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PDF 7.831kB - Hochschule Ulm

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Fahrrades überwacht.<br />

Was das <strong>Ulm</strong>er Fahrrad-Radar leistet<br />

Der verwendete Sensor ermöglicht die<br />

Bestimmung von Relativgeschwindigkeiten<br />

und Winkelablagen von sich nähernden<br />

oder entfernenden Objekten.<br />

Winkelablagen von Objekten sind zur<br />

Spurerkennung essentiell. Mit ihrer<br />

Hilfe lässt sich unterscheiden, ob sich<br />

das nähernde Objekt auf der eigenen<br />

Fahrspur befindet oder nicht. Die Empfindlichkeit<br />

des Sensors reicht aus, um<br />

Autos in einer Entfernung bis 90 Meter<br />

zu erkennen.<br />

Auf dem Fahrrad wurde außerdem<br />

eine Webcam angebracht, um bei der<br />

Auswertung Radardaten mit dem realen<br />

Verkehrsgeschehen korrelieren zu<br />

können. Derartige Radarsensoren beruhen<br />

auf dem Dopplereffekt. Objekte<br />

mit einer Relativgeschwindigkeit zum<br />

eigenen Fahrrad, welche die elektromagnetische<br />

Welle des Radars reflektieren,<br />

führen zu einer Frequenzverschiebung<br />

zwischen abgestrahlter und<br />

empfangener bzw. reflektierter Welle.<br />

Diese Frequenzdifferenz erscheint am<br />

Ausgang des Radars und kann zur Detektion<br />

von Objekten und deren Relativgeschwindigkeit,<br />

ermittelbar über die<br />

Bestimmung der Frequenzdifferenz,<br />

herangezogen werden. Mathematisch<br />

muss das Ausgangssignal des Radars<br />

aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich<br />

transformiert werden. Diese<br />

Fouriertransformation zur Datenauswertung<br />

wurde bei unserem Fahrradradar<br />

mit MatLab implementiert.<br />

Erste Tests im realen Verkehr<br />

Was passiert, wenn beispielsweise ein<br />

Stadtbus zum Überholen ansetzt, haben<br />

wir bei einer Probefahrt mit der Webcam<br />

aufgezeichnet. Der Radarsensor<br />

liefert zwei Ausgangssignale: ein starkes<br />

positives Signal, das ein sich näherndes<br />

Objekt repräsentiert und in unserem<br />

Fall von dem Bus stammt, sowie ein<br />

kleines negatives Signal, das ein sich<br />

entfernendes Objekt repräsentiert und<br />

mit Reflexionen von der Straßenoberfläche<br />

zusammenhängt (Straßenclut-<br />

Beim realen Überholvorgang durch einen Bus liefert der Radarsensor zwei<br />

Ausgangssignale: ein starkes positives Signal, das vom sich nähernden Bus<br />

(Originalaufnahme) stammt, und ein kleines negatives Signal vom sich entfernenden<br />

Objekt, das das Fahrrad repräsentiert. Die Aufzeichnungen stammen<br />

von der hinten am Fahrrad montierten Web-Kamera (links oben).<br />

ter). Unser Radarsensor kann somit<br />

auch über Reflexionen von der Straßenoberfläche<br />

die Eigengeschwindigkeit<br />

des Fahrrades messen.<br />

Derzeit wird die Signalverarbeitung auf<br />

einem Mikrocontroller / DSP portiert,<br />

um einen Standalone-Sensor zu entwickeln.<br />

Dieser soll für längere Fahrten<br />

straßentauglich sein. Zudem wurde<br />

ein miniaturisierter Radarsensor in das<br />

Rücklicht eines Fahrrads integriert. Solche<br />

Designstudien sind wichtig für die<br />

Akzeptanz und Marktdurchdringung<br />

einer neuen Idee, die in Zukunft die<br />

Sicherheit von Zweirädern im Straßenverkehr<br />

erhöhen kann. Thomas Walter<br />

Professor Dr.-Ing. Thomas Walter ist Leiter des Instituts für<br />

Angewandte Forschung und bekleidet seit 2005 die Professur<br />

für Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Ulm</strong>. An der Entwicklung des Fahrradradars haben<br />

Thomas Held und Steffen Lutz mitgewirkt. •<br />

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