Der jüdisch-arabische Konflikt um die Staatsbildung und - Goethe ...
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gen beschießen konnte. Polizeipolitisch geht es <strong>um</strong> eine effektive Unterbindung <strong>arabische</strong>r<br />
terroristischer Aktivitäten in Palästina <strong>und</strong> in den <strong>arabische</strong>n Nachbarstaaten Israels. Regelungsbedürftig<br />
ist auch <strong>die</strong> Frage der zukünftigen staatlichen Zugehörigkeit des derzeit von<br />
Israel besetzten, 28 qkm <strong>um</strong>fassenden Gebiets der Schebaa-Bauernhöfe, das von Libanon beansprucht<br />
wird <strong>und</strong> vor 1967 von libanesischen Bauern genutzt wurde, aber nach Auffassung<br />
der Vereinten Nationen noch zu Syrien gehört, das es bis 1967 verwaltet hatte, obwohl es<br />
1951 <strong>die</strong> Übereignung <strong>die</strong>ses kleinen Gebiets an den Libanon versprochen hatte.<br />
2 Gewaltbeendigung als Voraussetzung oder Folge einer politischen Einigung über<br />
<strong>die</strong> Gründung des Staates Palästina <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>arabische</strong> Anerkennung des Staates<br />
Israel<br />
Israel hat bisher stets seine Anerkennung als souveräner Staat in seinen bestehenden Grenzen<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Unterbindung gewaltsamer <strong>und</strong> terroristischer Aktivitäten durch <strong>die</strong> palästinensische<br />
Autonomiebehörde <strong>und</strong> <strong>die</strong> maßgeblichen palästinensischen politischen Parteien als Voraussetzung<br />
für Verhandlungen über <strong>die</strong> Bildung eines Staates Palästina gefordert. Es wurde in<br />
<strong>die</strong>ser Position stets nachdrücklich durch <strong>die</strong> USA, im Prinzip aber auch durch <strong>die</strong> anderen<br />
Mitglieder des Nahost-Quartetts EU, Rußland <strong>und</strong> <strong>die</strong> Vereinten Nationen unterstützt. Dieses<br />
Nahost-Quartett hatte im September 2002 einen detaillierten Verfahrensplan (Roadmap) zur<br />
Beendigung des Nahostkonflikts in drei Stufen ausgearbeitet <strong>und</strong> den <strong>Konflikt</strong>parteien im<br />
April 2003 vorgelegt, <strong>die</strong> bis Ende 2005 beschritten werden sollten. In <strong>die</strong>sem wurde außer<br />
der Gewaltunterbindung durch <strong>die</strong> palästinensischen Behörden ihre Demokratisierung gefordert,<br />
außerdem in Stufe 2 zunächst nur eine <strong>Staatsbildung</strong> in engeren provisorischen Grenzen.<br />
Umgekehrt forderte <strong>die</strong> Arabische Liga, ein Bündnis der 21 <strong>arabische</strong>n Staaten <strong>und</strong> der Palästinenserorganisation,<br />
auf ihrem Gipfeltreffen in Beirut im März 2002 den Rückzug der israelischen<br />
Truppen aus den 1967 besetzten Gebieten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bildung des Staates Palästina mit<br />
Ostjerusalem als Hauptstadt als Voraussetzung für einen <strong>um</strong>fassenden Frieden im Nahen<br />
Osten <strong>und</strong> der Anerkennung Israels durch alle <strong>arabische</strong> Staaten. Sie rechtfertigte <strong>die</strong> palästinensische<br />
Gewalt stets als Widerstand gegen <strong>die</strong> israelische Besatzungspolitik.<br />
Nach wie vor gibt es jedoch auf palästinensischer wie auf israelischer Seite unterschiedlich<br />
starke politische Kräfte mit maximalistischen Forderungen. Extremistische Juden streben<br />
noch immer <strong>die</strong> Ausweitung Israels <strong>und</strong> des jüdischen Siedlungsgebiets auf das ganze oder<br />
den größten Teil des palästinensischen Gebiets oder gar des Sinais, Südlibanons <strong>und</strong> Jordaniens<br />
mit dem Ziel der Vertreibung aller oder vieler Araber aus Großisrael an. Wohl verhält-<br />
© 2013 Egbert Jahn – Zitieren bitte nur unter Angabe der Quelle