Mit den Ohren sehen Kirchenoase Rosenberg ... - Der Gallispitz
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34 Aktuell gallispitz 3|13<br />
Zielstrasse waren die<br />
Gebrüder Knaus. Sie<br />
verkauften Holz und<br />
Kohle und betreuten das<br />
Winterthurer Depot der<br />
Brauerei Falken. Oberhalb<br />
war die Wagnerei<br />
und Mosterei Müller, die<br />
später durch die Heirat<br />
der Tochter zur Firma<br />
Perrot wurde.<br />
Vom Fenster aus<br />
sahen wir auf die<br />
Feldstrasse und wer unterwegs<br />
war. Öfters sah<br />
man am Wochenende<br />
Herrn und Frau Hädrich,<br />
sie gross und stattlich, er<br />
ziemlich kleingewachsen.<br />
Da wusste man, sie<br />
<strong>Der</strong> Konsum an der Feldstrasse 35.<br />
winterthurer bibliotheken, studienbibliothek<br />
gehen in die Revolverküche.<br />
Das war das Kino<br />
Im ersten Stock wohnte Familie Arch in der Stadt, das meistens Western<br />
Scherer. Vis-à-vis von uns war Beck Honegger.<br />
Und Bischofbergers wohnten im Es gab einen Mann, der stark hinkte.<br />
zeigte.<br />
Haus, wo die Gemeindestube war. Familie<br />
Stucki lebte im Nachbarhaus. Auch hänselten ihn gerne oder erschreckten<br />
Wir Kinder sagten ihm Pummtägg. Wir<br />
unser Schularzt hatte seine Praxis in der ihn. Er ging täglich auf der Feldstrasse<br />
Nachbarschaft, vor <strong>den</strong> Sulzerhäusern. hin und her. Wir machten uns keine<br />
Neben dem Restaurant Jägerstübli Gedanken über dieses Tun.<br />
gab es ein Milchlädeli. Dahinter lag die<br />
Im Herbst, wenn die Bauern ihre<br />
bekannte Teigwarenfabrik Weilenmann. Trauben mit Ross und Wagen zum Volg<br />
Weiter vorne an der Schützenstrasse brachten, haben wir uns manchmal eine<br />
gab es eine Apotheke. Ganz vorne an der Handvoll davon rausschnappen können.<br />
Feldstrasse links war das Möbelgeschäft Ein willkommener Batzen gab uns<br />
Bloch (heute Romagnola). An der Ecke das Abgeben der Maikäfer. Wir sammelten<br />
sie oben im Buechewäldli, wo wir sie<br />
Feldstrasse/Lin<strong>den</strong>strasse verkaufte<br />
Ernst zum Schneeberg seine Drogeriewaren.<br />
Wo heute der Coop steht, war <strong>den</strong> darunter ausgebreiteten Tüchern<br />
von <strong>den</strong> Bäumen schüttelten und von<br />
das Transportunternehmen Oetli-Ahl, auflasen. In der Trotte an der Steig<br />
das im Krieg <strong>den</strong> ersten Lastwagen mit konnten wir sie abgeben. Das hat jeweils<br />
Holzkohlenkessel in Veltheim fuhr. ziemlich gestunken von <strong>den</strong> verbrühten<br />
An der Kreuzung Rundstrasse/<br />
toten Käfern.<br />
Löwenstrasse gab es <strong>den</strong> Stoffla<strong>den</strong> Reimann<br />
(heute Montessori-Kindergarten). keine Schule mehr. Im Schulhaus wurde<br />
Als der Krieg losging, da hatten wir<br />
Wo sich heute die Autowerkstatt das Miliär einquartiert. Auf der Spielwiese<br />
gaben die Soldaten <strong>den</strong> befindet, an der Ecke Bachtelstrasse/<br />
Fahneneid<br />
ab. Alle Bauern mussten ihre Pferde<br />
abgeben, sie wur<strong>den</strong> fürs Militär eingezogen.<br />
Bei Fliegeralarm mussten wir<br />
jeweils in <strong>den</strong> Schulhauskeller. Wir Kinder<br />
realisierten die Tragweite der Sache<br />
aber noch nicht. Unser Konfirmations-<br />
Pfarrer, Herr Münch, aber, der redete<br />
anders darüber. Er war Schaffhauser<br />
und hat das ganz anders erlebt mit der<br />
Bombardierung seiner Heimatstadt im<br />
April 1944.<br />
Die Knaben vom Schulhaus Wülflingerstrasse<br />
hatten dann gemeinsam<br />
mit <strong>den</strong> Knaben von der Löwenstrasse<br />
turnen. Die Mädchen gingen an der<br />
Bachtelstrasse 76 zur Nähschule, gegenüber<br />
vom Apfelbaumwegli.<br />
<strong>Rosenberg</strong><br />
Im schneereichen Winter 1940/41 wur<strong>den</strong><br />
die Häuser am Churfirsten- und<br />
Frümselweg gebaut. Architekt war Edwin<br />
Badertscher. 1942 sind wir dann an<br />
<strong>den</strong> Brisiweg 32 umgezogen. Vorne an<br />
der Ecke wohnte Familie Büchi. Er war<br />
Geometer bei der Stadt. In der Nähe, an<br />
der Wolfensbergstrasse 47, gab es auch<br />
ein Milchlädeli, das von einem Veltemer<br />
Bauern beliefert wurde.<br />
Den Spielplatz am Brisiweg bauten<br />
die Anwohner in Fronarbeit. Die Stadt<br />
stellte das Material zur Verfügung. Vom<br />
Bettenplatz zogen wir mit Garette und<br />
Seilzug alles zum Brisiweg hoch.<br />
Im Winter hörte ich von meinem<br />
Schlafzimmer aus die Musik vom Schützenweiher.<br />
Herr Hagenbucher vom Restaurant<br />
Schützenhaus liess diese Musik<br />
für die Schlittschuhläufer über Lautsprecher<br />
am Schützenweiher abspielen.<br />
Die Wiese zwischen Bettenplatz und<br />
Schützenweiher war noch unverbaut.<br />
Anfangs Schulzeit mussten wir<br />
noch im Geiselweid schwimmen. Den<br />
Weg gingen wir immer zu Fuss. Bald<br />
(1936) eröffnete aber das Schwimmbad<br />
Wolfensberg. Das Wolfi gehörte dann für