Praktikumsbericht Shanghai(3) - BayCHINA
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Wohnung<br />
Sofern man – wie bei meinem Arbeitgeber inzwischen üblich – keine Unterkunft vom<br />
Unternehmen gestellt bekommt, sollte man die Bedeutung der Wohnungssuche für den<br />
Aufenthalt in <strong>Shanghai</strong> keinesfalls unterschätzen und einen für sich passenden Kompromiss<br />
aus Arbeitsplatznähe, Stadtnähe und guter Verkehrsanbindung finden, insbesondere wenn<br />
das Werk wie in meinem Fall außerhalb der Innenstadt gelegen ist. Über verschiedene<br />
Websites (wie smartshanghai.com oder schanghai.com) findet man unzählige Angebote in<br />
verschiedensten Preisklassen. Falls notwendig, kann man beim Unternehmen auch nach<br />
Unterstützung bei der Wohnungssuche bitten oder zunächst für ein paar Tage in einem<br />
Hostel unterkommen, um dann vor Ort nach einer geeigneten Wohnung zu suchen.<br />
Glücklicherweise habe ich bereits im Vorfeld online eine schöne 3er-WG auf etwa halben<br />
Weg zwischen Arbeitsplatz und Innenstadt, direkt an der U-Bahn- und Maglev-Haltestelle<br />
Long Yang Road gefunden, an welcher auch der kostenlose Werksbus des Unternehmens<br />
eine Haltestelle hat. Mit etwa 25 Minuten von der Wohnung zum People’s Square bzw. etwa<br />
40 Minuten von der Wohnung zum Arbeitsplatz war ich bei unter 3000 RMB Miete (inklusive<br />
aller Nebenkosten) sehr zufrieden. Die Wohnung war komplett ausgestattet und möbliert,<br />
kleinere Anschaffungen hat meist der Hauptmieter übernommen, so dass ich mich für den<br />
begrenzten Zeitraum halbwegs einrichten konnte. Neben der im Sommer zwingend<br />
notwendigen Klimaanlage waren die vorhandene Küche und Waschmaschine sowie die<br />
Ratschläge der China-erfahrenen Mitbewohner eine große Hilfe im Alltag.<br />
Praktikum<br />
An einem normalen Arbeitstag war ich von kurz vor 8 Uhr bis kurz vor 18 Uhr unterwegs, mit<br />
Arbeitszeiten von (je nach Verkehrslage und Baustellen) ca. 8:30 Uhr bis Punkt 17 Uhr.<br />
Durch die festen Zeiten der Werksbusse war dies die reguläre Arbeitszeit der meisten<br />
Mitarbeiter, abgesehen von Schichtarbeitern und einzelnen „Überstunden-Bussen“ zur<br />
nächstgelegenen U-Bahn-Station.<br />
Im Unternehmen war ich in der Abteilung „Technology“ dem Team „Industrial Engineering“<br />
zugeordnet, welches sich um den Bereich Arbeitswirtschaft und die Umsetzung des<br />
Produktionssystems gekümmert hat. Mein chinesischer Praktikumsbetreuer arbeitet<br />
regelmäßig mit deutschen Kollegen zusammen und hat bereits mehrfach deutsche<br />
Praktikanten betreut, was zweifelslos hilfreich für die Zusammenarbeit war. Arbeitssprache<br />
im Unternehmen war im Austausch mit Nicht-Chinesen Englisch, was allerdings nicht<br />
bedeutet, dass die eine oder andere Besprechung nicht doch immer stärker in Chinesische<br />
abgedriftet ist. Gerade zu Beginn des Praktikums versucht man die Eigenarten der<br />
chinesischen Arbeitsweise zu verstehen und zu hinterfragen, aber mit der Zeit lernt man sich<br />
damit zu arrangieren und seine Sichtweise in erster Linie an den entscheidenden Stellen<br />
einzubringen. Insbesondere ein gemeinsamer dreitägiger Betriebsausflug zu Beginn des<br />
Praktikums hat sehr dabei geholfen, eine persönliche Ebene mit den chinesischen Kollegen<br />
aufzubauen, die dann auch im Arbeitsalltag vieles erleichtert hat – ganz abgesehen von den<br />
ohnehin interessanten Eindrücken und Erlebnissen während des Ausflugs mit einer rein<br />
chinesischen Reisegruppe.