Courier herunterladen - Österreichische HochschülerInnenschaft Linz
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Campusmagazin der ÖH <strong>Linz</strong><br />
KW 44 - Seite 7<br />
suche gestartet und ein paar Mal<br />
nur „Natur pur“ gekocht. Die Antwort<br />
der Studenten war eindeutig:<br />
„Ma, des schmeckt heute komisch...“.<br />
Bei welchen Gerichten war das?<br />
Bei den Gemüsesorten haben wir<br />
das getestet und zum Beispiel einmal<br />
den Reis nicht gewürzt. Ein<br />
andermal haben wir beim Asia-Gemüse<br />
die Sauce weggelassen. Erschreckend,<br />
dass das Frische nicht<br />
als das eigentlich bessere Produkt<br />
erkannt wurde.<br />
Bei den Studenten gibt es die Meinung,<br />
dass die Mensa einen ganz eigenen<br />
Geschmack hat. Kann das sein?<br />
Ja, das hat einen ganz einfachen<br />
Grund: Weil die Studenten durch<br />
ihre Kaufentscheidung bestimmen,<br />
was wir kochen. Würden wir alles<br />
auf Hüttengaudikochen zurückstellen<br />
und nur mehr mit Sachen aus<br />
dem Garten arbeiten, würde euch<br />
das nicht schmecken. Und das, obwohl<br />
wir aus Prinzip selbst keine<br />
Geschmacksverstärker verwenden!<br />
Die Renner sind und bleiben wahrscheinlich<br />
die Klassiker wie Schnitzel<br />
und Mensaburger.<br />
Ist eine Mensa ohne Schnitzel vorstellbar?<br />
Nein. Wir verkaufen am Schnitzelmontag<br />
über 350 Schnitzel und das<br />
auf einer richtig kleinen Station. Wir<br />
wären dumm, wenn wir das aufgeben.<br />
Never change a running system!<br />
In Deutschland gibt es Forderungen<br />
nach einem Veggie-Day, also einem<br />
Tag, wo es gar kein Fleisch zu essen<br />
gibt. Wäre das vorstellbar?<br />
Es gibt bei uns keinen Tag ohne ein<br />
vegetarisches Gericht. Es gibt aber<br />
immer wieder Kunden, die das Gericht<br />
einfach nicht finden. Aber die<br />
Vorstellung, kein Fleisch anzubieten,<br />
wird ein frommer Wunsch bleiben.<br />
Sie sind neben ihrem Beruf als Mensachef<br />
Besitzer einer Uhrenfirma. Wie<br />
kommt man dazu?<br />
Indem man seit Jahren Uhren sammelt<br />
und auf allen wichtigen internationalen<br />
Uhrenbörsen ist.<br />
Übrigens, Herr Kinast, bei Ihnen<br />
besteht dringend Handlungsbedarf.<br />
Ihre Polaruhr ist ein Sportgerät und<br />
keine Uhr. (lacht)<br />
Geht sich das zeitlich aus?<br />
Es ist nach einem 16-Stunden-Arbeitstag<br />
eher schwierig. Aber ich<br />
bin keiner, der die Stunden zählt,<br />
sondern schaut, dass die Arbeit erledigt<br />
wird.<br />
Was macht <strong>Linz</strong> mensatechnisch richtig?<br />
Die Leute, die in <strong>Linz</strong> arbeiten, machen<br />
es richtig. Unser Küchenchef<br />
weiß, was er zu tun hat und hat den<br />
Laden voll im Griff.<br />
Was ist Ihr Lieblingsgericht?<br />
Auch wenn mich manche Tierschützer<br />
steinigen werden – ich liebe<br />
Gänseleber. In der Mensa halte ich<br />
mich daran, was es um 14 Uhr noch<br />
gibt.<br />
Gab es ein Desaster in der Mensa?<br />
Gott sei Dank in den letzten 14 Jahren<br />
nicht erlebt. Aber es passiert<br />
immer wieder, dass man ein Gericht<br />
versalzt und das merkt man dann<br />
relativ schnell. Die Betroffenen kriegen<br />
dann natürlich ein neues Essen<br />
und einen Café als Entschuldigung.<br />
Haben Sie noch einen Tipp für Studenten?<br />
Nicht um 12 in die Mensa gehen.<br />
Wenn ihr eine halbe Stunde später<br />
kommt, habt ihr eine gute Chance,<br />
die Riesenschlangen zu umgehen.<br />
Autoren:<br />
Christoph Kinast & Niki Doppelhammer