InfoRetica - RhB
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Rhätische Bahn <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 3/ 2013<br />
Einbezug von weiteren bekannten Grundlagen<br />
Die <strong>RhB</strong> verfügt mit dem Ereigniskataster, in welchem<br />
seit dem Bahnbau rund 1 000 Naturereignisse dokumentiert<br />
wurden, über wertvolle Daten. Zusätzlich<br />
wurden bis 2010 alle bestehenden Schutzbauten aufgenommen,<br />
und der Kanton verfügt vor allem im Siedlungsbereich<br />
über Gefahrenkarten. Diese Kenntnisse<br />
wurden in der zweiten Phase der Arbeiten berücksichtigt<br />
und die Resultate aus der Modellierung entsprechend<br />
verfeinert.<br />
Kenntnis aus der Praxis und Begehungen<br />
Die Resultate nach der Phase 2 wurden durch die<br />
Bahnmeister und die Leiter Bahndienstregionen kritisch<br />
begutachtet und wo notwendig angepasst. Im<br />
Anschluss wurden alle Standorte der Risikoklassen<br />
3 bis 5 durch spezialisierte Geologen begangen – an<br />
insgesamt 666 Standorten. Dabei wurden sie von erfahrenen<br />
Mitarbeitenden der <strong>RhB</strong> begleitet, welche<br />
wichtige Hintergrundinformationen lieferten. Bei den<br />
Begehungen wurden noch einmal Korrekturen vorgenommen<br />
und zudem mögliche Schutzmassnahmen<br />
ermittelt sowie deren Kosten-Nutzen-Verhältnis abgeschätzt.<br />
Dies ermöglichte eine weitere Priorisierung<br />
der Risikostellen mit einer Konzentration auf 24<br />
«Hotspots», welche das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
auf dem Netz der <strong>RhB</strong> aufweisen. Zusätzlich zu<br />
diesen 24 «Hotspots» befinden sich momentan acht<br />
Projekte in einer Studien-, Projekt- oder Ausführungsphase.<br />
<strong>RhB</strong> ist gut unterwegs<br />
Die <strong>RhB</strong> hat mit der Erarbeitung der vorliegenden Arbeiten<br />
eine Pionierrolle übernommen. Andere Verkehrsträger<br />
im Kanton und der Schweiz sind bei der<br />
Erarbeitung einer solchen Karte zeitlich weiter zurück<br />
oder haben damit noch gar nicht gestartet.<br />
Kompletten Schutz gibt es nie<br />
Die <strong>RhB</strong> ist eine Gebirgsbahn. Entsprechend bestehen<br />
höhere Risiken bezüglich Naturgefahren als dies bei einer<br />
Bahn im Mittelland der Fall ist. Die Risikohinweiskarte<br />
wird bis Ende 2013 erarbeitet sein. Wir werden in<br />
Zukunft besser wissen, ob unsere Mittel am richtigen<br />
Ort investiert sind und wir haben ein umfangreicheres<br />
Wissen über die Naturgefahren auf dem Netz der <strong>RhB</strong><br />
erarbeitet. Naturereignisse auf die Bahn werden sich<br />
dadurch nicht komplett vermeiden lassen. Sie sollten<br />
aber in der Anzahl und Intensität reduziert werden<br />
können.<br />
Massnahmen und Finanzen<br />
In der letzten Phase werden für die 24 «Hotspots»<br />
Massnahmen definiert und mit Kosten hinterlegt,<br />
welche in den Mittelfristplan der <strong>RhB</strong> eingearbeitet<br />
werden.<br />
Geplante Steinschlagverbauung La Livera<br />
(2013–2016).<br />
Steinschlagverbauung Lüen (2013). Steinschlagereignis Brusio (Januar 2013).<br />
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