Mühlengickel - Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung ...
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Mühlengickel - Mitteilungen aus dem HLM Februar 2013<br />
lich, dass in dem Inschriftsfeld zunächst die Ziffer 1 für Tausend,<br />
danach die Buchstab S <strong>und</strong> L in Schreibschrift <strong>und</strong> schließlich 741<br />
in altertümlicher Ausgestaltung zu lesen sind.Der Stein ist ein<br />
echter historischer Beleg, denn durch diese Jahres zahl wird festgehalten,<br />
dass der Müller Ludwig Scheid zumindest in diesem Jahr<br />
die Erbleihe dieser Mühle übernahm. Aus welchem Grun de sollte er<br />
sonst einen, auch damals nicht ganz billigen Mühl stein in Auftrag<br />
geben. Erst zwei Jahre später erscheint unser Mül ler für dieses Dorf<br />
erstmals in den Akten (Steuerlisten) des Amtes Lindenfels als<br />
Müller.<br />
Auf dem Gelände der verschw<strong>und</strong>enen Rückertsmühle in Mühlheim<br />
am Main wurde 1974 der Kragen-Mühlstein (Durchmesser 104 cm)<br />
ausgegraben. Die gewölbte Oberseite trägt die Jahreszahl 1782 in<br />
einem umrandeten Feld. Der Stein wird heute in der Mühlen-<br />
Samm lung der Stadt Mühlheim verwahrt. Eine gute Aufnahme<br />
dieses Steines ist in dem Buch von Hartmut Gries (Mühlen <strong>und</strong><br />
Müller in Mühlheim am Main, 2002 S. 143) wiedergegeben.<br />
Den anderen hier gezeigten Mühlstein (Abb. 2) fand der heutige Be -<br />
sitzer der Stierbacher Mühle bei Renovierungsarbeiten im Keller -<br />
geschoss des Mühlengebäudes unter Bodenniveau. Der ehemalige<br />
Läuferstein des Spitzganges (Durchmesser 100 cm) besitzt um das<br />
Einschüttloch herum den leicht erhabenen Kragen, der durch zwölf<br />
Dreiecke verziert ist. Ursprünglich muss der Stein durch die gleiche<br />
Anzahl fast halbkreisförmiger, erhabener Flächen an seinem Rand<br />
geschmückt gewesen sein, die wiederum durch kleine Dreiecke von -<br />
einander getrennt sind. Es ist zu vermuten, dass der sehr stark ab -<br />
gearbeitete Mühlstein eine zweite Verwendung als Abdeckung eines<br />
Brunnenschachtes fand. Dadurch mag es notwendig geworden sein,<br />
einige der Halbkreisflächen einzuebnen. Dies ist in der Zeichnung<br />
durch die Punktierung dargestellt. Der hölzerne Brunnenstock wur -<br />
de einfach in die Einschüttöffnung eingesteckt. Die Buchstaben H A<br />
F O lösen sich als Hannes Fornoff auf, der als Johann Adam For -<br />
noff in die Reihe der Mühlenbesitzer in diesem Hause gehört. Der<br />
bemerkenswerte Stein wird im Keller-Gastraum des Gasthauses<br />
„Zum wilden Jäger“ in Brensbach-Stierbach sorgfältig gehütet.<br />
Geschichte<br />
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