Stadtansichten Stadtansichten 18 August 2007 • Ausgabe 4 Ausgabe 4 • August 2007 19 limks: Blick <strong>auf</strong> das Kröpeliner Tor in der Rostocker Innenstadt rechts: St. Nikolaiund St. Petri- Kirche unten: Leuchtturm und Teepott in Warnemünde Unsere schöne Stadt Bildimpressionen aus der Hansestadt Rostock links: Strand in Warnemünde oben: Neuer Markt in der Rostocker Innenstadt rechts: Der Leuchtturm an der Mole in Warnemünde links: Wasserturm unten: Alter Strom in Warnemünde oben: Rathaus und Haus Sonne links: Häuserzeile am Rostocker Stadthafen oben: Speicher im Rostocker Stadthafen Fotos: Andre Illing <strong>HRO</strong> LIVE <strong>HRO</strong> LIVE
20 Kultur August 2007 • Ausgabe 4 Ausgabe 4 • August 2007 Kultur 21 SCHLAGZEILEN AUS ROSTOCK Klassik international Auch im August gastieren internationale Künstler im Rahmen der Festpiele Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Am 9.August spielt das European Union Youth Orchestra in der Halle 207 (ehemalige Neptunwerft). Das Tokyo String Quartet tritt am 24.August im Barocksaal <strong>auf</strong>. „Der nackte Mensch“ Eine Ausstellung mit diesem Titel ist noch bis zum Ende der HanseSail (12.August) in der Nikolaikirche zu sehen. Der skandinavische Künstler Laurie Grundt stellt die menschliche Nacktheit in verschiedenen Genres dar. Diese Schau mit Werken des 84-Jährigen ist in dieser Größe und Form für Rostock einmalig. Mittelalterliches Leben <strong>auf</strong> der Bühne Das weltberühmte Stück „Carmina Burana“ kommt am 18.August um 20.30 Uhr <strong>auf</strong> die Bühne im IGA-Park. Der Komponist Carl Orff vertonte dafür mittelalterliche Texte. In diese Open- Air-Inszenierung fließen auch Darbietungen von Akrobaten und Feuerspuckern, Balletteinlagen und Projektionen ein. Faszination unter Wasser Malerin aus Rostock stellt im Strandhotel Hübner aus Die Faszination von Schönheit und Formenvielfalt unter Wasser durchzieht die Arbeiten der in Rostock geborenen Künstlerin Claudia Rüdiger. Unter dem Ausstellungstitel „Wundersame Welt“ präsentiert sie Acrylmalereien, die die Welt unter Wasser einfangen. In den dynamischen, lebendigen Bildern werden intensive Augenblicke von Farbe, Licht und Formenreichtum festgehalten. Der Betrachter wird in eine bezaubernde Welt eingeladen. Das künstlerische Schaffen von Claudia Rüdiger zeichnet sich durch Vielseitigkeit und Ideenreichtum aus. Neben der Arbeit als Grafikerin gestaltet die 38-Jährige keramische Objekte und Schmuck, außerdem widmet sie sich der Malerei und Illustration. Getanzte Verführung Tangoschule bietet neue Kurse an Angefangen hat es mit dem „Duft der Frauen“. In diesem Film gibt es eine Szene, in der ein Blinder mit einer Frau Tango tanzt. „Das hat mich so fasziniert, das wollte ich auch machen“, erinnert sich Birgit Opel. Sie lernte die ersten Tango-Schritte in Berlin. Aber Birgit Opel Foto: tangoschule rostock „Meine tiefe Liebe zur Natur, zum Leben und mein Interesse an fremden Kulturen gepaart mit der Vorfreude, immer wieder <strong>auf</strong>s Neue in den schöpferischen Prozess einzutauchen, führen mich zu meinen Bilderwelten“, so die Künstlerin, die weil sie nicht oft genug Gelegenheit hatte, dorthin zu fahren, blieb sie immer <strong>auf</strong> Anfängerniveau stehen. Später bot die Volkshochschule Rostock einen Tango-Kurs an. Doch immer wieder gab es Schwierigkeiten, zum Beispiel einen geeigneten Raum zu finden. Außerdem konnte der Tango-Lehrer aus Berlin nur alle zwei Wochen kommen –das war zu wenig für die Kursteilnehmer, um wirklich Fortschritte zu erzielen. So absolvierte Birgit Opel selbst eine Ausbildung zur Tango- Lehrerin. Seit sieben Jahren bietet sie Kurse für Tango Argentino an. „Da muss man am Anfang schon etwas üben, die Bewegungen sind ja ungewohnt“, sagt die Tanzlehrerin. Tango braucht Platz, deshalb ist die Schule immer <strong>auf</strong> der Suche nach geeigneten Räumen. Nach Stationen in Rostocker Freizeitzentrum, jetzt in Berlin lebt. Ihre Werke sind bis Ende September im Foyer des Strandhotel Hübner in Warnemünde zu sehen. in der Tanzfabrik in der Pümperstraße und anderswo beginnen die neuen Kurse Anfang September im Spiegelsaal des Fitnesscenters „Injoy Med“ am Vögenteich. Ein Kurs umfasst zehn Veranstaltungen. „Viele müssen sich erst an diese Körperlichkeit gewöhnen, die den Tango ausmacht“, sagt Birgit Opel. „Der Mann führt, die Frau folgt. Aber es macht so viel Spaß, diese Harmonie beim Tanzen zu spüren.“ Kurse ab September: Mittwoch 20.30 bis 21.45 Uhr Freitag 20.00 bis 21.15 Uhr im Sportstudio „Injoy Med“, Deutsche Med am Vögenteich Kosten: 90 Euro, Studenten und Arbeitssuchende 45 Euro www.tango-rostock.de Lernen von Meistern aus aller Welt Internationaler Sommercampus an der Hochschule für Musik Semesterferien? An der Hochschule für Musik und Theater ist das noch lange kein Grund, die Türen zu schließen. Vom 23. bis 31. August werden wieder Studenten aus aller Welt zum Sommercampus erwartet. Unter Anleitung international renommierter Künstler und Professoren wollen sie musizieren. Die Früchte ihrer Arbeit servieren sie der Öffentlichkeit anschließend im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Organisiert wird der mittlerweile zwölfte Sommercampus von der Association of Baltic Academies of Music, kurz ABAM. 17 Hochschulen aus Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland und Schweden haben sich darin zusammengeschlossen. Selbst Jerusalem ist mit der Rubin Academy of Music and Dance vertreten. Die Kooperation bietet den jungen Musikern vielfältige Möglichkeiten des Austausches. Konzerte zur Hanse Sail, Projekte Neuer Musik, sinfonische Projekte, die gegenseitige Nutzung Als politischer Plakatkünstler hat sich Klaus Staeck einen Namen gemacht. In seiner Retrospektive „Nichts ist erledigt“ , die vom 11. August bis zum 30. September in der Kunsthalle zu sehen sein wird, können die Rostocker sehen, dass der Mann noch eine ganze Menge mehr zu bieten hat. elektronischer Studios oder eben der alljährliche Sommercampus sind nur einige Beispiele. Ein besonderer Reiz: Die Studenten bekommen dabei neben dem Unterricht in Meisterkursen auch die seltene Gelegenheit, mit einem professionellen Orchester, der Polnischen Kammerphilharmonie unter der Leitung von Wojciech Rajski, zu spielen. Das Eröffnungskonzert beginnt am 23. August um 19.30 Uhr im Katharinensaal der Hochschule. An gleicher Stelle finden am 26. August um 17.30 Uhr sowie am 28. August um 20 Uhr Kammermusikabende mit den Professoren statt. Es wird etliche Kurskonzerte im Kammermusiksaal sowie zwei Nachtkonzerte im Orgelsaal geben. Beginn: 22.30 Uhr am 27. und 28. August. Der Eintritt ist frei. Bereits im dritten Jahr gehen die Studenten wieder im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern <strong>auf</strong> Tour. Und schließlich laden sie am 31. August um 17.30 Uhr zum Abschlusskonzert in den Katharinensaal. Vorschau Ausstellungen im August Kulturhistorisches Museum · „Netzwerk Hanse“ bis zum 20.September Alles über den Handel, die Handelswege und den kulturellen Austausch im Ostseeraum Kulturhistorisches Museum · Malerei und Grafik von Franz Bunke bis zum 7.Oktober Landschaftsbilder und Kinderstudien aus dem 19.Jahrhundert Galerie Klosterformat, Klosterhof Objekte und Malerei von Hildegard Jaekel, Kassel bis 1.September Galerie Möller, Am Strom, Warnemünde bis 25.September, Malerei und Grafik von Helmtrud Nyström Schmuck von Rainer Schumann „Nichts ist erledigt“ Klaus Staeck Retrospektive in der Kunsthalle Eine der wohl populärsten Arbeiten von Klaus Staeck stellt eine Banane dar, in die eine Bockwurst gesteckt ist. Titel Plakates aus dem Jahr 1990: „Nun wächst zusammen, was zusammen gehört“. Als Provokateur, Agitator und Mahner versteht sich der 69-jährige. Und tatsächlich kam es ihm bereits zugute, dass er zugleich Rechtsanwalt ist. Vor allem CDU und CSU, gegen deren Politik er regelmäßig die Feder spitzt, Klaus Staeck versuchten immer mal wieder, ihm das Handwerk zu legen. Die Eklats und juristischen Streitigkeiten, zu denen das führte, kamen ihm allerdings sehr entgegen, erhöhten sie doch den Bekanntheitsgrad des Karikaturisten und Grafikdesigners. Das Staeck darüber hinaus auch Bildkünstler, Aktionist, Verleger, Büchermacher und Schriftsteller ist, scheint weniger bekannt. In der Industriestadt Bitterfeld wuchs der 1938 Geborene <strong>auf</strong> und siedelte 1956 nach Heidelberg über, wo er zunächst sein Abitur wiederholte, als Bauhilfsarbeiter schuftete und schließlich Jura studierte. Seine künstlerischen Erfahrungen sammelte Staeck als Autodidakt, unter anderem in Zusammenarbeit mit ausgesprochen politischen Kollegen wie beispielsweise Wolf Vostell. Unterstützung erhielt er dabei auch von Schriftstellern wie Günter Grass, Walter Jens und Heinrich Böll. Staeck lehrt an verschiedenen Hochschulen und nahm mehrmals an der Documenta in Kassel teil. Im vergangenen Jahr wurde er schließlich unerwartet zum Kopf der Akademie der Künste in Berlin gekürt – ein Umstand, den er selber mit den Worten kommentierte: „Was sind das für Zeiten, in denen ein Satiriker zum Präsidenten gewählt wird.“ Die Ausstellung in Rostock zeigt Werke von seinen künstlerischen Anfängen bis in die Gegenwart. Zu sehen sind Druckgrafik, Objekte, Collagen, Fotografien, Plakate und Postkarten. Vernissage ist am 10. August um 18 Uhr. <strong>HRO</strong> LIVE <strong>HRO</strong> LIVE