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Hoch- und Spätmittelalter<br />

Im nördlichen und mittleren Europa trug man<br />

in städtischen Siedlungen hauptsächlich Lederschuhe,<br />

die nach wendegenähter Machart<br />

getragen wurden. Sie wurden links genäht<br />

und dann auf rechts gewendet.<br />

Ab Beginn des 12. Jhd. wurde das Schuhsortiment<br />

vielfältiger. Es gab – je nach Verschlussart<br />

– Schnür-, Knöpf-. Riemen- und<br />

Schlupfschuhe. Ab dem 13. Jhd. auch Stiefel.<br />

Zuerst dominierten konisch zulaufende<br />

Spitzen und spitze Fersen. In den nächsten<br />

150 Jahren wurde die Schuhform aber immer<br />

runder, was aber im 14. und 15. Jhd. wieder<br />

durch extravagante, spitze Formen abgelöst<br />

wurde.<br />

Schnabelschuh 15. Jhd. Spanien<br />

Von den Kreuzzügen brachten die Ritter spitz<br />

zulaufende, vorne gebogene Schuhe mit. Daraus<br />

wurde der Schnabelschuh. Hier zeigte<br />

sich, je länger und spitzer der Schnabel, um<br />

so wohlhabender war der Träger. Populär war<br />

eine Spitze von 20 – 50 % der Fußlänge. Es<br />

gab strenge Kleiderordnungen.<br />

Mittelalterliche Schnabelschuhe<br />

Parallel dazu trugen Arbeiter breite Schuhe,<br />

die dann aber im 16. Jhd. bei allen Schichten<br />

modern wurden. Diese Schuhe nannte man<br />

Kuhmaul-, Bärenklauen-, Horn- oder Entenschnabelschuhe.<br />

Die arme und ländliche Bevölkerung musste<br />

sich mit Holzschuhen oder einfach geschnittenen<br />

Lederschuhen begnügen. Typisch für<br />

Bauern war auch der Bundschuh, ein hartes<br />

und raues Stück Leder, das um den Fuß gewickelt<br />

und an der Spitze zusammengebunden<br />

wurde. Der Bundschuh wurde auch 1493 zum<br />

Zeichen der Unterdrückung und Armut auf<br />

den Fahnen der aufständischen Bauern.<br />

Alte Schuhe wurden nicht weggeworfen. Sie<br />

wurden zum Flickschuster gebracht oder vom<br />

Altmacher zerlegt und erneuert. Als Leder verwendete<br />

man zu dieser Zeit Ziegen-, Schafoder<br />

Rindleder, bei Stiefeln festes Rindleder.<br />

Ab dem 12. Jhd. wurden auch Innensohlen<br />

verwendet.<br />

Eine <strong>and</strong>ere Art der Schuhe waren die Beinlinge,<br />

an denen unten eine dünne Ledersohle<br />

angebracht war. Diese wurden aber fast ausschließlich<br />

im Haus getragen.<br />

Im kulturell weiterentwickelten Orient entst<strong>and</strong>en<br />

Stiefel, die allerdings nur den Männern vorbehalten<br />

waren. Die Schuhe für Damen bekamen<br />

Holzkeile und je höher der Keil, um so wohlhabender<br />

und angesehener war die Trägerin.<br />

Stelzschuhe, Trippen, Patten<br />

und erste Absätze<br />

Es gibt zwei Versionen, warum man diese erf<strong>and</strong>.<br />

Zum einen heißt es, dass sich Stiefel mit<br />

Absätzen besser zum Reiten eigneten, da man<br />

diese besser in den Steigbügeln einhängen<br />

konnte. Zum <strong>and</strong>eren aber dienten diese zum<br />

Schutz der Schuhe. Da es in den Städten des<br />

Mittelalters keine Kanalisation gab musste<br />

man die Schuhe vor Schmutz schützen.<br />

Meistens h<strong>and</strong>elte es sich um Holzs<strong>and</strong>alen,<br />

mit einem Lederriemen über dem Spann – ähnlich<br />

wie die japanischen Geta-S<strong>and</strong>alen. Damit<br />

die Schuhe nicht zu schwer wurden, waren die<br />

hohen Sohlen oft aus Kork.<br />

Von Spanien aus verbreitete sich im 16. Jhd.<br />

eine Damenschuhmode mit plateauartigen<br />

Sohlen (Zoccoli). In Venedig z.B. trug man<br />

um die Jahrhundertmitte 25 bis 74 cm hohe<br />

Sockelschuhe (Chopinen). Hier benötigten die<br />

Damen Stöcke oder Dienerinnen zum Abstützen<br />

beim Laufen.<br />

Männer benutzten Schuhe mit hohen Absätzen<br />

um größer und stattlicher zu wirken, Frauen,<br />

um einen erotischeren Gang zu haben.<br />

19. Jahrhundert<br />

In der Männerwelt setzte sich immer mehr<br />

der Halbschuh durch, es gab erste Modezeitschriften<br />

und D<strong>and</strong>ies sorgten für die Entwicklung<br />

von immer mehr Modellen. In Engl<strong>and</strong><br />

machte Beau Brummell den geschnürten<br />

Halbstiefel salonfähig. Das Gummib<strong>and</strong><br />

wurde erfunden und 1837 gab es erstmals<br />

Schlupfstiefeletten mit seitlichem Gummib<strong>and</strong>einsatz.<br />

Bei jüngeren Männern waren<br />

Knöpfbottinen Mode.<br />

Bauern mit Bundschuhfahne<br />

Schuhwerk aus dem Hoch- und<br />

Spätmittelalter<br />

Trippen 1434<br />

Japanische Geta-S<strong>and</strong>ale<br />

Chopinen<br />

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