Oktober bis April Winterschlaf, wobei sie diesen in dickwandigen Nestern verbringen, die in der Laubstreu, zwischen Wurzeln, an Baumstümpfen oder im hohen Gras versteckt sind. Selten wird der Winter in Nistkästen verbracht. Bei Baumrodungen im Winterhalbjahr könnten Haselmäuse im Winterschlaf getötet werden. Haselmäuse fertigen Schlaf- und Brutnester an, die frei aufgehängt in den Zweigen von Sträuchern oder auch in Baumhöhlen oder Vogelnistkästen angelegt werden. Die Fortpflanzungszeit beginnt nach dem Winterschlaf. Die Wurfzeit erstreckt sich von Mai/Juni bis Ende September, bei mildem Herbst bis in den Oktober. Liegen Eingriffe in Haselmaus-Habitate im Sommerhalbjahr, könnten Schlafnester oder Nester mit Jungtieren zerstört werden. Fortpflanzungsstätte: Als Fortpflanzungsstätte sollten in der Fortpflanzungszeit von Weibchen genutzte Nester mit dem zugehörigen Revier von etwa 30 m Radius (ca. 0,28 ha) angesehen werden (RUNGE et al. 2010). Ruhestätte: Generell sind als Ruhestätten aktuell genutzte Haselmausnester anzusehen (RUNGE et al. 2010). Lokale Population: Bei der Haselmaus sollten räumlich abgrenzbare Bereiche als getrennte lokalen Individuengemeinschaften angesehen werden, wenn diese Bereiche durch mehr als 500 m unbesiedeltes Gebiet voneinander getrennt sind (vgl. RUNGE et al. 2010). Demnach ist davon auszugehen, dass die Wälder und Kleingehölze um das ehemalige NATO- Tanklager bis zum Ortsrand im Norden, bis zur Bundesstraße 292 im Westen, bis zur Kreisstraße 2877 im Süden und bis zur Ortsverbindungsstraße 1,1 km östlich der Untersuchungsfläche eine lokalen Population der Haselmaus beherbergen. Insgesamt hat dieser Bereich eine Größe von ca. 3,5 km 2 . Etwa die Hälfte davon ist potenziell für Haselmäuse geeignet (Wälder, Kleingehölze, waldnahe Streuobstbestände). Die B 292 und die K 7877 stellen sehr wahrscheinlich Wanderhindernisse dar, die von Haselmäusen nur sehr selten überwunden werden. Die Ortsverbindungsstraße im Osten ist dort, wo sie durch Wälder führt, wahrscheinlich noch besser für Haselmäuse zu überwinden als die Kreis- bzw. Landstraße.
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