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Sicherheit finden - AHG Allgemeine Hospitalgesellschaft

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Diese Bewältigungsstrategien<br />

lassen sich meiner Meinung<br />

nach auf die allgemeinen Lebenskrisen<br />

sowie Entwicklungsverläufe<br />

übertragen, insbesondere<br />

auch auf die, die im<br />

höheren Lebensalter auftreten.<br />

In Verbindung mit „seelischem<br />

Halt“ meistern viele Senioren<br />

ihr Leben und die Veränderungen<br />

mit Bravour. Treten<br />

jedoch Schwierigkeiten auf,<br />

sollte keiner zu lange warten,<br />

sich Hilfe zu holen. Leider<br />

wird oft zu lange verzweifelt<br />

alleine versucht, die auftretende<br />

Problematik wieder in<br />

den Griff zu bekommen. Es ist<br />

keine Verringerung der persönlichen<br />

Wertigkeit, sich beraten<br />

und psychisch sowie<br />

physisch unterstützend begleiten<br />

zu lassen. Als Anlaufstellen<br />

fungieren Gemeindeund<br />

Begegnungszentren,<br />

Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen,<br />

als Ansprechpartner<br />

Seelsorger und Seniorenbegleiter.<br />

Selbstbewusst<br />

die Verantwortung übernehmend,<br />

ist es ein gutes Gefühl<br />

zu erkennen, sich wieder auf<br />

einem zufriedenstellenden Lebensweg<br />

zu be<strong>finden</strong>.<br />

Ute Grönke-Jeuck<br />

Bezugstherapeutin<br />

Gr. K (Seniorengruppe)<br />

Zum Thema REGELN<br />

ein Zwiegespräch:<br />

ER:<br />

Ich brauche nur meine Ruhe!<br />

Lasst mich in Ruhe!!<br />

(… trinken!!)<br />

was ich brauche? Lasst mich<br />

doch in Ruhe (mit Eurem Dahergerede<br />

und Eurer Klugscheißerei!)…(trinken!)!<br />

ER:<br />

Alles ist geregelt – ich hab<br />

alles im Griff!!<br />

OCHSENTOUR:<br />

Blödsinn – nichts ist geregelt;<br />

alles läuft aus dem<br />

Ruder; Du hast nichts mehr<br />

im Griff!<br />

ER:<br />

… wird schon werden!<br />

OCHSENTOUR:<br />

Nur wenn EINHALT geboten<br />

wird!<br />

ER:<br />

Blödsinn!<br />

Ich weiß zwar nicht genau,<br />

wie LEBEN geht – aber Du<br />

weißt es schon gar nicht!<br />

Woher auch? Auf der Uni lernt<br />

man LEBEN nicht!<br />

OCHSENTOUR:<br />

Wer wie Du völlig grenzenlos<br />

geworden ist, der braucht<br />

fremde Grenzzieher, damit Du<br />

überlebst! Und überhaupt…!<br />

ER:<br />

Was soll das heißen? Ich brauche<br />

keinen Aufpasser oder<br />

Kindermädchen – ich bekomme<br />

das schon geregelt!<br />

OCHSENTOUR:<br />

Scheißdreck!<br />

Und innen drin das Wissen,<br />

dass man ohne fremde Hilfe<br />

kaputt geht, verreckt!<br />

Gib´s doch zu: Du kannst Dir<br />

keinen EINHALT gebieten!<br />

Hast Du´s vergessen? Süchtig<br />

sein ist VOLL(!!!)-Zeitjob! Deine<br />

Sucht regelt Dein Leben!<br />

OCHSENTOUR:<br />

Hier auf Thommen bist Du sicher!!<br />

Die „Freund“-„Feind“-<br />

Berührung ist gestoppt; EIN-<br />

HALT wurde errichtet.<br />

ER:<br />

Sei es drum! Brauch ich in<br />

Wirklichkeit nicht! Ich weiß<br />

sehr wohl, wie LEBEN geht,<br />

auch wenn ich es nicht sagen<br />

kann. Wozu Regeln? Soll ich<br />

etwa „geREGELt“ werden? Mit<br />

mir nicht! Soll ich etwa angepasst<br />

werden? Ich soll mich<br />

unterwerfen? Gut – könnt ihr<br />

haben! Dann mach ich mit,<br />

spiel Euer Spiel, stell mich<br />

tot! Da habt Ihr, was Ihr wollt!<br />

Und im Übrigen: Woher wollt<br />

Ihr wissen, was gut für mich<br />

ist? Woher wollt Ihr wissen,<br />

OCHSENTOUR:<br />

Ich will Dir was sagen: Ohne<br />

Regeln läuft nichts! Nirgendwo!<br />

Also wird es geregelt, auch<br />

Du und dein LEBEn, weil<br />

Du´s selber nicht kannst!<br />

Regeln helfen in der Regel,<br />

Regeln lassen üben, sind<br />

„Musterunterbrecher“, bringen<br />

Konsequenzen, sind<br />

„JETZT“-Realität und sind<br />

der Rahmen für Dich für das<br />

Finden eigener Regeln,<br />

wenn‘s soweit ist! In ein<br />

paar Jahren (i.d.R.: „2“).<br />

Und glaub mir: Regeln kann<br />

man annehmen oder ablehnen,<br />

man kann sie sabotieren<br />

oder so tun als ob, oder:<br />

Man kann sie nutzen und benutzen!<br />

Auch Du!<br />

OCHSENTOUR erinnerte sich an einen Vortrag von OCH-<br />

SENTOURFreund Berthold Kilian „Wieviel Reglement braucht<br />

der Suchtpatient?“ Aus ihm sind einige Sätze und Formulierungen<br />

übernommen.<br />

Die Zeichnungen stammen von OCHSENTOURFreundin<br />

Melanie Ziemons-Mörsch.<br />

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