15.01.2014 Aufrufe

alumni halenses 1/2013 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

alumni halenses 1/2013 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

alumni halenses 1/2013 - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>alumni</strong> <strong>halenses</strong> 1/<strong>2013</strong> varia<br />

9<br />

Herkunft nicht geklärt werden können, verbleiben<br />

die Knochen in <strong>Halle</strong>.<br />

Die menschlichen Überreste, um die es aktuell geht,<br />

können seit Beginn der Untersuchung nicht mehr<br />

besichtigt werden. Weil sie nach dem Glauben der<br />

Aborigines nicht öffentlich betrachtet werden dürfen,<br />

können auch in diesem Magazin keine Fotos von<br />

ihnen gezeigt werden. Die kultische Bestattung der<br />

Knochen soll nach altem Brauch in ihrer Heimaterde<br />

erfolgen, im Beisein eines Stammesgeistlichen.<br />

Wie ein solches Ritual abläuft, das konnten sich die<br />

halleschen Anatomen in einem Film ansehen, den<br />

die australische Botschaft geschickt hat. Gezeigt<br />

wurde darin das Begräbnis von Überresten australischer<br />

Ureinwohner, die bis zu ihrer Rückführung in<br />

der Ausstellung der Berliner Charité zu sehen waren.<br />

Für die Meckelschen Sammlungen wäre es nicht das<br />

erste Mal, dass einzelne Exponate entfernt werden.<br />

Vor geraumer Zeit schon ging es um die Frage, ob<br />

sich im Fundus Überreste von Menschen befinden,<br />

die im Dritten Reich aus politischen Gründen hingerichtet<br />

wurden. Fischer: „Wir haben zusammen<br />

mit der Gedenkstätte ,Roter Ochse’ intensiv recherchiert,<br />

weshalb die Menschen in diesem Gefängnis<br />

zu Tode gekommen sind.“ Schließlich seien dort<br />

Terrorurteile gefällt worden. „Wenn wir nicht mit<br />

letzter Sicherheit sagen konnten, warum jemand<br />

verurteilt wurde, haben wir die Skelette aus den<br />

Sammlungen genommen und im Rahmen einer<br />

Trauerfeier beigesetzt.“ Anja Falgowski<br />

Kontakt: Prof. Dr. Dr. Bernd Fischer<br />

Institut für Anatomie und Zellbiologie<br />

Telefon: 0345 55 71701<br />

E-Mail: bernd.fischer@medizin.uni-halle.de<br />

Die Meckelschen Sammlungen<br />

umfassen mehr als<br />

8.000 Exponate.<br />

(Foto: Corinna Bertz)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!