Teildruck - Cornelsen Verlag
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1.5 Prinzipien wirtschaftlichen Handelns<br />
1.5<br />
Prinzipien wirtschaftlichen Handelns<br />
Die privaten Haushalte streben z. B. an, möglichst qualitativ hochwertige Güter zu<br />
einem angemessenen Preis zu erhalten bzw. hohe Einkommen zu erzielen, um den<br />
Lebensunterhalt zu sichern. Sie fragen eine Vielzahl von Gütern nach und wollen<br />
dabei ihren persönlichen Nutzen maximieren.<br />
Einkommensverteilung<br />
Kapitel 5.3<br />
In den Wirtschaftswissenschaften wird unterstellt, dass Menschen sich in ihrem wirtschaftlichen<br />
Handeln nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern sich rational verhalten.<br />
Rationales Handeln ist z. B. dadurch bestimmt, dass der Mensch sich seiner<br />
Ziele bewusst ist. Er sucht systematisch nach Mitteln und Wegen, um seine Ziele in<br />
kurzer Zeit und mit geringem Aufwand zu erreichen.<br />
Für die Analyse rationalen Verhaltens der Menschen wurde das Modell des Homo<br />
oeconomicus entwickelt. Der Homo oeconomicus maximiert durch sein Handeln<br />
seinen eigenen Nutzen. Charakteristische Merkmale, die den Homo oeconomicus<br />
auszeichnen, sind:<br />
• Er besitzt eine vollständige Marktübersicht (Markttransparenz), d. h., er kennt alle<br />
Güter mit ihren Preisen und alle Alternativen sind ihm bekannt. Er besitzt somit<br />
eine unbegrenzte Informationsverarbeitungskapazität.<br />
• Durch sein Verhalten versucht er seinen persönlichen Nutzen zu maximieren.<br />
• Er trifft seine Entscheidungen, ohne sich von anderen Personen (Freunde, Bekannte<br />
usw.) beeinflussen zu lassen.<br />
Entsprechend der Modellvorstellung des Homo oeconomicus beruht rationales wirtschaftliches<br />
Handeln auf dem ökonomischen Prinzip. Wirtschaftliche Mittel sollen<br />
danach möglichst effizient bzw. kostengünstig eingesetzt werden, um bestimmte<br />
Ziele zu erreichen. Das ökonomische Prinzip wird häufig auch Wirtschaftlichkeitsprinzip<br />
genannt. Durch das Handeln nach diesem Prinzip soll der Konflikt zwischen<br />
den unbegrenzten Bedürfnissen und den knappen wirtschaftlichen Gütern bzw. begrenzten<br />
Geldmitteln weitgehend entschärft werden.<br />
Das ökonomische Prinzip kann zwei Ausprägungen annehmen:<br />
• Nach dem Maximalprinzip soll mit vorhandenen Mitteln ein möglichst hoher<br />
Ertrag erzielt werden, d. h., beispielsweise sollen mit einer bestimmten Menge<br />
Geld möglichst viele Bedürfnisse befriedigt werden.<br />
• Nach dem Minimalprinzip hingegen soll ein bestimmtes Ziel mit möglichst geringen<br />
Mitteln erreicht werden, d. h., beispielsweise soll für die Befriedigung eines<br />
Bedürfnisses möglichst wenig Geld ausgegeben werden.<br />
Modelle<br />
Kapitel 1.3<br />
In der Realität ist ein<br />
ausschließlich am Homo<br />
oeconomicus orientiertes<br />
Verhalten kaum vorhanden,<br />
da das Modell zu sehr von<br />
realen Verhaltensweisen<br />
ab strahiert.<br />
Güterknappheit<br />
Kapitel 1.9<br />
Geld<br />
Kapitel 1.13<br />
Bedürfnisse<br />
Kapitel 1.4<br />
Marie-Sophie möchte ihr Zimmer verschönern und hat dazu 300 Euro zur Verfügung.<br />
Sie möchte für dieses Geld nicht nur das Zimmer streichen, sondern auch neue Gardinen<br />
und einen neuen Teppich kaufen (Maximalprinzip).<br />
BEISPIEL<br />
Handelt sie hingegen nach dem Minimalprinzip, dann wird sie versuchen, für den<br />
Neuanstrich ihres Zimmers, neue Gardinen und den neuen Teppich möglichst wenig<br />
Geld auszugeben.<br />
Mit dem Verhaltensmodell des Homo oeconomicus ist wirtschaftliches Handeln jedoch<br />
nur in begrenztem Umfang erklärbar.<br />
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