VORSTAND GESUCHT - Bündnis 90/Die Grünen Nürnberg
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Artenschutzpolitik strategisch neu ausrichten<br />
von Markus Ganserer<br />
Der Sachverständigenrat für<br />
Umweltfragen sieht den Verlust<br />
an Biodiversität neben dem Klimawandel<br />
als das zentrale Umweltproblem<br />
des 21. Jahrhunderts. <strong>Die</strong> im<br />
Auftrag der Europäischen Kommission<br />
erstellte COPI Studie (Cost of Policy Inaction)<br />
hat die ökologischen und ökonomischen<br />
Aspekte des<br />
Biodiversitätsverlustes bewertet. Demnach<br />
wird der anhaltende Verlust der<br />
Artenvielfalt bis zum Jahr 2050 zu einem<br />
kumulierten volkswirtschaftlichen<br />
Schaden von 14 Billionen Euro führen.<br />
Artenschutzpolitik strategisch neu auszurichten.<br />
Dabei gilt es die Öffentlichkeit<br />
besser als bisher darüber zu<br />
informieren, welche Auswirkungen der<br />
Verlust an Biodiversität auf den Naturhaushalt,<br />
aber auch auf die Weltwirtschaft<br />
und das weltweite Problem von<br />
Armut und Hunger hat.<br />
Artenschutz in der UNO<br />
Schon 1992 wurde auf der UNO-Konferenz<br />
zu Umwelt und Entwicklung in<br />
Rio de Janeiro ein Übereinkommen getroffen,<br />
um die Artenvielfalt zu erhalten,<br />
die genetischen Ressourcen<br />
nachhaltig einzusetzen und die Vorteile<br />
aus deren Nutzung gerecht aufzuteilen.<br />
2001 hatte der Europäische Rat in<br />
Göteborg festgelegt, „dass dem Rückgang<br />
der biologischen Vielfalt Einhalt<br />
geboten werden sollte, mit dem Ziel,<br />
dies bis 2010 zu erreichen.“ Auf dem<br />
UNO-Gipfel für nachhaltige Entwicklung<br />
in Johannesburg 2002 bekräftigte<br />
die Staatengemeinschaft den gemeinsamen<br />
Willen, den stetigen Verlust an<br />
Biodiversität bis 2010 zumindest zu<br />
verkleinern. Das Jahr 2010 wurde zum<br />
UNO-Jahr der Biodiversität erklärt.<br />
Doch weder die Weltgemeinschaft,<br />
noch die Europäische Union, noch die<br />
Bundesrepublik Deutschland werden<br />
das Ziel, bis 2010 den Verlust an biologischer<br />
Vielfalt zu stoppen, auch nur<br />
annähernd erreichen.<br />
Probleme und Ursachen<br />
<strong>Die</strong> Ursachen für den fortschreitenden<br />
Verlust sind vielfältig. Zentral aber ist:<br />
Dem Schutz der biologischen Vielfalt<br />
wird in der Politik nach wie vor nicht<br />
die notwendige Priorität eingeräumt.<br />
Außerhalb der Naturschutzpolitik findet<br />
das Thema zu wenig Beachtung.<br />
2010 muss dazu genutzt werden, die<br />
kleine grüne Raupe<br />
Artenschutz in <strong>Nürnberg</strong><br />
Wir GRÜNEN wollen Natur als Lebensgrundlage<br />
für künftige Generationen<br />
erhalten, aber auch um ihrer selbst<br />
Willen schützen. Wir werden uns dafür<br />
engagieren, dass alle Politikbereiche ihren<br />
notwendigen Beitrag zum Schutz<br />
der biologischen Vielfalt leisten. <strong>Die</strong>se<br />
Querschnittsaufgabe gilt es insbesondere<br />
in der Agrar-, in der Verkehrs-, in<br />
der Bau- und in der Bildungs- sowie in<br />
der Kommunalpolitik zu verankern. So<br />
hat auch die Stadt <strong>Nürnberg</strong> bei der<br />
Ausweisung der Ziegelach als Naturschutzgebiet,<br />
der Bewahrung des<br />
<strong>Nürnberg</strong>er Reichswaldes vor Eingriffen<br />
wie der Nordanbindung, ebenso<br />
wie bei der Umweltbildung ihren Beitrag<br />
zum Schutz der Biologischen Vielfalt<br />
zu leisten.<br />
Bild: Wikipedia - Akinom<br />
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Zwischenruf 2 / 2010 April / Mai