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PDF 7.831kB - Hochschule Ulm

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W I S S E N S C H A F T & W I R T S C H A F T<br />

Geschäftsmodelle für mehr Strom im ländlichen Raum<br />

Beim dritten Symposium „Small PV Applications“<br />

wartete auf die 135 Teilnehmer aus 29 Ländern ein<br />

umfangreiches zweitägiges Programm. Der Grund:<br />

Die elektrische Versorgung ländlicher abgelegener<br />

Regionen in unterentwickelten Ländern durch kleine<br />

Photovoltaik-Anlagen hat ein ungeheures Potential<br />

für die Entwicklung der Zivilgesellschaft. Kostengünstig<br />

und sicher eröffnet es Zugang zu Information,<br />

Bildung, Gesundheitsversorgung und neuen Ge-<br />

schäftsfeldern. Vorgestellt wurden unter anderem so<br />

genannte Solar Energy Kiosks. Sie sind Vertriebsmodell<br />

und Forschungsplattform in einem, wie Beispiele<br />

aus Uganda und Rwanda zeigten. Bei einer armen<br />

Bevölkerung ist es wichtig zu wissen, wie man beispielsweise<br />

eine Solarlampe in den Markt bringt. Das<br />

Leihgeschäft über einen solchen Solar Energy Kiosk<br />

ist eine Alternative zum Erwerb des Geräts. Da die<br />

Lampen zum Aufladen wieder in den Kiosk zurückgebracht<br />

werden, erfährt der Betreiber gleichzeitig,<br />

wie die Lampen den Härtetest in der Praxis bestehen<br />

und wie die Akzeptanz des Nutzers gegenüber dieser<br />

Technologie gefördert werden kann.<br />

Sonnenstrom für die Marshall-Inseln<br />

Ein besonders großräumiges und bevölkerungsarmes<br />

Gebiet sind die im Norden des Pazifischen Ozeans<br />

gelegenen Marshall-Inseln. Wie der Australier Geoffrey<br />

Stapleton, Geschäftsführer des Beratungs- und<br />

Schulungsunternehmens Global Sustainable Energy<br />

Solutions, in einem öffentlichen Abendvortrag in der<br />

Aula schilderte, begann man 2001 damit, dort Haushalte<br />

mit kleinen PV-Anlagen auszustatten. Bis 2014<br />

sollen die Marshall-Inseln komplett elektrifiziert sein,<br />

wobei circa 3000 solare Heimsysteme installiert sein<br />

werden. Für die Nutzung einer solchen Anlage zahlt<br />

jeder Haushalt eine monatliche Gebühr, die in ihrer<br />

Höhe an die einkommensschwache Bevölkerung<br />

der äußeren Atolle angepasst ist. Trotz der niedrigen<br />

Gebühr ist die Zahlungsmoral schlecht, in erster Linie<br />

wegen des unregelmäßigen Erwerbseinkommens. Lediglich<br />

3,8 Prozent der Besitzer einer PV-Anlage zahlen<br />

pünktlich. Als Gegenmaßnahme wird unter anderem<br />

ein Programm erprobt, bei dem die Gebühr mit<br />

einer Serviceleistung verbunden wird. Vom Versorger<br />

ausgebildete Techniker besuchen die Anlagen-Besitzer<br />

jeden Monat, überprüfen die Komponenten und<br />

ziehen die monatliche Gebühr gegen Quittung ein.<br />

Außerdem reagieren sie auf Notrufe bei Systemversagen.<br />

Ein anderer Weg, der mit einer Frauenkooperative<br />

erfolgreich beschritten wird, ist das Begleichen<br />

der Stromrechnung durch Güter wie Nahrungsmittel<br />

und Kunsthandwerk. Durch die Kombination von<br />

Gebühr und Serviceleistung wird allerdings erreicht,<br />

dass die PV-Anlagen instand gehalten werden können.<br />

Wie Stapleton betonte, sind die Außenstände<br />

auch mit diesem Modell immer noch hoch. Sollte es<br />

nicht gelingen, die Betriebskosten über die Gebühren<br />

dauerhaft zu decken, müsste der Staat für die Differenz<br />

einstehen. ih<br />

Ihr Können. Unser Potenzial.<br />

Kompetenz im<br />

Leichtmetallguss<br />

Klimaschutz<br />

im Fahrzeugbau<br />

Ingenieurwerkstoffe &<br />

Bauteilentwicklung<br />

Effektivität in der<br />

Lebensmittelherstellung<br />

Partner der<br />

Luftfahrtindustrie<br />

Filtrationstechnik für<br />

Brauerei & Biotechnologie<br />

Albert Handtmann Holding GmbH & Co. KG · Arthur-Handtmann-Str. 23 · 88400 Biberach/Riss · Tel. +49 7351 342-0 · www.handtmann.de · jobs@handtmann.de<br />

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