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Vogt von Menziken

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<strong>Vogt</strong> <strong>von</strong> <strong>Menziken</strong><br />

<strong>von</strong> Peter Steiner<br />

Die <strong>Vogt</strong> sind an sich ein Geschlecht des nördlichen Berner Aargaus. Noch heute gibt es<br />

<strong>Vogt</strong>-Familien mit Bürgerrecht in Brugg, Mandach, Mönthal, Remigen, Rüfenach,<br />

Schinznach-Dorf und Villigen. Doch ein Caspar <strong>Vogt</strong> <strong>von</strong> Veltheim wagte schon im<br />

späteren 16. Jahrhundert aus unbekannten Gründen den Sprung nach Süden. Im August<br />

1583 heiratete er in Reinach mit Elsbeth Haller. Er liess sich auch in der Pfarrei Reinach<br />

nieder, wo genau, ist aber unsicher. Die Taufpaten, die sich in den folgenden Jahren für<br />

seine Kinder zur Verfügung stellten, stammten vorwiegend aus dem Weiler Eichen. Als<br />

aber Caspars einziger Sohn Uli 1623 seinerseits eine Familie gründete, wurde als sein<br />

Wohnort <strong>von</strong> Anfang an <strong>Menziken</strong> angegeben.<br />

Heute gehören die <strong>Vogt</strong> zu den bekannten alteingesessenen<br />

Menziker Familien. Damals aber wären sie bei einem Haar für<br />

die Dauer wieder verschwunden. Auch Uli hatte nämlich nur<br />

einen Sohn. Dieser verehelichte sich 1649 mit Anna <strong>von</strong> Loo aus<br />

dem Rehhag und übersiedelte nach der Hochzeit in die Heimat<br />

seiner Frau zuoberst im Ruedertal. Hier kamen alle Kinder des<br />

Ehepaares zur Welt, das letzte 1661. Wenige Jahre danach<br />

muss aber Baschi mit seiner Familie nach <strong>Menziken</strong><br />

zurückgekehrt sein, wo er 1669 bezeugt ist. Was ihn zum<br />

neuerlichen Ortswechsel bewog, ist nicht überliefert. Denkbar<br />

ist, dass sein Vater Uli - er war allerdings schon 1656 gestorben -<br />

einen Bauernhof hinterlassen hatte, den nun Baschi in Besitz<br />

nahm. Er und seine Nachkommen blieben fortan in <strong>Menziken</strong>.<br />

neueres <strong>Vogt</strong>-Wappen<br />

Der wiederum einzige Vertreter der vierten <strong>Vogt</strong>-Generation war Baschi junior. Über<br />

seinen Wohnsitz in <strong>Menziken</strong> wissen wir Bescheid. Bevor er 1679 in den Ehestand trat,<br />

erwarb er den Landstreifen nördlich der heutigen Alten Postgasse, 80-90 Aren gross und<br />

<strong>von</strong> der Landstrasse bis zur «straß <strong>von</strong> Pfäffikon nach Münster» (Ölbergstrasse) reichend.<br />

Das zugehörige Haus stand im Strassenwinkel an der Landstrasse und darf als <strong>Vogt</strong>-<br />

Stammhaus betrachtet werden. Hier wohnten Mitglieder der Familie während<br />

Generationen. Später kam ein zweites Haus dazu, etwas weiter oben an der jetzigen Alten<br />

Postgasse gelegen.<br />

Während sich das <strong>Vogt</strong>-Geschlecht zunächst sehr «schmalspurig» entwickelt hatte,<br />

gründeten in der fünften Generation nicht weniger als fünf Söhne eine Familie. Der<br />

Fortbestand des Geschlechts war endgültig gesichert.<br />

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altes <strong>Vogt</strong>-Wappen, an der Pfeffiker Mühle<br />

Zum Schluss ein Hinweis zum <strong>Vogt</strong>-Wappen: Es<br />

gibt deren zwei. Das ältere mit der Leiter prangt<br />

seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an der<br />

Pfeffiker Mühle, die damals im Besitz <strong>von</strong><br />

Melchior <strong>Vogt</strong> aus <strong>Menziken</strong> war. Es ist kein<br />

ganz eingenständiges Wappen, da es sich auf<br />

Leiter-Wappen stützt, die <strong>von</strong> Trägern des<br />

Namens <strong>Vogt</strong> in den Kantonen Solothurn und<br />

Thurgau geführt wurden, Farben sind nicht<br />

überliefert. Zu empfehlen ist in Anlehnung an<br />

das neuere Menziker <strong>Vogt</strong>-Wappen: rote Leiter<br />

auf weissem Grund. Das neuere Wappen mit<br />

den drei Sternen dürfte rund 100 Jahre jünger<br />

sein. Wann genau und <strong>von</strong> wem es geschaffen<br />

wurde, ist unbekannt. Welches Wappen ist<br />

vorzuziehen? Guter Rat ist schwierig. Das eine<br />

Wappen ist älter und hebt sich durch das seltene<br />

Leiter-Motiv deutlich <strong>von</strong> andern<br />

Familienwappen ab. Das andere ist zwar jünger,<br />

aber dafür eine selbständige Schöpfung ohne<br />

Vorlage <strong>von</strong> anderswo.<br />

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