NS-Inventar Hallau Stand 3.1.2013 _Druckversion - Gemeinde Hallau
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5 Die Biotoptypen:<br />
Bedeutung, Bewertung, Gefährdung, Schutz,<br />
Pflege, Gestaltung und Entwicklung<br />
5.1 Hecken, Feldgehölze<br />
Allgemeines<br />
Die Nummerierung der Hecken und Feldgehölze wurden vom Heckenkataster des kantonalen<br />
Planungs- und Naturschutzamtes übernommen. Im Heckenkataster wird nicht unterschieden<br />
zwischen eigentlichen Hecken, die nach § 19 der kantonalen Naturschutzverordnung vom 6.<br />
März 1979 (NHV) geschützt sind und Feldgehölzen, die der Waldgesetzgebung unterstehen.<br />
Charakterisierung und ökologische Bedeutung<br />
Hecken sind strukturierende Naturobjekte und daher landschaftsökologisch von grosser<br />
Bedeutung. Sie bilden wertvolle Kleinbiotope mit den verschiedensten ökologischen<br />
Bedingungen, die sonst in der Landschaft nicht vorhanden wären. Sie bieten Windschutz,<br />
verhindern Erosion an Steilböschungen und dienen als Lebensraum für eine grosse Vielfalt von<br />
Tieren und Pflanzen.<br />
Hecken wurden früher vom Menschen als wichtige Lieferanten von Brennholz, Laub, Beeren,<br />
Nüssen und Heilkräutern genutzt und gepflegt und dienten oftmals gleichzeitig auch als<br />
Einfriedung von Weiden. Sie liegen daher vielfach auf Parzellengrenzen oder an Stellen, wo die<br />
Bewirtschaftung erschwert ist, wie beispielsweise an Böschungen.<br />
Die auf grosse Artenvielfalt zielende Nutzung kam auch der Tierwelt, v.a. der Vogelwelt zugute.<br />
Seltener gewordene Vögel wie der Neuntöter sowie eine grosse Vielfalt an verschiedenen<br />
Insekten finden Lebensraum und Nahrung. Zudem sind viele einheimische Säugetiere (z.B.<br />
Igel, Haselmaus, Hermelin) und Reptilien wie die Zauneidechse auf Nahrungs-, Überwinterungs-<br />
und Unterschlupfmöglichkeiten in Hecken angewiesen.<br />
Hecken werden aufgrund ihrer Strukturen in Baumhecken, Hochhecken und Niederhecken<br />
eingeteilt.<br />
Die Baumhecke ist wie der naturnahe Waldrand mehrschichtig aufgebaut und gliedert sich in<br />
einen zentralen Bereich mit 8-15 m hohen Bäumen und einem beidseitigen Saum von<br />
mittelhohen Gehölzen wie Hasel, Hagebuche, Traubenkirsche oder Feldahorn. Den äusseren<br />
Abschluss bilden niedere Büsche. Auch die Bachgehölze entlang grösserer Bäche können als<br />
Baumhecken angesehen werden.<br />
Die Hochhecke wird aus hohen Büschen und niederen Sträuchern gebildet. Sie wird bis etwa 5<br />
m hoch. Die Niederhecke besteht aus Sträuchern von 2-4 m Höhe. Sie wird im Allgemeinen<br />
jährlich von oben und von der Seite zurückgeschnitten. Durch die geringe Höhe bleibt der<br />
Schattenwurf auf das benachbarte Kulturland minimal.<br />
Feldgehölze werden von Waldbäumen, oft Eschen und Berg-Ahorn, dominiert, die als<br />
Baumgruppe von mehr als 10 m Breite wie kleine Wäldchen in der offenen Landschaft stehen.<br />
Sie unterstehen der Waldgesetzgebung.<br />
Bei allen Hecken und Feldgehölzen sollte der Gebüschmantel von einem dichten Saum von<br />
niedrigen, oft dornenreichen Büschen (Weiss-, Schwarzdorn, Liguster, Hartriegel, Heckenkirsche,<br />
Schneeball usw.) gebildet werden, der buchtenreich eine lange Grenzzone zum<br />
offenen Land hin bildet. Dem Strauchsaum sollte zudem ein mind. 1,5 m breiter, extensiv<br />
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