Die Rückkehr italienischer Immigranten in ihre Heimat - Gymnasium ...

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Fabio Mussi Die Rückkehr italienischer Immigranten in ihre Heimat Zahlen und Statistiken In den 90er-Jahren kehrten durchschnittlich etwa 11‘500 Personen nach Italien zurück. Die über 55 jährigen stellten unter ihnen im Durchschnitt 20% dar. (Halter (Hrsg.), 2003, S. 242) 16
Fabio Mussi Die Rückkehr italienischer Immigranten in ihre Heimat Interviews 4. Empirischer Teil 4.1. Interviews mit betroffenen Personen 4.1.1. Vorstellen der Interviewpartner Diana und Aurelio Marini: Mit 23 Jahren kamen Diana und Aurelio Marini im Jahre 1967 aus einem kleinen norditalienischen Dorf namens Strada (TN) in die Schweiz, nach Thun (BE). Diana bekam sofort eine Anstellung in einer Konditorei, wo sie arbeitete bis ihre beiden Kinder zur Welt kamen. Seit die Kinder dreizehn und vierzehn Jahre alt sind, ist sie in der Klinik Hohmad in Thun als Putzfrau angestellt. Aurelio arbeitet seit seiner Ankunft in der Schweiz bei einer Thuner Firma namens Meier als Schlosser. Mittlerweile haben Diana und Aurelio drei Grosskinder. Rita und Donato Martinelli: Ebenfalls aus Norditalien, aus einem kleinen Dorf namens Bondo (TN), kam Donato Martinelli mit nur 16 Jahren im Jahre 1958 in die Schweiz, nach Liestal (BL). Zusammen mit seinem Bruder, Onorio Martinelli, gründete er dort ein eigenes Bauunternehmen. Seine Frau Rita, eine Schweizerin, lernte er in der Schweiz kennen. Beide sind heute pensioniert und leben, nach einem 40-jährigen Aufenthalt in der Schweiz, seit einiger Zeit in Donatos Heimatdorf in Italien. Rita und Donato haben keine Kinder. Liliana und Onorio Martinelli: Onorio ist Donato Martinellis Bruder. Er kam vor seinem jüngeren Bruder im Jahre 1948 in die Schweiz, vorerst nach Appenzell. Seine Frau Liliana, ebenfalls aus Bondo, folgte ihm ein Jahr darauf. Sie war damals 24 Jahre alt. Onorio arbeitete als Maurer, in den ersten Jahren als Angestellter, später gründete er zusammen mit seinem Bruder ein eigenes Unternehmen. Liliana fand eine Stelle in einer Fabrik. Sie arbeitete dort, bis sie ihr erstes Kind bekam. Von da an ging sie in diversen Familien putzen. In ihren ersten Jahren in der Schweiz lebten Liliana und Onorio unter den prekärsten Lebensbedingungen. Sie wohnten in Ställen, stillgelegten Fabriken und Estrichen. Erst als ihr eigenes Geschäft zu rentieren begann, konnten sie sich eine kleine Wohnung leisten. Für die Geburt ihrer ersten beiden Kinder reiste Liliana zweimal nach Italien. Bei ihrem zweiten Aufenthalt in Italien, kam die erste Tochter bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Erst später wurde das Gesetz eingeführt, dass auch Familienangehörige die Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz erhalten konnten, so brachte Liliana drei weitere Kinder in der Schweiz zur Welt. Mit 37 Jahren starb ihr ältester Sohn an einem Tumor. 17
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