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IHK-Wirtschaftsmagazin_Gießen-Friedberg 10/2013 - B4B ...

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SERVICE<br />

AkA-Aufgabenstelle in Nürnberg<br />

Auf Herz und Nieren geprüft<br />

Deutschlandweit erhalten angehende Kaufleute dieselben Prüfungsaufgaben.<br />

Bundeseinheitliche Prüfungen an den<br />

allgemeinbildenden Schulen sind<br />

Zukunftsmusik, ein Zentralabitur für<br />

ganz Deutschland ist nicht in Sicht. Anders<br />

in der beruflichen Bildung: Seit vielen Jahren<br />

bearbeiten die kaufmännischen Auszubildenden<br />

in den <strong>IHK</strong>-Zwischen- und<br />

Abschlussprüfungen der einzelnen Ausbildungsberufe<br />

von Flensburg bis Garmisch-<br />

Partenkirchen zur selben Zeit dieselben<br />

schriftlichen Aufgaben.<br />

Insgesamt legen derzeit pro Jahr etwa<br />

360 000 Teilnehmer ihre Abschlussprüfung<br />

vor den Industrie- und Handelskammern ab,<br />

davon über 300 000 mit zentral erstellten<br />

schriftlichen Prüfungsaufgaben. Dass jeder<br />

Foto: <strong>IHK</strong><br />

Deutschlandweit bewältigen Auszubildende<br />

für kaufmännische Berufe die gleichen Prüfungsaufgaben,<br />

erstellt von der die „Aufgabenstelle<br />

für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen“.<br />

Kandidat am Tag X eine DIN A4-Mappe mit<br />

dem richtigen Aufgabensatz vor sich liegen<br />

hat, setzt eine starke Institution hinter den<br />

Kulissen voraus. Verantwortlich für die<br />

„Bereitstellung von schriftlichen Prüfungsaufgaben<br />

für kaufmännisch und kaufmännisch-verwandte<br />

Ausbildungsberufe“ ist die<br />

„Aufgabenstelle für kaufmännische<br />

Abschluss- und Zwischenprüfungen“ (AkA),<br />

die bei der <strong>IHK</strong> Nürnberg für Mittelfranken<br />

angesiedelt ist. Von den 158 200 Nachwuchskaufleuten,<br />

die am 6. und 7. Mai <strong>2013</strong><br />

ihre Abschlussprüfungen schrieben, saßen<br />

etwa 142000 über Aufgaben aus der Feder<br />

der AkA, die übrigen Teilnehmer erhielten<br />

ihre Fragen von der ZPA Nord-West, der<br />

Zentralstelle für Prüfungsaufgaben in Köln.<br />

Die AkA wurde 1974 von den Industrieund<br />

Handelskammern in Bayern und Hessen<br />

als „Gemeinschaftseinrichtung zur überregionalen<br />

Aufgabenerstellung“ gegründet.<br />

Die Geschäftsführung und Vertretung der<br />

AkA wurden der <strong>IHK</strong> Nürnberg für Mittelfranken<br />

übertragen. Zum AkA-Verbund<br />

gehören inzwischen die 45 <strong>IHK</strong>s der Bundesländer<br />

Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Niedersachsen,<br />

Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt<br />

und Thüringen.<br />

Die Liste der Berufe, die in die Zuständigkeit<br />

der AkA fallen, umfasst derzeit 27 Einträge,<br />

von A wie Automobilkaufmann/-frau<br />

bis V wie Verkäufer/Verkäuferin. Den Großteil<br />

der Prüflinge stellen die „Klassiker“<br />

unter den kaufmännischen Ausbildungsberufen<br />

wie Bürokaufleute, Industriekaufleute,<br />

Kaufleute für Bürokommunikation und<br />

Bankkaufleute. Insgesamt liefert die AkA<br />

pro Jahr rund 350 000 Aufgabensätze für<br />

Abschussprüfungen und etwa 165 000 Aufgabensätze<br />

für Zwischenprüfungen aus, die<br />

jeweils an zwei Terminen im Sommer und<br />

Winter sowie im Frühjahr und Herbst abgehalten<br />

werden.<br />

Hohe Anforderungen an<br />

die Qualität<br />

40 Jahre nach ihrer Gründung hat die<br />

AkA dasselbe Leitziel wie zu Beginn:<br />

„Die lernortübergreifenden <strong>IHK</strong>-Prüfungen<br />

müssen handlungsorientiert und praxisnah<br />

sein und zuverlässig den Leistungsstand<br />

der Auszubildenden feststellen“, betont<br />

Geschäftsführer Dr. Wolfgang Vogel. Die<br />

17 hauptamtlichen und über 750 ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter der AkA stehen vor der<br />

Herausforderung, dass die Aufgaben anspruchsvolle<br />

Kriterien erfüllen müssen.<br />

Objektiv und inhaltlich valide sollen die<br />

Fragestellungen die Lernziele abprüfen, die<br />

in den Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrplänen<br />

vorgeschrieben sind. Verlässlichkeit<br />

und Trennschärfe sind ebenfalls<br />

gefordert: „Die Prüfungsaufgaben müssen<br />

zuverlässige Ergebnisse liefern, die mit<br />

größtmöglicher Genauigkeit gute und weniger<br />

gute Kandidaten unterscheiden“, betont<br />

Vogel. Außerdem müssen die Aufgaben<br />

justiziabel sein, also auch einer gerichtlichen<br />

Überprüfung standhalten.<br />

Komplexes Verfahren<br />

Dieses Anforderungsprofil zeigt, wie<br />

hoch die Messlatte für die Prüfungsaufgaben<br />

liegt. Dementsprechend komplex ist das<br />

Verfahren für deren Erstellung, Überprüfung<br />

und Auswahl. Dies ist die zentrale Aufgabe<br />

der AkA-Fachausschüsse, denen Arbeitneh-<br />

24 WIRTSCHAFTSMAGAZIN · <strong>10</strong>/<strong>2013</strong><br />

www.giessen-friedberg.ihk.de

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