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Sicherheit finden - AHG Allgemeine Hospitalgesellschaft

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Die Gruppe als Wolfsrudel<br />

Ein Mitglied der Gruppe M beschreibt ein gemeinsames Gruppenprojekt aus der Ergotherapie,<br />

bei dem es um die Auseinandersetzung mit der Frage ging, wie die einzelnen Gruppenmitglieder<br />

ihre Gruppe sehen.<br />

Eine Gruppe zeichnet sich aus<br />

durch Zusammenhalt und gegenseitige<br />

Unterstützung.<br />

Schwächere werden aufgefangen<br />

und die Gemeinsamkeit<br />

macht stark. Wölfe zeigen ein<br />

soziales Verhalten, ähnlich<br />

dem der Menschen. Die Wölfe<br />

zeigen Gefühle wie Freude,<br />

Kummer, Leid und Trauer.<br />

Kranke oder verletzte Wölfe<br />

werden vom Rudel nicht im<br />

Stich gelassen, sondern von ihren<br />

Familienmitgliedern unterstützt,<br />

auch bei der Nahrungsbeschaffung.<br />

Jungwölfe<br />

übernehmen die Rolle des<br />

Aufpassers und warnen das<br />

Rudel, wenn sich beispielsweise<br />

ein Mensch oder Bär nähert.<br />

Ich sehe mich im Rudel zur<br />

Zeit als angeschlagener, müder<br />

Wolf. Ich habe versucht, diesen<br />

Eindruck plastisch umzusetzen<br />

und mich liegend, mit<br />

je einem eingeknickten und<br />

aufrechtstehenden Ohr dargestellt.<br />

Das aufgestellte Ohr<br />

soll zeigen, dass ich mich noch<br />

nicht aufgegeben habe und an<br />

meiner Umwelt interessiert<br />

bin. Ich möchte im Moment<br />

nur meine Ruhe haben, bis es<br />

mir wieder besser geht, und<br />

verlasse mich auf meinen Alphawolf<br />

und meine „Tanten“,<br />

dass ich geschützt im Rudel<br />

aufgehoben bin.<br />

„Unsere Gruppe hat sich in der<br />

Ergotherapie zusammengesetzt,<br />

über das Thema diskutiert<br />

und sich dann für das<br />

Gruppenthema „Wolfsrudel"<br />

entschieden.<br />

Zur Umsetzung des Themas<br />

haben wir uns für den Werkstoff<br />

Ton entschieden. Ton ist<br />

ein Material, das von den<br />

Menschen schon seit der<br />

Steinzeit benutzt wird und<br />

sich vielseitig einsetzen lässt.<br />

Man kann damit Gebrauchsgegenstände<br />

herstellen, Figuren<br />

formen oder Reliefs gestalten.<br />

Aber die Hände formen<br />

nicht nur den Ton, sondern<br />

drücken auch den Geist und<br />

die Seele aus. Beim Arbeiten<br />

mit Ton ordnen sich die Gedanken,<br />

es wird näher hingeschaut<br />

und alles an Ort und<br />

Stelle gerückt bzw. geformt. Es<br />

ist entspannend und macht<br />

eine Menge Spaß.<br />

Ähnlich sehe ich mich in der<br />

Gesellschaft. Ich bin mit meiner<br />

Sucht gestrauchelt, stehe<br />

aber wieder auf, um weiterhin<br />

als nützliches Glied in der Gesellschaft<br />

und meiner Gemeinde<br />

zu funktionieren.“<br />

Ein Patient der Gruppe M,<br />

Daun, 14.10.2012<br />

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