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28<br />

„Alfons ich brauch deine Eier!“. So oder so<br />

ähnlich wird Alfons Rüwe in seinem Grünen<br />

Garten Markt morgens von seinen<br />

Kunden begrüßt. Die Zeit reicht oft nicht,<br />

um alle Waren nach draußen zu stellen, die<br />

ersten Kunden kommen noch vor 9 in den<br />

Gartenmarkt am Gerberweg 6.<br />

Seit 1929 sind Rüwes schon unternehmerisch<br />

in Lohne tätig. Anfangs an der Keetstraße, da<br />

wo heute das e-center steht. Alfons Rüwes<br />

Großvater Heinrich handelte mit Kohlen und<br />

weil er die Geburt seines Sohnes Alfons bei<br />

der Stadt anmelden musste, eröffnete er das<br />

Gewerbe gleich mit. Das ist jedenfalls die<br />

Vermutung vom Enkel des Firmengründer.<br />

Ganz genau weiß man es nicht.<br />

Lange war Rüwe vor allem Anlaufpunkt für<br />

Kleinlandwirte aus dem Umkreis. Mit Pferd<br />

und Wagen wurden die Kunden beliefert.<br />

Später in den sechziger Jahren kam noch<br />

eine Heizölhandlung dazu. 1991<br />

wurde ein neues Betriebsgebäude<br />

am Gerberweg 3 errichtet.<br />

Inzwischen hatten Alfons senior<br />

und Hermine Rüwe das Sortiment<br />

ausgeweitet. Ende der Neuziger<br />

Jahre gab Alfons Rüwe senior das<br />

Geschäft an seinen Sohn ab. <strong>Der</strong><br />

Betrieb firmiert seit dem unter<br />

„Rüwe’s Grüner Gartenmarkt“.<br />

Für die Idee einen Angelshop zu<br />

eröffnen erntete Alfons Rüwe ordentlich<br />

Kritik vom Vater <strong>als</strong> er für<br />

dam<strong>als</strong> 3000 Mark Angelzubehör<br />

kaufte. „Das war das erste Mal<br />

das ich richtig Schimpfe gekriegt<br />

habe, für eine Idee die ich hatte“,<br />

erinnert er sich. Rüwe senior war<br />

gar nicht überzeugt von der Idee<br />

Angelbedarf anzubieten. Auf die<br />

Idee gekommen ist Alfons Rüwe<br />

junior, weil ein Händlerkollege<br />

Schwierigkeiten hatte Köder zu<br />

„Amtssprache<br />

ist platt“<br />

Rüwe`s Grüner Gartenmarkt seit 80 Jahren in Lohne<br />

bekommen. „Da hab ich gedacht, die besorge<br />

ich ihm“ und so füllten sich die ersten<br />

Regalmeter. Mittlerweile kommt seine Kundschaft<br />

nicht nur aus Lohne, der Angelshop<br />

gehört zwischen Osnabrück und Bremen zu<br />

einem der größten in der Region. „Dat löpp<br />

ja doch“ musste Rüwe senior seine Kritik zurücknehmen<br />

und bist zu seinem Tod half er<br />

auch noch kräftig im Betrieb mit.<br />

Überhaupt geht es sehr familiär bei Rüwe zu.<br />

„Amtssprache ist platt“, sagt der Firmenchef.<br />

Er und seine Frau Helma kennen fast alle<br />

ihrer Kunden persönlich. Die Treue seiner<br />

Kundschaft erklärt er damit, dass „wir ganz<br />

dicht am Kunden dran sind. Wenn ich dem<br />

Mist verkaufe, dann haut der mir das am gleichen<br />

Tag wieder um die Ohren.“ Darum verkauft<br />

Alfons Rüwe nur das, wovon er selbst<br />

überzeugt ist. Zum Beispiel Eier aus eigener<br />

Produktion oder Honig aus eigener Imkerei.<br />

Auch dieser Geschäftszweig entstand eher<br />

zufällig. Ein wenig Platz war noch übrig im<br />

Geschäft und die „Imkerei ist ein Bereich den<br />

nicht jeder hat“, sagt Rüwe. Er kaufte Ware<br />

für 5000 Mark, hatte aber keine Ahnung,<br />

was er damit nun machen sollte, suchte sich<br />

einen „Imkervater“ der ihm alles beibringen<br />

konnte. Mit Peter Wünschel aus Damme war<br />

der gefunden. Mit ihm „ist er in die Bienen<br />

gegangen“. Von Peter Wünschel hat er auch<br />

das erste Bienenvolk geschenkt bekommen.<br />

Auch wenn er sozusagen eine „Imkerlehre“<br />

gemacht hat „auch heute lerne ich noch“,<br />

sagt er.<br />

Heizöl verkauft Alfons Rüwe heute immer<br />

noch und das richtig gerne. „Wir haben noch<br />

ganz viel Kundschaft, weil wir den Service<br />

bieten, immer zu kommen“, sagt Alfons Rüwe<br />

und fügt hinzu, „ich lasse niemanden im Kalten<br />

sitzen, nur weil er vergessen hat Heizöl zu<br />

bestellen.“ Es ist schon vorgekommen, dass<br />

er an Heiligabend nachts um zehn noch raus<br />

musste, weil jemandem das Heizöl ausging.<br />

Im Kühlschrank wimmelt es vor Maden und<br />

Würmern. „Ich habe mehr Tiere <strong>als</strong> Wiesenhof“,<br />

lacht er. Und<br />

es piept gleich an der<br />

Eingangstür. Dann hat<br />

Alfons Rüwe die Küken<br />

seiner Hühner im Laden.<br />

„Damit die Kinder was zu<br />

gucken haben.“

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