Teildruck - Cornelsen Verlag
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2.4 Die Nachfrage<br />
Das zweite Gossensche Gesetz ist das Gesetz vom Nutzenausgleich und wird auch<br />
als Grenznutzenausgleichsregel bezeichnet. Haushalte verfügen über ein bestimmtes<br />
Einkommen, welches nicht nur auf ein Gut, sondern auf mehrere Güter verteilt wird,<br />
z. B. isst niemand nur Brot, sondern trinkt auch Wasser. Die Haushalte verteilen ihr<br />
Einkommen z. B. auf zwei verschieden Güter so, dass ein Nutzenmaximum erzielt<br />
wird. Dieses ist dann erreicht, wenn beide Güter im Verhältnis zum Preis den gleichen<br />
Grenznutzen stiften:<br />
Grenznutzen des Gutes 1 Grenznutzen des Gutes 2<br />
=<br />
Preis des Gutes 1 Preis des Gutes 1<br />
1 Laib Brot hat einen Grenznutzen von 10 bei einem Preis von 3 Geldeinheiten.<br />
1 Liter Wasser hat hingegen einen Grenznutzen von 5 und kostet nur 1 Geldeinheit.<br />
Brot = 10 = 3,33<br />
3<br />
Wasser = 5 = 5<br />
1<br />
BEISPIEL<br />
Der Nutzen wird erhöht, wenn mehr Einkommen für Wasser und weniger für Brot verwendet<br />
wird. Dieser Optimierungsprozess kommt erst dann zum Stillstand, wenn gilt:<br />
Grenznutzen von Brot Grenznutzen von Wasser<br />
=<br />
Preis von Brot<br />
Preis von Wasser<br />
Die Nachfrage wird neben dem Preis und der Höhe des verfügbaren Einkommens<br />
noch von anderen Faktoren beeinflusst:<br />
• von der Stärke der Bedürfnisse<br />
• von der Existenz und den Preisen ähnlicher Güter (Substitutionsgüter)<br />
• von der Existenz und den Preisen ergänzender Güter (Komplementärgüter)<br />
• von Mode- und Trenderscheinungen<br />
• von der Qualität der Güter<br />
• von der technischen Entwicklung<br />
• von den Zukunftserwartungen der Nachfrager<br />
Güterarten<br />
Kapitel 1.11<br />
Preisänderungen führen zu Bewegungen auf der Nachfragekurve. Veränderungen der<br />
anderen Einflussgrößen hingegen führen zu einer Verschiebung der Nachfragekurve.<br />
Erhöht sich das Einkommen der Bevölkerung<br />
in einem Land, dann steigt tendenziell die<br />
Nachfrage nach Smartphones. Das höhere<br />
Einkommen verschiebt die Nachfragekurve<br />
nach rechts, weil zu jedem Smartphonepreis<br />
eine höhere Menge nachgefragt wird. Die<br />
Nachfragekurve verschiebt sich ebenfalls<br />
nach rechts, wenn zusätzliche Nachfrager<br />
auf dem Smartphonemarkt auftreten (N 1 ).<br />
Sinkt das Einkommen oder die Anzahl der<br />
Nachfrager, dann verschiebt sich die Nachfragekurve<br />
nach links, weil zu jedem Preis<br />
weniger Smartphones nachgefragt werden<br />
(N 2 ).<br />
Preis (P)<br />
Erhöhung<br />
Reduktion<br />
N 1<br />
N 2<br />
N 0<br />
Menge (x)<br />
BEISPIEL<br />
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