Chemie im Alltag – Wo begegnet Dir Chemie - Stifterverband für die ...

gerade hier sollte der Aspekt des „forschenden Lernens“ durch eine besonders
starke Einbindung der Studierenden in die Lehrveranstaltung gefördert werden.
Der spielerisch forschende Umgang mit den neuen Medien bietet gerade in den
Praktika einen „game-learning“ Ansatz zur effizienten Bearbeitung der
angebotenen Experimente unter Minimierung des Ressourcenverbrauchs. An der
Technischen Universität Berlin bauen fortschrittliche Initiativen im Bereich Lehre
und Studium derzeit Angebote der internetgestützten Lehre für die Anwendung in
den Praktika aus. Dazu gehört die Entwicklung von Online-Vorsprachen, Remote-
Experimenten und webbasierten Bedienungsanleitungen für die Experimente. Das
hier beantragte Projekt des studentischen Onlinelabors soll jedoch weit darüber
hinausgehen und die Studierenden zu Akteuren der Kursproduktion machen. Die
hierzu erforderliche Anschubfinanzierung soll dazu dienen, im Rahmen der
Initiativen der Technischen Universität Berlin dieses innovative Lehrkonzept
nachhaltig zu etablieren.
3. Ziel der Veranstaltung
Durch eine intelligente Verknüpfung von Präsenzveranstaltung mit selbst
erarbeiteten Lehrinhalten, die die Studierenden für eine Präsentation vor Peers
und im WWW aufbereiten, soll der Charakter des forschenden Lernens bereits in
der Studieneingangsphase hervorgehoben werden, um gerade in dieser Phase ein
Gegengewicht zum formalen Leistungsdruck in den theoretischen Fächern zu
setzen. Das Online-Projektlabor dient der Aufrechterhaltung einer positiven
Grundmotivation für „mein Studienfach“ (die Chemie bietet sich hier zunächst
einmal exemplarisch an), indem bereits unmittelbar in den ersten
Studiensemestern der Blick über die Disziplingrenzen hinweg schweifen kann und
die Studierenden sich als selbstverantwortliche Akteure erfahren können. Die
Studierenden sollen die Chemie in den Dingen unserer Umgebung entdecken,
untersuchen und anderen gegenüber verständlich darstellen. Sie erarbeiten
selbständig Fragestellungen, machen sich Gedanken über Lösungsansätze und
suchen nach Möglichkeiten, ihre Fragen zu beantworten. Hierbei sollen ihnen
explizit auch die Türen der wissenschaftlichen Laboratorien geöffnet werden,
denn das Stellen sinnvoller wissenschaftlicher Fragen ist nicht auf eine bestimmte
Studienphase beschränkt. Bei diesen konzeptionellen Aufgaben werden die
Studierenden von Tutorinnen und Tutoren unterstützt, die sich in den Laboren
auskennen und Hilfestellung zur Erarbeitung von Lösungsansätzen geben,
Kontakte in die Labor-Arbeitskreise herstellen und ggf. bei technisch
anspruchsvollen Versuchen assistieren können. Zudem vermittelt die
Veranstaltung einen Blick auf die Vielfalt des Studienfachs mit seinen
interdisziplinären Bezügen zu anderen Feldern, baut von Anfang an Grenzen
zwischen Hörsaal, Ausbildungs- und Forschungslabor ab und verfolgt das Ziel,
die Begeisterung für das eigene Fach an andere weiterzugeben. Am Schluss steht
ein Ergebnis, das ausdrücklich auch Breitenwirkung entfalten soll, indem es dem
Publikum jenseits der Universitätsgrenzen zugänglich gemacht wird. Die
erarbeiteten Materialien dienen nachfolgenden Studierendengenerationen als
Lehr- und Anschauungsmaterial, so dass ein stetig wachsender Pool entsteht, der
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