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downloaden - Deutscher Kinderschutzbund e.V. Ennepetal

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„AUCH WENIG KANN SCHON EIN WENIG HELFEN“ –<br />

WARUM SCHULSOZIALARBEIT SO WICHTIG IST<br />

Im dritten Jahr ihrer Tätigkeit als Schulsozialarbeiterin<br />

kämpft Heike Ueßeler-Lingenberg allein auf weiter<br />

Flur: Angestellt beim DKSB <strong>Ennepetal</strong>, betreut die Sozialpädagogin<br />

und zertifizierte Kinderschutzfachkraft<br />

sechs der sieben Primarschulen (rund 800 Grundschüler/<br />

-innen) mit einer Dreiviertelstelle. Ihr Engagement dabei<br />

ist riesig, der tatsächliche Bedarf an schulsozial-pädagogischen<br />

Angeboten noch viel größer – und die Zusammenarbeit<br />

mit der siebten Einrichtung, der Harkort-Schule,<br />

läuft an.<br />

„Die Zeit reicht nie ganz aus, das ist wie ein Tropfen auf<br />

den heißen Stein!“, so umschreibt die Mitarbeiterin des<br />

<strong>Kinderschutzbund</strong>es die Diskrepanz zwischen dem, was<br />

sie in 30 Wochenstunden zu leisten vermag und der<br />

Nachfrage seitens Schülern, Lehrern und Eltern. Während<br />

zu Beginn ihrer Tätigkeit im Oktober 2011 Meinungen<br />

laut wurden, dass es keine Notwendigkeit zur Schulsozialarbeit<br />

im frühen Grundschulalter gebe, bestätigen<br />

die Fakten heute das Bekenntnis des <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />

zur sogenannten niedrig schwelligen Hilfe. Damit ist<br />

gemeint, dass Heike Ueßeler-Lingenberg schnelle, unbürokratische<br />

und vorurteilsfreie Hilfe anbietet, die Kinder<br />

und/oder Eltern gerade wegen ihrer neutralen Position<br />

zwischen Schule und Familie leichter annehmen können.<br />

Je früher dabei die Nöte der Kinder erkannt werden, desto<br />

höher ist die Chance, spätere Probleme zu vermeiden.<br />

Schülern nötig sind. Es bestehen an allen Schulen Projekte<br />

zu unterschiedlichen Schwerpunkten (Sozialkompetenztraining,<br />

Selbstbehauptung, Wahrnehmung, Entspannung,<br />

geschlechtsspezifische Angebote). Auch die<br />

Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiter nutzen Heike<br />

Ueßeler-Lingenbergs Expertise und lassen sich von ihr<br />

z.B. im Vorfeld zu Eltern- und Konfliktgesprächen beraten.<br />

Das Angebot ist vielfältig, aber keinesfalls flächendeckend.<br />

„Ich kann zurzeit nur punktuell arbeiten“, betont<br />

sie.<br />

Jeden Dienstag zwischen 15 und 16 Uhr bietet Heike<br />

Ueßeler-Lingenberg eine offene Sprechstunde in den<br />

DKSB-Räumen des Bärti in der Voerder Str. 55 an, die<br />

Kinder und Eltern gleichermaßen nutzen können.<br />

Für den vorwiegend aus Spenden und ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten finanzierten DKSB ist die Übernahme dieser<br />

Personalkosten auf Dauer ein Wagnis, so dass der<br />

Vorstand im städtischen Haushalt eine finanzielle Unterstützung<br />

beantragte. Es bleibt zu hoffen, dass die guten<br />

Erfolge von Heike Ueßeler-Lingenberg zu einem weiteren<br />

Ausbau der Schulsozialarbeit an <strong>Ennepetal</strong>er Grundschulen<br />

führen werden.<br />

Vertrauen aufbauen<br />

Schulsozialarbeit ist ein für immer mehr emotional<br />

verwahrloste Kinder notwendiger Baustein im Kinderschutz-Netzwerk,<br />

den die Lehrkräfte der Grundschulen<br />

dankbar annehmen. „Auch wenig kann schon ein wenig<br />

helfen“, hieß es unlängst in einem Brief der Leiterinnen der<br />

Grundschulen Wassermaus und Büttenberg. Sie betonten,<br />

dass es sich dabei um Vertrauens- und Beziehungsarbeit<br />

handele, und Vertrauen aufzubauen sei Ueßeler-Lingenberg<br />

gelungen.<br />

Wie sehen die Hilfsangebote der Schulsozialarbeit konkret<br />

aus? Die Sozialpädagogin hospitiert regelmäßig in<br />

Unterrichtsstunden, beobachtet das Verhalten der Kinder<br />

und berät anschließend sowohl die Pädagogen als auch<br />

in kritschen Fällen die Eltern. Vor allem aber nimmt sie<br />

Kontakt zu den Kindern auf: An vier Grundschulen bietet<br />

sie eine wöchentliche Kindersprechstunde an sowie<br />

Streitschlichtungsgespräche, wo immer sie zwischen<br />

Schulsozialarbeiterin und Kinderschutzfachkraft<br />

Heike Ueßeler-Lingenberg

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