alumni halenses 1/2013 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
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26 campus & karriere <strong>alumni</strong> <strong>halenses</strong> 1/<strong>2013</strong><br />
Hessin freut sich über<br />
Geldsegen von den Alumni<br />
300 Euro jeden Monat zusätzlich, das ist ein echter Geldsegen für den schmalen Geldbeutel von Studierenden.<br />
„Für mich bedeutet das eine grosse Entlastung“, sagt Katharina Simon. Sie studiert an der <strong>Martin</strong>-<strong>Luther</strong>-<br />
<strong>Universität</strong> auf das Lehramt an Förderschulen und ist die erste, die in den Genuss eines Deutschlandstipendiums<br />
kommt, das ausschließlich von Alumni finanziert worden ist.<br />
„Ich habe mich riesig darüber gefreut“, sagt die<br />
23-Jährige, die aus Nordhessen stammt und seit<br />
2010 in <strong>Halle</strong> lebt. Von dem Stipendium profitiert<br />
nun nicht nur sie selbst, sondern in gewisser Weise<br />
ihre ganze Familie.<br />
Die Simons sind bereits vor Katharinas Geburt aus<br />
Tatschikistan eingewandert und leben heute gemeinsam<br />
mit der zehnjährigen Schwester in Korbach,<br />
einer beschaulichen Stadt im Kreis Waldeck-<br />
Frankenberg in Nordhessen. „Meine Eltern unterstützen<br />
mein Studium zwar auch finanziell, aber so<br />
leicht fällt es ihnen nicht“, sagt Katharina Simon.<br />
Deshalb freut sie sich, dass sie ihre Eltern nun ein<br />
wenig entlasten kann.<br />
Von der Existenz der Deutschlandstipendien erfuhr<br />
sie eher durch Zufall. Ein Dozent sprach sie und<br />
ihre Kommilitonen nach der Vorlesung an und gab<br />
ihr den Tipp, sich zu bewerben. Sie benötigte zwei<br />
Anläufe, bis sie tatsächlich ausgewählt wurde. Belohnt<br />
werden soll sie damit nicht nur für ihre guten<br />
Leistungen, sondern auch für ihr Engagement im<br />
Fachschaftsrat. Von der ersten Zahlung hat sie sich<br />
zunächst einmal eine Bahncard angeschafft, um alte<br />
Freunde und vor allem die Familie in der alten Heimat<br />
bequem besuchen zu können. Seither versucht<br />
sie konsequent, einen Teil des Geldes zu sparen.<br />
Warum? „Ich möchte ein Praktikum in Schweden<br />
machen“, erzählt die junge Frau. Dort interessiert<br />
sie vor allem das Bildungssystem, das sie sich als<br />
Lehramtsstudentin natürlich genauer und in der<br />
Praxis ansehen möchte.<br />
Mit ihrer Studienwahl ist Katharina Simon mehr als<br />
zufrieden. Und das, obwohl sie eher spät auf den<br />
Lehrerberuf gekommen ist. „Als ich noch in der<br />
Schule war, wollte ich immer Ärztin werden“, erzählt<br />
sie. Nachdem sie keinen Studienplatz bekam, absolvierte<br />
sie in Hessen ein Freiwilliges Soziales Jahr in<br />
einer Schule für geistig und körperlich Behinderte.<br />
„Ich hatte vorher keine Erfahrungen, aber diese Arbeit<br />
hat mir spontan sehr gut gefallen“, erinnert sie<br />
sich. Und auch die Berufschancen sind inzwischen<br />
sehr gut.<br />
Lehrer mit ihrer speziellen Ausrichtung auf Förderschulen<br />
sind inzwischen überall gefragt, nicht zuletzt<br />
wegen der in der Gesellschaft zunehmenden Forderung<br />
nach Inklusion, also der Anerkennung von<br />
Vielfalt und Erziehung und der damit verbundenen<br />
gemeinsamen Schulbesuchs von Behinderten und<br />
Nichtbehinderten. Bevor sie nach dem Ende ihres<br />
Studiums jedoch mit dem Referendariat beginnt,<br />
möchte sie noch einen anderen großen Plan in die<br />
Tat umsetzen: eine Reise um die Welt. Deshalb spart<br />
sie schon jetzt einen Teil ihres Geldes für ein spezielles<br />
Around-the-world-Flugticket.<br />
Bis es soweit ist, fühlt sie sich jedoch auch in ihrer<br />
Wahlheimat <strong>Halle</strong> sichtlich wohl. „Die Stadt gefällt<br />
mir sehr gut. Sie ist nicht zu groß und nicht zu klein,<br />
und sie hat viel Kultur und Grün zu bieten. Das weiß<br />
ich sehr zu schätzen.“<br />
An die Saale kam sie eigentlich eher durch Zufall.<br />
Nach dem Abitur, das sie mit der Note 1,9 abschloss,<br />
schaute sie sich nach einem geeigneten Studienort