PDF 7.831kB - Hochschule Ulm
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C A M P U S & M E H R<br />
Manchmal braucht man einen langen Atem, um ein Projekt<br />
zum Abschluss zu bringen. Beim Energiepark gingen von der<br />
Idee bis zur Fertigstellung gut 10 Jahre ins Land. Jetzt können<br />
sich Studierende wie interessierte Bürger unkompliziert einen<br />
realen Eindruck vom technischen Wandel bei der Energiegewinnung<br />
verschaffen.<br />
Eine Hommage<br />
an die Ingenieurkunst<br />
Grafiken auf den Stelen verdeutlichen<br />
das Wirkungsprinzip<br />
wie hier für die Kaplan-<br />
Turbine.<br />
Für die Erzeugung von Wärme, Strom<br />
und Antriebskraft spielen zwei Disziplinen<br />
der Ingenieurwissenschaften eine<br />
tragende Rolle: der Maschinenbau und<br />
die Elektrotechnik. Auf dem Campus<br />
Prittwitzstraße zeugen heute Turbinen<br />
und Arbeitsmaschinen, öffentlich<br />
zugänglich und mit erklärenden Stelen<br />
versehen, vom technischen Wandel in<br />
Sachen Energiegewinnung. Den Anstoß<br />
für diesen Energiepark hatte ein<br />
tonnenschweres Geschenk gegeben.<br />
Ein sinnstiftendes Ganzes geschaffen<br />
Ende der 90er Jahre bot das im<br />
Rückbau befindliche Kernkraftwerk<br />
Gundremmingen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Ulm</strong><br />
an, Teile einer Niederdruck-Dampfturbine<br />
als Anschauungsobjekt für<br />
die Lehre zu überlassen. Die <strong>Ulm</strong>er<br />
Ingenieurschmiede empfahl sich als<br />
Empfänger, weil sie - damals wie heute<br />
- Sicherheitsingenieure für Kernkraftwerke<br />
ausbildet, einen Schwerpunkt<br />
Energietechnik besitzt sowie<br />
ein Institut für Technikgeschichte. Das<br />
Unikat war allerdings kein Einzelfall.<br />
Auf dem Campus gab es bereits andere<br />
Objekte dieser Kategorie von historischer<br />
Bedeutung, allerdings ohne dass<br />
diese einem Betrachter deutlich wurde.<br />
Uns widerstrebte es, noch ein Exponat<br />
ohne Sinnstiftung in die Landschaft<br />
zu stellen. Dank einer interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppe sollte das anderes<br />
werden. Es entstand das Konzept eines<br />
Energieparks, der auf Energieträger wie<br />
Wasser, Sonne, Wind und ihre versorgungstechnische<br />
Bedeutung Bezug<br />
nimmt.<br />
Energie aus Wasserdampf<br />
Der Dampfkraft-Prozess, den James<br />
Watt in seiner Dampfmaschine perfektionierte,<br />
ist heute - also rund 300<br />
Jahre später - immer noch der dominierende<br />
Prozess zur Stromerzeugung.<br />
Gleich drei Exponate repräsentieren<br />
diesen Prozess: der Turbinenläufer aus<br />
dem Braunkohle-Kraftwerk Goldenberg<br />
sowie das Pumpenrad und die<br />
Niederdruck-Dampfturbine aus dem<br />
KKW Gundremmingen. Sie verkörpern<br />
Ingenieurkunst aus dem Jahr 1918 und<br />
1984 und stehen für Leistungssteigerungen,<br />
welche die Industrialisierung<br />
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