ASC-Bulletin 02/04 - Hugentobler Schweizer Kochsysteme AG
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6<br />
Jubiläum <strong>Hugentobler</strong> & Partner<br />
Seit 10 Jahren in der Höhle des Löwen<br />
Interview mit Jörg Schröder, <strong>Hugentobler</strong> & Partner<br />
Staatsbankett für Clinton und Kohl...<br />
7<br />
1994: der Franke Kombisteamer und das Bankettsystem setzen sich durch, GreenVac steht<br />
kurz vor der Markteinführung, ebenso der Hold-o-mat, die Locher Herde bescheren mit der neuen<br />
Ceran-Heiztechnik erste grössere Aufträge. Gestärkt durch diese Erfolgsgeschichten machte<br />
<strong>Hugentobler</strong> vor zehn Jahren den Schritt über die Landesgrenze ins EU-Gebiet.<br />
Sich messen mit den Grossen<br />
Ziel war Bayern, ein Bundesland mit einem Menschenschlag,<br />
der den Bernern nicht unähnlich ist.<br />
Das war aber auch die einzige Parallele zur<br />
Schweiz. Die Dimensionen in Sachen Grossgastronomie<br />
sind mit der helvetischen nicht vergleichbar<br />
– man denke nur an das Oktoberfest.<br />
Ausserdem wagte sich <strong>Hugentobler</strong> mit seiner<br />
Niederlassung in Bayern in die Höhle des Löwen,<br />
sind dort doch Weltkonkurrenten wie Rational,<br />
Eloma und Convotherm zu Hause. Aber <strong>Hugentobler</strong><br />
freute sich auf die Konfrontation, auf das<br />
Messen mit den Grossen.<br />
Fast wie im Wilden Westen. Wer zieht schneller,<br />
wer trifft besser? An Munition fehlte es von<br />
Anfang an nicht, auch nicht an mutigen Männern.<br />
Drei junge Küchenmeister engagierten sich enorm:<br />
Rainer Lomar, Martin Bayerlein, Jörg Schröder<br />
(Interview Seite 7). Männer der ersten Stunde und<br />
echte Draufgänger.<br />
Feiern in Bayern<br />
Und zehn Jahre später trafen sich nun die <strong>Schweizer</strong><br />
Mutter und die deutsche Tochter zur Jubiläumsfeier<br />
in München. An dieser Stelle ein herzliches<br />
Dankeschön an Fredy und Marianne <strong>Hugentobler</strong><br />
für das interessante und fröhliche<br />
Wochenende, dass wir bei unseren deutschen<br />
Freunden verbringen durften. Danke auch<br />
nach Deutschland für die tadellose Organisation,<br />
speziell für die Tramfahrt durch München<br />
mit bayrischer Musik und Essen!<br />
Der Wandel der Zeit<br />
Am Anfang ist man klein und unerfahren,<br />
Grösse kommt erst mit den Jahren.<br />
Genau so geschieht es, genau so soll es sein;<br />
auch <strong>Hugentobler</strong> war einmal klein.<br />
Aufbauen und probieren,<br />
man muss auch mal was riskieren.<br />
Und hat sich keiner beschwert,<br />
Hat sich’s wohl bewährt.<br />
Mit weitsichtigem Denken<br />
den Kunden Vertrauen schenken.<br />
Mit viel Geist und überlegtem Handeln<br />
Küchen immer wieder umwandeln.<br />
Tramfahrt durch München<br />
Erfolg gab’s, und auch Verlust,<br />
aber man versank nie im Frust.<br />
«Nochmals versuchen», ist die Devise.<br />
Was ist schon eine kleine Krise?<br />
Ist eine Aufgabe dann vollbracht,<br />
wird in uns ein neues Feuer entfacht.<br />
Mit Stolz und Glück<br />
schauen wir alle gerne zurück.<br />
Herausforderung und Pioniergeist,<br />
das ist es, was uns weiter reisst.<br />
Mit Freude in die Zukunft gehen,<br />
Die Firma bleibt nicht stehen.<br />
Jacqueline Burri,<br />
Lehrtochter<br />
Besuch auf dem Viktualienmarkt<br />
…das ist ein Highlight aus der Karriere von Jörg Schröder, der die Münchner <strong>Hugentobler</strong><br />
Tochter seit Anfang begleitet hat. Aber er kennt auch düstere Zeiten. Jacqueline Burri, Lehrtochter<br />
bei <strong>Hugentobler</strong> führte ein Interview mit Jörg Schröder:<br />
Wie kamen Sie zu <strong>Hugentobler</strong>?<br />
Ich lernte Fridolin Schilling, den Ausbildungs- und<br />
Projektleiter von <strong>Hugentobler</strong>, im Lehrgang für die<br />
Ausbildung zum eidg. dipl. Küchenchef kennen.<br />
Ich war damals Küchenchef im Solbad Sigriswil<br />
und traf dann Fredy <strong>Hugentobler</strong> im <strong>ASC</strong> Heimberg.<br />
Seine Idee, ich könnte mithelfen in München<br />
eine Firma aufzubauen, faszinierte mich.<br />
Wie war der Anfang?<br />
Steinig. Niemand kannte uns. Wir waren Werksvertreter<br />
für Bayern, ein Gebiet so gross wie die<br />
Schweiz. Es gab wohl einige Franke Apparate, aber<br />
keinen Service. Die Händler lächelten gelegentlich<br />
mitleidig. Also gingen wir direkt auf die Endkunden<br />
zu. Das heisst, wir kochten mit den deutschen<br />
Köchen in ihren Küchen, zeigten ihnen<br />
unsere Art der Vorproduktion und Regenerierung,<br />
schwärmten von GreenVac und zauberten bessere<br />
Speisenqualität in Bayerns Küchen.<br />
Besitzen Sie liebenswerte Erinnerungen?<br />
Zuerst sind da all die vielen Freundschaften zu den<br />
Küchenchefs. Spitzenköche wie Hans Haas vom<br />
Tantris, Karlheinz Hauser vom Adlon Berlin (heute<br />
Palais Süllberg), Manfred Vollmer vom Augustinerbräu<br />
oder Eckehard Witzigmann sind mittlerweile<br />
echte Fans unserer speziellen Art der Beratung<br />
und des Verkaufs.<br />
Und die schwierigen Momente?<br />
Der ständige Personalwechsel in der Administration<br />
und im Service oder der dramatische Investitions-Einbruch<br />
im Gastgewerbe. Trotz grösstem<br />
Engagement stimmte die Kosten-Nutzenrechnung<br />
nicht optimal.<br />
Gibt es besondere Erlebnisse?<br />
Ja, zum Beispiel das Staatsbankett mit Präsident<br />
Clinton und Bundeskanzler Kohl im Adlon Berlin.<br />
Oder der Auftrag zum Bau der Augustinerbrauküche<br />
im Jahre 1996. Das ist das zweitgrösste<br />
Restaurant Deutschlands mit einer Kapazität von<br />
3000 bis 5000 Essen pro Tag und dem grössten<br />
Herd (DM 320 000) mit 2 x 9 Metern Länge. Wir<br />
lieferten 15 Kombisteamer, 10 Hold-o-maten und<br />
fertigten sämtliche CNS Abdeckungen aus 3 mm<br />
Massivstahl.<br />
v.l.n.r.: Jörg Schröder, Fredy <strong>Hugentobler</strong>, Rainer Lohmar,<br />
Martin Bayerlein<br />
Wie sehen Sie die Zukunft?<br />
Zurzeit nicht so rosig. Wir kämpfen mit einem<br />
Umsatzrückgang. Die Unternehmermoral und der<br />
Wille zum Investieren sind weg. Jeder Umsatzeuro<br />
muss hart erkämpft werden. Die zwei grössten<br />
Gastgewerbeeinrichter von Bayern sind in der<br />
Nachlassstundung. Eine triste Angelegenheit. Alles<br />
hofft auf die Wahlen vom nächsten Jahr.<br />
«Herr Schröder, wir wünschen Ihnen,<br />
Ihren Partnern und dem ganzen Team<br />
Mut, Tatkraft und Erfolg.»