Der jüdisch-arabische Konflikt um die Staatsbildung und - Goethe ...
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verantwortlich sind, <strong>die</strong> Kosten nach ihren üblichen Verteilungsschlüsseln untereinander aufteilen.<br />
Zusätzlich könnten jedoch <strong>die</strong> westlichen <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>arabische</strong>n Staaten sowie privatgesellschaftliche<br />
Organisationen nach dem Muster der jüdischen Landnahme in Palästina Mittel<br />
für <strong>die</strong> wirtschaftliche Integration der Palästinenser in ihren bisherigen oder neuen Wohngebieten<br />
aufbringen.<br />
6 Die geschwächte US-amerikanische Hegemonie im Nahen <strong>und</strong> Mittleren Osten<br />
als nur scheinbar günstige Gelegenheit für einen jüdisch-<strong>arabische</strong>n Kompromiß<br />
im Nahen Osten<br />
Zur Zeit haben in Israel <strong>und</strong> in den palästinensischen Gebieten <strong>die</strong> wenig kompromißbereiten<br />
politischen Kräfte <strong>die</strong> Oberhand. Nach dem Desaster des US-amerikanischen Irak-Krieges<br />
schienen sie zeitweise geschwächt. <strong>Der</strong> Wechsel der US-Präsidentschaft von George W. Bush<br />
zu Barack Obama ließ Hoffnung auf erneute Friedensinitiativen aufkommen. Doch der anhaltende<br />
Beschuß von israelischen Ortschaften mit Raketen aus dem Gazastreifen <strong>und</strong> <strong>die</strong> hohen<br />
Verluste der Israelis im Libanonkrieg trugen zur erneuten Wahl der Hardliners Benjamin Netanjahu<br />
z<strong>um</strong> israelischen Ministerpräsidenten im März 2009 bei. Er ließ sich bisher nicht zu<br />
substantiellen Friedensgesprächen bewegen. Das anhaltende Thema einer international als<br />
bedrohlich eingeschätzten iranischen Atompolitik in Begleitung durch eine radikal antiisraelischen<br />
Rhetorik des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad bis August 2013 war auch für<br />
neue Initiativen in der Friedenspolitik gegenüber der Hamas, <strong>die</strong> wie <strong>die</strong> Hisbollah im Libanon<br />
als Parteigänger Irans gilt, alles andere als förderlich. Die Hamas erhielt zudem durch <strong>die</strong><br />
Wahl Mohammed Mursis z<strong>um</strong> ägyptischen Präsidenten im Juni 2012 vorübergehend Auftrieb,<br />
ehe ihn das Militär 13 Monate später stürzte. <strong>Der</strong> <strong>arabische</strong> Frühling bot durch seine von den<br />
Massenbewegungen zunächst errungenen Freiheiten auch Gelegenheit zu antiisraelischen<br />
K<strong>und</strong>gebungen, <strong>die</strong> jedoch keinen außenpolitischen Kurswechsel der <strong>arabische</strong>n Regierungen<br />
zur Folge hatten.<br />
Im November 2012 erzielten <strong>die</strong> Palästinenser einen z<strong>um</strong>indest weltpolitisch propagandistischen<br />
Erfolg mit der Erlangung des Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. <strong>Der</strong> bereits<br />
1988 in Algier ausgerufene palästinensische Staat wird bereits von 133 VN-Mitgliedern anerkannt,<br />
aber nicht von den welt- <strong>und</strong> regionalpolitisch entscheidenden Mächten. Das Nachlassen<br />
terroristischer Aktivitäten von Palästinensern wird in Israel wohl vornehmlich auf den<br />
Bau der Mauer an <strong>und</strong> in den palästinensischen Gebieten, also auf eine harte <strong>und</strong> unversöhnliche<br />
Haltung zurückgeführt, was zur Zeit noch keinen Kurswechsel der Politik begünstigt.<br />
© 2013 Egbert Jahn – Zitieren bitte nur unter Angabe der Quelle