Kultur- entwicklungs- konzept Hennef 2013-2020
Kultur- entwicklungs- konzept Hennef 2013-2020
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<strong>Kultur</strong><strong>entwicklungs</strong><strong>konzept</strong> <strong>Hennef</strong> <strong>2013</strong>-<strong>2020</strong><br />
„alternativen <strong>Kultur</strong>“ jedoch verfehlt: <strong>Kultur</strong> ist <strong>Kultur</strong>, zu ihr gehören alle kulturellen<br />
Äußerungen, unabhängig davon, ob deren Rezipienten einer größeren oder kleinen Gruppe<br />
angehören oder einer speziell definierten (Stichwort „Jugendkultur“) oder ob ihre<br />
Äußerungsform eine seltener gewählte ist (Sprayflasche anstatt Pinsel). Wie problematisch<br />
es ist, den Begriff „alternative <strong>Kultur</strong>“ zu definieren, zeigt zum Beispiel auch eine Diskussion<br />
über „Alternativkultur“ in einem Luzerner <strong>Kultur</strong>zentrum im April 2009, als deren<br />
zusammenfassendes Resultat der Protokollant festhält:<br />
„Es wurde schnell klar, dass eine verbindliche Definition oder Wahrnehmung von<br />
Alternativkultur nicht vorliegt – wahrscheinlich ist gerade dies ein Merkmal des Begriffs:<br />
<strong>Kultur</strong>elle Alternativen ebenso wie künstlerische sind immer stark an individuelle<br />
Erwartungen geknüpft.“ (Quelle: http://www.kulturteil.ch/2009/austausch-zur-zeit-1-wemgehort-die-alternativkultur.<br />
Online eingesehen am 15. Januar 2012; zu lesen sind dort eine<br />
Vielzahl interessanter und kontroverser Aussagen zur Alternativkultur)<br />
Ebenso wenig Aufschluss – um ein weiteres Beispiel zu nennen – bietet der Online-Blog des<br />
Vereins „Alternative <strong>Kultur</strong> Nürnberg e.V.“, einer Initiative für ein selbstverwaltetes Jugendund<br />
<strong>Kultur</strong>zentrum in Nürnberg, die sich im 2001 gegründet hat<br />
(http://alternativekultur.wordpress.com. Online eingesehen am 15. Januar 2012). Außer recht<br />
allgemeinen Schlagworten wie<br />
selbstorganisiertes, städtisch unabhängiges <strong>Kultur</strong>zentrum,<br />
subkulturelle Räumlichkeiten,<br />
Freizeitgestaltung abseits des Mainstreams und ohne Konsumzwang,<br />
Konzepte des sozialen Dialogs und basisdemokratischer Entscheidungsprozesse,<br />
selbstorganisierte unkommerzielle Konzerte,<br />
progressive und unkommerzielle <strong>Kultur</strong> von unten,<br />
die jedoch nicht weiter definiert werden, finden sich keine allgemeinen Erläuterungen, was<br />
„alternative <strong>Kultur</strong>“ sein könnte.<br />
Der in den Stichworten genannte Begriff „Subkultur“ könnte eventuell ein Ansatz sein:<br />
„Der Begriff der Subkultur ist ein seit den 1940er Jahren in der Soziologie verwendeter<br />
Terminus, mit dem eine bestimmte Untergruppe der sozialen Akteure einer <strong>Kultur</strong><br />
beschrieben wird, die sich im Hinblick auf zentrale Normen deutlich von der „herrschenden“<br />
<strong>Kultur</strong> abgrenzen. (…) Erstmals verwendet wurde das Wort Subkultur vom amerikanischen<br />
Soziologen Milton M. Gordon, der ihn in den 1940er Jahren auf ethnische Gruppierungen in<br />
US-amerikanischen Städten bezog. (…) Insbesondere im Umfeld der britischen Cultural<br />
Studies wurde der Begriff später auch auf die im England der 1960er Jahre entstehenden, oft<br />
klassenspezifischen Jugendkulturen (z. B. Mods, Rocker oder Skinheads, Hip Hopper,<br />
Hippies, später auch auf Punks) angewendet.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Subkultur.<br />
Online eingesehen am 15. Januar 2012. Unter<br />
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