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Marketing und Vertrieb von Versicherungs- und Finanzprodukten für Privatkunden, 2. Aufl.<br />

Vorsorge.<br />

Damit ist die Lebensphasen-Begleitung des Finanzdienstleisters ein ganzheitlicher Beratungsansatz,<br />

der den Kunden zu jeder Zeit zielgerichtet in seiner aktuellen Bedarfslage<br />

anspricht und berät.<br />

8. Wann spricht man von einem rechtskonformen Beratungs- und Verkaufsprozess?<br />

Der unter dem Vermittlerrecht stehende Verkaufsprozess unterliegt seit 2007 einer transparenten<br />

Mindestanforderung, die EU-Richtlinie und ihre nationale Umsetzung beschreibt<br />

die (vor allem aus Verbraucherschutzgedanken) wichtigen Elemente eines Beratungs-<br />

und Verkaufsgesprächs:<br />

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Erstinformation über den Vermittler (beim 1.Kontakt)<br />

Klärung des Beratungsanlasses (worum geht es heute)<br />

Befragung nach Wünschen und Bedürfnissen (Kunde steht im Mittelpunkt)<br />

Beratung (anlassbezogen hinsichtlich Umfang und Tiefe der Beratung)<br />

Empfehlung und Begründung für den Rat (für den Kunden nachvollziehbare Lösung)<br />

Mitteilung zur Beratungsgrundlage (Basis der Produkt-Auswahl)<br />

Beratungsdokumentation (macht den Beratungsprozess transparent und nachvollziehbar)<br />

9. Was ist nach neuem Vermittlerrecht unter einer „angemessenen Beratung“ zu verstehen?<br />

Diese Pflicht beschreibt den Beratungsumfang, der in Abhängigkeit steht mit der zu zahlenden<br />

Prämie. In der Praxis wird sich der Beratungsumfang aber eher am Kunden (Neuling,<br />

erfahrener Kunde), am zu versichernden Risiko (einfacher Sachverhalt oder komplexe<br />

Strukturen) und an der Beziehung zum Kunden (Neukunde, Bestandskunde) festmachen<br />

lassen. Nur mit einer auf die Situation abgestimmten Beratungstiefe lassen sich zukünftig<br />

schwerwiegende Beratungsfehler vermeiden. Der Kunde muss in den Beratungsprozess<br />

aktiv einbezogen werden, vor allem in den Phasen der Risikoanalyse und Bewertung,<br />

insbesondere dann aber auch bei der Festlegung der Prioritäten und bei der Produktauswahl.<br />

Wenn der Beratungsablauf dann noch vollständig und nachvollziehbar dokumentiert<br />

wurde, dürften auch später im Schaden- und Leistungsfall keine Missverständnisse<br />

auftreten.<br />

10. Welche grundlegende Unterschiede erkennen Sie zwischen dem Antrags- und dem<br />

Invitatio-Modell?<br />

Das Antragsmodell ist vom Wesen her am ehesten mit dem alten Modell des bisherigen<br />

VVG zu vergleichen. Der Kunde stellt einen Antrag, und erhält nach angemessener Antragsbearbeitungszeit<br />

seinen Versicherungsschein bzw. vorab eine Annahmeerklärung.<br />

Die einzige Veränderung, die weitreichende Veränderungen im Verkaufsprozess ausgelöst<br />

hat, ist, dass vor Antragsstellung (Unterschrift des VN) alle für den gewünschten Versicherungsschutz<br />

notwendigen Unterlagen in Textform an den Kunden ausgehändigt<br />

werden müssen. Diesen für einige Vermittler (insbesondere Makler) kaum zu leistenden<br />

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