Diplomarbeit - Konvertierung des DIP nach XPlanGML
Diplomarbeit - Konvertierung des DIP nach XPlanGML
Diplomarbeit - Konvertierung des DIP nach XPlanGML
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Hochschule Karlsruhe<br />
Technik und Wirtschaft<br />
Universitiy of Applied Sciences<br />
<strong>Diplomarbeit</strong><br />
Evaluierung und Überführung von<br />
Bebauungsplänen <strong>des</strong> Digitalen<br />
Informationssystems Planrecht (<strong>DIP</strong>) in die<br />
Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Standards<br />
XPlanung<br />
vorgelegt von<br />
Vera Kirchenbauer<br />
am 30. Juli 2009<br />
Fakultät Geomatik<br />
Studiengang Kartographie und Geomatik
Thema:<br />
Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />
Fakultät für Geomatik - Studiengang Kartographie und Geomatik<br />
Aufgabenstellung für die <strong>Diplomarbeit</strong><br />
von Vera Kirchenbauer<br />
Evaluierung und Überführung von Bebauungsplänen <strong>des</strong> Digitalen<br />
Informationssystems Planrecht (<strong>DIP</strong>) in die Geodateninfrastruktur der Freien<br />
und Hansestadt Hamburg unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Standards XPlanung<br />
Im Rahmen der E-Government Initiative Deutschland-Online wurde im Projekt XPlanung das<br />
standardisierte Format <strong>XPlanGML</strong> zur Unterstützung eines objektorientierten,<br />
schnittstellenunabhängigen Datenaustausch entwickelt. Es soll den verlustfreien Austausch<br />
von Bauleitplänen, Regionalplänen und Landschaftsplänen zwischen unterschiedlichen IT-<br />
Systemen gewährleisten. Außerdem soll es die internetgestützte Bereitstellung von Plänen,<br />
sowie die planübergreifende Auswertung und Visualisierung von Planinhalten ermöglichen.<br />
Auf Grundlage einer standardisierten Datenstruktur im Bereich der Bauleitplanung wird ein<br />
hohes Potential eröffnet, die Abstimmungsprozesse bei der Aufstellung von Bauleitplänen<br />
effektiver und kostengünstiger zu gestalten, sowie Auskunfts- und Monitoringanwendungen<br />
zu etablieren. Ein verlustfreier Datenaustausch zwischen den verschiedenen<br />
Planungsebenen und den unterschiedlichen öffentlichen und privaten Planungsakteuren<br />
während <strong>des</strong> Planungsprozesses wird somit erleichtert. Dadurch werden weitere<br />
Möglichkeiten eröffnet, planungsrelevante Daten strukturiert der Wirtschaft, anderen<br />
Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Ziel dieser Arbeit ist die Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf die im Digitalen<br />
Informationssystem Planrecht abgelegten Bebauungspläne der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg. Die Umsetzung erfolgt mittels der <strong>XPlanGML</strong> Toolbox durch die <strong>Konvertierung</strong> der<br />
Bebauungspläne aus dem Shapeformat in das Datenformat <strong>XPlanGML</strong> unter<br />
Berücksichtigung von Altplänen <strong>nach</strong> der Baupolizeiverordnung für die Hansestadt Hamburg<br />
(BPVO) vom 8. Juni 1938 und Neuplänen <strong>nach</strong> dem Baugesetzbuch (BauGB), der<br />
Baunutzungsverordnung (BauNVO) und der Planzeichenverordnung (PlanzV). Dies erfordert<br />
eine Analyse der Planwerke im Digitalen Informationssystem Planrecht in Hinblick auf die<br />
Möglichkeit der Abbildung auf das <strong>XPlanGML</strong> Objektmodell und gegebenenfalls eine<br />
entsprechende Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells für Hamburg mittels eines entsprechenden<br />
Profils.<br />
Die Bearbeitung erfolgt auf Basis der Software-Technologien ArcGIS 9, ArcSDE, ArcIMS,<br />
<strong>XPlanGML</strong> 3.0 und UML im Lan<strong>des</strong>betrieb für Geoinformation und Vermessung der Freien<br />
und Hansestadt Hamburg.<br />
ausgegeben am: 01. April 2009<br />
abzugeben am: 31. Juli 2009<br />
abgegeben am: ______________<br />
Prof. Dr. Detlef Günther-Diringer<br />
(betreuender Hochschullehrer, 1.Prüfer)<br />
Thomas Eichhorn<br />
(Betreuer beim Lan<strong>des</strong>betrieb, 2. Prüfer)
Ehrenwörtliche Erklärung<br />
Hiermit versichere ich, dass ich diese <strong>Diplomarbeit</strong> selbstständig und unter<br />
Verwendung der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt und die den<br />
benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich<br />
gemacht habe.<br />
Die Arbeit hat in gleicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen.<br />
Hamburg, den 30. Juli 2009<br />
Vera Kirchenbauer
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung .............................................................................................................7<br />
2 Problemstellung und Zielsetzung.........................................................................9<br />
3 Digitales Informationssystem Planrecht.............................................................10<br />
3.1 Das Hamburger Planrecht <strong>nach</strong> 1945........................................................10<br />
3.1.1 Baustufenpläne ..................................................................................13<br />
3.1.2 Teilbebauungspläne...........................................................................14<br />
3.1.3 Durchführungspläne...........................................................................16<br />
3.1.4 Bebauungspläne ................................................................................17<br />
3.2 Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> - Von der analogen Karte zum Informationssystem.19<br />
3.3 Zielsetzungen und Anforderungen an das <strong>DIP</strong> ..........................................21<br />
3.4 Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ..........................................................................................22<br />
3.5 Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ..................................................................................25<br />
4 XPlanung ...........................................................................................................26<br />
4.1 Technische Grundlagen.............................................................................28<br />
4.2 Entwicklung <strong>des</strong> Datenaustauschformats <strong>XPlanGML</strong>................................29<br />
4.3 Beschreibung <strong>des</strong> Objektmodells ..............................................................31<br />
4.3.1 Das Basisschema von <strong>XPlanGML</strong> .....................................................33<br />
4.3.2 Anwendungsschema für Bebauungspläne.........................................35<br />
4.4 Anwendungsfälle........................................................................................36<br />
5 Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem<br />
Planrecht....................................................................................................................38<br />
5.1 Motivation für die Anwendung <strong>des</strong> Standards in der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg ................................................................................................................38<br />
5.1.1 Vereinheitlichung der Datenstruktur...................................................39<br />
5.1.2 Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg .............40<br />
5.1.3 E-Government / elektronisch gestützte Beteiligungsverfahren in der<br />
Bauleitplanung ...................................................................................................41<br />
5.1.4 Datenaustausch - Austausch der Pläne.............................................41<br />
5.1.5 Monitoring der Siedlungsentwicklung.................................................42<br />
5.2 Problemanalyse .........................................................................................43<br />
5.2.1 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO ..........43<br />
5.2.2 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BPVO ..................................45<br />
5.2.3 Ergebnisse der Evaluierung ...............................................................48<br />
5.3 Strategien zur Anwendung <strong>des</strong> Standards ................................................51
5.3.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen Objektmodell<br />
………………………………………………………………………………52<br />
5.3.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells .........................................................52<br />
5.3.3 Vergleich mit einem anderen Standard – CityGML............................53<br />
5.4 Konsequenzen aus der Anwendung der einzelnen Strategien ..................54<br />
5.4.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen Modell ...54<br />
5.4.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells .........................................................55<br />
6 Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg ..............................................57<br />
6.1 Auswahl der Strategie................................................................................57<br />
6.2 Beschreibung der Erweiterung für die Freie und Hansestadt Hamburg....58<br />
7 Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg.................................................................................................64<br />
7.1 Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>.......................................64<br />
7.2 Vorbereitung der Daten zur <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> .....................65<br />
7.3 Umsetzung der Erweiterungen für Hamburg .............................................66<br />
7.4 <strong>Konvertierung</strong> der Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>.................................................68<br />
7.5 Datenhaltungskomponente ........................................................................76<br />
7.6 Visualisierung.............................................................................................79<br />
7.7 Verfügbarkeit der Bebauungspläne mittels OGC konformer Dienste.........82<br />
8 Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />
Hamburg....................................................................................................................85<br />
8.1 Richtlinien für Planersteller ........................................................................85<br />
8.2 Kommunikation (Vergabe/Ingenieurbüro) ..................................................86<br />
8.3 Bereitstellung <strong>des</strong> <strong>XPlanGML</strong> Erweiterungen im Rahmen der<br />
Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg.................................86<br />
8.4 Pflege der Erweiterungen für die FHH .......................................................87<br />
9 Zusammenfassung ............................................................................................88<br />
10 Ausblick .............................................................................................................90<br />
11 Literaturverzeichnis............................................................................................92<br />
12 Anhang ..............................................................................................................96<br />
2
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Ausschnitt aus dem BS Harvestehude-Rotherbaum................................... 14<br />
Abb. 2: Ausschnitt mit Legende <strong>des</strong> Teilbebauungsplans 416 ................................ 15<br />
Abb. 3: Ausschnitt mit Teil der Legende <strong>des</strong> Durchführungsplans 173 ................... 16<br />
Abb. 4: Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Eimsbüttel 34 .................................... 19<br />
Abb. 5: Ausschnitt <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> im Maßstab 1: 5000 ..................................................... 21<br />
Abb. 6: Datenbankschema <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>......................................................................... 22<br />
Abb. 7: Datenaustauschbeziehungen im Rahmen der Bauleitplanung ................... 27<br />
Abb. 8: Modellbasierter Ansatz der NAS ................................................................. 29<br />
Abb. 9: Entwicklungsstufen von <strong>XPlanGML</strong> ............................................................ 31<br />
Abb. 10: Attribute der Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche....................................... 32<br />
Abb. 11: Basisschema von <strong>XPlanGML</strong>.................................................................... 33<br />
Abb. 12: Pakete <strong>des</strong> Fachschema BPlan ................................................................ 35<br />
Abb. 13: Bearbeitung der detaillierten Zweckbestimmung ...................................... 55<br />
Abb. 14: Pflege der externen Aufzählungen............................................................ 58<br />
Abb. 15: Klasse BP_Plan mit dem Attribut planArt_FHH......................................... 59<br />
Abb. 16: Erweiterte Attribute von BP_BaugebietsTeilFlaeche................................. 60<br />
Abb. 17: Erweiterung BP_LandForstFlaeche_FHH ................................................. 60<br />
Abb. 18: Erweiterung BP_Gruenflaeche_FHH ........................................................ 61<br />
Abb. 19: Erweiterung BP_SonstigeFestsetzungen_FHH ........................................ 61<br />
Abb. 20: Erweiterung BP_BesondereZweckbestimmung_FHH............................... 63<br />
Abb. 21: Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> ...................................... 64<br />
Abb. 22: Erweitertes Fachschema BPlan ................................................................ 67<br />
Abb. 23: <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox................................................................................... 69<br />
Abb. 24: Erzeugen der Konversionsdatei ................................................................ 69<br />
Abb. 25: Dialogbox Bebauungsplan ........................................................................ 70<br />
Abb. 26: Zuordnung der Attribute ............................................................................ 71<br />
Abb. 27: Nutzung der generischen Attribute in ArcMap........................................... 73<br />
Abb. 28: Anzeige <strong>des</strong> BS Innenstadt im Interaktiven Bebauungsplan..................... 76<br />
Abb. 29: Importschema für ein <strong>XPlanGML</strong>-Feature................................................. 78<br />
Abb. 30: Style Manager von ArcMap ....................................................................... 80<br />
Abb. 31: Visualisierung der konvertierten Daten in ArcMap .................................... 82<br />
Abb. 32: Schematischer Aufbau eines WMS........................................................... 83<br />
Abb. 33: Attributabfrage eines Objektes der Außengebiete .................................... 89<br />
Abb. 34: Konzept für die Umsetzung von Diensten in der Bauleitplanung der FHH 91<br />
3
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Im <strong>DIP</strong> enthaltene Inhalte der verbindlichen Bauleitpläne........................... 23<br />
Tab. 2: Analyse der Nutzungsarten in den Altplänen .............................................. 46<br />
Tab. 3: Analyse der speziellen Nutzung in den Altplänen ....................................... 47<br />
Tab. 4: Zuordnung der Shape-Attribute für BP_Plan............................................... 71<br />
Tab. 5: Vorbesetzt GML-Attribute (BP_Plan)........................................................... 71<br />
Tab. 6: Zuordnung der Shape-Attribute der Textpläne für BP_Plan........................ 72<br />
Tab. 7: Vorbesetzt GML-Attribute der Textpläne (BP_Plan).................................... 72<br />
Tab. 8: Zuweisung der Attribute für BP_BaugebietsTeilFlaeche ............................. 74<br />
Tab. 9: Zuordnung der Attribute zu BP_GenerischesObjekt ................................... 75<br />
Tab. 10: Flächenfüllungen für Planinhalte <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO.................... 81<br />
Tab. 11: Farbwerte für die Flächenfüllungen der Altpläne....................................... 81<br />
4
Abkürzungsverzeichnis<br />
AAA-Schema AFIS-ALKIS-ATKIS-Schema <strong>des</strong> AdV<br />
ADE Application Domain Extensions<br />
AdV Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen<br />
der Länder der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />
ALKIS Amtliches Liegenschaftskataster-Informationssystem<br />
AufbauG Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg / Aufbaugesetz<br />
B<br />
Bebauungsplan<br />
BauGB Baugesetzbuch<br />
BauNVO Baunutzungsverordnung<br />
BCom digitale Baugenehmigungsverfahren<br />
BOP Bauleitplanung Online<br />
BPlanG Bebauungsplangesetz vom 31. Oktober 1923<br />
BPVO Baupolizeiverordnung für die Hansestadt Hamburg vom 8. Juni<br />
1938<br />
BS<br />
Baustufenplan<br />
CAD Computer Aided Design<br />
D<br />
Durchführungsplan<br />
DESY Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />
<strong>DIP</strong> Digitales Informationssystem Planrecht<br />
dpi<br />
Dots per inch<br />
DXF Drawing Interchange Format<br />
ePlanzV Elektronische Planzeichenverordnung<br />
FHH Freie und Hansestadt Hamburg<br />
FME Feature Manipulation Engine<br />
FNP Flächennutzungsplan<br />
FNU Flächennutzungsuntersuchung<br />
GDI Geodateninfrastruktur<br />
GDI-DE Geodateninfrastruktur Deutschland<br />
GDI-HH Geodateninfrastruktur Hamburgs<br />
GIS Geographisches Informationssystem<br />
gkz Gemeindekennziffer<br />
GML Geography Markup Language<br />
HBauO Hamburger Bauordnung<br />
IMS Internet Map Service<br />
IEC International Electrotechnical Commission<br />
5
ISO International Organization for Standardization<br />
IT<br />
Informationstechnologie<br />
LaPro Landschaftsprogamm<br />
LoD Level of detail<br />
MRH Metropolenregion Hamburg<br />
NAS Normbasierte Austauschschnittstelle<br />
OGC Open Geospatial Consortium<br />
OMG Object Management Group<br />
PDF Portable Document Format<br />
PlanzV Planzeichenverordnung 1990<br />
ROG Raumordnungsgesetz<br />
SLD Styled Layer Descriptor<br />
TB<br />
Teilbebauungsplan<br />
TIFF Tagged Image File Format<br />
UML Unified Modeling Language<br />
W3C World Wide Web Consortium<br />
WFS Web Feature Service<br />
WMS Web Map Service<br />
6
Einleitung<br />
1 Einleitung<br />
In der heutigen Zeit sind raumbezogene Daten eine wichtige Ressource geworden. Um<br />
diese Daten effizienter zu nutzen, ist der Aufbau von Geodateninfrastrukturen sowie<br />
eine standardisierte semantische Beschreibung der raumbezogenen Daten<br />
unumgänglich. An diesem Punkt greift XPlanung im Bereich der Bauleitplanung ein.<br />
Bisweilen ist die Struktur der eingesetzten IT-Systeme in der Bauleitplanung sehr<br />
heterogen. Dies erschwert den Datenaustausch zwischen den einzelnen Beteiligten in<br />
der Bauleitplanung und führt häufig zu Datenverlusten. Vielfach erfolgt ein Austausch<br />
der Pläne zwischen unterschiedlichen CAD-Programmen bzw. CAD-Programmen und<br />
Geoinformationssystemen (GIS) entweder über DXF-Dateien oder PDF-Dateien. Beim<br />
Austausch mittels PDF-Dateien bekommt der Empfänger der Daten eine Graphik, die<br />
für eine weitere Nutzung der in ihr enthaltenen Informationen eine weitere Bearbeitung<br />
erfordert. Die in der PDF-Datei enthaltenen Informationen müssen erneut digitalisiert<br />
werden. Eine wiederholte Bearbeitung derselben Informationen bedeutet einen erneuten<br />
Informationsverlust. Um diesen Informationsverlust und neuen Arbeitsaufwand zu<br />
vermeiden, wurde der Standard XPlanung entwickelt.<br />
XPlanung ist ein Standardisierungsvorhaben, das seit Ende 2003 in unterschiedlichen E-<br />
Government Initiativen läuft. Ziel <strong>des</strong> Standardisierungsvorhabens war die Entwicklung<br />
eines semantischen Objektmodells sowie die Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> als GML-3<br />
basiertes und objektorientiertes Austauschformat für die kommunale Bauleitplanung.<br />
XPlanung soll dabei die Aufstellung, Veröffentlichung, Nutzung und Weitergabe der in<br />
der kommunalen Bauleitplanung aufgestellten Pläne unterstützen.<br />
Da bei der Entwicklung <strong>des</strong> Standards XPlanung die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
(FHH) maßgeblich mitbeteiligt war, soll über die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> Digitalen<br />
Informationssystem Planrecht (<strong>DIP</strong>) <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> die praktische Anwendung <strong>des</strong><br />
Standard erfolgen sowie die Möglichkeiten der Anwendung auf Bebauungspläne <strong>nach</strong><br />
altem sowie neuem Planrecht evaluiert und dokumentiert werden. Weiterhin haben die<br />
Leiter der Fachämter von Stadt- und Landschaftsplanung der Bezirke Hamburgs<br />
7
Einleitung<br />
beschlossen, dass für die Einführung von Bauleitplanung Online (BOP) die<br />
Bebauungspläne ab 2009 <strong>XPlanGML</strong>-konform erstellt werden müssen.<br />
Das <strong>DIP</strong> ist ein Informationssystem über das bestehende Planrecht in der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg. Hier wurden alle rechtskräftigen Bebauungspläne mittels eines<br />
GIS-Programms von ESRI erfasst. Bisweilen wurden die im <strong>DIP</strong> erfassten Pläne von<br />
georeferenzierten Rastergraphiken digitalisiert, obwohl die „jüngeren“ Bebauungspläne<br />
digital erstellt wurden. Um diese Mehrfacherfassung der Daten zu reduzieren und die im<br />
<strong>DIP</strong> erfassten Daten einen höheren Nutzen zuzuführen, sollen die im <strong>DIP</strong> abgelegten<br />
Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> konvertiert werden.<br />
Nach erfolgreicher <strong>Konvertierung</strong> der Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> soll die Ablage der Daten<br />
in einer geeigneten Datenhaltungskomponente erfolgen. Auf Grundlage dieser<br />
Datenhaltungskomponente soll in Zukunft auch die Bereitstellung der Plandaten mittels<br />
OGC-konformer Dienste für z.B. Bürgerbeteiligungsplattformen oder Auskunftsdienste<br />
erfolgen.<br />
8
Problemstellung und Zielsetzung<br />
2 Problemstellung und Zielsetzung<br />
Die Problemstellung dieser Arbeit ist, auf die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne den<br />
Standard XPlanung anzuwenden.<br />
Zu Beginn dieser Arbeit wird daher zunächst das <strong>DIP</strong> und das in ihm abgelegte<br />
Planrecht (Kapitel 3) und der Standard XPlanung (Kapitel 4) erläutert. Diese Kapitel<br />
dienen dazu, dem Leser einen Einblick in das Hamburger Planrecht <strong>nach</strong> 1945, über den<br />
Aufbau und die Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sowie in die Struktur von XPlanung zu gewähren.<br />
Damit der Standard XPlanung zur Anwendung kommen kann, ist die Evaluierung<br />
(Kapitel 5.2) der im <strong>DIP</strong> abgelegten Alt- und Neupläne erforderlich, da die im <strong>DIP</strong><br />
abgelegten Planwerke unterschiedliche Rechtsgrundlagen besitzen und <strong>XPlanGML</strong> auf<br />
dem Baugesetzbuch (BauGB), der Baunutzungsverordnung (BauNVO) und<br />
Planzeichenverordnung (PlanzV) aufgebaut ist. Das Ergebnis der Evaluierung weist den<br />
Weg für das weitere Vorgehen bei der <strong>Konvertierung</strong> der Bebauungspläne <strong>nach</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong> (Kapitel 7.4). Vor der <strong>Konvertierung</strong> muss geklärt werden, ob die<br />
Bebauungspläne ohne weitere Veränderungen konvertiert werden können oder ob für<br />
die <strong>Konvertierung</strong> Veränderungen notwendig sind. Wichtig für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>DIP</strong> ist, dass alle Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> so konvertiert werden, wie sie im <strong>DIP</strong> abgelegt<br />
wurden. Es soll keine Überleitung der Planinhalte <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO erfolgen.<br />
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist die <strong>Konvertierung</strong> der Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong> mit einer anschließenden Ablage der konvertierten Daten in einer<br />
geeigneten Datenhaltungskomponente (Kapitel 7.5), z.B. ArcSDE.<br />
9
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
3 Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Ende der 1990er entschied sich die Freie und Hansestadt Hamburg auf Grund der<br />
technischen Entwicklung im Bereich der Geoinformationssysteme, sein bestehen<strong>des</strong><br />
Planrecht digital in einem Informationssystem, dem Digitalen Informationssystem<br />
Planrecht (<strong>DIP</strong>), zu erfassen. Zu den allgemeinen Funktionen eines Informationssystems<br />
zählen die Erfassung, Verwaltung, Präsentation und Analyse mittels der Komponenten<br />
Software, Hardware, Anwendungen und Daten (BOLLMANN & KOCH, 2001). Aufgabe<br />
<strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist, Auskunft über das bestehende Planrecht zu geben sowie Analysen mit den<br />
Daten zu ermöglichen.<br />
Um einen Einblick in das Hamburger Planrecht zu erhalten, wird in Kapitel 3.1 das<br />
bestehende Planrecht <strong>nach</strong> 1945 in Hamburg sowie die daraus hervorgehenden<br />
Planarten erläutert und <strong>des</strong>sen historische Entwicklung dargestellt. Alle in Kapitel 3.1<br />
erläuterten Planarten wurden im <strong>DIP</strong> erfasst, besitzen aber unterschiedliche<br />
Rechtsgrundlagen. Die Beschreibung der Planarten ist für die weitere Arbeit wesentlich,<br />
da auf ihr die Problemanalyse (Kapitel 5.2) und die Erweiterungen von <strong>XPlanGML</strong> für<br />
die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> (Kapitel 6.2) basieren.<br />
3.1 Das Hamburger Planrecht <strong>nach</strong> 1945<br />
Vor 1938 setzte sich das heutige Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg aus den<br />
Gebieten <strong>des</strong> damaligen Hamburg und der preußischen Landgemeinden, die 1937 mit in<br />
das neue Groß-Hamburg eingegliedert wurden, zusammen. Zur Schaffung eines<br />
einheitlichen Planrechtes für das vergrößerte Stadtgebiet trat am 8. Juni 1938 die<br />
Baupolizeiverordnung (BPVO) für Groß-Hamburg in Kraft (BERLAGE, 1953).<br />
Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Hamburg mit einem Wohnungsverlust von 52,7% zu<br />
den am meisten zerstörten Städten. Mit der Aufstellung <strong>des</strong> Generalbebauungsplans im<br />
Jahr 1947 wurde der allgemeine Wiederaufbau eingeleitet. Dabei hatte der<br />
Generalbebauungsplan die Aufgabe der technischen Planung, Richtung und Ziel <strong>des</strong><br />
10
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Aufbaus zu weisen (GRAPENGETER, 1953) und bildete damit die Grundlage für den<br />
Aufbauplan von 1950.<br />
Die gesetzliche Grundlage für den Wiederaufbau der Hansestadt Hamburg trat am 11.<br />
April 1949 mit dem „Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg“ (Aufbaugesetz)<br />
in Kraft. In diesem Gesetz wurde der Begriff „Aufbau“ als eine „ordnende und<br />
gestaltende Tätigkeit im weitesten Sinne verstanden“ (GRAPENGETER, S. 15, 1950).<br />
Dabei war das erste Ziel die Beseitigung der Trümmerfelder und Kriegsschäden und das<br />
zweite Ziel war eine gesunde städtebauliche Entwicklung auf dem Gesamtgebiet der<br />
Hansestadt hin zu einem neuen Stadtgrundriss.<br />
Die zwei Ziele erfuhren ihre Umsetzung in der Aufbauplanung, die sich in 2 Stufen<br />
gliederte:<br />
1. Stufe: Erfassung der Ergebnisse aus Vorbereitung und Sicherung der<br />
Aufbauarbeiten in den Aufbauplänen.<br />
2. Stufe: Aufstellung der Durchführungspläne (siehe Kapitel 3.1.3) zum<br />
Wiederaufbau der Hansestadt.<br />
Ab 1950 begann auf Grundlage der Aufbaupläne die städtebauliche Planungsarbeit in<br />
Hamburg, mit dem Ziel für alle Flächen in der Stadt verbindliches Planrecht zu schaffen<br />
(<strong>nach</strong> DREIER 1997). In Hamburg galten darum ab 1950 folgende Rechtsgrundlagen für<br />
die Schaffung eines verbindlichen Planrechtes für den Bürger:<br />
- Baupolizeiverordnung vom 8. Juni 1938 für die Baustufenpläne<br />
(Kapitel 3.1.1)<br />
- Bebauungsplangesetz von 1923 für die Teilbebauungspläne (Kapitel 3.1.2)<br />
- Aufbaugesetz von 1949 für die Durchführungspläne (Kapitel 3.1.3)<br />
Die aus den oben genannten Rechtsgrundlagen hervorgegangen Pläne (Baustufen-,<br />
Durchführungs- und Teilbebauungsplan) werden heute im Allgemeinen als „Altpläne“<br />
bezeichnet, da sie noch immer ihre Gültigkeit besitzen, obwohl ihre Rechtsgrundlage<br />
außer Kraft gesetzt wurde.<br />
Am 24. Juni 1960 trat das Bun<strong>des</strong>baugesetz (BBauG) in Kraft, <strong>des</strong>sen Bestreben es war,<br />
eine Grundlage für den neuzeitlichen Städtebau, die Vereinheitlichung <strong>des</strong><br />
Städtebaurechts auf Bun<strong>des</strong>ebene sowie eine Abgrenzung der kommunalen<br />
Selbstverwaltung und der unmittelbaren Staatsverwaltung auf dem Gebiet der<br />
städtebaulichen Planung zu schaffen (DREIER 1997). Die bis 1960 gültigen<br />
Rechtsgrundlagen besaßen nur auf Lan<strong>des</strong>ebene Gültigkeit.<br />
11
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Hierbei erfolgte die Bauleitplanung, ähnlich dem „Gesetz über den Aufbau der<br />
Hansestadt Hamburg“ (AufbauG) von 1949, in zwei Stufen. Die erste Stufe umfasst die<br />
vorbereitende Bauleitplanung im Flächennutzungsplan für das gesamte Staatsgebiet und<br />
in der zweiten Stufe erfolgt die verbindliche Bauleitplanung im Bebauungsplan für<br />
Teilgebiete.<br />
Durch das Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes verloren das Bebauungsplangesetz<br />
(BPlanG) von 1923 und das Aufbaugesetz in seiner Fassung von 1957 ihre Rechtskraft<br />
(DREIER 1997).<br />
Zur Regelung der Inhalte in den Bauleitplänen in Hinsicht auf die Art und das Maß der<br />
zulässigen Nutzung sowie der in Baugebieten zulässigen baulichen und sonstigen<br />
Anlagen wurde im Jahr 1962 die Baunutzungsverordnung (BauNVO) erlassen. Mit<br />
Inkrafttreten der Baunutzungsverordnung wurde die Baupolizeiverordnung von 1938 als<br />
Nutzungsverordnung abgelöst.<br />
Für die verbindliche Ausarbeitung der Bauleitpläne und der Darstellung der Planinhalte<br />
wurde 1965 die Planzeichenverordnung (PlanzV) erlassen, damit eine einheitliche<br />
Darstellung der Bebauungspläne gewährleistet war (DREIER 1997).<br />
Nach Einführung der neuen Rechtsgrundlage in der Bauleitplanung wurde im Mai 1961<br />
der letzte Durchführungsplan auf Grundlage <strong>des</strong> Aufbaugesetzes festgestellt. Die bis<br />
dahin gültigen Baustufenpläne, Teilbebauungspläne und Durchführungspläne behielten<br />
weiterhin ihre volle Bedeutung und Gültigkeit als Bebauungspläne, sofern sie<br />
verbindliche Regelungen der in § 9 BBauG bezeichneten Art enthielten und anhand der<br />
Überleitungsvorschriften <strong>nach</strong> § 173 Abs. 3 BBauG eine Überleitung erfolgen konnte<br />
(BUCHHOLZ & FLICK, 1969). Im Fall von Änderungsplanungen und der damit<br />
verbundenen neuen Rechtsetzung verloren diese Altpläne im Bereich der Planänderung<br />
ihre Gültigkeit.<br />
Bebauungspläne, die im Zeitraum von 1960 bis 1964 auf Grundlage <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>baugesetz und der Baupolizeiverordnung als Nutzungsverordnung in Arbeit<br />
waren, behielten trotz <strong>des</strong> Inkrafttretens der Baunutzungsverordnung im Jahr 1962 ihre<br />
Gültigkeit. Es erfolgte keine Überleitung der festgesetzten Inhalte <strong>nach</strong> BauNVO.<br />
12
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
3.1.1 Baustufenpläne<br />
Ab 1950 begannen auf Grundlage <strong>des</strong> Aufbauplans von 1950 mit dem Ziel für alle<br />
Flächen der Stadt verbindliches Planrecht zu schaffen die städtebaulichen Planungen für<br />
einen Neuaufbau der Stadt Hamburg. Die Umsetzung erfolge in erster Linie über die<br />
Baustufenpläne.<br />
Gesetzesgrundlage für die Baustufenpläne war die Baupolizeiverordnung vom 8. Juni<br />
1938, die <strong>nach</strong> der Schaffung von „Groß-Hamburg“ am 1. April 1938 das zersplitterte<br />
und veraltete Planrecht vereinheitlichen sollte (BAHNSON, 1953).<br />
Baustufenpläne wurden für größere Teilbereiche wie z.B. Ortsteile (Abb. 1) im Maßstab<br />
1:5000 aufgestellt. Inhalte waren die zulässigen Nutzungsarten entsprechend § 11<br />
BPVO, die Geschosszahl von Gebäuden sowie die Abgrenzung der Baugebiete von den<br />
Außengebieten und die Bauweise (BERLAGE, 1953).<br />
Wesentlich war bei den Baustufenplänen die Unterscheidung <strong>nach</strong> Baugebiet und<br />
Außengebiet. Dies sollte planrechtlich verbindlich die Zersiedelung von unbebauten<br />
Randgebieten in den Ortsteilen verhindern (<strong>nach</strong> DREIER 1997).<br />
Der allgemeine Rahmen für die bauliche Nutzung der Stadtgebiete wurde durch die<br />
Baustufenpläne gegeben. Die endgültige Festsetzung der baulichen Nutzbarkeit von<br />
Grundstücken sowie Straßen- und Baulinien erfolgte anhand der Teilbebauungs- und<br />
Durchführungspläne (GLOEDE, DEHN, 1955).<br />
Nach § 10 der BPVO 1938 (siehe Anhang a) mussten die Bauvorhaben den<br />
Bestimmungen der Baustufenpläne entsprechen. Weiter wurden in § 10 Nr. 4 BPVO<br />
von 1938 folgende Nutzungsgebiete innerhalb <strong>des</strong> Baugebiets unterschieden und deren<br />
Bestimmungen erläutert:<br />
Kleinsiedlungsgebiet S<br />
Wohngebiet<br />
W<br />
Mischgebiet<br />
M<br />
Geschäftsgebiet<br />
G<br />
Industriegebiet<br />
I<br />
Insgesamt wurde Hamburg mit 62 Baustufenplänen fast vollständig überplant. Nach<br />
Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes wurden aufgrund § 173 BBauG sämtliche<br />
Baustufenpläne als Bebauungspläne übergeleitet (JUNG, 2003).<br />
13
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Abb. 1: Ausschnitt aus dem BS Harvestehude-Rotherbaum<br />
3.1.2 Teilbebauungspläne<br />
In der Zeit <strong>des</strong> Aufbaus ab 1950 bedurfte die städtebauliche Planungsarbeit einer<br />
gesetzlichen Handhabe vor allem für die Verkehrsplanung in Wiederaufbaugebieten, um<br />
nicht durch andere Bauvorhaben verhindert zu werden. Daher wurden private Flächen<br />
für öffentliche Zwecke mittels Teilbebauungsplänen (Abb. 2) <strong>nach</strong> dem BPlanG von<br />
1923 beschafft. Dies umfasst die Flächen für den Straßenverkehr, den Gemeinbedarf<br />
und Grünflächen. Wichtigster Punkt war dabei das kurze Verfahren zur Aufstellung von<br />
Teilbebauungsplänen im Vergleich zum Verfahren für Durchführungspläne (<strong>nach</strong><br />
DREIER 1997). Bestandteil <strong>des</strong> Verfahrens zur Aufstellung der Teilbebauungspläne war<br />
die min<strong>des</strong>tens 6 Wochen dauernde öffentliche Auslegung der Pläne. Die dabei<br />
auftretenden Bedenken und Anregungen wurden von der Stadtplanungsabteilung<br />
14
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
geprüft und es wurde die Zustimmung zu den Änderungsvorschlägen von dem<br />
Lan<strong>des</strong>planungsamt eingeholt (<strong>nach</strong> DREIER 1997).<br />
Abb. 2: Ausschnitt mit Legende <strong>des</strong> Teilbebauungsplans 416<br />
Nach § 3 Abs. 1 <strong>des</strong> Bebauungsplangesetzes von 1923 (siehe Anhang b) gelten die<br />
Pläne über einzelne Straßen- und Baulinien als Teilpläne (WULFF, 1929). Die rechtliche<br />
Grundlage zur Feststellung eines Teilbebauungsplans stellten die §§ 2 und 4 <strong>des</strong><br />
BPlanG von 1923 dar. Aussagen zur Rechtsform wurden in § 2 <strong>des</strong> BPlanG von 1923<br />
getroffen und zu den inhaltlichen Festsetzungen im § 4 BPlanG von 1923. Dennoch war<br />
alleine § 2 Nr. 2 <strong>des</strong> BPlanG von 1923 maßgeblich, da in den Teilbebauungsplänen nur<br />
Bau- und/oder Straßenlinien festgesetzt wurden (LECHELT, 1994).<br />
Mit dem Inkrafttreten <strong>des</strong> BBauG im Jahre 1960 verlor das BPlanG von 1923 seine<br />
Rechtskraft, dennoch gelten in Teilbebauungsplänen die Vorschriften <strong>des</strong> § 6 BPlanG<br />
von 1923 in seiner letzten Fassung entsprechend § 173 Abs. 3 Satz 1 BBauG von 1960<br />
fort.<br />
15
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
3.1.3 Durchführungspläne<br />
Aufgabe der Durchführungspläne (Abb. 3) <strong>nach</strong> dem Aufbaugesetz war der<br />
Wiederaufbau von Teilgebieten in Hamburg. Rechtliche Grundlage für die<br />
Durchführungspläne waren die §§ 10 bis 14 <strong>des</strong> AufbauG von 1949. Da die zum Teil<br />
sehr detaillierten Festsetzungen in den Durchführungsplänen nicht immer vollständig<br />
zum Ausdruck gebracht werden konnten, wurde diese regelmäßig durch die weiterhin<br />
geltenden Bestimmungen der BPVO von 1938 ergänzt (LECHELT, 1994).<br />
Die Durchführungspläne wurden für einzelne oder mehrere Baublöcke erstellt und<br />
beinhalteten eine detaillierte Darstellung als Baustufenpläne. In der Regel wurden diese<br />
Pläne in einem Maßstab von 1:1000 erstellt und umfassten daher nur kleinere Gebiete<br />
wie z.B. einen Baublock.<br />
Abb. 3: Ausschnitt mit Teil der Legende <strong>des</strong> Durchführungsplans 173<br />
Bis 1961 wurden auf Grundlage <strong>des</strong> Aufbaugesetzes ein Aufbauplan und circa 380<br />
Durchführungspläne erstellt (JUNGE, 2003).<br />
16
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Inhalt der Pläne waren alle Festsetzungen, die für die Bebauung der Grundstücken <strong>nach</strong><br />
Fläche und Höhe notwendig waren (DREIER 1997). Weitere Inhalte der Pläne waren die<br />
Aufteilung der Gebiete in Flächen öffentlicher und privater Nutzung, die<br />
Verkehrseinrichtungen, die Versorgungsleitungen, die Min<strong>des</strong>tgröße sowie die<br />
Nutzungsart und der Nutzungsgrad <strong>des</strong> Grundstücks.<br />
Um eine schnelle Durchführung <strong>des</strong> Aufbaus zu ermöglichen, wurden die<br />
Durchführungspläne schwerpunktmäßig in den kriegszerstörten Gebieten von Hamburg<br />
aufgestellt, wenn die Ordnung von Grund und Boden notwendig war und für einen<br />
Aufbau die Voraussetzungen vorhanden waren.<br />
Weiterhin wurden Durchführungspläne dann aufgestellt, wenn die Möglichkeiten der<br />
Teilbebauungspläne und Baustufenpläne nicht ausreichten. Dies war dann der Fall,<br />
wenn Bodenordnungsmaßnahmen, wie z.B. Umlegungen, oder Bauordnungsmaßnahmen,<br />
wie z.B. die gleichzeitige Bebauung, nötig waren (LECHELT, 1994).<br />
3.1.4 Bebauungspläne<br />
Mit der Einführung <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>einheitlichen Planrechtes <strong>nach</strong> dem Bun<strong>des</strong>baugesetz im<br />
Jahr 1960 erfuhr die Aufstellung und das Feststellungsverfahren für Bebauungspläne<br />
eine deutliche Änderung. Ab diesem Zeitpunkt wurden Bebauungspläne <strong>nach</strong> dem<br />
Bun<strong>des</strong>baugesetz unter Beachtung der Baunutzungsverordnung und der<br />
Planzeichenverordnung aufgestellt (BUCHHOLZ & FLICK, 1969). Am 1. Juli 1987 wurde<br />
das Bun<strong>des</strong>baugesetz durch Inkrafttreten <strong>des</strong> Baugesetzbuches abgelöst und übernahm<br />
<strong>des</strong>sen Aufgaben.<br />
Die Rechtsgrundlage für den verbindlichen Bauleitplan wird durch die §§ 8 bis 13 <strong>des</strong><br />
BauGB geregelt. Ein wesentlicher Paragraph dort ist der § 9 BauGB. Hier wird geregelt,<br />
was Inhalt <strong>des</strong> Bebauungsplans sein kann. Weitere Grundlagen für die Art der baulichen<br />
Nutzung werden in den §§ 1 bis 15 der BauNVO, das Maß der baulichen Nutzung in<br />
den §§ 16 bis 21a der BauNVO und die Bauweise sowie überbaubare<br />
Grundstücksflächen werden in den §§ 22 und 23 der BauNVO geregelt.<br />
Wie in Kapitel 3.1 schon erläutert, erfolgt die Bauleitplanung <strong>nach</strong> dem BauGB in 2<br />
Stufen. Dabei umfasst die vorbereitende Bauleitplanung den Flächennutzungsplan. In<br />
Hamburg galt bei Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes der Aufbauplan von 1960 als<br />
Flächennutzungsplan. Dieser umfasst das gesamte Gemeindegebiet. Wichtig im Fall<br />
17
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
von Hamburg ist, dass hier Hamburg als Gemeinde betrachtet wird. Die nächste Stufe<br />
umfasst die verbindliche Bauleitplanung mit den Bebauungsplänen. Diese werden nur<br />
für Teilbereiche aufgestellt (BUCHHOLZ & FLICK, 1969).<br />
Weiterhin werden auch bei Bebauungsplänen zwei Arten unterschieden. Zum einen der<br />
qualifizierte Bebauungsplan (Abb. 4), der <strong>nach</strong> § 30 Abs. 1 BauGB min<strong>des</strong>tens<br />
Festsetzungen über die Art und das Maß der baulichen Nutzung, der überbaubaren<br />
Grundstückfläche und der örtlichen Verkehrsfläche enthält. Zum anderen der einfache<br />
Bebauungsplan, der eine oder mehrere Festsetzungen aus dem Katalog <strong>des</strong> § 9 BauGB<br />
enthält. Diese zwei Planarten wurden hier nur zur Vervollständigung erläutert, <strong>nach</strong><br />
ihnen wird im <strong>DIP</strong> allerdings nicht unterschieden.<br />
Bebauungspläne werden im Regelfall mit einem Maßstab von 1:1000 erstellt. Bei<br />
entsprechender Zweckmäßigkeit wurden Bebauungspläne auch in den Maßstäben<br />
1:2000 bzw. 1:5000 erstellt.<br />
Wesentlich und immer wiederkehrende Inhalte der Bebauungspläne <strong>nach</strong> § 9 BauGB<br />
sind dabei die folgenden:<br />
- Art und Maß der baulichen Nutzung<br />
- Bauweise<br />
- Flächen für den Gemeinbedarf sowie für Sport- und Spielanlagen<br />
- Grünflächen<br />
- Verkehrsflächen<br />
- Versorgungsflächen<br />
- Flächen für Land- und Forstwirtschaft<br />
- Flächen für Gemeinschaftsanlagen<br />
- Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern<br />
- Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen<br />
- Flächen für Stellplätze und Garagen<br />
- Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten belastete Flächen<br />
Dabei enthält der § 9 BauGB nur eine grobe Aufzählung über die möglichen<br />
Festsetzungen in einem Bebauungsplan. Das Baugesetzbuch enthält keine inhaltlichen<br />
Vorgaben, wie z.B. die einzelnen Nutzungsarten einander zugeordnet werden sollen.<br />
Fragen dieser Art werden über die Baunutzungsverordnung als Rechtsverordnungen<br />
geregelt. Daher gibt die Baunutzungsverordnung z.B. dem Planer als Vorschriften und<br />
Hinweise darüber, wie Art und Maß der baulichen Nutzung und die Bauweise in einem<br />
18
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Bebauungsplan festgelegt werden können. Die zeichnerische Umsetzung der Planinhalte<br />
<strong>nach</strong> Baunutzungsverordnung erfolgt <strong>nach</strong> der Planzeichenverordnung, die die<br />
notwendigen Darstellungsmittel genau definiert (SCHMIDT-EICHSTAEDT, 2005).<br />
Abb. 4: Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Eimsbüttel 34<br />
3.2 Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> - Von der analogen Karte zum<br />
Informationssystem<br />
In den 1990ziger Jahren erfuhren die Geographischen Informationssysteme zur<br />
Verarbeitung raumbezogener Daten einen großen Aufschwung. Das Spektrum der<br />
Funktionalitäten eines GIS umfasst die Erfassung, Verwaltung, Analyse und<br />
Präsentation von raumbezogenen Daten (BILL, 1999).<br />
Mitte der 1990er fiel die Entscheidung zur Einführung eines GIS in der<br />
Stadtentwicklungsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg zur Realisierung der<br />
Anwendungen Flächennutzungsuntersuchung (FNU), Flächennutzungsplan (FNP) und<br />
Landschaftsprogamm (LaPro). Bis Ende 1994 wurden daher die analogen Karten der<br />
19
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Flächennutzungsuntersuchung, <strong>des</strong> Flächennutzungsplan und <strong>des</strong> Landschaftsprogamm<br />
im SICAD-Format digitalisiert.<br />
Die digitalen Sachdaten sollten nicht nur in Datenbanken gehalten werden, die nur<br />
einfache Abfragen ermöglichen, es sollte auch eine visuelle Präsentation der Daten, z.B.<br />
zur Erzeugung von thematischen Karten, ermöglicht werden.<br />
Im Jahr 1996 wurde das Geographische Informationssystem ArcInfo/ArcView von der<br />
Firma ESRI in der Stadtentwicklungsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
eingeführt. Damit wurden die kartographische Darstellung und die Auswertung der in<br />
einer Datenbank gehaltenen Daten für FNU, FNP/LaPro und der digitalen<br />
Bebauungspläne ermöglicht. Neben der nun neuen Möglichkeit, die Daten direkt zu<br />
visualisieren wurde auch der Aufwand für die Erfassung von Daten deutlich gesenkt.<br />
Die Speicherung der Daten erfolgte im Coverage-Format.<br />
Auf Grundlage dieser graphischen Arbeitsplätze wurde im Jahr 1999 die digitale<br />
„Erstellung einer Flächennutzungsuntersuchung - rechtsverbindliche Ausweisung“<br />
(FNU_R) in Auftrag gegeben. Im Zeitraum von 2000 bis Anfang 2002 wurden die<br />
Daten <strong>des</strong> verbindlichen Planrechts erfasst. Nach dieser ersten Erfassung der Daten im<br />
Shape-Format erfolgte die Umbenennung der FNU_R in „Digitales Informationssystem<br />
Planrecht“ (Abb. 5).<br />
Mit der Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Viewers als ArcView-Extension sollte eine sachgerechte<br />
Darstellung und anwenderfreundliche Nutzung der Daten gewährleistet werden. Nach<br />
der Migration <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Viewers auf ArcGIS 8.x wurden das <strong>DIP</strong> in einer Personal-<br />
Geodatabase als Feature-Dataset in einzelne Feature-Classes abgelegt.<br />
In den Planungsämtern werden die Bebauungspläne in CAD-Programmen erstellt. Zur<br />
Erfassung der Planinhalte im <strong>DIP</strong> werden die Pläne als georeferenziertes TIFF<br />
exportiert und dienen dann als Grundlage zur Digitalisierung für die flächige Erfassung<br />
der Planinhalte. Zur Erfassung der Altpläne wurden diese in einer Auflösung von 100<br />
dpi gescannt und georeferenziert. Die Erfassung der Daten erfolgt im halbjährlichen<br />
Rhythmus und der Basismaßstab beträgt 1:5000.<br />
20
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Abb. 5: Ausschnitt <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> im Maßstab 1:5000<br />
3.3 Zielsetzungen und Anforderungen an das <strong>DIP</strong><br />
Die Zielsetzung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist die Erstellung einer Datengrundlage für die Bearbeitung<br />
städtebaulicher Fragestellungen wie z.B. für die Erstellung thematischer und<br />
teilräumlicher Entwicklungspläne. Dazu soll das <strong>DIP</strong> einen Datenbestand mit der<br />
Abgrenzung der Baugebiete, <strong>nach</strong> Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise<br />
sowie der Geschosszahl als Inhalt zur Verfügung stellen. Ziel <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist zum einen,<br />
einen Überblick über das geltende Planrecht zu geben, aber es soll und kann dieses nicht<br />
ersetzen. Zum anderen soll die überlagerungsfreie Speicherung und Darstellung <strong>des</strong><br />
derzeit gültigen Planrechts als Grundlage von Auskunfts- und Monitoringanwendungen<br />
dienen. Die Darstellung im <strong>DIP</strong> erfolgt in Anlehnung an die Darstellung in den<br />
Bauleitplänen.<br />
21
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
3.4 Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />
Im <strong>DIP</strong> kommen die wesentlichen Bestandteile der verbindlichen Bauleitplanung zur<br />
Darstellung und werden als einzelne Feature-Classes in einer Personal-Geodatabase<br />
(Abb. 6) abgelegt.<br />
Abb. 6: Datenbankschema <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />
Dies umfasst die Bebauungspläne <strong>nach</strong> dem BauGB und der BauNVO, Baustufenpläne<br />
auf Grundlage der BPVO vom 8. Juni 1938, Teilbebauungspläne <strong>nach</strong> dem BPlanG<br />
vom 31. Oktober 1923 und Durchführungspläne auf Grundlage <strong>des</strong> AufbauG von 1949,<br />
sowie Festsetzungen, die sich aus der zeichnerischen Darstellung ergeben, und<br />
<strong>nach</strong>richtliche Übernahmen. Zu den wesentlichen Inhalten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zählen der<br />
Geltungsbereich der Bebauungspläne, die Art und das Maß der baulichen Nutzung<br />
sowie die Bauweise der einzelnen Baugebiete. Weiterhin werden in der Tab. 1 die<br />
Planinhalte der verbindlichen Bauleitpläne, die im <strong>DIP</strong> zur Abbildung kommen<br />
dargestellt.<br />
Im <strong>DIP</strong> wurden textliche Festsetzungen (sogenannte §2-Festsetzungen) nicht<br />
digitalisiert und z.B. Baulinien und Baugrenzen nicht erfasst. Seit Juni 2008 werden nun<br />
die Textpläne anhand ihrer Geltungsbereiche im <strong>DIP</strong> mit erfasst.<br />
22
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Tab. 1: Im <strong>DIP</strong> enthaltene Inhalte der verbindlichen Bauleitpläne<br />
Enthalten<br />
Räumlicher Geltungsbereich<br />
Grenze für die geltenden Bereiche eines<br />
Planes<br />
Art der baulichen Nutzung<br />
Maß der Baulichen Nutzung<br />
Grundfläche, Grundflächenzahl, Baumasse,<br />
Baumassenzahl, Zahl der Vollgeschosse<br />
Bauweise<br />
offene oder geschlossene Bauweise<br />
überbaubare und nichtüberbaubare<br />
Grundstücksflächen<br />
Flächen mit Einschränkungen von<br />
Nebenanlagen<br />
Flächen für den Gemeinbedarf<br />
Flächen für Sport- und Spielanlagen<br />
Straßenverkehrsflächen<br />
Straßenverkehrsflächen besonderer<br />
Zweckbestimmung<br />
Bahnanlagen<br />
Grünflächen<br />
z.B. Parkanlagen, Friedhöfe<br />
Flächen für Aufschüttungen und<br />
Abgrabungen<br />
Flächen für Landwirtschaft und Wald<br />
Umweltschutz<br />
Gebiete, die zum Schutz vor schädlichen<br />
Umwelteinwirkungen dienen,<br />
Flächen, die mit umweltgefährdenden<br />
Stoffen belastet sind<br />
Natur und Landschaft<br />
Flächen für Maßnahmen zum Schutz, für<br />
Pflege und zur Entwicklung von Natur und<br />
Landschaft,<br />
Schutzgebiete im Sinne <strong>des</strong> Hamburgischen<br />
Naturschutzgesetzes<br />
Nachrichtliche Übernahmen<br />
Lärmschutzbereiche<br />
Nicht enthalten<br />
Festsetzungen über Wohnungen, die<br />
Zulässigkeit von Wohnungen oder über<br />
Beschränkungen der Wohnungszahl<br />
Höhe der baulichen Anlage<br />
Baulinien, Baugrenzen, Bebauungstiefe,<br />
usw.<br />
Flächen für Stellplätze und Garagen<br />
Bemessungen von Grundstücken<br />
Gestaltung und besondere<br />
Anforderungen an bauliche Anlagen<br />
Aufschüttungen, Abgrabungen,<br />
Straßenbauwerke, usw.<br />
Geh- Fahr- und Leitungsrechte<br />
Gemeinschaftsanlagen<br />
Gebiete in denen bestimmte<br />
luftverunreinigende Stoffe nicht oder nur<br />
beschränkt verwendet werden dürfen<br />
Anpflanzgebote<br />
Erhaltungsgebote<br />
Erhaltungsbereiche, Denkmalschutz<br />
Sonstige Darstellungen und<br />
Festsetzungen<br />
Luftverkehrsflächen, Bauschutzbereich,<br />
oberirdische und unterirdische Leitungen,<br />
vorhandene Gebäude<br />
Quelle: <strong>DIP</strong> – Digitales Informationssystem Planrecht. Behörde für Bau und Verkehr – Amt für<br />
Stadtentwicklung, 2004.<br />
23
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
Das Feature-Dataset <strong>DIP</strong> (Abb. 6) wird über Feature-Classes / Layer, in denen die<br />
Inhalte aus den Bebauungsplänen erfasst werden, wird wie folgt gegliedert:<br />
- Geltungsbereich (Feature-Class: Bauleitplaene):<br />
Der Geltungsbereich ist die räumliche Begrenzung <strong>des</strong> Bebauungsplans in dem<br />
die Inhalte <strong>des</strong> Plans dargestellt werden.<br />
- Verbindliche Bauleitpläne mit Teilblättern und Ausschnitten (Feature-<br />
Classes: Bauleitplaene_geteilt und Bauleitplaene_Teilblaetter):<br />
Erfassung der Blattschnitte von Plänen, die sich über ein oder mehrere Blätter<br />
erstrecken sowie Erfassung <strong>des</strong> Hotlinks zum jeweiligen PDF <strong>des</strong> Plans bzw.<br />
Blattes.<br />
- Flächennutzung (Feature-Class: Nutzungsart):<br />
Erfassung der Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauNVO und BPVO sowie der Art der<br />
baulichen Nutzung und deren Maß der baulichen Nutzung.<br />
- Scheinblöcke (Feature-Class: Scheinbloecke): Erfassung von<br />
punktförmigen Nutzungen, wie z.B. Sendemasten, oder wenn ein Baugebiet<br />
mehrere spezielle Nutzungen aufweist. Dies ist überwiegend bei Flächen für den<br />
Gemeinbedarf der Fall.<br />
- Überlagernde Nutzungen (Feature-Class: Kennzeichnungen):<br />
In dieser Feature-Class werden Altlastenverdachtsflächen, Hochwasserschutzgebiete,<br />
Lärmschutzmauern/-wälle, freizuhaltende Flächen und<br />
Erhaltungsbereiche dargestellt, die auch mehrere be<strong>nach</strong>barte Baugebiete<br />
überlagern können.<br />
- Spezielle Nutzung – flächenhaft (Feature-Class: Nutzungsart):<br />
In diesem Layer werden die speziellen Nutzungen der Nutzungsarten <strong>nach</strong><br />
BauNVO bzw. BPVO dargestellt.<br />
- Spezielle Nutzung – punktförmig (Feature-Class: SpezielleNutzung):<br />
Die punktförmigen speziellen Nutzungen werden aus den Feature-Classes<br />
Nutzungsart und Kennzeichnungen abgeleitet. Hier werden alle speziellen<br />
Nutzungen eines Baugebietes dargestellt.<br />
- Textpläne (Feature-Class: Textplaene): Erfassung der Geltungsbereiche von<br />
Textpläne und deren textlichen Festsetzungen.<br />
24
Digitales Informationssystem Planrecht<br />
3.5 Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />
Über die Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> innerhalb der einzelnen Behörden, als<br />
Informationssystem sowie als Onlineanwendung im Internet sollen zum einen<br />
unterschiedliche Fragestellungen geklärt werden und zum anderen die Nutzbarkeit der<br />
erfassten Bebauungspläne erhöht werden.<br />
Das <strong>DIP</strong> ist innerhalb der Behörden an Arbeitsplätzen, die mit ArcView und ArcGIS<br />
ausgerüstet sind, nutzbar. Eine weitere Nutzung ist mittels der Integration der Daten<br />
über Webdienste innerhalb der Behörden sowie für externe Nutzer über das Internet<br />
möglich. Über die Einbindung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Datenbestan<strong>des</strong> in andere Datenbanken, z.B.<br />
innerhalb der Finanzbehörde oder in die Planungsdatenbank <strong>des</strong> Amtes für Lan<strong>des</strong>- und<br />
Landschaftsplanung, sind weiter Anwendungen und Analysen möglich.<br />
Eine wesentliche Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> erfolgt bei der Abfrage <strong>des</strong> Planrechts für<br />
bestimmte Bereiche in der Stadt als Auskunftssystem über das bestehende Planrecht.<br />
Weiterhin wichtig ist die Möglichkeit, mittels <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Datenbestan<strong>des</strong> Flächenbilanzen<br />
für einzelne Bereiche der Stadt oder für das Gesamtgebiet zu erstellen.<br />
Im Bereich der Onlineanwendungen soll die Nutzbarkeit und Verfügbarkeit der<br />
Bebauungspläne erhöht werden, um z.B. Bürgerbeteiligungen im Internet zu<br />
ermöglichen. Weiterhin soll hier dem Bürger die Möglichkeit gegeben werden, sich<br />
über gelten<strong>des</strong> Planrecht zu informieren.<br />
25
XPlanung<br />
4 XPlanung<br />
Bisweilen sind die im Bereich der Bauleitplanung eingesetzten IT-Systeme sehr<br />
heterogen (BMI, 2008a). Dies ist auch in der Freien Hansestadt Hamburg der Fall. Als<br />
Beispiel dafür steht der Bezirk Altona, hier wird in der Bauleitplanung die Software<br />
MegaCAD verwendet. In den restlichen Bezirken kommt die AutoCAD Applikation<br />
WS LandCAD zum Einsatz. Diese Problematik betrifft auch den Austausch der Daten<br />
zwischen CAD-Software und GIS-Systemen. Die Folge daraus ist der<br />
Informationsverlust beim Austausch der digitalen Bebauungspläne zwischen den<br />
unterschiedlichen IT-Systemen.<br />
Um den Datenaustausch zu vereinfachen und verlustfrei zu ermöglichen, wurde seit<br />
Ende 2003 im Rahmen der E-Government Initiativen Deutschland Online und<br />
Media@Komm-Transfer (2004 bis 2007) das objektorientierte Datenaustauschformat<br />
<strong>XPlanGML</strong> für Bauleitpläne (Abb. 7) entwickelt (BMI, 2008b). Der Schwerpunkt<br />
dieser E-Government Initiativen liegt vor allem auf der Interoperabilität und der<br />
Standardisierung von alphanumerischen Daten. Dabei geht es bei Deutschland Online<br />
um die vertikale Integration zwischen Bund, Ländern und Kommunen mittels<br />
ebenenübergreifenden E-Government-Spezifikationen und bei Media@Komm-Transfer<br />
um die horizontale Verbreitung der Spezifikationen innerhalb der Kommunen (KRAUSE<br />
& BENNER, 2007).<br />
Ein wichtiger Begriff innerhalb XPlanung ist die Interoperabilität. Mit Interoperabilität<br />
ist die „Fähigkeit zur Kommunikation, zum Ausführen von Programmen und zum<br />
Datenaustausch über unterschiedliche funktionale Einheiten hinweg“ (KORDUAN &<br />
ZEHNER, S. 133, 2008) gemeint. Dies erfolgt über die Beschreibung der Schnittstellen<br />
und Daten anhand vorgegebener Schemata. XPlanung will mittels Interoperabilität den<br />
uneingeschränkten Datenaustausch zwischen den einzelnen beteiligten IT-Systemen wie<br />
CAD, GIS oder Viewern über die Entwicklung eines standardisierten<br />
Datenaustauschformats ermöglichen.<br />
26
XPlanung<br />
Abb. 7: Datenaustauschbeziehungen im Rahmen der Bauleitplanung<br />
Quelle: www.xplanung.de<br />
XPlanung ist ein technischer Standard für den Datenaustausch, in dem für die<br />
Bauleitplanung alle Darstellungen und Festsetzungen <strong>des</strong> BauGB, BauNVO und PlanzV<br />
berücksichtigt wurden. Dabei setzt XPlanung die Inhalte der Gesetze in einem<br />
Datenaustauschformat um, das von verschiedenen IT-Sytemen, die <strong>XPlanGML</strong><br />
implementiert haben, gelesen, erzeugt und interpretiert werden kann. Dabei ist zu<br />
beachten, dass XPlanung ein technischer Standard ist und keine Software (GKST. GDI-<br />
DE, 2006).<br />
Ziel <strong>des</strong> Standardisierungsvorhaben XPlanung ist die Entwicklung eines seman-tischen<br />
Objektmodells, eines standardisierten, objektorientierten Austauschformats<br />
(<strong>XPlanGML</strong>) sowie standardisierte, formale Visualisierungsvorschriften für die<br />
raumbezogene Planwerke der Bauleitplanung (BENNER, 2008a). Dies umfasst die<br />
Bauleitpläne <strong>nach</strong> dem BauGB, regionalen Flächennutzungspläne <strong>nach</strong> dem<br />
Raumordnungsgesetz (ROG), Regionalpläne sowie Landschaftspläne.<br />
Weiterhin soll die Aufstellung, Veröffentlichung, Nutzung und Weitergabe der<br />
Planwerke elektronisch unterstützt werden, z.B. für elektronische Beteiligungsplattformen<br />
oder Fachinformationssysteme wie Raumordnungskataster oder<br />
Umweltinformationssysteme.<br />
27
XPlanung<br />
4.1 Technische Grundlagen<br />
Grundlage <strong>des</strong> Objektmodells von XPlanung ist der internationale Standard UML zur<br />
Datenmodellierung, GML zum Austausch raumbezogener Daten und die „Normbasierte<br />
Austauschschnittstelle“ (NAS) <strong>des</strong> AAA-Schemas. Das Projekt XPlanung hatte von<br />
Anfang an die Zielsetzung sich an die Standards von ALKIS anzupassen, da die<br />
Bauleitplanung mit der Einführung von ALKIS, die auf ALKIS basierenden<br />
Liegenschafts- und Geobasisdaten als Datengrundlage nutzten wird.<br />
Im Folgenden werden diese drei Begrifflichkeiten nun weiter erläutert, beginnend mit<br />
UML (Unified Modeling Language) für die Modellierung <strong>des</strong> Objektmodells.<br />
UML ist eine objektorientierte Sprache zur Datenmodellierung, die zur Beschreibung<br />
von Anwendungsprozessen und der damit verbundenen Daten unabhängig von der<br />
Implementierung eingesetzt wird, d.h. UML ist unabhängig von einer bestimmten<br />
Programmiersprache. Entwickelt wurde UML von der Object Management Group<br />
(OMG) und ist über die ISO/IEC 19501 standardisiert.<br />
Die Standardisierung in der Vorgehensweise der Modellierung von Anwendungen und<br />
Produkten mit geographischen Informationen, dazu zählen auch die Bebauungspläne,<br />
erfolgt <strong>nach</strong> der ISO 19100er Normserie. Im Zusammenspiel mit der ISO 19109 (Rules<br />
for Application Schema) sollen diese Anwendungen mittels UML modelliert werden.<br />
Folge daraus ist also die Modellierung <strong>des</strong> Objektmodells für Bebauungspläne in UML<br />
(<strong>nach</strong> BENNER, KRAUSE & MÜLLER, 2005).<br />
Während UML in <strong>XPlanGML</strong> die Datenmodellierungskomponente darstellt, wird der<br />
Datenaustausch mittels GML umgesetzt. GML steht für Geography Markup Language<br />
und wurde vom Open Geospatial Consortium (OGC) als Standardaustauschformat<br />
festgelegt. GML ist eine XML-Anwendung zum Austausch von Geodaten mit dem Ziel<br />
der Interoperabilität. Weiterhin wird GML für die Modellierung und zur Speicherung<br />
von Daten verwendet. Dazu können die Schemata aus UML abgeleitet oder direkt in<br />
GML erstellt werden. Im Fall von <strong>XPlanGML</strong> wird das Objektmodell mit der Software<br />
Rational Rose in UML erstellt (siehe ADV, 2008). Die Software Rational Rose kann mit<br />
Hilfe eines Skriptes, dass die AdV für das 3A Vorhaben in Auftrag gegeben hat, aus<br />
dem UML Diagramm XML (GML) Schemadateien erstellen.<br />
28
XPlanung<br />
XPlanung baut auf dem GML3 NAS Profil <strong>des</strong> AdV (beschrieben im GeoInfoDok<br />
Version 5.1) auf, dass im AAA-Schema definiert wurde. Die „Normbasierte<br />
Austauschschnittstelle" basiert auf dem XML-Standard <strong>des</strong> World Wide Web<br />
Consortium (W3C) für den Datenaustausch und GML in der Version 3.0 zur<br />
Beschreibung der Objektarten, zum Austausch von Daten mit ALKIS (BMWI, 2006).<br />
Die Aufgabe der NAS besteht in der Übermittlung von<br />
Homogenisierungsinformationen. Dabei beruht die NAS auf einem modellbasierten<br />
Ansatz (Abb. 8), in dem das Schema der Austauschdaten automatisch aus dem<br />
gemeinsamen AAA-Schema abgeleitet wird.<br />
Abb. 8: Modellbasierter Ansatz der NAS<br />
Quelle: DÜREN (2005)<br />
Aus der Anwendung von XML und dem GML-Standard folgt die Trennung der Objekte<br />
von ihren Visualisierungsvorschriften. Daraus folgt, dass in der Austauschdatei eines<br />
Bebauungsplans nur die Objektgeometrien beschrieben werden. Die Interpretation und<br />
Visualisierung hängt vom Zielsystem ab. Das Ergebnis ist der reine Austausch von<br />
Objektmodellen anstatt von Zeichnungen wie es bisweilen noch der Fall ist.<br />
4.2 Entwicklung <strong>des</strong> Datenaustauschformats <strong>XPlanGML</strong><br />
Für den standardisierten Austausch und die Modellierung von Bauleitplänen wurde seit<br />
2003 in dem Projekt XPlanung das Datenaustauschformat <strong>XPlanGML</strong> ent-wickelt.<br />
Mittels <strong>XPlanGML</strong> wird der verlustfreie Austausch von Bauleitplänen, Regionalplänen<br />
und Landschaftsplänen ermöglicht. Die Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> verlief über<br />
mehrere Entwicklungsstufen bis zur heutigen Version <strong>XPlanGML</strong> 3.0.<br />
Bis zum Jahr 2004 firmierte das Vorhaben zur Modellierung eines Objektmodells der<br />
Bauleitplanung und der Definition eines Austauschformats zum verlustfreien Austausch<br />
von Bauleitplänen unter dem Titel „Elektronische Planzeichenverordnung“ kurz<br />
ePlanzV. Ziel <strong>des</strong> Projektes war die Entwicklung eines geometrisch/semantischen<br />
29
XPlanung<br />
Datenmodells und einem Austauschformates basierend auf GML-3 für die<br />
Festsetzungen und Darstellungen in der Bauleitplanung (BENNER, KRAUSE & MÜLLER,<br />
2005). Die Wiedergabe der semantischen Beschreibung und das Profil der Planinhalte<br />
von Bebauungsplänen erfolgte zuerst im Datenformat BPlanGML. Zur Beschreibung<br />
der Planinhalte von Flächennutzungsplänen wurde analog das Datenformat FPlanGML<br />
entwickelt.<br />
Mit der Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> 1.2 wurden die Objektmodelle von<br />
Bebauungsplänen und Flächennutzungsplänen in einem gemeinsamen Modell<br />
abgebildet. <strong>XPlanGML</strong> 1.2 (Abb. 9) setzt sich aus dem Basisschema und den<br />
Anwendungsschemata für Bebauungs- und Flächennutzungspläne zusammen. Weiterhin<br />
ermöglichte <strong>XPlanGML</strong> 1.2 den verlustfreien Datenaustausch entweder über<br />
georeferenzierte Rasterkarten oder mittels Vektordaten, die Ablage der Plandaten in<br />
Datenbanken sowie die Darstellung und Auswertung der Pläne mittels Web-Services<br />
(BENNER & KRAUSE, 2007a).<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt lag der Schwerpunkt der Initiativen auf der Interoperabilität<br />
und der Standardisierung der Plandaten. Von Mitte 2006 bis 2007 war XPlanung ein<br />
Modellprojekt der Initiative „Geodateninfrastruktur Deutschland“ (GDI-DE) deren<br />
Schwerpunkt explizit auf der Interoperabilität und Standardisierung raumbezogener<br />
Daten lag. Im Rahmen dieses Projektes fand die Praxiserprobung von <strong>XPlanGML</strong> in<br />
mehreren Modellprojekten statt.<br />
Von 2007 bis 2008 erfolgte die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Standards im Rahmen der<br />
Initiative Deutschland-Online. Ziel dieser Weiterentwicklung war die Erweiterung <strong>des</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong>-Objektmodells für Regional- und Landschaftspläne mit <strong>XPlanGML</strong> 3.0<br />
(Abb. 9) als Ergebnis.<br />
30
XPlanung<br />
Abb. 9: Entwicklungsstufen von <strong>XPlanGML</strong><br />
4.3 Beschreibung <strong>des</strong> Objektmodells<br />
Wie im Kapitel 4.1 erläutert, basiert das im Projekt XPlanung entwickelte Objektmodell<br />
auf den internationalen Standards zur Datenmodellierung UML und zur Beschreibung<br />
und zum Austausch raumbezogener Daten GML. Dabei basieren die Daten auf einem<br />
Ausschnitt, auch Profil (ALKIS GML 3 NAS Profil) genannt, der Spezifikation zu<br />
GML <strong>des</strong> Open Geospatial Consortium. Im Projekt XPlanung wurde aus diesem Profil<br />
31
XPlanung<br />
und der semantischen Beschreibung der Planinhalte von Bebauungsplänen das<br />
Datenformat <strong>XPlanGML</strong> entwickelt (BMWI, 2006). Neben den technischen<br />
Grundlagen basiert <strong>XPlanGML</strong> auf den gesetzlichen Grundlagen <strong>des</strong> BauGB und der<br />
BauNVO, die in Form von Klassen dargestellt werden. Das Objektmodell entsteht also<br />
über das Zusammenfassen aller Klassen.<br />
Das Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> wurde als UML-Klassendiagramm, mit einem<br />
Basisschema und unterschiedlichen Anwendungsschemata zur Modellierung der<br />
unterschiedlichen Planarten, entworfen. Über die Aufteilung in Basisschema und<br />
Anwendungsschema ist es möglich, das Objektmodell für weitere Fachpläne zu<br />
erweitern. Die Klassen in den unterschiedlichen Anwendungsschemata entstehen über<br />
das Zusammenfassen von Objekten mit ähnlichen Eigenschaften zu eben einer Klasse.<br />
Zum Verständnis wird dies kurz am Beispiel von BP_BaugebietsTeilFlaeche (Abb. 10)<br />
dargestellt. Grundlage der Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche ist § 9 Abs. 1 Nr. 1<br />
BauGB, <strong>nach</strong> dem Art und Maß der baulichen Nutzung festgesetzt wird. Die Attribute<br />
der Klasse sind z.B. Festsetzungen über die allgemeine Art der baulichen Nutzung oder<br />
die Bauweise.<br />
Abb. 10: Attribute der Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />
In <strong>XPlanGML</strong> erfolgt die Abbildung aller möglichen Festsetzungen, Kennzeichnungen,<br />
Hinweise und <strong>nach</strong>richtlichen Übernahmen <strong>nach</strong> BauGB sowie der Regelungen <strong>nach</strong><br />
BauNVO und PlanzV über Klassen mit den dazu gehörigen Attributen (<strong>nach</strong> BENNER &<br />
KRAUSE, 2007b).<br />
Im folgenden Textabschnitt wird das Basisschema und das Anwendungsschema für<br />
Bebauungspläne erläutert, da es sich bei der <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> um<br />
Bebauungspläne handelt.<br />
32
XPlanung<br />
4.3.1 Das Basisschema von <strong>XPlanGML</strong><br />
Zentraler Punkt in <strong>XPlanGML</strong> ist das Basisschema. Es enthält allgemeine Klassen und<br />
Oberklassen, die mittels dem Vererbungsprinzip ihre Attribute und Relationen an die<br />
Klassen in den Anwendungsschemata vererben. Das Basisschema (Abb. 11) setzt sich<br />
aus den Klassen XP_Plan, XP_Bereich und XP_Objekt zusammen.<br />
Die Basisklasse für Pläne ist XP_Plan, von dieser Klasse ausgehend werden „alle<br />
konkreten Klassen von Fachplänen abgeleitet“ (BMWI, S. 41, 2006). Die Modellierung<br />
von Planinhalten, die sich keinem bestimmten Bereich im Planungsbereich zuordnen<br />
lassen, erfolgt über Attribute und Relationen dieser Klasse. Zu diesen Planinhalten<br />
zählen u.a. die Geometrie <strong>des</strong> räumlichen Geltungsbereichs, allgemeine Angaben, wie<br />
z.B. Name und Nummer, und textliche Festsetzungen.<br />
Abb. 11: Basisschema von <strong>XPlanGML</strong><br />
In XP_Plan (Abb. 11) werden ein oder mehrere Planbereiche (XP_Bereich) zu einem<br />
Geltungsbereich aggregiert. Über die Planbereiche erfolgt die logische Aufteilung <strong>des</strong><br />
Gesamtplans, dabei ist zu beachten, dass in der Realität jeder Planbereich in einer<br />
eigenen Karte dargestellt wird. Dies ermöglicht eine horizontale wie auch vertikale<br />
Aufteilung <strong>des</strong> Plans, d.h., „Jeder Planbereich referiert“ auf „die jeweils zugehörigen<br />
Fachobjekte (Basisklasse XP_Objekt) und Präsentationsobjekte (Basisklasse<br />
33
XPlanung<br />
XP_PraesentationsObjekt)“ (BMWI, S. 42, 2006). Weiter besteht die Möglichkeit, den<br />
Planbereich mit einer georeferenzierten Rasterdarstellung <strong>des</strong> ihm zugeordneten Plans<br />
zu verknüpfen. Dies ist für Fälle wichtig, in denen der Plan nur als Rastergraphik<br />
vorhanden ist. Somit ermöglicht <strong>XPlanGML</strong> die gleichzeitige Speicherung von<br />
Rasterdaten wie auch Vektordaten.<br />
Die Ableitung der Basisklasse der Fachobjekte (BP_Objekt) eines Bebauungsplans<br />
erfolgt von XP_Objekt. Mittels <strong>des</strong> Vererbungsprinzips wird die Anzahl an Attributen<br />
an alle Klassen von Fachobjekten weitergegeben. Zu diesen Basisattributen eines<br />
Bebauungsplans zählen u.a. die rechtliche Charakterisierung von Objekten,<br />
Höhenangaben, zeitliche Beschränkungen, Bedingungen für die Wirksamkeit von<br />
Festsetzungen.<br />
Im nächsten Schritt der Vererbungshierarchie <strong>des</strong> Objektmodells wird der Raumbezug<br />
der Fachobjekte definiert. Dazu gibt es im Fachschema Oberklassen für Objekte mit<br />
punktförmigen, linienförmigen, flächenförmigen oder variablen Raumbezug.<br />
Für länderspezifische Darstellungen und Festsetzungen, die nicht explizit durch das<br />
Objektmodell wiedergeben werden, sieht <strong>XPlanGML</strong> definierte<br />
Erweiterungsmöglichkeiten vor. Mittels der generischen Attribute (XP_GenerAttribut)<br />
kann die Attributierung der Fachobjekte an die länderspezifischen Eigenschaften<br />
angepasst werden. Dies bezieht sich aber überwiegend auf die Erweiterung von<br />
Aufzählungen wie z.B. die Zweckbestimmung für bestimmte Flächen. Die Erweiterung<br />
für Objekte erfolgt über die Klasse der generischen Objekte.<br />
34
XPlanung<br />
4.3.2 Anwendungsschema für Bebauungspläne<br />
Analog zur Vorgehensweise im Basisschema gestaltet sich der Aufbau der<br />
Anwendungsschemata. Das Anwendungsschema für Bebauungspläne (Abb. 12) setzt<br />
sich aus 16 Pakete zur Abbildung der Planinhalte eines Bebauungsplans zusammen.<br />
Abb. 12: Pakete <strong>des</strong> Fachschema BPlan<br />
Die Modellierung der Bebauungspläne erfolgt über die Klasse BP_Plan, diese ist eine<br />
Erweiterung der Klasse XP_Plan um spezifische Attribute der Bebauungspläne. Hier<br />
werden u.a. Informationen über die Gemeinde und der Planart als einheitliche<br />
Metadatensätze erfasst.<br />
Über die Klasse BP_Objekt erfolgt die Ableitung der Fachobjekte, wie z.B. der Objekte<br />
von BP_BaugebietsTeilFlaeche (Abb. 10), <strong>des</strong> Bebauungsplans von XP_Objekt. Wie<br />
BP_Plan enthält auch BP_Objekt spezifische Attribute für Bebauungspläne. Dazu<br />
zählen u.a. Höhenangaben oder Angaben zur rechtlichen Charakterisierung eines<br />
Objektes im Plan.<br />
35
XPlanung<br />
Die Fachobjekte im Anwendungsschema für Bebauungspläne werden <strong>nach</strong> ihrem<br />
Raumbezug unterschieden. Die Objekte können einen punkt-, linien-, flächenhaften<br />
oder variablen Raumbezug besitzen. Variabler Raumbezug bedeutet, dass der<br />
Raumbezug von den Ausgangsdaten abhängt. Diese können punkt-, linien- oder<br />
flächenhaft sein und müssen keinen fest definierte Geometrie besitzen. Ein Objekt der<br />
Klasse BP_Flaechenobjekt muss eine flächenhafte Geometrie besitzen, zum Vergleich<br />
kann ein Objekt von BP_VariableGeometrie eine flächenhafte Geometrie besitzen -<br />
muss es aber nicht.<br />
In der Klasse BP_Bereich erfolgt die Zusammenfassung der Objekte aus BP_Objekt und<br />
die Verknüpfung <strong>des</strong> Bereichs mit den Fachobjekten. D.h. in ein Objekt von<br />
BP_Bereich werden die Informationen der zugehörigen Fachobjekte zum Bereich<br />
mittels XLinks abgelegt.<br />
4.4 Anwendungsfälle<br />
Über die nun folgenden Anwendungsfälle soll kurz der Nutzen von <strong>XPlanGML</strong> für<br />
Bebauungspläne aufgezeigt werden. Der wichtigste Punkt dabei ist der verlustfreie<br />
Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Planungsakteuren und -ebenen im<br />
Verlauf <strong>des</strong> Planungsprozesses. Weiterhin wird über dieses standardisierte Datenformat<br />
der Weg zur Übernahme von Bebauungsplandaten in Fachinformationssysteme, wie<br />
z.B. in ein Umweltinformationssystem, vereinfacht.<br />
Im Bereich von be<strong>nach</strong>barten Städten und Kommunen kann mit der Nutzung eines<br />
einheitlichen Datenformates der Planungsprozess horizontal effizienter abgestimmt<br />
werden. Im Vergleich dazu steht für ländliche Regionen der vertikale Austausch von<br />
Planungsdaten z.B. zwischen Kommunen, Planer und Landkreis.<br />
Weiter können die Planungsdaten als standardisierte Datensätze oder über Web-<br />
Services den Fachbehörden, der Wirtschaft oder sonstigen Planungsakteuren zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Der Einsatz von <strong>XPlanGML</strong> ermöglicht die automatische Auswertung und Analyse von<br />
Bauleitplänen mit spezifischen Abfragealgorithmen, die auch auf mehrere einheitlich<br />
strukturierte Bebauungspläne angewendet werden können.<br />
36
XPlanung<br />
Die einheitliche Strukturierung von Bebauungsplänen ist auch ein wichtiger<br />
Grundbaustein für den interaktiven, webbasierten Beteiligungsprozess in der Phase der<br />
Planaufstellung sowie für weitere Onlinedienste.<br />
Mit dem Einsatz von <strong>XPlanGML</strong> innerhalb der Kommunen können diese bei der<br />
Ausschreibung zur Erstellung von Bebauungsplänen auf ein standardisiertes<br />
Datenformat zurückgreifen und haben damit ein effektives Mittel zum<br />
Qualitätsmanagement.<br />
Die hier gezeigten Anwendungsfälle sind nur ein Teil der Möglichkeiten, die der<br />
Einsatz von <strong>XPlanGML</strong> als standardisiertes und einheitliches Datenformat ermöglicht.<br />
Aber schon diese Fälle zeigen, dass der Nutzen von <strong>XPlanGML</strong> im Bereich der<br />
Bauleitplanung enorm ist, auch wenn am Anfang ein Mehraufwand für die<br />
<strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> bzw. Erstellung von <strong>XPlanGML</strong> konformen Daten<br />
notwendig ist.<br />
37
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
5 Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das<br />
Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Dieses Kapitel soll nun klären, worin die Motivation und der Nutzen für die<br />
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt Hamburg (Kapitel<br />
5.1) liegen. Bei der Problemanalyse (Kapitel 5.2) erfolgt die Evaluierung der im <strong>DIP</strong><br />
abgelegten Bebauungspläne. Hier soll geklärt werden, ob der Standard XPlanung auf<br />
das <strong>DIP</strong> anwendbar ist bzw. was für die Anwendung <strong>des</strong> Standards getan werden muss.<br />
Über die Beschreibung möglicher Strategien (Kapitel 5.3) zur Anwendung <strong>des</strong><br />
Standards soll geklärt werden, was für Konsequenzen (Kapitel 5.4) aus den<br />
unterschiedlichen Strategien für die Anwendung <strong>des</strong> Standards folgen. Aus dieser<br />
Betrachtung erfolgt in Kapitel 6 die Umsetzung der besten Strategie für die Freie und<br />
Hansestadt Hamburg.<br />
Ziel <strong>des</strong> Kapitels ist die Klärung der Frage, ob der Standard XPlanung auf das <strong>DIP</strong><br />
anwendbar ist und wie eine Umsetzung <strong>des</strong> Standards erfolgen kann.<br />
5.1 Motivation für die Anwendung <strong>des</strong> Standards in der Freien<br />
und Hansestadt Hamburg<br />
Wie zu Beginn (Kapitel 1) kurz erwähnt war die Freie und Hansestadt Hamburg mit an<br />
der Entwicklung <strong>des</strong> Standards XPlanung beteiligt. Daraus leitet sich das Interesse ab<br />
<strong>nach</strong> der Anwendbarkeit <strong>des</strong> Standards auf die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne.<br />
Innerhalb der einzelnen Bezirke Hamburgs besteht eine homogene Struktur der IT-<br />
Systeme mit Ausnahme von Altona, wie eingangs zu Kapitel 4 erläutert wurde. Für den<br />
Datenaustausch zwischen den einzelnen Behörden stellt dies aber kein Problem dar. Der<br />
Hauptfokus bei der Einführung <strong>des</strong> Standards in der FHH liegt auf dem Austausch von<br />
Plänen mit externen Planungsbüros, weil hier in vielen Fällen die Bebauungspläne im<br />
PDF-Format abgegeben werden. Mittels einer einheitlichen Struktur der<br />
Bebauungspläne soll der Austausch zwischen den Behörden und Planungsbüros<br />
vereinfacht werden. Weiterhin sind auch die Strukturen innerhalb der Metropolregion<br />
38
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Hamburg (MRH) betroffen, da auch hier der Austausch von Plänen in der<br />
Metropolregion von den unterschiedlichen IT-Systemen beeinflusst wird.<br />
Ziel der Anwendung <strong>des</strong> Standards ist also die Harmonisierung der Datenbestände und<br />
eingesetzten IT-Systeme für die Anforderungen <strong>des</strong> kommunalen E-Government. Die<br />
semantische Beschreibung von Planungsdaten soll als Grundlage für die Einrichtung<br />
von Diensten und Visualisierung in unterschiedlichen Programmen und<br />
Webanwendungen dienen.<br />
5.1.1 Vereinheitlichung der Datenstruktur<br />
Über die Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung wird auf relativ einfachen Weg die<br />
Vereinheitlichung der Datenstruktur ermöglicht.<br />
Vorteil einer vereinheitlichten Datenstruktur ist, dass die Bebauungspläne von Anfang<br />
an in einer einheitlichen Struktur erfasst werden und damit der Mehraufwand für die<br />
Anpassung der Bebauungspläne an eine bestimmte Struktur vermieden wird. In Kapitel<br />
3.2 wurde erläutert, wie der Arbeitsablauf für die Erfassung der Bebauungspläne im <strong>DIP</strong><br />
bis jetzt aussah. Mit Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung in die Bauleitplanung<br />
Hamburgs und <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
wird für die Bebauungspläne eine einheitliche Datenstruktur geschaffen.<br />
Die zu klärende Frage ist nun, warum die FHH ihre Datenstruktur innerhalb der<br />
Bauleitplanung vereinheitlichen will?<br />
Zum einem weil darüber eine Mehrfacherfassung der Plandaten vermieden wird und<br />
zum anderem um die Verwaltungs-, Planungs- und Entscheidungsebenen transparenter<br />
zu gestalten. Weiter kann eine einheitliche Datenstruktur von einer Kommune als<br />
Standortvorteil im überregionalen Wettbewerb genutzt werden. Dieser Vorteil kann sich<br />
aus der vereinfachten Aufbereitung mittels elektronischer Dienste für<br />
Beteiligungsplattformen oder der effizienteren Strukturierung <strong>des</strong><br />
Aufstellungsverfahrens von Bebauungsplänen ergeben. Als Beispiel dafür ist das<br />
„digitale Baugenehmigungsverfahren“ (BCom) der FHH zu nennen, dass als<br />
Bauinformationsdienst den Bauprüfabteilungen die Bebauungspläne via Onlinedienst<br />
zur Verfügung stellen soll.<br />
Wie schon in Kapitel 5.1 erläutert, werden in den an der Planerstellung beteiligten<br />
Ingenieurbüros unterschiedliche Systeme eingesetzt. So hat zwar jeder Beteiligte das<br />
39
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Programm, das für ihn den größten Nutzen hat, aber durch die unterschiedlichen<br />
Datenformate und der daraus resultierenden uneinheitlichen Datenstruktur wird eine<br />
effiziente Nutzung der Daten erschwert.<br />
Dieses Problem wird durch den Einsatz von XPlanung in der Planerstellung gelöst.<br />
Durch die Implementierung <strong>des</strong> Standards in die eingesetzten Systeme wird nun die<br />
Planerstellung auf Grundlage einer einheitlichen Struktur und der verlustfreie Austausch<br />
der Planungsdaten zwischen den einzelnen Planungsakteuren ermöglicht.<br />
Für die einzelnen Planungsakteure bedeutet das auch, dass sie ihr bisher verwendetes<br />
IT-System weiter nutzen können, wenn dieses den Standard implementiert hat.<br />
5.1.2 Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg<br />
Unter einer Geodateninfrastruktur (GDI) wird im Allgemeinen ein komplexes Netzwerk<br />
zum Austausch von Geodaten verstanden, in dem Geodatenerzeuger, unterschiedliche<br />
Dienstleister und Geodatennutzer über das Internet miteinander verbunden sind. Anhand<br />
der GDI soll der fachübergreifende Zugang zu den einmal erfassten und verfügbaren<br />
Geodaten ermöglicht werden.<br />
Mit der <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong> abgelegten Planungsdaten <strong>nach</strong> XPlanung soll die<br />
Basis für eine zentrale Datenhaltung der Bebauungspläne innerhalb der<br />
Geodateninfrastruktur Hamburgs (GDI-HH) geschaffen werden. Die Ablage der<br />
konvertierten Daten soll in einer geeigneten Datenhaltungskomponente (Kapitel 7.5),<br />
z.B. ArcSDE, erfolgen.<br />
Über die Datenhaltungskomponente soll der Datenbestand in Zukunft mit neu<br />
aufgestellten Bebauungsplänen aktualisiert werden. Weiter sollen mittels der<br />
Datenhaltungskomponenten die Bebauungspläne mittels OGC-konformer Dienste<br />
(Kapitel 7.7) verfügbar gemacht werden. Ziel dabei ist, die Daten zentral an einem Ort<br />
für weitere Anwendungen und Dienste vorzuhalten und den Nutzen der Daten zu<br />
erhöhen.<br />
40
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
5.1.3 E-Government / elektronisch gestützte Beteiligungsverfahren<br />
in der Bauleitplanung<br />
Das Projekt XPlanung ist auf kommunaler, Lan<strong>des</strong>- und Bun<strong>des</strong>ebene in verschiedene<br />
E-Government Initiativen eingebunden. Dazu zählen die Initiativen Media@Komm-<br />
Transfer (im Jahr 2006 ausgelaufen), Deutschland Online und GDI-DE von Bund,<br />
Länder und Kommunen. Ziel der Initiativen war der Aufbau von medienbruchfreien<br />
elektronischen Abläufen zwischen den einzelnen Beteiligten sowie vertikale Integration<br />
und horizontale Verbreitung von E-Government-Spezifikationen.<br />
E-Government wird als Gesamtkonzept zur Modernisierung der Verwaltung unter<br />
Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien gesehen mit dem Ziel,<br />
neue elektronische Verwaltungsstrukturen zu etablieren (SCHLIESKY, 2008). Die<br />
Umsetzung soll über gemeinsame Verwaltungsdienstleistungen von Bund, Ländern und<br />
Kommunen, Internetportalen, die Entwicklung von gemeinsamen Infrastrukturen und<br />
Standards sowie durch Wissenstransfer erfolgen (GKST GDI-DE, 2007). Für Hamburg<br />
soll das im Bereich der Bauleitplanung z.B. über internetgestützt Beteiligungsverfahren<br />
wie dem Pilotprojekt „Bauleitplanung Online“ (BOP) umgesetzt werden. Die<br />
Kernprinzipien dahinter sind das Prinzip „Einige für Alle“ und Transparenz <strong>des</strong><br />
Standards.<br />
5.1.4 Datenaustausch - Austausch der Pläne<br />
In diesem Kapitel soll der Austausch der Pläne zwischen den Behörden und<br />
Planersteller und die damit verbundenen Probleme erläutert werden.<br />
Wie zu Beginn <strong>des</strong> Kapitel 4 kurz erläutert, kann es schon alleine beim Austausch der<br />
Daten innerhalb der Behörde zu Informationsverlusten kommen, da nicht überall die<br />
gleiche Software zur Planerstellung zum Einsatz kommt.<br />
Ein wichtiger Aspekt für die Einführung von XPlanung in der FHH liegt aber darin<br />
begründet, dass die sichere Übernahme von digitalen CAD-Daten von externen<br />
Planungsbüros bisweilen nicht gegeben war. In vielen Fällen wurde lediglich eine PDF-<br />
Datei von den externen Planungsbüros der FHH zur Verfügung gestellt, da die in den<br />
Planungsbüros eingesetzte CAD-Software (in der Regel Vektorworks) nicht mit den in<br />
41
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
der FHH im Einsatz befindlichen CAD-Software AutoCAD Applikation WS LandCAD<br />
kompatibel ist.<br />
Mit der Einführung von XPlanung in die Bauleitplanung der FHH und Implementierung<br />
<strong>des</strong> Standards in die zum Einsatz kommende Softwareprodukte soll der Datenaustausch<br />
vereinfacht und der Informationsverlust vermieden werden.<br />
5.1.5 Monitoring der Siedlungsentwicklung<br />
§ 4c BauGB sieht vor, dass Umwelteinwirkungen, die infolge der Durchführung der<br />
Bauleitpläne eintreten, von der Gemeinde überwacht und negative Auswirkungen<br />
frühzeitig zu ermitteln und Maßnahmen zur Beseitigung der Auswirkungen einzuleiten<br />
sind (SÖFKER, 2007). Monitoring bedeutet dabei die Überwachung der einzelnen<br />
Vorgänge.<br />
Um ein optimales Monitoring umzusetzen, bedarf es <strong>des</strong> Austauschs von<br />
unterschiedlichen Informationen (z.B. über Umweltauswirkungen) zwischen Gemeinde<br />
und Fachbehörden. Die Untersuchung von raumwirksamen Planungen und Bewertung<br />
<strong>des</strong> Beeinträchtigungsrisikos für unterschiedliche Umweltfaktoren lässt sich über die<br />
Kombination aller verfügbarer Daten umsetzen. Dazu ist es aber notwendig, dass die<br />
beteiligten Behörden dezentral Zugriff auf alle Daten haben, die z.B. in einem<br />
kommunalen Informationssystem mit Umweltbezug verwaltet und bereitgestellt<br />
werden.<br />
42
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
5.2 Problemanalyse<br />
Vor der <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> steht die Analyse der im <strong>DIP</strong><br />
abgelegten Daten. Die Problemanalyse setzt sich aus zwei Blöcken zusammen, der<br />
Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO und der Evaluierung der<br />
Altpläne <strong>nach</strong> BPVO, BPlanG und AufbauG.<br />
Die wichtigste Fragestellung bei der Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist, wo es zu Problemen kommen<br />
kann innerhalb der <strong>Konvertierung</strong> und was getan werden muss, um diese zu beheben.<br />
Weitere Fragestellungen der Analyse sind:<br />
• Ist die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> prinzipiell möglich?<br />
• Wie muss <strong>des</strong> Objektmodell <strong>XPlanGML</strong> 3.0 für die Altpläne erweitert<br />
werden?<br />
• Gibt es in den Bebauungsplänen der Freien- und Hansestadt Hamburg <strong>nach</strong><br />
BauGB Eigenheiten, die so im Objektmodell <strong>XPlanGML</strong> 3.0 nicht abgebildet<br />
werden können?<br />
• Welche Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sollen konvertiert werden?<br />
Ziel der Analyse ist die Klärung der Frage, ob das <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> konvertiert<br />
werden kann und welche vorbereitenden Schritte getan werden müssen.<br />
5.2.1 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />
Die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne (Planart „B“) und <strong>XPlanGML</strong> haben das<br />
BauGB und die BauNVO als Rechtsgrundlage. Trotz der gemeinsamen<br />
Rechtsgrundlage müssen die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne analysiert werden, da<br />
das BauGB und die BauNVO den Planerstellern einen Rahmen gibt, es aber dennoch zu<br />
länderspezifischen Auslegung der Rechtsgrundlage kommen kann. Selbst <strong>XPlanGML</strong><br />
berücksichtigt länderspezifische Erweiterungen, in dem es die Attributierung mittels<br />
generischen Attributen bzw. generischen Objekten zur Verfügung stellt.<br />
Bei der Analyse der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> stand an erster Stelle die<br />
Frage, ob die im <strong>DIP</strong> eingesetzten Nutzungsarten mit den dazu gehörigen Objektarten in<br />
<strong>XPlanGML</strong> übereinstimmen und ob die einzelnen Attribute <strong>XPlanGML</strong> konform<br />
konvertiert werden können.<br />
43
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Zum besseren Verständnis der Evaluierung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> muss hier erklärt werden, dass die<br />
Informationen aus der Spalte „NA“ (Nutzungsart) die Art der baulichen Nutzung<br />
definiert, z.B. ob die Fläche für Ver- und Entsorgungszwecke genutzt wird. Hierüber<br />
erfolgt die Zuordnung zu den einzelnen Klassen <strong>des</strong> Anwendungsschema für<br />
Bebauungspläne. Über die Spalte „NS“ (spezielle Nutzung) erfolgt die Zuordnung zu<br />
den Attributen der besonderen, weiteren oder detaillierten Zweckbestimmung in den<br />
einzelnen Klassen <strong>des</strong> Anwendungsschemas.<br />
Das Ergebnis dieser Fragestellung ergab nur bei der Nutzungsart „Land- und/oder<br />
Forstwirtschaft“ eine Abweichung vom Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> (siehe Tabelle in<br />
Anhang d). Die Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ wurde in den<br />
Bebauungsplänen bis 1970 für Flächen eingesetzt, bei denen nicht weiter zwischen<br />
Land- oder Forstwirtschaft unterschieden wurde.<br />
Ein weiteres Ergebnis der Analyse der Nutzungsarten war, dass die Nutzungsarten<br />
Wasserfläche, Grünflächen, Hafengebiet, Verkehrsflächen allgemein und<br />
Verkehrsfläche Bahnanlage <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO auch in Altplänen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Im Vergleich zur Analyse der Nutzungsarten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> wies das Ergebnis der Analyse<br />
der speziellen Nutzungen (Anhang e) mehr Abweichungen zum Objektmodell von<br />
<strong>XPlanGML</strong> auf, da hier <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO mehrer Möglichkeiten der<br />
Festsetzung bestehen. Bei der Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> wurde berücksichtigt, dass<br />
das BauGB seit 1960 in Kraft ist und <strong>XPlanGML</strong> eine Entwicklung der letzen Jahre ist.<br />
Die meisten Abweichungen in der speziellen Nutzung lassen sich aber durch<br />
Unterschiede in der Zuordnung zur besonderen Nutzung bzw. detaillierten Nutzung<br />
erklären.<br />
Nach den Nutzungsarten und der speziellen Nutzung wurden die Sachattribute für die<br />
<strong>Konvertierung</strong> betrachtet. Neben der Nutzungsart (NA) und speziellen Nutzung (NS)<br />
zur Charakterisierung der Baugebiete wurde im <strong>DIP</strong> Informationen zur Planart, -name, -<br />
nummer sowie die Geschosszahl (OG), Geschossfläche (GF), Grundfläche (GR),<br />
Baumassenzahl (BMZ), Geschossflächenzahl (GFZ) und der Grundflächenzahl (GRZ)<br />
erfasst. In <strong>XPlanGML</strong> werden diese Attribute der Baugebiete auch erfasst, daher muss<br />
geprüft werden, ob die <strong>Konvertierung</strong> der Attribute möglich ist. Im Fall der<br />
Geschosszahl, Geschossfläche und Grundfläche ergab diese Überprüfung, dass diese<br />
44
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Attribute im <strong>DIP</strong> mit dem Datentyp Double abgelegt wurden und <strong>XPlanGML</strong> an dieser<br />
Stelle den Datentyp Integer erwartet.<br />
Bei der Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO fiel auf, dass<br />
unterirdische Anlagen, wie z.B. der unterirdische Verlauf der U-Bahn und die<br />
unterirdischen Anlagen von DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron), aus den<br />
<strong>nach</strong>richtlichen Übernahmen der Bebauungspläne im <strong>DIP</strong> über das Zerschneiden der<br />
darüber liegenden Baugebieten umgesetzt wurde und nicht über eine eigene Feature-<br />
Class wie z.B. „Unterirdische Anlagen“ wie es für die Kennzeichnungen der Fall ist.<br />
Damit ist eine Analyse <strong>nach</strong> Anzahl der Baugebiete nicht möglich, weil durch das<br />
Zerschneiden der betroffenen Baugebiete mehr Flächen existieren als in den<br />
Bebauungsplänen festgesetzt wurden.<br />
5.2.2 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BPVO<br />
Zu den im <strong>DIP</strong> erfassten Altplänen, die auch Bebauungspläne sind, gehören die<br />
Baustufen-, Teilbebauungs- und Durchführungspläne. Diese unterscheiden sich von den<br />
Bebauungsplänen <strong>nach</strong> BauGB über eine abweichende Attributierung mit ‚BS’, ‚D’ und<br />
‚TB’ in der Spalte Planart. Der wichtigste Unterschied zu den Bebauungsplänen <strong>nach</strong><br />
BauGB ist die abweichende Rechtsgrundlage, da das BBauG erst 1960 in Kraft trat.<br />
Bei der Analyse der Altpläne ist zu beachten, dass hier nicht <strong>nach</strong> einer<br />
Übereinstimmung mit <strong>XPlanGML</strong> gesucht werden kann. Das Ziel der <strong>Konvertierung</strong><br />
der Altpläne ist, eine möglichst genaue Darstellung der Pläne in <strong>XPlanGML</strong> und nicht<br />
die Überleitung der Altpläne <strong>nach</strong> BauGB.<br />
Die Hauptnutzungsarten in den Altplänen (Tab. 2) unterteilen sich in Baugebiete und<br />
Außengebiete <strong>nach</strong> § 10 der BPVO von 1938, in Verkehrsflächen <strong>nach</strong> BPlanG von<br />
1923 und in Flächen für besondere Zwecke <strong>nach</strong> der BPVO von 1938.<br />
45
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Tab. 2: Analyse der Nutzungsarten in den Altplänen<br />
Nutzungsart Bedeutung<br />
A<br />
AQ<br />
Außengebiete, Grün- und Erholungsflächen, Landwirtschaftliche<br />
Flächen / Grünflächen öffentl. Art<br />
Wasserfläche<br />
FG Freiflächen, Grünflächen<br />
G Geschäftsgebiet<br />
G* Geschäftsgebiet mit besonderer Regelung<br />
HA Hafengebiet<br />
I Industriegebiet<br />
I* Industriegebiet mit besonderer Regelung<br />
M Mischgebiet<br />
S Kleinsiedlungsgebiet<br />
V Für besondere Zwecke vorbehalten<br />
VA Verkehrsfläche allgemein<br />
VB Verkehrsfläche Bahnanlage<br />
VJ Von jeglicher Bebauung freizuhalten<br />
W Wohngebiet<br />
W* Wohngebiete mit besonderer Regelung<br />
Bei der Betrachtung der Nutzungsarten im <strong>DIP</strong> ist auffällig, dass Nutzungsarten, die<br />
ihren Ursprung in den alten Rechtsgrundlagen haben, im Namen den Zusatz „BPVO“<br />
zugewiesen bekommen haben. Dies vermittelt den Anschein, dass alle Nutzungsarten<br />
der Altpläne die BPVO als Rechtsgrundlage haben. Bei genauer Betrachtung der<br />
Nutzungsarten mit den entsprechenden Gesetzesgrundlagen (siehe Kapitel 3.1) ist zu<br />
erkennen, dass nicht alle Nutzungsarten ihren Ursprung in der BPVO von 1938 haben.<br />
Bei der Analyse der Nutzungsarten in den Altplänen fiel auf, dass im <strong>DIP</strong><br />
Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauGB/BauNVO in den Altplänen verwendet wurden und nicht<br />
weiter als Nutzungsarten der Altpläne charakterisiert wurden. Zu diesen Nutzungsarten<br />
gehören Freiflächen/Grünflächen, Verkehrsflächen allgemein, Verkehrsfläche<br />
Bahnanlage, Wasserflächen und Hafengebiet.<br />
In den Nutzungsarten gibt es noch die Nutzungsarten „keine“ und „Von jeglicher<br />
Bebauung freizuhaltenden Flächen“. Die Nutzungsart „keine“ hat ihren Ursprung in den<br />
Baustufenplänen und steht dort als Platzhalter für Flächen, denen keine Nutzungsart<br />
zugewiesen wurde. Dies sind überwiegend Straßenverkehrsflächen, da diese in<br />
Baustufenplänen nicht festgesetzt wurden. Diese Flächen müssen dennoch bei der<br />
<strong>Konvertierung</strong> mit berücksichtigt werden, da sonst zwischen den einzelnen Baugebieten<br />
Lücken entstehen, die so im <strong>DIP</strong> nicht vorhanden sind. Die Nutzungsart „Von jeglicher<br />
Bebauung freizuhalten“ unterscheidet sich von der Nutzungsart "keine" dadurch, dass<br />
46
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
hier explizit keine Bebauung erfolgen darf. Dies wurde z.B. in Teilbebauungsplänen so<br />
festgesetzt.<br />
Nach den Nutzungsarten wurde die spezielle Nutzung und Scheinblöcke in den<br />
Altplänen analysiert (Tab. 3), dabei fiel die hohe Übereinstimmung der Attribute auf.<br />
Diese Analyse diente dazu, für die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells einen Überblick zu<br />
erhalten, an welchen Stellen eine Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells <strong>XPlanGML</strong> für die<br />
Altpläne notwendig ist.<br />
Tab. 3: Analyse der speziellen Nutzung in den Altplänen<br />
Kurzbezeichnung<br />
Bedeutung Nutzungsart im <strong>DIP</strong><br />
AH Altenwohnheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />
BE Öffentliche Bücherhalle Besondere Zwecke (BPVO)<br />
BF Betriebshof Besondere Zwecke (BPVO)<br />
BR Mütterberatung, sonstige ärztliche Behandlung Besondere Zwecke (BPVO)<br />
BW Bun<strong>des</strong>wehr Besondere Zwecke (BPVO)<br />
DK Dauerkleingärten<br />
Außengebiet,<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
EA E-Werk, Energieerzeugungsanlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />
EG Erwerbsgartenbau, Glashäuser Außengebiet (BPVO)<br />
Evangelische Kirche oder kirchliche<br />
EK Verwaltungseinrichtung<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
FA Fernheizanlage, Heizkraftwerk<br />
Geschäfts-, Wohngebiet<br />
(BPVO)<br />
FF Feuerwehr Besondere Zwecke (BPVO)<br />
GO Gebäude öffentlicher Art<br />
GP Parks Grünfläche<br />
HA Hafen Besondere Zwecke (BPVO)<br />
IF Internationaler Flughafen<br />
Besondere Zwecke (BPVO),<br />
Verkehrsfläche<br />
JH Jugendwohnheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />
JT Jugendtagesheim (Haus der Jugend) Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KA Kläranlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KE Theater, Museum, sonstige Kultureinrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KG Kleingärten Außengebiet (BPVO)<br />
KH Kinderwohnheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KI Kirche Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KP Kinderspielplatz<br />
Außengebiet,<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KR Krankenhaus Besondere Zwecke (BPVO)<br />
KT Kindertagesheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />
LD Ladengruppe<br />
Wohngebiet, Geschäftsgebiet,<br />
Besondere Zwecke und<br />
keine Nutzungsart (BPVO)<br />
LF Leuchtturm Besondere Zwecke (BPVO)<br />
MR Markt- und Jahrmarktsfläche Besondere Zwecke (BPVO)<br />
NO Grünfläche nicht öffentlicher Art (BPVO) Außengebiet (BPVO)<br />
OB<br />
PG<br />
Freibad<br />
Parkhaus, -Gebäude<br />
Wasserfläche und<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
Besondere Zwecke und<br />
Geschäftsgebiet (BPVO)<br />
47
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
PI Polizei Besondere Zwecke (BPVO)<br />
PO Post Besondere Zwecke (BPVO)<br />
PU Pumpwerk Besondere Zwecke (BPVO)<br />
PZ Parkplatz<br />
Besondere Zwecke,<br />
Geschäftsgebiet,<br />
Verkehrsfläche<br />
und keine Nutzungsart (BPVO)<br />
RF Rundfunk, Fernsehen Besondere Zwecke (BPVO)<br />
RU Rückhaltebecken Besondere Zwecke (BPVO)<br />
SC Sporthalle, Sportbauten, Clubhäuser Besondere Zwecke (BPVO)<br />
SE Schule<br />
Besondere Zwecke und<br />
Wohngebiet (BPVO)<br />
SP Sportplatz<br />
Außengebiet,<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
TA<br />
Trinkwasseranlage (mit Bauwerken oder<br />
großem Gelände), Brunnen<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
UA Umspannungsanlage, große Trafostation Besondere Zwecke (BPVO)<br />
US Universität Besondere Zwecke (BPVO)<br />
VE Öffentliche Verwaltungseinrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />
VS Volksschule (Grund-, Haupt- und Realschule)<br />
Besondere Zwecke und<br />
keine Nutzungsart (BPVO)<br />
WE Wissenschaftlich-öffentliche Einrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />
WG Wassersportanlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />
XA Gassonde Besondere Zwecke (BPVO)<br />
XB Sonstige Bahnanlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />
XF Sonstige Flugangelegenheiten Besondere Zwecke (BPVO)<br />
XH Sonstige Wohnheime Besondere Zwecke (BPVO)<br />
Sonstige Kirche oder kirchliche Verwaltungs-<br />
XK einrichtung<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
XO Sonstige Gemeinbedarfseinrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />
XS Andere Bildungseinrichtungen Besondere Zwecke (BPVO)<br />
Sonstige Verkehrsfläche im allgemeinen<br />
XV Gebrauch<br />
Besondere Zwecke (BPVO)<br />
ZC Zeltplatz, Campingplatz Besondere Zwecke (BPVO)<br />
ZO Zentraler Omnibusbahnhof Besondere Zwecke (BPVO)<br />
5.2.3 Ergebnisse der Evaluierung<br />
Das Ergebnis der Evaluierung der Bebauungspläne im <strong>DIP</strong> soll klären, an welcher Stelle<br />
die <strong>Konvertierung</strong> der Bebauungspläne <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ohne Probleme möglich ist und wo bei<br />
der <strong>Konvertierung</strong> Probleme auftreten können und wie diese Probleme gelöst werden<br />
können, damit eine möglichst vollständige <strong>Konvertierung</strong> der Pläne <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
möglich wird. Ziel der <strong>Konvertierung</strong> ist es, den Informationsverlust so gering wie<br />
möglich zu halten bzw. komplett zu vermeiden.<br />
Weiterhin muss geklärt werden, wie mit dem Ergebnis aus der Evaluierung der Altpläne<br />
umgegangen werden soll. Wesentlich dabei ist, dass wie schon in Kapitel 5.2.2 erwähnt,<br />
dass bei der <strong>Konvertierung</strong> der Altpläne <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> keine Überleitung der Altpläne <strong>nach</strong><br />
BauGB erfolgen soll. Daher muss anhand der Ergebnisse aus der Evaluierung die<br />
48
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells für die Altpläne sowie für Hamburger Eigenheiten<br />
entwickelt werden.<br />
Das wichtigste Merkmal der Altpläne ist die Unterscheidung <strong>nach</strong> den Planarten in<br />
Baustufenplan (BS), Durchführungsplan (D) und Teilbebauungsplan (TB), da sich<br />
anhand der Planart der Planinhalt definiert. Für eine fehlerfreie Abbildung in<br />
<strong>XPlanGML</strong> muss eine Erweiterung der Planarten in <strong>XPlanGML</strong> zur Abbildung dieser<br />
Planarten erfolgen. Die im <strong>DIP</strong> abgelegten Pläne sind alle Bebauungspläne, die sich<br />
über ihre unterschiedlichen Rechtsgrundlagen unterscheiden. Um die Information über<br />
die Rechtsgrundlage nicht zu verlieren, ist es notwendig, die Planart richtig zu erfassen.<br />
Neben den Planarten ist die Einteilung der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO ein wesentliches<br />
Merkmal der Altpläne. Die Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO werden in allen Altplänen<br />
verwendet und sind nicht zu vergleichen mit den Baugebieten <strong>nach</strong> BauNVO. Daher ist<br />
eine Erweiterung der Baugebietsteilflächen um die Festsetzungsmöglichkeiten <strong>nach</strong><br />
BPVO in <strong>XPlanGML</strong> notwendig.<br />
Da in der BPVO strikt zwischen Baugebieten und Außengebiet getrennt wird, muss dies<br />
bei der <strong>Konvertierung</strong> der Altpläne <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> dringend berücksichtigt werden<br />
und verlangt <strong>nach</strong> einer Erweiterung <strong>des</strong> Pakets BPlan - Landwirtschaft Wald- und<br />
Grünflächen für die Außengebiete.<br />
Die Analyse der Nutzungsart „Für besondere Zwecke vorbehalten“ (kurz besondere<br />
Zwecke) ergab, dass anhand dieser Nutzungsart Nutzungen aus den Bereichen<br />
Gemeinbedarf, Ver- und Entsorgung sowie Verkehrsflächen festgesetzt wurden. Bei<br />
detaillierter Betrachtung der speziellen Nutzung in der Nutzungsart „besondere<br />
Zwecke“ wurde eine hohe Übereinstimmung mit den Nutzungen in den Scheinblöcken<br />
erkannt, da weitere spezielle Nutzungen eines Baugebietes in den Scheinblöcken erfasst<br />
wurden. Wichtig dabei ist, dass die Scheinblöcke sowohl in Alt- wie auch in Neuplänen<br />
vorhanden sind. Das Ergebnis aus der Umsetzung der Analyse der Scheinblöcke und<br />
„besondere Zwecke“ wird in Kapitel 6.2 zur Klasse<br />
BP_BesondereZweckbestimmung_FHH näher erläutert.<br />
In Kapitel 5.2.2 wurden die Nutzungen „keine“ und „von jeglicher Bebauung<br />
freizuhalten“ erläutert und darauf hingewiesen, dass eine <strong>Konvertierung</strong> der Flächen<br />
notwendig ist. Um dies zu ermöglichen, muss eine eigene Klasse für diese beiden<br />
Nutzungen erstellt werden, da in <strong>XPlanGML</strong> eine Abbildung dieser Nutzungen nicht<br />
vorgesehen ist.<br />
49
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Eine besondere Stellung haben die Bebauungspläne aus dem Zeitraum 1960 bis 1964.<br />
Mit Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes wurden das Bebauungsplangesetz und das<br />
Aufbaugesetz außer Kraft gesetzt. Pläne, die bis dahin schon in Arbeit waren, wurden<br />
noch mit ihrer alten, eigentlich außer Kraft gesetzten, Rechtsgrundlage fertig gestellt.<br />
Dies führt dazu, dass z.B. der letzte Durchführungsplan im Jahr 1961 festgestellt wurde.<br />
Auf Grundlage <strong>des</strong> § 173 BBauG war eine Überleitung als Bebauungsplan gegeben.<br />
Die Rechtsgrundlage für Bebauungspläne war in diesem Zeitraum das BBauG. In<br />
Ermangelung einer Nutzungsverordnung behielt die BPVO als Nutzungsverordnung<br />
weiterhin ihre Gültigkeit. Dies führte dazu, dass man in Bebauungsplänen mit der<br />
Planart „B“ aus diesem Zeitraum weiterhin Nutzungen <strong>nach</strong> BPVO verwendet wurden,<br />
wie z.B. Wohngebiet und Geschäftsgebiet. Flächen für den Gemeinbedarf, Grünflächen,<br />
Straßenverkehrsflächen, Bahnanlagen sowie Gewässerflächen haben das BBauG als<br />
rechtliche Grundlage. Auf Grund dieser Tatsache kommen auch Nutzungen aus den<br />
Altplänen in Bebauungsplänen <strong>nach</strong> BauGB vor und müssen daher bei der<br />
<strong>Konvertierung</strong> berücksichtigt werden. Über die Angabe der jeweiligen Rechtsgrundlage<br />
bei der <strong>Konvertierung</strong> kann dies verdeutlicht werden.<br />
Mit Inkrafttreten der Baunutzungsverordnung im Jahr 1962 wurde die Vermischung von<br />
alter und neuer Rechtsgrundlage behoben. Bebauungspläne, die bei Inkrafttreten der<br />
BauNVO mit der BPVO als Nutzungsverordnung in Arbeit waren, wurden mit der<br />
BPVO als Nutzungsverordnung fertig gestellt. Dies erklärt, warum bis 1964<br />
Bebauungspläne mit Nutzungsarten <strong>nach</strong> BPVO festgestellt wurden. Daher ist die<br />
Angabe der jeweiligen Rechtsgrundlage zwingend für Nutzungsarten, die in Alt- und<br />
Neuplänen zum Einsatz kommen.<br />
Bei der Analyse der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO kam es zu<br />
Abweichungen innerhalb der speziellen Nutzungen von der Attributierung <strong>nach</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong>. Für Abweichungen, die sich aus der speziellen Nutzung ergeben, sieht<br />
<strong>XPlanGML</strong> die Erweiterung mittel externer CodeLists vor, hier ist also keine<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells notwendig (Kapitel 4.3.1).<br />
Die Analyse der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO zeigte auch, dass die<br />
Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ so nicht über das Objektmodell<br />
abgebildet werden kann und daher für diese Nutzungsart eine Erweiterung <strong>des</strong><br />
Objektmodells notwendig ist.<br />
50
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Nachdem die unterirdischen Anlagen von DESY in der aktuellsten Version <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />
vom 01.01.2009 mit in die Kennzeichnungen übernommen wurden, kann nun der<br />
unterirdische Verlauf von DESY unabhängig von den Baugebieten dargestellt werden.<br />
Da in <strong>XPlanGML</strong> kein Objekt für eine unterirdische Anlage wie das DESY vorhanden<br />
ist, werden diese Inhalte als generisches Objekt (Kapitel 4.3.1) konvertiert. Da der<br />
unterirdische Verlauf der U-Bahn noch nicht in einer eigenen Feature-Class bzw. mit in<br />
der Feature-Class Kennzeichnung erfasst wurde, kann dieser nicht <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
konvertiert werden.<br />
5.3 Strategien zur Anwendung <strong>des</strong> Standards<br />
Das Ergebnis der Evaluierung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zeigt, dass die im <strong>DIP</strong> erfassten Altpläne und die<br />
Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ in den Neuplänen so nicht in<br />
<strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden können. Wichtigster Punkt dabei ist die rechtliche<br />
Grundlage der Altpläne und dass sich der Standard XPlanung auf das BauGB und die<br />
BauNVO stützt. Ziel der <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> XPlanung ist, dass alle Inhalte<br />
erhalten bleiben und der Informationsverlust so gering wie möglich bleibt bzw. gar<br />
nicht auftritt. Um die Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zu konvertieren, bedarf es einer Erweiterung der<br />
Objektarten in <strong>XPlanGML</strong> für die Elemente der Altpläne sowie für Elemente der<br />
Neupläne, bei denen es sich um so genannte „Hamburger Eigenheiten“ handelt. Dafür<br />
bestehen zwei Möglichkeiten, die in folgenden Unterkapiteln erläutert werden:<br />
- Umsetzung mittels generischen Objekten (Kapitel 5.3.1)<br />
- Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells (Kapitel 5.3.2)<br />
Abschließend wird in Kapitel 5.3.3 zum Vergleich der Standard CityGML und <strong>des</strong>sen<br />
Umsetzung vorgestellt, da mit CityGML für den Bereich der 3D-Stadtmodelle ein<br />
objektorientiertes und semantisches Objektmodell und Austauschformat bereitgestellt<br />
wird.<br />
51
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
5.3.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen<br />
Objektmodell<br />
Mit dem Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> ist es möglich, Großteile eines Bebauungsplans<br />
geometrisch wie auch semantisch abzubilden. Allerdings wird über das Objektmodell<br />
nicht die Wiedergabe von länderspezifischen Darstellungen und Festsetzungen<br />
ermöglicht.<br />
Für diese Fälle wurden im Datenformat <strong>XPlanGML</strong> Erweiterungsmöglichkeiten<br />
definiert. Die Attribute eines Fachobjektes können mittels generischen Attributen<br />
erweitert werden. Dabei erfolgt die Umsetzung über die Erweiterung der Aufzählwerte<br />
von z.B. der Zweckbestimmung eines Baugebietes. Die allgemeine Klasse<br />
BP_GenerischesObjekt mit punkt-, linien- oder flächenförmiger Geometrie stellt eine<br />
Erweiterungsmöglichkeit für Objekte speziell für Festsetzungen <strong>nach</strong> Lan<strong>des</strong>recht dar<br />
(KRAUSE & BENNER, 2007)<br />
5.3.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells<br />
Eine weitere Möglichkeit zur Einbindung der für das <strong>DIP</strong> spezifischen Objektarten ist<br />
die direkte Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells. Die Umsetzung erfolgt über die direkte<br />
Erweiterung der Objektarten und Attribute zur Darstellung der Planinhalte der<br />
Altplänen sowie der „Hamburger Eigenheiten“. Die daraus resultierende Erweiterung<br />
<strong>des</strong> gesamten Objektmodells darf in diesem Fall nicht an alle Nutzer <strong>des</strong> Standards<br />
XPlanung weitergegeben werden, da es sich hierbei um eine lan<strong>des</strong>spezifische<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells handelt.<br />
Die Umsetzung der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells ist direkt mittels der Software<br />
Rational Rose über das Erstellen der jeweiligen Klassen, Objekte und Attribute möglich<br />
und kann über ein Skript in die <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox implementiert werden.<br />
52
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
5.3.3 Vergleich mit einem anderen Standard – CityGML<br />
Um einen Einblick in einen anderen Standard aus dem Bereich der Geodaten zu<br />
erhalten, wird hier zum Vergleich CityGML vorgestellt. Zur Verarbeitung und<br />
Visualisierung wurde der Standard CityGML entwickelt. CityGML ist ein gemeinsamer<br />
Standard zum Austausch und zur Modellierung von 3D-Stadtmodellen, der den Einsatz<br />
von OGC konformen Web Services zum Zugriff auf 3D-Geodaten und der<br />
Visualisierung derselbigen ermöglicht (BEZEMA ET AL, 2007).<br />
Wie <strong>XPlanGML</strong> basiert CityGML auf GML zum Austausch von dreidimensionalen<br />
Stadtmodellen. Die nächste Gemeinsamkeit von <strong>XPlanGML</strong> und CityGML besteht<br />
darin, dass beide ein semantisch-geometrisches Objektmodell mit Klassen und<br />
Attributen sowie Relationen besitzen. CityGML ist ein GML-Schema, das u.a. für<br />
urbane Objekte, Teilobjekte oder DGM-Objekte konkrete Features mit Attributen und<br />
Beziehungen definiert sowie die umfangreiche Geometriemodellierung von GML auf<br />
eine überschaubare Menge reduziert.<br />
Mittels externen Referenzen bietet CityGML die Möglichkeit zur Einbindung von<br />
Fachdaten. Weiter dient CityGML auch als Schnittstelle zu Datenbanken bzw. GIS mit<br />
Visualisierungs- und Fortführungswerkzeugen.<br />
Im Unterschied zu <strong>XPlanGML</strong> gibt es bei CityGML Application Domain Extensions<br />
(ADE), die der Erweiterung <strong>des</strong> CityGML-Schemas mit weiteren fachspezifischen<br />
Informationen dienen. In der ADE wird die Erweiterung <strong>des</strong> Schemas definiert.<br />
CityGML bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Level-of-Details (LoD) zu nutzen.<br />
Dies ermöglicht einen effizienteren Einsatz der Geodaten gemäß der Bedürfnisse <strong>des</strong><br />
Nutzers.<br />
53
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
5.4 Konsequenzen aus der Anwendung der einzelnen<br />
Strategien<br />
Im Folgenden sollen nun die Konsequenzen aus der Anwendung der einzelnen<br />
Strategien für das Objektmodell sowie in Hinblick auf die <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong><br />
abgelegten Plandaten erläutert werden. Hier sollen die Vor- und Nachteile der einzelnen<br />
Strategien und deren Auswirkungen auf das Objektmodell und für das weitere Vorgehen<br />
bei der <strong>Konvertierung</strong> erläutert werden. In Kapitel 6 wird dann darauf basierend die<br />
geeignete Strategie für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> der Freie und Hansestadt Hamburg<br />
ausgewählt und die dazu benötigten Erweiterungen erläutert.<br />
5.4.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen<br />
Modell<br />
<strong>XPlanGML</strong> sieht Erweiterungen für länderspezifische Ergänzungen über generische<br />
Attribute und Objekte vor. Diese können für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong> z.B. für die Nutzungsart Land- und/oder Forstwirtschaft verwendet werden.<br />
Dies ist nötig, da <strong>XPlanGML</strong> diese Nutzung so nicht im Objektmodell <strong>XPlanGML</strong><br />
vorsieht. Generische Objekte und deren Attribute, wie z.B. die Zweckbestimmung<br />
(Abb. 13), werden in der <strong>XPlanGML</strong> Toolbox direkt für die <strong>Konvertierung</strong> erzeugt.<br />
Mittels generischen Objekten könnten also alle Nutzungsarten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>, die nicht direkt<br />
in <strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden können, <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> überführt werden. Diese<br />
Nutzungsarten würden dann alle in Klasse BP_GenerischesObjekt konvertiert werden.<br />
Der Nachteil daran ist, dass hier nur die Zweckbestimmung genauer charakterisiert<br />
werden kann, aber nicht Festsetzungen zu den Baugebieten, wie z.B. die Anzahl der<br />
Obergeschosse oder die Baumassenzahl. Im begrenzten Umfang bestünde die<br />
Möglichkeit, einen Teil der Sachattribute der Nutzungsarten über generische Attribute<br />
abzubilden, da nur ein Sachattribut auf ein <strong>XPlanGML</strong>-Attribut abgebildet werden kann<br />
(BENNER, 2008b). Ein weiterer Nachteil ist, das alles was nicht in <strong>XPlanGML</strong> abbildbar<br />
ist, sich in dieser Klasse ansammeln würde und damit keine Struktur, wie sie das<br />
Objektmodell für die unterschiedlichen Klassen besitzt, vorhanden wäre. Die Folge<br />
wäre, dass BP_GenerischesObjekt zum Sammelbecken für z.B. für die Außengebiete<br />
54
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
und Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO, die thematische jeweils bei Grün- und Freiflächen bzw.<br />
Baugebietsteilflächen einzuordnen wären, würde.<br />
Abb. 13: Bearbeitung der detaillierten Zweckbestimmung<br />
Dennoch schließt dies die Nutzung von generischen Objekten nicht aus, es kommt nur<br />
auf dem Umfang und die Art und Weise der Verwendung innerhalb der <strong>Konvertierung</strong><br />
an, als Beispiel hierfür ist die <strong>Konvertierung</strong> der Blattschnitten der Bebauungspläne mit<br />
den Links zu den PDF-Dateien der Bebauungspläne zu nennen (Kapitel 7.4).<br />
5.4.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells<br />
Als nächstes werden nun die Konsequenzen aus der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells<br />
erläutert, die für eine korrekte <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> notwendig sind.<br />
Auf Grund der Struktur und <strong>des</strong> Aufbaus <strong>des</strong> Objektmodells ist es möglich,<br />
Veränderungen direkt im Objektmodell vorzunehmen. Dies wird bei der<br />
Weiterentwicklung <strong>des</strong> Objektmodells getan und stellt einen globalen Eingriff dar, der<br />
sich auf die gesamte Struktur <strong>des</strong> Modells auswirkt und mit jeder neuen Version von<br />
<strong>XPlanGML</strong> für alle Nutzer zur Verfügung gestellt wird.<br />
Diese Vorgehensweise ist auch für die von <strong>XPlanGML</strong> nicht erfassten Planinhalte <strong>des</strong><br />
<strong>DIP</strong> möglich und umsetzbar, da die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells direkt im Modell<br />
mittels der Software Rational Rose erfolgt. Über einem Script wird das so veränderte<br />
Objektmodell in die <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox implementiert.<br />
Vorteil davon ist, dass man die benötigten Klassen und Attribute für die <strong>Konvertierung</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> direkt an den entsprechenden Stellen bzw. in ein eigens dafür<br />
erstelltes Paket im Modell umsetzen kann. Nachteil ist, dass dies einen nicht modularen<br />
Eingriff in das Objektmodell bedeutet. Direkte Eingriffe für länderspezifische<br />
55
Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />
Erweiterung sind in das Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> nicht vorgesehen, da dies eine<br />
Veränderung <strong>des</strong> Modells <strong>nach</strong> sich zieht, wenn es zu einer allgemeinen<br />
Veröffentlichung <strong>des</strong> erweiterten Objektmodells kommt. Als Konsequenz daraus folgt,<br />
dass die Erweiterungen zur <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> nur Nutzern<br />
innerhalb der FHH und umliegenden Kommunen der Metropolregion Hamburg zur<br />
Verfügung gestellt werden darf, um eine allgemeine Veränderung <strong>des</strong> Objektmodells zu<br />
vermeiden.<br />
56
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
6 Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Auf Grundlage der Beschreibung der einzelnen Strategien in Kapitel 5.3 und der daraus<br />
resultierenden Konsequenzen aus Kapitel 5.4 erfolgt in diesem Kapitel nun die Auswahl<br />
der geeigneten Strategie zur <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
sowie die Beschreibung der daraus resultierenden Anpassungen in <strong>XPlanGML</strong>.<br />
6.1 Auswahl der Strategie<br />
Die Betrachtung der einzelnen Strategien und der daraus resultierenden Konsequenzen<br />
hat gezeigt, dass für die <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> eine<br />
Kombination aus der Umsetzung mittels generischen Objekten und der Erweiterung <strong>des</strong><br />
Objektmodells genutzt werden muss. Mit der Einschränkung, dass diese Erweiterungen<br />
nur in der FHH und den umliegenden Kommunen zum Einsatz kommen. Da hier ein<br />
direkter Eingriff in das Objektmodell vorgenommen wird, der sich aber auf<br />
länderspezifische Eigenheiten und Nutzungsverordnungen bezieht.<br />
Für die Planinhalte der Altpläne sowie der Nutzungsart „Land- und/oder<br />
Forstwirtschaft“ in den Neuplänen wird eine modulare Erweiterung (Kapitel 6.2) <strong>des</strong><br />
Objektmodells für die FHH entwickelt. Diese stellen die Strategie der Erweiterung <strong>des</strong><br />
Objektmodells dar. Da hier für die Elemente <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>, die nicht <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
abgebildet werden können, neue Klassen, Objekte und Attribute entwickelt werden.<br />
Weiterhin kommt es in bestehenden Klassen zu Erweiterungen von Objekten und<br />
Attributen, da für die Abb. von Elementen <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> vorhandene Klassen um die<br />
entsprechenden Objekte erweitert werden können. Als Beispiel hierfür stehen die<br />
Planarten der Altpläne, die über BP_Plan abgebildet werden sollen.<br />
Die <strong>Konvertierung</strong> der Blattschnitte und der unterirdischen Anlagen (DESY) erfolgt<br />
mittels generischen Objekten, da für diese zwei Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in <strong>XPlanGML</strong> keine<br />
äquivalente Klasse existiert.<br />
Für „Hamburger Eigenheiten“ bei Objekten <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO, erfolgt die<br />
Erweiterung über externe CodeLists. Mit der Nutzung von externen CodeLists erfolgt<br />
57
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
im Objektmodell keine Veränderung. Die Erweiterungen werden vor der <strong>Konvertierung</strong><br />
direkt in der <strong>XPlanGML</strong> Toolbox für das jeweilige Objekt eingepflegt. Als Beispiel<br />
hierfür wird das Einpflegen der Aufzählungen für BP_DetailArtDerBaulNutzung in<br />
Abb. 14 dargestellt.<br />
Abb. 14: Pflege der externen Aufzählungen<br />
6.2 Beschreibung der Erweiterung für die Freie und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Im Kapitel 6.1 wurde für die <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
die Strategien der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells und der Verwendung von<br />
generischen Objekten ausgewählt. Im Folgenden werden nun die Erweiterungen <strong>des</strong><br />
Objektmodells und an welcher Stelle diese benötigt werden erläutert.<br />
Die Erweiterungen zur <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> wurden<br />
in dem Paket BP_Erweiterung_FHH für einen besseren Überblick zusammengefasst.<br />
Zu jeder Erweiterung erfolgte entweder die Angabe <strong>des</strong> eigentlichen Paketes, Klasse<br />
oder Attributs zu dem sie gehören.<br />
Im Folgenden werden nun die Erweiterungen für Objekte aus dem <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> altem<br />
Planrecht beschrieben. Dies umfasst das BPlanG von 1923, die BPVO von 1938 und<br />
das AufbauG von 1949, sowie für die Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“<br />
<strong>nach</strong> BauGB und BauNVO.<br />
58
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 15: Klasse BP_Plan mit dem Attribut planArt_FHH<br />
Der erste Schritt für die Anpassung <strong>des</strong> Objektmodells von <strong>XPlanGML</strong> an die<br />
Erweiterungen für die Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> setzt im Basisschema der Bebauungspläne<br />
an. Hier wird eine Erweiterung für die Planarten der Altpläne benötigt. Daher muss die<br />
Klasse BP_Plan (Abb. 15) um die Objektart planArt_FHH mit den Attributen<br />
FluchtlinienPlan, DurchfuehrungsPlan, TeilbebauungsPlan und BaustufenPlan<br />
erweitert werden. Die Fluchtlinienpläne wurden nicht mit im <strong>DIP</strong> erfasst und sind nicht<br />
Thema der <strong>Konvertierung</strong>. Da diese aber mit zum geltenden Planrecht gehören, soll an<br />
dieser Stelle schon die Möglichkeit für eine zukünftige Digitalisierung und<br />
<strong>Konvertierung</strong> der Fluchtlinienpläne mit berücksichtigt werden.<br />
Zur Erfassung der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO muss die Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />
(Abb. 10) um die Objektarten BP_besondererArtDerBaulichenNutzung_FHH für die<br />
Erfassung der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO und BP_detailArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />
(Abb. 16) zur Erfassung der speziellen Nutzungen innerhalb der Baugebiete erweitert<br />
werden. Weiterhin wurde diese Klasse um das Attribut versionBauNVOText zur Angabe<br />
der jeweils gültigen Rechtsverordnung erweitert.<br />
59
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 16: Erweiterte Attribute von BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />
Für die Erfassung der Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ wird eine<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Paket BPlan - Landwirtschaft Wald- und Grünflächen um die Klassen<br />
BP_LandForstFlaeche_FHH (Abb. 17) benötigt. Einziges Attribut dieser Klasse ist<br />
versionBauNVOText, da diese Nutzungsart im <strong>DIP</strong> keine weiteren Sachdaten beinhaltet.<br />
Die Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ergab, dass diese Nutzungsart keiner bestehenden Klasse <strong>des</strong><br />
Paket BPlan - Landwirtschaft Wald- und Grünflächen direkt zugeordnet werden kann.<br />
Die Erweiterung um BP_LandForstFlaeche_FHH war notwendig, da in den Hamburger<br />
Bebauungsplänen bis 1970 teilweise nicht zwischen diesen beiden Nutzungen<br />
unterschieden wurde.<br />
Abb. 17: Erweiterung BP_LandForstFlaeche_FHH<br />
Als nächstes wird im Paket BPlan - Landwirtschaft Wald- und Grünflächen<br />
Erweiterung für die Klasse BP_Gruenflaeche_FHH benötigt. Anhand dieser Klasse<br />
erfolgt die Abbildung der Außengebiete (Abb. 18) <strong>nach</strong> BPVO in <strong>XPlanGML</strong>. Wichtig<br />
dabei ist, dass man die Außengebiete <strong>nach</strong> BPVO nicht mit Grün-, Frei- und<br />
landwirtschaftlichen Flächen <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO vergleichen darf. Zur<br />
60
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Abbildung der Sachattribute der Außengebiete erhielt die Klasse<br />
BP_Gruenflaeche_FHH die Objektarten zweckbestimmung_FHH für das Attribut<br />
Aussengebiet und DetailZweckbestimmung_FHH für die detaillierte Angabe der<br />
speziellen Nutzung in Außengebieten.<br />
Abb. 18: Erweiterung BP_Gruenflaeche_FHH<br />
Im Folgenden werden nun die Erweiterungen innerhalb <strong>des</strong> Paket BPlan – Sonstiges<br />
beschrieben. Hier gab es die größten Veränderungen auf Grund der Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>.<br />
Aus der Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ging hervor, dass für die Abbildung der Nutzungen „keine“<br />
und „Von jeglicher Bebauung freizuhalten“ eine eigene Klasse gebildet werden muss.<br />
Dies geschieht in der Klasse BP_SonstigeFestsetzungen_FHH (Abb. 19) über die<br />
Objektart Zweckbestimmung_FHH mit den Attributen keine und<br />
VonJeglicherBebauungFreizuhalten, um den Verlust dieser Flächen bei der<br />
<strong>Konvertierung</strong> zu verhindern. Weiteres Attribut dieser Klasse ist das Attribut<br />
versionBauNVOText zur Angabe der Rechtsgrundlage.<br />
Abb. 19: Erweiterung BP_SonstigeFestsetzungen_FHH<br />
Die Klasse BP_BesondereZweckbestimmung_FHH (Abb. 20) begründet sich aus der<br />
Analyse der „Flächen mit besonderer Zweckbestimmung“ in den Altplänen und der<br />
Feature-Class Scheinblöcke (Bestandteil von Alt- und Neuplänen). Inhalt dieser<br />
Nutzungsart sind Nutzungen aus Gemeinbedarf, Ver- und Entsorgung und sonstigen<br />
Nutzungen. Auf Grund dieser inhaltlichen Vermischung wurde<br />
BP_BesondereZweckbestimmung_FHH im Paket BPlan – Sonstiges umgesetzt, da hier<br />
keine eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten Paket möglich war. Weitere Attribute<br />
61
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
der Klasse BP_BesondereZweckbestimmung_FHH sind die Bauweise, das Attribut<br />
BesondereZweckbestimmungFHH sowie versionBauNVOText.<br />
Abschließend kann man zu den Erweiterungen für das <strong>DIP</strong> sagen, dass sich diese auf<br />
ein relativ geringes Maß zusammenfassen lassen, vermieden wird ein all zu großer<br />
Eingriff in das Objektmodell.<br />
Alle Klassen, die für die <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
benötigt werden, müssen um das Attribut versionBauNVOText erweitert werden, damit<br />
die jeweilige Rechtsgrundlage mit angegeben werden kann. Dies ist für Bebauungspläne<br />
aus dem Zeitraum von 1960 bis 1964 sehr wichtig, da hier das BBauG sowie die BPVO,<br />
das BPlanG und das AufbauG als Nutzungsverordnung zum Einsatz kamen. Weiterhin<br />
muss die Rechtsgrundlage der Altpläne in allen Nutzungsarten eindeutig angegeben<br />
werden, da im <strong>DIP</strong> Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO mit in den Altplänen zum<br />
Einsatz kamen, obwohl sie eine andere Rechtsgrundlage besitzen (siehe Kapitel 5.2.2).<br />
62
Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 20: Erweiterung BP_BesondereZweckbestimmung_FHH<br />
63
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
7 Technische Umsetzung im Rahmen der<br />
Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg<br />
Nach der Evaluierung der im <strong>DIP</strong> abgelegten Plandaten, der Auswahl der Strategie zur<br />
Umsetzung der aus der Evaluierung resultierenden Anpassungen <strong>des</strong> Objektmodells und<br />
der Beschreibung der Erweiterungen zur Abbildung der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in<br />
<strong>XPlanGML</strong> folgt nun in diesem Kapitel die technische Umsetzung der <strong>Konvertierung</strong><br />
mit den dazu benötigten Vorbereitungen, die Überführung der konvertierten Daten in<br />
eine geeignete Datenhaltungskomponente sowie der Visualisierung für die Neupläne<br />
<strong>nach</strong> PlanzV und Entwicklung einer optimalen Visualisierung für die Inhalte der<br />
Altpläne. Zum Abschluss <strong>des</strong> Kapitels werden die Möglichkeiten zur Bereitstellung der<br />
Bebauungspläne mittels OGC-konformen Diensten erläutert.<br />
7.1 Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
Abb. 21: Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
Vor der <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> stand erst einmal die<br />
Überlegung zu einem Arbeitsablauf (Workflow) für die <strong>Konvertierung</strong> (Abb. 21). Diese<br />
Überlegungen dienen einem strukturierten Arbeiten in den Phasen der<br />
Datenvorbereitung, während der <strong>Konvertierung</strong> mittels der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox und<br />
zur Überführung der Daten in eine Datenhaltungskomponente. Das <strong>DIP</strong> kann in seiner<br />
bestehenden Form so nicht <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> konvertiert werden, da es in einzelne<br />
Feature-Classes gegliedert ist. Daher müssen im ersten Schritt zur Vorbereitung der<br />
64
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Daten die benötigten Feature-Classes in einzelnen Shape-Dateien exportiert werden. Im<br />
nächsten Schritt müssen diese Shape-Dateien <strong>nach</strong> den einzelnen Nutzungsarten weiter<br />
zerteilt werden, da in der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox jeweils nur ein Shape einer Objektart<br />
zugewiesen werden kann. Weiterhin muss geprüft werden, ob die Datentypen der<br />
Sachattribute <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> mit den Datentypen der Attribute in <strong>XPlanGML</strong> übereinstimmen.<br />
Nach der Vorbereitung der Daten für die <strong>Konvertierung</strong> erfolgt die Erstellung der<br />
Konversionsdatei in der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox. Hier werden die einzelnen Shape-Dateien<br />
den Klassen zugeordnet und die zu konvertierenden Sachattribute zugewiesen. Zum<br />
Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> erfolgt die Überführung der nun in <strong>XPlanGML</strong><br />
vorliegenden Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in die Datenhaltungskomponente. In Kapitel 7.6 wird<br />
dann die Visualisierung der nun in der Datenhaltungskomponente abgelegten Plandaten<br />
für ArcMap erläutert.<br />
7.2 Vorbereitung der Daten zur <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
Wie eingangs in Kapitel 7.1 beschrieben, müssen die im <strong>DIP</strong> abgelegten Daten für die<br />
<strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> vorbereitet werden. Dazu wurden die im Feature-<br />
Dataset „<strong>DIP</strong>“ abgelegten Feature-Classes im ersten Schritt in eigene Shape-Dateien<br />
exportiert, die daraus resultierenden Shape-Dateien wurden dann wiederum in weitere<br />
Shape-Dateien aufgeteilt.<br />
Die Umsetzung dazu erfolgt über die Selektion <strong>nach</strong> den einzelnen Planarten aus den<br />
Feature-Classes „Bauleitplaene“, „Bauleitplaene_geteilt“, „Nutzungsart“,<br />
„Scheinbloecke“ und „Kennzeichnungen“. Anschließend erfolgte der Export der<br />
Selektion in eine neue Shape-Datei der jeweiligen Planart. Die Ablage der daraus<br />
entstandenen Shape-Dateien erfolgte getrennt <strong>nach</strong> den Planarten B, BS, D und TB. Als<br />
Ergebnis der Selektion resultieren die Shape-Dateien „Nutzungsarten_gesamt“ und<br />
„Umringe_*“, für jede Planart jeweils eine Shapedatei, sowie die Shape-Dateien aus der<br />
Feature-Class „Kennzeichnungen“ und „Scheinbloecke“.<br />
Nach dem die Feature-Classes in einzelne Shape-Dateien exportiert wurde müssen in<br />
den Shape-Dateien, die aus der Feature-Class „Nutzungsart“ entstanden sind, die<br />
Spalten „OG“, „GF“ und „GR“ vom Datentyp Double in den Datentyp Integer<br />
konvertiert werden, da diese Attribute in <strong>XPlanGML</strong> den Datentyp Integer besitzen.<br />
Diese Umrechnung erfolgt in ArcMap in der Attributtabelle der <strong>nach</strong> Planarten<br />
65
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
getrennten Nutzungsarten über die Funktion Feldberechnung für die neu angelegten<br />
Spalten „OG_int“, „GF_int“ und „GR_int“.<br />
Nach der Umrechnung der Attributwerte folgte die Aufteilung der Shape-Dateien<br />
„Nutzungsarten_gesamt“ der einzelnen Planarten in weitere Shape-Dateien <strong>nach</strong> den<br />
einzelnen Klassen denen sie in <strong>XPlanGML</strong> zugeordnet werden sollen, z.B. <strong>nach</strong><br />
Gemeinbedarfsflächen, Ver- und Entsorgungsflächen oder in die einzelnen Baugebiete.<br />
Die Shape-Dateien zu den Bebauungsplänen <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO wurden für die<br />
<strong>Konvertierung</strong> in 2 Pakete („A bis L“ und „M bis Z“) aufgeteilt, da diese die größte<br />
Datenmenge beinhalteten. Ziel dieser Trennung war die Optimierung der <strong>Konvertierung</strong><br />
und die Vermeidung von Fehler innerhalb der <strong>Konvertierung</strong>.<br />
7.3 Umsetzung der Erweiterungen für Hamburg<br />
Im Kapitel 6.2 wurden die Erweiterungen für die Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sowie deren<br />
Zuordnung zu den einzelnen Klassen, Objektarten und Attribute beschrieben. In diesem<br />
Kapitel soll nun die technische Umsetzung der Erweiterungen erläutert werden.<br />
Die technische Umsetzung der Erweiterungen erfolgte mittels der Software Rational<br />
Rose direkt im Objektmodell. Rational Rose bietet Werkzeuge zum Erstellen und<br />
Bearbeiten von Klassen, Objektarten und Attribute. Weiterhin ermöglicht Rational Rose<br />
die Verwendung von Scripten z.B. zur Implementierung <strong>des</strong> Objektmodells in die<br />
<strong>XPlanGML</strong>-Toolbox.<br />
Für die Erweiterungen <strong>des</strong> Objektmodells wurde das Paket BP_Erweiterung_FHH<br />
(Abb. 22) erstellt. Hier wurden alle für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> noch benötigten<br />
Klassen, Objektarten und Attribute eingefügt. Mit der Abbildung der erweiterten<br />
Klassen im Paket BP_Erweiterung_FHH soll dem Betrachter ein besserer Überblick<br />
verschafft werden und die Erweiterungen gezielt an einer Stelle gesammelt werden.<br />
66
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 22: Erweitertes Fachschema BPlan<br />
Anhand der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells können nun den Plänen die Planarten „BS“,<br />
„D“ und „TB“ zusätzlich zu der Planart „BPlan“ zugewiesen sowie die Planinhalte der<br />
Altpläne in <strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden. Dies ermöglicht die Analyse <strong>nach</strong> Altplänen<br />
sowie aller Pläne.<br />
Mit der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells von <strong>XPlanGML</strong> wird nun die korrekte<br />
<strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sowie die richtige Zuordnung der jeweiligen<br />
Attribute ermöglicht.<br />
67
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
7.4 <strong>Konvertierung</strong> der Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
Nach der Vorbereitung der Plandaten für die <strong>Konvertierung</strong> (Kapitel 7.2) sowie die<br />
Umsetzung der Erweiterungen in <strong>XPlanGML</strong> (Kapitel 7.3) ist es nun möglich, die<br />
Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> zu konvertieren.<br />
Die <strong>Konvertierung</strong> erfolgte mit der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox Version 5.2. Diese Version der<br />
Toolbox ermöglicht die <strong>Konvertierung</strong> von mehreren Bebauungsplänen<br />
(Stapelverarbeitung), was für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zwingend notwendig war, da<br />
im <strong>DIP</strong> über 2000 Bebauungspläne abgelegt wurden und die Vorbereitung der<br />
Plandaten für die <strong>Konvertierung</strong> sich auf die Gliederung <strong>nach</strong> den einzelnen Planarten<br />
bezieht. Mit der aktuell auf www.xplanung.de verfügbaren <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox<br />
Version 5.0 ist nur die Verarbeitung von einzelnen Bebauungsplänen und nicht die<br />
Verarbeitung von Stapeldateien, die mehrere Bebauungspläne beinhalten, möglich.<br />
Zur <strong>Konvertierung</strong> der einzelnen Planarten und deren Inhalte wurde für jede Planart<br />
eine eigene <strong>Konvertierung</strong>sdatei erstellt. Mit Ausnahme der Bebauungspläne <strong>nach</strong><br />
BauGB und BauNVO, diese wurden auf Grund ihres Datenumfangs in 2 Pakete<br />
aufgeteilt.<br />
Die Erstellung einer eigenen <strong>Konvertierung</strong>sdatei für jede Planart wird dadurch<br />
begründet, dass damit die Zuweisung der verschiedenen Nutzungsarten und<br />
Rechtsgrundlagen in Bezug auf die jeweilige Planart vorgenommen, die<br />
<strong>Konvertierung</strong>szeit so gering wie möglich gehalten sowie <strong>Konvertierung</strong>sfehler<br />
aufgrund zu großer <strong>Konvertierung</strong>sdateien vermieden werden sollte.<br />
68
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 23: <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox<br />
Zu Beginn jeder <strong>Konvertierung</strong> wurden die zu konvertierenden Shape-Dateien <strong>nach</strong> den<br />
einzelnen Planarten in die Toolbox (Abb. 23) eingelesen. Nachdem die Dateien<br />
eingelesen sind, wird eine Konversionsdatei für jede Planart über den Menüpunkt<br />
„Konversion erzeugen“ <strong>des</strong> Menüs „Shapefile Konversion“ (Abb. 24) über die Auswahl<br />
der Planart der Konversionsdatei, hier Bebauungsplan, erzeugt. Anschließend erfolgt die<br />
direkte Bearbeitung der Konversionsdatei.<br />
Da die Erstellung und Bearbeitung der Konversionsdatei für alle Planarten gleich ist<br />
und sich nur minimal unterscheiden, werden die zu treffenden Angaben für alle<br />
Planarten erläutert.<br />
Abb. 24: Erzeugen der Konversionsdatei<br />
69
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Als erstes wurde in der Dialogbox zu der <strong>Konvertierung</strong>sdatei bei den „Attributen <strong>des</strong><br />
Gesamtplans“ (Abb. 25) der Haken in „Pläne aus Shape erzeugen“ zur Bearbeitung der<br />
Stapeldatei und das Koordinaten-Referenzsystem auf „Gauss Krüger 3. Streifen<br />
(ALKIS-Version)“ gesetzt. Im nächsten Schritt erfolgt die Zuweisung der einzelnen<br />
Shape-Dateien zu den GML-Klassen.<br />
Abb. 25: Dialogbox Bebauungsplan<br />
Im Folgenden wird nun die Zuweisung der einzelnen Shape-Dateien zu den GML-<br />
Klassen sowie die Bearbeitung der dazugehörigen Konversion erläutert.<br />
Um die Konversionen für die einzelnen Shape-Dateien zu bearbeiten muss der Punkt<br />
„Konversion Shape-Datei“ aktiviert sein. Über den Button „Weiter“ gelang man dann in<br />
die Dialogbox „Konversion Shape-Datei“ (Abb. 26), in der dann die Auswahl der zu<br />
konvertierenden Attribute und Zuweisung von vorbesetzten GML-Attributen erfolgt.<br />
Die Bearbeitung in der Dialogbox „Konversion Shape-Datei“ muss für jede einzelne<br />
Shape-Datei erfolgen.<br />
70
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 26: Zuordnung der Attribute<br />
Begonnen wurde die Bearbeitung der Shape-Dateien mit der Datei „Umringe_*“ einer<br />
jeden Planart und deren Zuordnung zu BP_Plan. In der Dialogbox „Konversion Shape-<br />
Datei“ wurden dann die einzelnen Attribute <strong>des</strong> Shapes den GML-Attributen (Tab. 4) zu<br />
geordnet.<br />
Tab. 4: Zuordnung der Shape-Attribute für BP_Plan<br />
Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />
Name name Plan-Id; Planname<br />
Nachricht<br />
beschreibung<br />
Planart<br />
planArt bzw. planArt_FHH<br />
Planjahr generDoubleAttribut Planjahr<br />
Plannummer Nummer Plannummer<br />
Bei den vorbesetzten GML-Attributen wurde für BP_Plan die Gemeindekennziffer<br />
(gkz), die Stadt und bei den Altplänen die Planarten wie in Tab. 5 gesetzt.<br />
Tab. 5: Vorbesetzt GML-Attribute (BP_Plan)<br />
GML-Attribut Wert<br />
gkz 02000000<br />
Stadt<br />
Hamburg<br />
planArt 1000<br />
xPlanGML-Version 3.1<br />
Für die im <strong>DIP</strong> enthaltenen Umringe der Textpläne erfolgte die Zuweisung der Attribute<br />
wie in Tab. 6 und Tab. 7 dargestellt, da sich diese in der Attributierung zu den<br />
71
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
restlichen Umringen unterscheiden. Die wesentlichen Unterschiede dabei sind, dass der<br />
Link zu den PDF-Dateien und das Feststellungsdatum mit in den Attributen der Shape-<br />
Datei enthalten sind.<br />
Tab. 6: Zuordnung der Shape-Attribute der Textpläne für BP_Plan<br />
Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />
Name name Plan-Id; Planname<br />
Nachricht<br />
beschreibung<br />
Planart<br />
planArt<br />
Festellung inkrafttretendDatum Datum der Festellung<br />
Plannummer Nummer Plannummer<br />
<strong>DIP</strong>_Hotlink rechtsverbindlich informationssystemURL<br />
Tab. 7: Vorbesetzt GML-Attribute der Textpläne (BP_Plan)<br />
GML-Attribut Wert<br />
gkz 02000000<br />
Stadt<br />
Hamburg<br />
sonstigePlanArt Textplan<br />
xPlanGML-Version 3.1<br />
Bevor die Zuweisung der einzelnen Shape-Dateien zu den entsprechenden <strong>XPlanGML</strong>-<br />
Klassen weiter erläutert wird, muss die Vorgehensweise für die <strong>Konvertierung</strong> der<br />
Shape-Attribute Planname, -art und -jahr erläutert werden, da diese Inhalt aller Shape-<br />
Dateien sind. Mit Ausnahme der Shape-Dateien der Umringe, die BP_Plan (siehe Tab.<br />
4) zugeordnet werden, erfolgt die Zuordnung dieser Shape-Attribute auf die gleiche Art<br />
und Weise zu den GML-Attributen. Für die <strong>Konvertierung</strong> dieser Attribute gibt es drei<br />
Möglichkeiten:<br />
1. Erweiterung der betroffenen Klassen <strong>des</strong> Objektmodells um die Attribute<br />
Planname, -art und -jahr.<br />
Vorteil: Als Ergebnis erhält man ein einfaches Datenschema, das z.B. mittels<br />
ArcIMS umgesetzt werden kann.<br />
Nachteil: Nicht jeder Nutzer benötigt die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells um<br />
diese Informationen, vor allem bei der <strong>Konvertierung</strong> einzelner Bebauungspläne.<br />
Weiterhin wird mit diesen Eingriff in das Objektmodell dieses noch weiter<br />
vergrößert.<br />
2. Einfügen der Informationen über generische Attribute (GenerStringAttribute<br />
bzw. GenerDoubleAttribute) als XLink. Hier muss zwingend zwischen der<br />
Anwendung der Daten z.B. in ArcMap und Online-Anwendungen unterschieden<br />
werden.<br />
Vorteil: Nutzung der Daten über XLinks mittels konfigurierbaren WMS/WFS.<br />
Nachteil: ArcIMS und ArcMap können keine XLinks verarbeiten.<br />
72
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Für die Nutzung der Attribute in ArcMap (Abb. 27) darf nur die reine GML-ID<br />
der zu verlinkenden Objekte abgebildet werden. Dies erfordert eine Bearbeitung<br />
der XLinks beim Import der <strong>XPlanGML</strong>-Daten in die Datenbank.<br />
3. Datenbankschema mit Referenz auf BP_Plan mit der über GetFeatureInfo<br />
oder einer Join-Abfrage die Informationen abgerufen werden können.<br />
Vorteil: Nutzung der Daten mittels konfigurierbaren WMS/WFS.<br />
Nachteil: Die Umsetzung in ArcMap und ArcIMS ist nicht möglich, da keine<br />
Möglichkeit für eine direkte Join-Abfrage mit BP_Plan besteht.<br />
Für die <strong>Konvertierung</strong> von Planname, -art und -jahr wurde die 2. Möglichkeit zur<br />
<strong>Konvertierung</strong> dieser Shape-Attribute <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> gewählt. Diese Vorgehensweise<br />
schließt die 3. Möglichkeit <strong>des</strong> Datenbankschemas mit Referenz auf BP_Plan nicht aus.<br />
Die 1. Möglichkeit wurde auf Grund <strong>des</strong> Eingriffs in das Objektmodell nicht umgesetzt.<br />
Abb. 27: Nutzung der generischen Attribute in ArcMap<br />
Nachdem nun für die Attribute Planname, -art und -jahr die Vorgehensweise für die<br />
<strong>Konvertierung</strong> innerhalb der einzelnen Klassen erläutert wurde, folgt nun die<br />
Beschreibung der <strong>Konvertierung</strong> der einzelnen Shape-Dateien.<br />
Die Beschreibung der <strong>Konvertierung</strong> wird mit den Baugebieten<br />
(BP_BaugebietsTeilFlaeche) begonnen, da zu dieser Klasse die meisten Shape-Dateien<br />
zugeordnet werden und die Vorgehensweise beispielhaft für die <strong>Konvertierung</strong> der<br />
restlichen Klassen ist.<br />
Die Shape-Dateien mit Baugebieten werden zu der Klasse BP_BaugebietTeilFlaeche<br />
zugewiesen. Die Vorgehensweise erfolgt <strong>nach</strong> demselben Schema wie die<br />
<strong>Konvertierung</strong> der Umringe. Bei Baugebiete <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO werden die<br />
73
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Shape-Attribute „NA“ und „NS“ den GML-Attributen<br />
besondereArtDerBaulichenNutzung bzw. detailierteArtDerBaulichenNutzung<br />
zugewiesen. Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO werden äquvalent dazu den GML-Attributen<br />
besondereArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />
bzw.<br />
detailierteArtDerBaulichenNutzung_FHH zugeordnet und das Attribut<br />
versionBauNVOText wird mit „BPVO 1938“ gesetzt. Die Zuweisung der restlichen<br />
Attribute erfolgt in Tab. 8, da hier keine Unterschiede zwischen Alt- und Neupläne<br />
bestehen.<br />
Tab. 8: Zuweisung der Attribute für BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />
Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />
Bauweise<br />
bauweise<br />
GF_int<br />
GF<br />
GR_int<br />
GR<br />
NA besondereArtDerBaulichenNutzung bzw.<br />
besondereArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />
Name name Plan-ID; Planname<br />
Nachricht refTextInhalt Attributname: text<br />
NS detailierteArtDerBaulichenNutzung bzw.<br />
detailierteArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />
Planart generStringAttribut Planart<br />
Planjahr generDoubleAttribut Planjahr<br />
OG_int<br />
Z<br />
Plan_BMZ<br />
BMZ<br />
Plan_GFZ<br />
GFZ<br />
Plan_GRZ<br />
GRZ<br />
Die Zuweisung der Attribute in den Konversionen der Shape-Dateien von<br />
Gemeinbedarf, Versorgungseinrichtungen, Straßenverkehrsflächen und Flächen für den<br />
besonderen Nutzungszweck erfolgen <strong>nach</strong> dem selben Schema wie für die Baugebiet,<br />
außer dass diese sich in der Zuordnung der Zweckbestimmungen unterscheiden. Bei der<br />
Zuweisung von Gemeinbedarf zu BP_GemeinbedarfsFlaeche wird das Attribut „NS“<br />
zum einem dem GML-Attribut für die besondere Zweckbestimmung und zum anderen<br />
der detaillierten Zweckbestimmung zugewiesen, da hier die Erweiterung der<br />
Listeneinträge zur vollständigen Abb. der Inhalte der Gemeinbedarfsflächen notwendig<br />
ist. Im Allgemeinen kommt das GML-Attribut DetailZweckbestimmung immer dann<br />
zum Einsatz, wenn die Listeneinträge für die Zweckbestimmung wie auch besondere<br />
Zweckbestimmung einer Klasse nicht ausreichen zur Abbildung der zu konvertierenden<br />
Daten.<br />
Im Attribut versionBauNVOText wird die jeweilige Rechtsgrundlage der ihm zugrunde<br />
liegenden Daten eingetragen. Mit Ausnahme der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO, hier erfolgt<br />
immer der Eintrag „BPVO 1938“, Flächen mit besonderer Zweckbestimmung erhalten<br />
74
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
den Eintrag „BPVO 1938“ und „Von Jeglicher Bebauung Freizuhalten“ den Eintrag<br />
„BPlanG 1923“. Dementsprechend erfolgt für Planinhalte der Durchführungspläne der<br />
Eintrag von „AufbauG 1949“, für Baustufenpläne der Eintrag „BPVO 1938“, für<br />
Teilbebauungspläne der Eintrag „BPlanG 1923“ und für Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB<br />
und BauNVO der Eintrag „BauGB und BauNVO“. Dies ist nicht der Fall bei<br />
Nutzungen, die direkt einer Rechtsverordnung zugeordnet sind als Beispiel hierfür<br />
stehen die Außengebiete <strong>nach</strong> der BPVO von 1938.<br />
Eine besondere Stellung innerhalb der <strong>Konvertierung</strong> haben die Shape-Dateien aus der<br />
Feature-Class „Bauleitplaene_geteilt“. Inhalt dieser Shape-Datei sind die Hotlinks zu<br />
den Bebauungsplänen im PDF-Format im Internet. Um diese Informationen mit <strong>nach</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong> zu konvertieren, wurden die Shape-Dateien dieser Feature-Class wiederum<br />
<strong>nach</strong> den Planarten aufgeteilt und bei der <strong>Konvertierung</strong> der Klasse<br />
BP_GenerischesObjekt zugeordnet. In Tab. 8 wird die Zuordnung der einzelnen Shape-<br />
Attribute zu den jeweiligen <strong>XPlanGML</strong>-Attributen dargestellt.<br />
Tab. 8: Zuordnung der Attribute zu BP_GenerischesObjekt<br />
Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />
<strong>DIP</strong>_Hotlink Rechtsverbindlich informationssystemURL<br />
Festellung GenerDatumAttribut inkrafttretensDatum<br />
Name-ID name Plan-ID; Planname<br />
Nachricht<br />
text<br />
Planart generStringAttribut Planart<br />
Nach dem alle Shape-Dateien und -Attribute einer Planart in der Konversionsdatei den<br />
<strong>XPlanGML</strong>-Klassen zugeordnet wurden wird die <strong>Konvertierung</strong> über den Button<br />
„Konv“ (Abb. 23) der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox gestartet. Nach erfolgreichem Abschluss<br />
der <strong>Konvertierung</strong> erfolgt über den Button „Schreiben“ im Menü „<strong>XPlanGML</strong><br />
erzeugen“ der Export der konvertierten Plandaten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>. Zur Kontrolle der<br />
<strong>Konvertierung</strong> kann über den Button „Anzeige“ (Abb. 23) für einen einzelnen Plan der<br />
<strong>Konvertierung</strong> bzw. für alle Pläne eine SVG-Graphik erzeugt werden die mit Hilfe <strong>des</strong><br />
Internet Explorers von Microsoft als „Interaktiver Bebauungsplan“ (Abb. 28) angezeigt<br />
werden.<br />
75
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 28: Anzeige <strong>des</strong> BS Innenstadt im Interaktiven Bebauungsplan<br />
7.5 Datenhaltungskomponente<br />
Nach dem Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />
müssen die nun konvertierten Daten noch in einer geeigneten<br />
Datenhaltungskomponente abgelegt werden. Das Ziel hier ist die <strong>Konvertierung</strong> der<br />
<strong>XPlanGML</strong>-Daten in ein Format, das in die ArcSDE überführt werden kann bzw. ein<br />
direkter Import in die ArcSDE. Der Weg bis zum Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> ist auf<br />
Grund <strong>des</strong> Status als Standard durch XPlanung vorgegeben. Der nun folgende Schritt<br />
zum Import der <strong>XPlanGML</strong>-Daten in eine Datenbank wird von keinem Standard<br />
vorgegeben bzw. geregelt.<br />
Für den Import der Daten wurden der XPlaner für <strong>XPlanGML</strong> 3.0 von IP Syscon und<br />
das <strong>XPlanGML</strong>-Plugin für die FME Workbench von Conterra getestet.<br />
Der XPlaner von IP Syscon ist eine Toolbar für ArcMap 9.3, mit der <strong>XPlanGML</strong><br />
importiert und exportiert, Bebauungspläne erstellt, bearbeitet sowie visualisiert werden<br />
können. Da der XPlaner noch im Entwicklungsstadium ist, war es nur möglich mittels<br />
<strong>des</strong> NAS-Managers <strong>des</strong> XPlaners eine Datenbank mit dem Schema von <strong>XPlanGML</strong> zu<br />
76
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
erstellen. Der Import der <strong>XPlanGML</strong>-Daten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> mit dem erweiterten Objektmodell<br />
war nicht möglich.<br />
Daraufhin wurde als nächstes das <strong>XPlanGML</strong>-Plugin der Firma Conterra für die Feature<br />
Manipulation Engine (FME) getestet. Mittels diesem Plugin sollen <strong>XPlanGML</strong>-Daten in<br />
das FME Feature Format importiert werden und anschließend in der FME Workbench<br />
bearbeitet und z.B. in eine Personal Geodatabase oder ArcSDE überführt werden.<br />
Für die Überführung der <strong>XPlanGML</strong>-Daten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in eine Datenbank wurde die FME<br />
genutzt, da diese die Bearbeitung <strong>des</strong> Importschemas für die <strong>XPlanGML</strong>-Daten<br />
ermöglichte. Wesentlich war die Bearbeitung für die Inhalte der generischen Attribute<br />
sowie alle Attribute, die XLinks beinhalteten, da es hier häufig 1:n-Beziehungen gibt.<br />
Problematisch werden 1:n-Beziehungen, wenn die Daten in ArcMap z.B. dargestellt<br />
oder analysiert werden sollen, da ArcMap 1:n-Beziehungen nicht verarbeiten kann. Zur<br />
Lösung dieser Problematik wurden die Attribute mit 1:n-Beziehungen über den<br />
Transformer „ListExploder“ (Abb. 29) in der FME in eine Zuordnungstabelle mit der<br />
dazugehörigen GML-ID <strong>des</strong> jeweiligen Objektes ausgelesen. Diese Umsetzung erfolgt<br />
für die Attribute hatGenerAttribut der einzelnen Klassen sowie dem Attribut fachobjekt<br />
von BP_Bereich.<br />
Um die so erhaltenen Tabellen mit der GML-ID <strong>des</strong> Objektes und der GML-ID <strong>des</strong><br />
generischen Attributes z.B. in ArcMap mit einander zu verknüpfen, musste vor<br />
Erstellung der Zuordnungstabelle das erste Zeichen „#“ aus der GML-ID <strong>des</strong><br />
generischen Attributs entfernt werden. Dies wurde mit dem Transformer<br />
AttributeTrimmer (Abb. 29), der das erste Zeichen auf der linken Seite <strong>des</strong> Strings<br />
entfernt, umgesetzt. Der AttributeTrimmer kam an allen Stellen zum Einsatz, wo<br />
XLinks und generische Attribute mit in die jeweilige Feature-Class in der Datenbank<br />
importiert werden sollten.<br />
Für jede Klasse von <strong>XPlanGML</strong>, die bei der <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zum<br />
Einsatz kam, wurde eine Feature-Class und Zuordnungstabelle im Importschema (Abb.<br />
29), mit den dazu benötigten Transformern, erstellt.<br />
Nach der Bearbeitung <strong>des</strong> Importschemas für die <strong>XPlanGML</strong>-Daten erfolgt der Import<br />
der Daten in die Personal Geodatabase „<strong>DIP</strong>“.<br />
Für den Import der Daten wurde zu Testzwecken eine Personal Geodatabase verwendet.<br />
Die FME ermöglicht u.a. auch den direkten Import in ArcSDE von ESRI als<br />
Datenhaltungkomponente.<br />
77
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 29: Importschema für ein <strong>XPlanGML</strong>-Feature<br />
Die ArcSDE ist eine Geodatenbank-Middleware (Hard- und Software zum Austausch<br />
von Daten zwischen verschiedenen Anwendungen), die enorme Mengen an Geodaten in<br />
objektrelationalen Datenbanken speichert und verwalten kann (KORDUAN & ZEHNER,<br />
2008). Mittels der ArcSDE werden in allen Datenbanken identische Strukturen<br />
abgebildet. Dies ermöglicht den problemlosen Austausch und die Synchronisierung der<br />
Daten zwischen den Datenbanken. Weiterhin wird mit der ArcSDE ein integriertes<br />
Transaktionsmodel für den Einsatz als Mehrbenutzer GIS zur Verfügung gestellt.<br />
Die ArcSDE ist darauf ausgelegt, unterschiedlichste Arten an Geodaten zu verwalten<br />
und zu speichern. Dazu gehören u.a. Vektor-, Raster-, 3D-Daten und Beschriftungen.<br />
Ziel der <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist die Ablage der konvertierten Daten<br />
in ArcSDE auf Basis <strong>des</strong> Datenbankmanagementsystemes von Oracle, das im<br />
Lan<strong>des</strong>betrieb für Vermessung und Geoinformation der FHH zum Einsatz kommt. Auf<br />
Basis der ArcSDE sollen die Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> mit neu festgestellten Bebauungspläne<br />
aktualisiert werden sowie Grundlage für unterschiedlichste Online-Anwendung sein.<br />
78
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
7.6 Visualisierung<br />
Die Visualisierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO ist über die PlanzV<br />
vorgegeben und lässt hier keinen gestalterischen Spielraum zu. Die PlanzV beinhaltet<br />
dazu Verordnungen zur Ausarbeitung von Bauleitplänen und regelt die formale und<br />
kartographische Darstellung der Planinhalte (BOLLMANN & KOCH, 2001). Für die<br />
Planinhalte der Altpläne gibt es keine bestehenden Gestaltungsregeln. Da aber die<br />
Inhalte der Altpläne im <strong>DIP</strong> für die behördeninterne Nutzung in einem ArcMap-Projekt<br />
visualisiert wurden, wird die dort verwendete Darstellung der Planinhalte für die weitere<br />
Nutzung der Daten übernommen, da diese Darstellung den Datennutzer vertraut ist.<br />
Die im Folgenden beschriebene Darstellung der Planinhalte bezieht sich auf die<br />
Umsetzung der Visualisierung in ArcMap.<br />
Die Darstellung der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> bezieht sich zum größten Teil auf flächenhafte<br />
Darstellungen mit Ausnahme der Feature-Class „Scheinbloecke“, dies ist in den <strong>nach</strong><br />
<strong>XPlanGML</strong> konvertierten Plandaten auch der Fall. An den Geometrien der Objekte hat<br />
sich durch die <strong>Konvertierung</strong> nichts verändert. Für die Darstellung der einzelnen<br />
Objekte in ArcMap wurden einzelne Flächenfüllungen im Style Manager (Abb. 30) zur<br />
Visualisierung der Planinhalte von Alt- und Neupläne als Bildschirmgraphik erstellt.<br />
Durch das Anlegen einer neuen Style-Datei (<strong>DIP</strong>.style) im Style Manger wird nun das<br />
Erstellen von Flächenfüllungen ermöglicht, dies ermöglicht die unabhängige Nutzung<br />
der Flächenfüllungen für die einzelnen Layern.<br />
79
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Abb. 30: Style Manager von ArcMap<br />
Wie eingangs zu diesem Kapitel erläutert, regelt die PlanzV die formale und<br />
kartographische Darstellung der Planinhalte von Bebauungsplänen. Daher wurden die<br />
Flächenfüllungen zur Darstellung der einzelnen <strong>XPlanGML</strong>-Klassen für die Darstellung<br />
am Monitor mittels RGB-Werten umgesetzt.<br />
In Tab. 9 werden nun die einzelnen Flächenfüllungen zur Darstellung der Planinhalte<br />
<strong>nach</strong> BauGB und BauNVO dargestellt. Die Konturstärke der Flächenfüllungen beträgt<br />
0,1 Punkt. Ausnahmen bestehen in den Fällen, bei denen nur die Konturfarbe angegeben<br />
wurde. Hier weicht die Konturstärke von der standardmäßig gesetzten Konturstärke ab.<br />
80
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Tab. 9: Flächenfüllungen für Planinhalte <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />
Farbe Farbzeichen R G B<br />
Bahnverkehr 255 183 231<br />
Wohnbaufläche 255 138 111<br />
Gemischte Baufläche 168 112 0<br />
Gewerbliche Baufläche 192 192 192<br />
Sonderbaufläche 228 92 0<br />
Besonderer Nutzungszweck - - -<br />
Hafengebiet 84 119 169<br />
Hochwasserschutzgebiet (Konturfarbe) 0 92 230<br />
Freizuhaltende Fläche 0 0 0<br />
SchutzPflegeEntwicklung (Konturfarbe) 84 189 169<br />
Gemeinbedarfsfläche 255 0 112<br />
Gewässerfläche 117 199 255<br />
Grünfläche 0 228 8<br />
Landwirtschaft 209 222 133<br />
Luftverkehr (Konturfarbe) 168 0 116<br />
Straßenverkehrsfläche 255 220 69<br />
VerEntsorgung 255 236 153<br />
Wald 51 153 102<br />
Geltungsbereich (Konturfarbe) 128 132 122<br />
Textplan (Konturfarbe) 0 0 0<br />
Nach den Flächenfüllungen für die Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO wurden<br />
die Flächenfüllungen mit derselben Konturstärke für die Altpläne erstellt. Zur<br />
Umsetzung dieser wurden die Farbwerte (Tab. 10) für die einzelnen Flächenfüllungen<br />
aus der Darstellung im <strong>DIP</strong> übernommen. Baugebiete mit besonderen Regelungen <strong>nach</strong><br />
BPVO werden mit der Flächenfüllung <strong>des</strong> jeweiligen Baugebiets und einer weißen<br />
Schraffur dargestellt.<br />
Tab. 10: Farbwerte für die Flächenfüllungen der Altpläne<br />
Farbe Farbwert R G B<br />
Geschäftsgebiet BPVO 175 150 150<br />
Industriegebiet BPVO 125 125 125<br />
Mischgebiet BPVO 175 150 50<br />
Wohngebiet BPVO 255 128 128<br />
Besondere Zwecke 254 218 226<br />
Aussengebiet BPVO 175 200 125<br />
Keine_BPVO - - -<br />
VonJeglicherBebauung 139 84 39<br />
Nachdem die einzelnen Flächenfüllungen zur Darstellung der Planinhalte in ArcMap<br />
erstellt wurden, erfolgte die Zuweisung der einzelnen Darstellungen in einem ArcMap-<br />
Projekt (Abb. 31) entweder zu einer gesamten Feature-Class, als Beispiel hierfür ist<br />
BP_BahnVerkehr zu nennen, da hier nicht zwischen einzelnen Zweckbestimmungen<br />
unterschieden wird, oder zu den Attributwerten einer einzelnen Feature-Class, Beispiel<br />
hierfür sind die unterschiedlichen Baugebiete in BP_BaugebietsTeilFlaeche, die <strong>nach</strong><br />
der besonderen Art der baulichen Nutzung dargestellt werden.<br />
81
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Der Feature-Class BP_BesonderenZweckbestimmung_FHH_point wurden die<br />
Punktsignaturen, die im ursprünglichen <strong>DIP</strong> zum Einsatz kamen, den einzelnen Werten<br />
der besonderen Zweckbestimmung zugeordnet.<br />
Abb. 31: Visualisierung der konvertierten Daten in ArcMap<br />
7.7 Verfügbarkeit der Bebauungspläne mittels OGC-konformer<br />
Dienste<br />
Zur Einleitung <strong>des</strong> Kapitels wird kurz erläutert, für was das Open Geospatial<br />
Consortium (OGC) steht. Das OGC ist eine Vereinigung, die aus Vertretern der<br />
Wirtschaft und Wissenschaft besteht, mit dem Ziel der Entwicklung von<br />
allgemeingültigen Standards und Schnittstellenspezifikationen für den interoperablen<br />
Austausch von Geodaten sowie Geodiensten. Zur Umsetzung der Ziele sind die<br />
Schnittstellen- und Modellspezifikationen im Internet frei zugänglich. Hat eine<br />
Software die Schnittstellenspezifikation <strong>des</strong> OGC implementiert, ist sie OGC-konform.<br />
Die interne Umsetzung der Dienste wird dazu nicht vorgeschrieben (KORDUAN &<br />
ZEHNER, 2008).<br />
82
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Für die Umsetzung der Bereitstellung von Bebauungsplänen mittels OGC-konformen<br />
Diensten gibt es mehrere Möglichkeiten. Im Folgenden wird die Umsetzung mittels<br />
ArcIMS der Firma ESRI, Web Map Service (WMS) und Web Feature Service (WFS)<br />
erläutert. Ziel dieser Dienste (Services) ist die Lieferung von Geodaten sowie die<br />
Bereitstellung von Werkzeugen zur Bearbeitung dieser Daten. Basis der Dienste ist das<br />
Client/Server-Prinzip, in dem über dezentrale Clients (Nutzerrechner) der Zugriff über<br />
das Internet auf einen Geodatenserver (Abb. 32), der über räumliche Präsentations- und<br />
Analysemöglichkeiten verfügt, erfolgt.<br />
Abb. 32: Schematischer Aufbau eines WMS<br />
Der ArcIMS ist ein Internet Map Service (KORDUAN & ZEHNER, 2008) zur<br />
Bereitstellung von Geo- wie auch Metadatendienst. Die Ablage der Daten erfolgt dazu<br />
in einem ESRI-spezifischen XML-Format. Mittels den Serverdienste von ArcIMS<br />
werden Daten und Funktionen, <strong>des</strong> auf dem Server installierten GIS, bereitgestellt.<br />
Weiterhin besitzt ArcIMS die Funktionalität <strong>des</strong> ImageServerArcMap. Anhand dieser<br />
Funktion können die Projektdatei aus ArcMap als Grundlage für die Webgraphiken<br />
verwendet werden. Dazu wird für die Darstellung der erweiterten Funktionen zur<br />
Erzeugung der Karte die ArcGIS-Bibliothek verwendet.<br />
Wie in Kapitel 7.6 beschrieben, wurden die in eine Datenbank importierten Plandaten in<br />
einem ArcMap-Projekt visualisiert und können auf diesem Weg über den ArcIMS in<br />
Online-Anwendungen genutzt werden.<br />
Ein WMS ermöglicht die Auslieferung digitaler, georeferenzierter Karten über Server<br />
als Rasterkarten in gängigen Bildformaten. Basis eines WMS ist die Web Map Service<br />
Interface Implementation Specification (WMS Spezifikation) <strong>des</strong> OGC in der<br />
Schnittstellen zur Standardisierung von WebGIS-Anwendungen definiert werden und<br />
die Beschreibung der wichtigsten Funktionen (der Dienste) erfolgt. Die wichtigsten<br />
Schnittstellen eines WMS sind:<br />
- GetCapability zur Auskunft über die Eigenschaften und Fähigkeiten eines<br />
WMS. Die Abfrage der GetCapability liefert Informationen zu den<br />
unterstützen Schnittstellen sowie den Kartenebenen <strong>des</strong> Kartendienstes.<br />
83
Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
- Über die Schnittstelle GetMap kann der Client eine Karte als Rastergraphik<br />
vom Server anfordern.<br />
- Die Schnittstelle GetFeatureInfo ermöglicht eine einfache Abfrage bezüglich<br />
<strong>des</strong> Karteninhalts.<br />
Zur Visualisierung der Daten dient die Styled Layer Descriptor Implementation<br />
Specification (SLD), anhand der die graphische Anpassung der Kartenelemente an die<br />
Bedürfnisse <strong>des</strong> Nutzers möglich ist.<br />
Die Web Feature Service Interface Implementation Specification (WFS Spezifikation)<br />
<strong>des</strong> OGC beschreibt Schnittstellen zur Bereitstellung und Manipulation von Features<br />
(Geoobjekten) unter Verwendung von HTTP und XML. Die Beschreibung und<br />
Übermittlung der Features erfolgt innerhalb der Schnittstelle über GML. Hier wurden<br />
zahlreiche Konzepte, die im WMS zum Einsatz kommen, mit übernommen. In der WFS<br />
Spezifikation werden folgende wesentliche Schnittstellen definiert:<br />
- GetCapability: Ein WFS muss Auskunft geben über die verfügbaren Feature<br />
Types sowie den unterstützten Schnittstellen. Diese und andere Fähigkeiten<br />
werden auf die Anfrage <strong>des</strong> Clients in einer XML-Datei zurückgeliefert.<br />
- Describe Feature Type: Die Schnittstelle ermöglicht die Anforderung von<br />
Informationen über die einzelnen Feature Types.<br />
- GetFeature: Die Schnittstelle ermöglicht die Bereitstellung von GML-<br />
Feature Types auf die Anfrage <strong>des</strong> Clients hin.<br />
Basierend auf diesen Schnittstellen werden drei WFS klassifiziert. Dazu zählt der<br />
„Basic WFS“ der diese drei Schnittstellen implementiert hat und nur einen lesenden<br />
Zugriff auf die Daten gewährt. Darauf folgt der „XLink WFS“, der zwar auch nur einen<br />
lesenden Zugriff ermöglicht, aber über die GetGMLObject-Schnittstellen den Zugriff<br />
auf lokale oder entfernte GML-Dokumente ermöglicht. Als letzter in dieser Reihe steht<br />
der „Transaction WFS“, der neben alle Funktionalitäten <strong>des</strong> „Basic WFS“ noch<br />
Operationen für Transaktionen von Geodaten bietet und ebenfalls die Schnittstelle<br />
GetGMLObject implementiert hat.<br />
84
Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />
Hamburg<br />
8 Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für<br />
die Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Die Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung in die Bauleitplanung der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg hat nicht nur auf die IT-Systeme Auswirkungen, sondern auch auf<br />
die Planerstellung. Auch wenn mit <strong>XPlanGML</strong> ein standardisiertes Austauschformat<br />
und ein semantisches Objektmodell zur Verfügung gestellt wird, müssen schon in der<br />
Phase der Planerstellung wichtige Aspekte beachtet werden.<br />
Weiterhin soll die Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung den Austausch der<br />
Planungsdaten effizienter gestalten, den Informationsverlust reduzieren, die in Kapitel<br />
5.1.4 beschriebenen Probleme vermeiden sowie die Plandaten einen höheren Nutzen<br />
zuführen z.B. über die Einbindung in Online-Anwendungen. In den folgenden Kapiteln<br />
werden die Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung in der Bauleitplanung der<br />
FHH erläutert.<br />
8.1 Richtlinien für Planersteller<br />
Wie eingangs zu diesem Kapitel erläutert hat die Einführung <strong>des</strong> Standards wesentliche<br />
Auswirkungen auf den Prozess der Planerstellung und betrifft damit die Planersteller in<br />
den einzelnen Behörden wie auch in den Planungsbüros. Mit Einführung <strong>des</strong> Standards<br />
soll das Bild <strong>des</strong> „Plans malen“ aus dem Planungsprozess beseitigt werden, da es sich<br />
bei den Bebauungsplänen um Geodaten handelt.<br />
Ein wichtiger Punkt bei der <strong>XPlanGML</strong>-konformen Planerstellung ist die<br />
Berücksichtigung <strong>des</strong> Flächenschlusses bei Objekten mit flächenhafter Geometrie. Sind<br />
die Flächen nicht geschlossen, stellen sie eine Linie dar und die Erzeugung von Flächen<br />
ist nicht möglich. Weiterhin ist bei der Planerstellung darauf zu achten, dass die<br />
flächenhaften Objekte sich nicht überlappen. Neben dem Flächenschluss ist die<br />
gleichzeitige Erfassung der Sachdaten zu den Objekten ein weiterer wichtiger Punkt.<br />
Die Festsetzungen zu den Baugebiet, die früher in den Plan gezeichnet wurden, müssen<br />
85
Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />
Hamburg<br />
bei der <strong>XPlanGML</strong> konformen Erstellung von Bebauungsplänen <strong>nach</strong> erstellen <strong>des</strong><br />
Objekt direkt bei den Sachdaten zu dem Objekt erfasst werden.<br />
8.2 Kommunikation (Vergabe/Ingenieurbüro)<br />
In vielen Fällen wird die Erstellung von Bebauungsplänen an externe Planungsbüros<br />
vergeben. Hier muss die <strong>XPlanGML</strong> konforme Erstellung der Bebauungspläne deutlich<br />
kommuniziert werden. In Kapitel 8.1 wurde erläutert, was die wichtigsten Punkte in der<br />
Phase der Planerstellung für einen <strong>XPlanGML</strong> konformen Bebauungsplan sind, diese<br />
Punkte müssen bei der Vergabe eines Bebauungsplans deutlich kommuniziert werden.<br />
Ist der Plan fertig gestellt, soll nur noch die <strong>XPlanGML</strong>-Datei und ein Ausdruck zur<br />
Kontrolle <strong>des</strong> Bebauungsplans abgegeben werden. Durch die Abgabe <strong>des</strong><br />
Bebauungsplans im <strong>XPlanGML</strong>-Format sollen die in Kapitel 5.1.4 erläuterten Probleme<br />
bei der Abgabe von Bebauungsplänen vermieden werden.<br />
8.3 Bereitstellung <strong>des</strong> <strong>XPlanGML</strong> Erweiterungen im Rahmen<br />
der Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt<br />
Hamburg<br />
Nach dem Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> zur Abbildung der Objekte aus den Altplänen<br />
erweitert wurden stellt sich nun die Frage, wie und auf welchem Weg man das<br />
erweiterte Objektmodell verfügbar machen will.<br />
Für Nutzer innerhalb der FHH besteht die Möglichkeit, das erweiterte Objektmodell<br />
über die GDI-HH zur Verfügung zu stellen. Da die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells auf<br />
Hamburger Recht vor 1960 basiert, wird eine Verbreitung dieser Erweiterung über die<br />
GDI-DE nicht als sinnvoll erachtet, weil diese Erweiterung explizit auf das Hamburger<br />
Recht zugeschnitten sind.<br />
Zu der Bereitstellung der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells gehört auch die Frage, ob eine<br />
Implementierung <strong>des</strong> erweiterten Objektmodells in die CAD-Software WS LandCAD<br />
der einzelnen Planungsämter möglich und notwendig ist. Festsetzungen <strong>nach</strong> altem<br />
Planrecht werden nicht mehr getroffen, von diesem Standpunkt aus ist die<br />
Implementierung <strong>des</strong> erweiterten Objektmodells nicht notwendig. Soll aber eine direkte<br />
Bearbeitung oder Darstellung der <strong>XPlanGML</strong>-Daten in WS LandCAD erfolgen, wird<br />
86
Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />
Hamburg<br />
hier auch das erweiterte Objektmodell benötigt. Daher muss geklärt werden, wie das<br />
erweiterte Objektmodell in WS LandCAD implementiert werden kann.<br />
8.4 Pflege der Erweiterungen für die FHH<br />
Zum Abschluss wird nun die Frage betrachtet, ob eine Pflege der Erweiterungen für die<br />
Altpläne der FHH notwendig ist. Im Fall der über die Erweiterung erfassten Altpläne ist<br />
dies nicht der Fall, da an den Planinhalten und deren Objekte keine Veränderungen<br />
mehr eintreten. Aber wie in Kapitel 6.2 schon erläutert, wurden bei den Planarten für<br />
FHH die Fluchtlinienpläne <strong>nach</strong> preußischem Recht mit berücksichtigt, da auch diese<br />
noch immer mit zum geltenden Planrecht gehören. Für den Fall, dass diese Pläne digital<br />
erfasst und <strong>XPlanGML</strong> konform in der ArcSDE abgelegt werden soll, ist eine<br />
neuerliche Erweiterung zur vollständigen Erfassung der darin enthalten Festsetzungen<br />
zwingend notwendig.<br />
Ein weiterer Punkt bei der Pflege der Erweiterungen sind die Planwerke <strong>des</strong> besonderen<br />
Städtebaurechts, die in Zukunft <strong>XPlanGML</strong> konform erfasst werden sollen. Zu diesen<br />
Planwerken zählen Maßnahmen der Sozialen Stadt <strong>nach</strong> § 171 e BauGB, das Stadtbild,<br />
erkannte Milieugebiete mit Stadtbildbedeutung sowie die Gestaltung <strong>nach</strong> § 12<br />
Hamburger Bauordnung (HBauO). Um diese Planwerke <strong>XPlanGML</strong> konform zu<br />
erfassen, ist wiederum eine Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells notwendig.<br />
Damit kann abschließend gesagt werden, dass für die bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />
erfassten Altpläne keine Pflege der Erweiterungen notwendig ist. Sollen aber weitere<br />
Planwerke <strong>XPlanGML</strong> konform erfasst und in der ArcSDE zur Ablage kommen, muss<br />
das Objektmodell auf die Inhalte der jeweiligen Planarten angepasst werden.<br />
87
Zusammenfassung<br />
9 Zusammenfassung<br />
Nach der eingehenden Analyse (Kapitel 5.2) der im <strong>DIP</strong> abgelegten Plandaten war die<br />
Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells zwingend notwendig, da die Planinhalte aus den<br />
Altplänen nicht auf die Klassen von <strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden konnten. Die<br />
Analyse zeigte aber auch, dass für die Abb. der Altpläne in <strong>XPlanGML</strong> nur eine geringe<br />
Anzahl an neuen Klassen benötigt wurde bzw. in bestehenden Klassen die Möglichkeit<br />
der Angabe für die jeweilige Rechtsgrundlage geschaffen werden musste.<br />
Anhand der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells mit der Software Rational Rose war es kein<br />
Problem, das für die Plandaten erweiterte Objektmodell in die <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox zu<br />
implementieren. Damit war die Basis für die <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten geschaffen.<br />
Vor der <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong> abgelegten Daten stand die Aufbereitung der Daten<br />
(Kapitel 7.2) für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>. Dies geschah mit den von<br />
ArcMap zur Verfügung gestellten Werkzeugen.<br />
Nach der Datenaufbereitung erfolgte die Bearbeitung der <strong>Konvertierung</strong>sdateien für die<br />
einzelnen Planarten mittels der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox. Dies geschah über die Zuweisung<br />
der einzelnen <strong>XPlanGML</strong>-Klassen zu den jeweiligen Shape-Dateien und Zuordnung der<br />
Attribute. In diesem Schritt erfolgte auch die Erstellung der externen CodeLists für die<br />
einzelnen detaillierten Zweckbestimmungen der bestehenden <strong>XPlanGML</strong>-Klassen.<br />
Bis zum endgültigen Abschluss der <strong>Konvertierung</strong>en wurden mehrere<br />
<strong>Konvertierung</strong>sversuche durchlaufen, da sich zum einen Änderungen in der Zuordnung<br />
von Attributen ergaben und zum anderen Fehler in der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox gefunden<br />
wurden. Nach Beseitigung der Fehler durch Herrn Benner kann die Toolbox nun<br />
Datumsangaben, generische Attribute und Inselpolygone richtig konvertieren.<br />
Nach Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> wurde mit dem <strong>XPlanGML</strong>-Plugin<br />
von Conterra für die FME das Importschema für den Import in eine<br />
Datenhaltungskomponente erstellt. Da der Standard XPlanung sich auf den Austausch<br />
der Daten und die semantische Abbildung der Daten im Objektmodell <strong>XPlanGML</strong><br />
bezieht, beginnt hier nun der Bereich, der nicht über einen Standard definiert ist.<br />
88
Zusammenfassung<br />
Durch die Anpassung <strong>des</strong> Importschemas für die <strong>XPlanGML</strong>-Daten der<br />
Bebauungspläne an eine spätere Nutzung der Daten mittels ArcMap oder ArcIMS<br />
musste für alle Attribute mit 1:n-Beziehungen Zuordnungstabellen für die miteinander<br />
zu verbinden GML-IDs erstellt werden. Weiterhin mussten die in den Attributen<br />
abgelegten XLinks an die Nutzung in ArcMap/ArcIMS mit dem Transformer<br />
AttributeTrimmer angepasst werden.<br />
Nach der Anpassung <strong>des</strong> Importschemas für <strong>XPlanGML</strong> eine Datenbank, war nun der<br />
Import der Daten in die für Testzwecke gewählte Personal Geodatabase möglich. Über<br />
die Personal Geodatabase ist nun der direkte Import in eine ArcSDE möglich.<br />
Da<strong>nach</strong> erfolgte die Visualisierung der Daten in einem ArcMap-Projekt. Für eine<br />
bessere Lesbarkeit der Sachdaten wurden in der MDB Domänen für die<br />
Enumerationswerte wie z.B. der besonderen Art der baulichen Nutzung in der Feature-<br />
Classe BP_BaugebietsTeilFläche erstellt.<br />
Zur Abfrage der Informationen aus den generischen Attributen mussten die jeweiligen<br />
Tabellen <strong>nach</strong> den Attributen Planname, -art und -jahr getrennt werden, damit man diese<br />
mit den dazugehörigen Feature-Classes verbinden konnten. Nun war die Abfrage der<br />
Attributinformationen zu den einzelnen Objekten über das Identify-Tool von ArcMap<br />
(Abb. 33) möglich.<br />
Abb. 33: Attributabfrage eines Objektes der Außengebiete<br />
89
Ausblick<br />
10 Ausblick<br />
Die Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung in die Bauleitplanung der FHH hat<br />
Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Bereiche und Anwendungen.<br />
Dies beginnt bei der <strong>XPlanGML</strong>-konforme Erstellung der Bebauungspläne in den<br />
Bezirksämtern und Planungsbüros. Das Ziel hier ist der verlustfreie Datenaustausch<br />
sowie die direkte Erstellung von in unterschiedlichen IT-Systemen nutzbaren Geodaten.<br />
In Zukunft sollen die in <strong>XPlanGML</strong> erstellten Bebauungspläne im Rahmen der GDI-HH<br />
direkt in die ArcSDE als Datenhaltungskomponente abgelegt werden. Ziel davon ist, für<br />
unterschiedliche Online-Anwendungen der FHH und MRH die Basisdaten zu liefern<br />
sowie das <strong>DIP</strong> direkt über das Einlesen der Bebauungspläne zu aktualisieren. In Bezug<br />
auf das <strong>DIP</strong> soll auf diesem Weg der Mehraufwand über die Digitalisierung der als<br />
Rastergraphiken vorliegenden Bebauungspläne reduziert werden. Hintergrund <strong>des</strong><br />
Ganzen ist, dass digitale Planwerke in unterschiedlichen Online-Anwendung (im Intersowie<br />
Intranet) als Geofachdatenbasis für Fachanwendungen, wie z.B. für<br />
Auskunftssysteme oder Monitoring, und digitaler Prozessketten, wie z.B. dem digitalen<br />
Baugenehmigungsverfahren, benötigt werden.<br />
Die Abb. 34 zeigt ein Konzept für die zukünftige Nutzung der Daten über<br />
unterschiedlichste Dienste innerhalb der Bauleitplanung der FHH. Dieses Konzept<br />
basiert auf der Erstellung <strong>XPlanGML</strong> konformer Planungsdaten die in einem<br />
gemeinsamen Datenbankschema für die unterschiedlichen Dienste im Intra- wie auch<br />
Internet vorhalten werden.<br />
90
Ausblick<br />
Abb. 34: Konzept für die Umsetzung von Diensten in der Bauleitplanung der FHH<br />
91
Literaturverzeichnis<br />
11 Literaturverzeichnis<br />
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95
Anhang<br />
12 Anhang<br />
a) Baupolizeiverordnung für die Hansestadt Hamburg vom 8. Juni 1938 – II. Teil –<br />
Abstufung der Bebauung (GLOEDE & DEHN, 1955)<br />
§ 10 Baustufenpläne<br />
1. Für die einzelnen Gebietsteile werden Baustufenpläne aufgestellt, durch die<br />
Baugebiete und Außengebiete werden und das Baugebiet <strong>nach</strong> der besonderen Art der<br />
Nutzung weiter aufgeteilt werden.<br />
2. Die Baustufenpläne können von Personen, die ein berechtigtes Interesse <strong>nach</strong>weisen,<br />
bei der Baupolizei eingesehen werden. Die Pläne werden geändert, sobald öffentliche<br />
Belange es erfordern.<br />
3. Bauvorhaben müssen den Bestimmungen der Baustufenpläne entsprechen.<br />
4. Im Baugebiet wird planmäßig gebaut. Innerhalb <strong>des</strong> Baugebietes werden folgende<br />
Nutzungen unterschieden:<br />
Kleinsiedlungsgebiet S<br />
Wohngebiet<br />
W<br />
Mischgebiet<br />
M<br />
Geschäftsgebiet<br />
G<br />
Industriegebiet<br />
I<br />
Für die einzelnen Nutzungsgebiete gelten folgende Bestimmungen:<br />
Kleinsiedlungsgebiet S.<br />
Die Grundstücke sind für nichtbäuerliche Siedlerstellen mit einem Haushalt und<br />
vorwiegend gartenbaumäßiger Nutzung bestimmt. Min<strong>des</strong>tgrößen der Grundstücke<br />
werden <strong>nach</strong> den besonderen örtlichen Verhältnissen (Bodenbeschaffenheit,<br />
Grundwasser, Vorflut, Abwasserbeseitigung u. dgl.) vorgeschrieben.<br />
Wohngebiet W.<br />
Die Grundstücke dienen den Wohnbedürfnissen. Kleinere Läden, kleine nicht störende<br />
handwerkliche Betriebe, Wirtschaften und Räume zum Einstellen von Kraftfahrzeugen<br />
für die Bedürfnisse der Anwohner können zugelassen werden. Für Teile <strong>des</strong> Gebiets<br />
können zum Schutz ihrer Eigenart als Wohngebiet besondere Vorschriften erlassen<br />
96
Anhang<br />
werden (Verbot jeder Art gewerblicher und handwerklicher Betriebe, Läden,<br />
Wirtschaften, Beschränkung der Wohnungszahl, Festsetzung von Min<strong>des</strong>tgrößen der<br />
Grundstücke u. dgl.). Gebiete für Wohnlauben und Gebiete für Wochenendhäuser<br />
können ausgewiesen werden.<br />
Mischgebiet M.<br />
Die Grundstücke sollen vorwiegend Wohnzwecken dienen. Gewerbliche und<br />
landwirtschaftliche Betriebe, Läden, Lagerräume, Lagerplätze u. dgl. sind zulässig,<br />
wenn durch sie erhebliche Nachteile oder Belästigungen für die Bewohner oder die<br />
Allgemeinheit nicht zu befürchten sind.<br />
Geschäftsgebiet G.<br />
Die Grundstücke dienen geschäftlichen und gewerblichen Zwecken. Erheblich<br />
belästigende Geschäfts- und Gewerbebetriebe sind zulässig. Wohnungen werden nur in<br />
besonderen Fällen zugelassen.<br />
Industriegebiet I.<br />
Die Grundstücke dienen industriellen und gewerblichen Zwecken. Für Teile <strong>des</strong> Gebiets<br />
und im Einzelfall können besonders gefährdende und belästigende Betriebe<br />
ausgeschlossen werden; solche Betriebe können auf bestimmten Gebiete verwiesen<br />
werden. Wohnungen dürfen nur für Werkaufsicht und Werkleitung als Zubehör zu den<br />
Industrie- und Gewerbeanlagen errichtet werden.<br />
5. Außengebiet<br />
sind die Landfläche außerhalb <strong>des</strong> Baugebiets. Das Außengebiet dient der<br />
landwirtschaftlichen, gewerblich gärtnerischen und forstwirtschaftlichen Nutzung sowie<br />
der Erholung. In diesem Gebiet können die zur ordnungsmäßigen Nutzung <strong>des</strong> Bodens,<br />
für ortsgebundene gewerbliche Anlagen, Sportanlagen usw. notwendige bauliche<br />
Anlagen zugelassen werden, wenn dadurch die geordnete Entwicklung <strong>des</strong> Gebiets<br />
nicht beeinträchtigt wird.<br />
6. Innerhalb <strong>des</strong> Bau- und Außengebiets können Flächen für besondere Zwecke<br />
vorbehalten werden.<br />
97
Anhang<br />
b) Auszug dem Bebauungsplangesetz vom 31. Oktober 1923 (WULFF, 1929)<br />
I. Inhalt <strong>des</strong> Bebauungsplan.<br />
§ 1. (Allgemeines.)<br />
Der Bebauungsplan trifft die für eine zweckmäßige Bebauung <strong>des</strong> Stadtgebiets<br />
erforderlichen Bestimmungen. Er bezeichnet die für öffentliche Anlagen, wie Straßen,<br />
Plätze, Kanäle, Brücken, Park- und Grünanlagen, Spielplätze, öffentliche Gebäude,<br />
Verkehrsanlagen, sowie die für Pachtgärten und dauernd zu Wald-, Wiesen- oder<br />
landwirtschaftlicher Benutzung bestimmten Bodenflächen und setzt die Straßenhöhen<br />
fest.<br />
§ 2. (Beschränkungen der Grundstücke.)<br />
Insbesondere kann der Bebauungsplan<br />
1. Wald-, Wiesen- oder landwirtschaftlich benutzte Flächen bestimmen, die dauernd als<br />
Nutzgrünflächen zu erhalten sind und auf denen nur die Errichtung von Bauten, die<br />
land- und forstwirtschaftlichen Zwecken dienen, gestattet ist,<br />
2. Straßen- und Uferlinien, vordere, hintere und seitliche Baulinien festsetzen,<br />
3. den bei der Bebauung einzuhaltenden Abstand der Gebäude voneinander und von den<br />
Nachbargrenzen vorschreiben,<br />
4. bestimmen, in welchem Verhältnis zu ihrer Größe die einzelnen Grundstücke bebaut<br />
werden dürfen,<br />
5. über die Größe der einzelnen Grundstücke Bestimmungen treffen,<br />
6. die Geschoßzahl, Höhe und Bautiefe der zu errichtenden Gebäude und die Zahl der in<br />
einem Geschosse zulässigen Wohnungen beschränken,<br />
7. die Errichtung von Großwohnhäusern, Wohnhöfen, Läden, Geschäfts-, Kontor- und<br />
Lagerhäusern, Versammlungs-, Ausstellungs- und Versammlungsräumen,<br />
Privatschulen, … sowie die Errichtung belästigender Geschäftsbetriebe verbieten oder<br />
beschränken,<br />
8. eine besondere Gestaltung der Baumasse und der Schauseiten von Gebäuden<br />
vorschreiben.<br />
II. Feststellung <strong>des</strong> Bebauungsplans und Wirkung der Feststellung.<br />
§ 3. (Aufstellung und Auslegung <strong>des</strong> Bebauungsplanentwurfs. Mitteilung an die<br />
Grundeigentümer.)<br />
98
Anhang<br />
1. Der von der Baubehörde im ganzen oder in Teilplänen aufgestellte Entwurf wird<br />
min<strong>des</strong>tens 6 Wochen öffentlich ausgelegt und für den Verkauf vervielfältigt. Die<br />
Auslegung wird bekanntgemacht mit der Aufforderung, von dem Plan Kenntnis zu<br />
nehmen und Bedenken oder Änderungsvorschläge der Baubehörde innerhalb einer von<br />
ihr zu bestimmenden Frist schriftlich mitzuteilen. Den Grundeigentümern ist diese<br />
Aufforderung zuzustellen und ihnen zugleich zu eröffnen, daß<br />
Entschädigungsansprüche wegen der Auferlegung von Baulinien oder sonstigen<br />
Beschränkungen binnen der bestimmten Frist anzumelden sind, und daß bei nicht<br />
rechtzeitiger Anmeldung später solche Ansprüche nicht mehr geltend gemacht werden<br />
können.<br />
2. Für die Aufstellung gelten die Vorschriften der Zivilprozessordnung über die<br />
Zustellung von Amts wegen. Die mit der Zustellung beauftragten Beamten treten an die<br />
Stelle <strong>des</strong> Gerichtsschreibers und <strong>des</strong> Gerichtsdieners.<br />
3. Nach Ablauf der für die öffentliche Auslegung bestimmten Frist ist der Entwurf von<br />
der Baubehörde nochmals zu beraten. Sofern bei den beschlossenen Änderungen<br />
Entschädigungsansprüche in Frage kommen können, sind die Grundeigentümer <strong>nach</strong><br />
den Bestimmungen der Abs. 1 und 2 nochmals zu be<strong>nach</strong>richtigen.<br />
§ 4. (Feststellung <strong>des</strong> Bebauungsplans.)<br />
1. Der Bebauungsplan wird im Wege der Gesetzgebung festgestellt.<br />
2. Teilpläne über vordere Baulinien können vom Senat im Einvernehmen mit dem<br />
Bürgerausschuß festgestellt werden, wenn die Eigentümer von Grundstücken, die mehr<br />
als die Hälfte der Frontlänge der betroffenen Grundstücke einnehmen, es beantragen.<br />
3. Teilpläne über Privatstraßen werden durch den Senat <strong>nach</strong> den Bestimmungen <strong>des</strong> §<br />
15 festgesetzt.<br />
4. Wenn ein festgestellter Bebauungsplan geändert oder ergänzt oder über einen<br />
Teilplan <strong>nach</strong> § 4 Abs. 2 beschlossen werden soll, finden die Vorschriften <strong>des</strong> § 3 Abs.<br />
3 Satz 2 entsprechende Anwendung.<br />
§ 5. …<br />
99
Anhang<br />
c) Auszug aus dem „Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg“ vom 11. April<br />
1949 (GRAPENGETER, 1950)<br />
II. Planung <strong>des</strong> Aufbaus<br />
…<br />
2. Durchführungspläne<br />
§ 10 Aufstellung und Inhalt <strong>des</strong> Durchführungsplanes<br />
(1) Der Aufbau ist <strong>nach</strong> den Vorschriften in den Abschnitten III und IV auf Grund von<br />
Durchführungsplänen durchzuführen. Diese werden von der Baubehörde jeweils für die<br />
Teile <strong>des</strong> Aufbaugebiets aufgestellt, in denen der Aufbau alsbald durchgeführt werden<br />
soll.<br />
(2) Der Durchführungsplan stellt dar<br />
1. die Aufteilung <strong>des</strong> Gebietes in Flächen öffentlicher und privater Nutzung,<br />
2. die Verkehrseinrichtungen, die Hauptversorgungsleitungen und die Anlagen zur<br />
Verwertung oder zur Beseitigung der Abwässer,<br />
3. die Min<strong>des</strong>tgröße, die Nutzungsart und den Nutzungsgrad der Grundstücke,<br />
4. die Bebauung der einzelnen Grundstücke <strong>nach</strong> Fläche und Höhe.<br />
In Erläuterungen zum Durchführungsplan ist darzulegen, welche Maßnahmen zu seiner<br />
Durchführung (Abschnitt III und IV), namentlich zur Ordnung <strong>des</strong> Grund und Bodens,<br />
zu treffen sind und in welcher Zeitfolge er durchgeführt werden soll.<br />
100
Anhang<br />
d) Analyse der Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />
101
Anhang<br />
e) Analyse der Speziellen Nutzung <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />
Altentagesstätte<br />
Ausflugslokal<br />
Seniorenanlage<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
nicht enthalten<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Spezielle Nutzung<br />
<strong>XPlanGML</strong> -<br />
FeatureType <strong>DIP</strong> Bemerkung<br />
Aufschüttungsfläche,<br />
Spülfläche<br />
BP_Aufschuettungs<br />
Flaeche<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsarten<br />
Abstands- und<br />
Schutzgrün BP_GruenFlaeche Grünfläche Grünflächen<br />
BP_Gemeinbedarfs Gemeinbedarf<br />
Altenwohnheim<br />
Flaeche<br />
Ausgleichsfläche BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
Gemeinbedarf<br />
Gemeinbedarf<br />
102<br />
Wird im BPlan als Liniensignatur<br />
über dem Baugebiet dargestellt:<br />
BP_AufschuettungsFlaeche<br />
Attribut der Speziellen Nutzung von<br />
Kommt auch in Wohngebieten und<br />
Sondergebieten vor<br />
Kommt in unterschiedlichen<br />
Nutzungsarten als Spezielle Nutzung<br />
vor<br />
Gesamtschule<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Baubetriebsplatz BP_VerEntsorgung Gemeinbedarf, Versorgungseinrichtung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Überwiegend<br />
Gemeinbedarf<br />
Öffentliche Bücherhalle Flaeche<br />
1 Fläche Sondergebiet<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Betriebshof<br />
Flaeche<br />
Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Bolzplatz BP_GruenFlaeche Grünfläche 1 Fläche Gemeinbedarf<br />
Mütterberatung, sonstige<br />
ärztliche Behandlung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Berufsbildende Schule<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Bun<strong>des</strong>wehr<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
E-Werk,<br />
Energieerzeugungsanlag<br />
e<br />
BP_VerEntsorgung<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Erwerbsgartenbau,<br />
Glashäuser<br />
BP_GruenFlaeche<br />
Landwirt.<br />
Fläche<br />
Evangelische Kirche oder<br />
kirchliche<br />
Verwaltungseinrichtung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Fernheizanlage,<br />
Heizkraftwerk BP_VerEntsorgung Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Friedhof BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
Feuerwehr<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Frauen- und<br />
Mütterwohnheim<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Fernmeldeeinrichtung BP_VerEntsorgung<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsarten<br />
BP_VerkehrsflaecheBesonderer<br />
Fußgängerzone<br />
Zweckbestimmung<br />
Gemeinbedarf,<br />
Freizeiteinrichtung<br />
Grünfläche<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Gaswerk<br />
BP_VerEntsorgung<br />
Gelände für<br />
BP_LuftverkehrFlaech<br />
Flugsicherung<br />
e<br />
Luftverkehr<br />
Parks BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
Gemeinbedarf<br />
Freifläche und Grünfläche,<br />
Verkehrsfläche allg.
Anhang<br />
Hallenbad<br />
Einrichtung für<br />
Erwachsenenbildung und<br />
Kommunikation<br />
(Hamburg-Haus,<br />
Volkshochschule)<br />
Gemeinbedarf<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsarten<br />
Verkehrsfläch<br />
en allgemein<br />
Scheinblöcke<br />
Hochwasserschutzanlage<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
BP_Fachgesetz<br />
Höhengleiche Kreuzung nicht enthalten<br />
Hochspannungs- oder Antennenmast o.ä.<br />
Hofstellen,<br />
landwirtschaftliche Bauten nicht enthalten<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Fachhochschule<br />
Flaeche<br />
Jugendtagesheim (Haus BP_Gemeinbedarfs<br />
der Jugend)<br />
Flaeche<br />
Kläranlage<br />
BP_VerEntsorgung<br />
Theater, Museum, BP_Gemeinbedarfs<br />
sonstige Kultureinrichtung Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
1 Fläche mit NS "Fläche für den<br />
besonderen Nutzungszweck"<br />
Rechtsgrundlage beachten!<br />
1 Fläche im allgemeinen Wohngebiet<br />
2 Flächen im Sondergebiet<br />
Müllfläche<br />
Männerwohnheim<br />
Markt- und<br />
Jahrmarktsfläche<br />
Schutz / Pflege und<br />
Entwicklung von Boden,<br />
Natur und Landschaft<br />
BP_VerEntsorgung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
BP_SchutzPflege<br />
EntwicklungsFlaeche<br />
Grünfläche nicht öffentlicher Art (BPVO)<br />
Aussengebiet<br />
<strong>Konvertierung</strong> als eigenes Shape<br />
Freibad<br />
Gymnasium (Oberschule)<br />
Parkhaus, -Gebäude<br />
Polizei<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Sondergebiet<br />
Gemeinbedarf<br />
Gemeinbedarf<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Gemeinbedarf<br />
Kleingärten BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
Kinderwohnheim<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Kirche<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Katholische Kirche oder<br />
kirchliche<br />
Verwaltungseinrichtung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Kindergarten<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Kinderspielplatz BP_GruenFlaeche Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
BP_Gemeinbedarfs Gemeinbedarf<br />
Krankenhaus<br />
Flaeche<br />
1 Fläche im Sondergebiet<br />
Kindertagesheim<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Ladengruppe Sondergebiet oder gar keine NA<br />
Schulsportplatz<br />
BP_GruenFlaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
1 Fläche Grünfläche<br />
Lärmschutzmauer/-wall<br />
BP_Immissionsschutz<br />
Eigenes Layer in Kennzeichnungen<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Gemeinbedarf<br />
Verkehrsflächen<br />
allgemein<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsarten<br />
Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Gemeinbedarf<br />
Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Gemeinbedarf<br />
Alle älteren Flächen: BPVO<br />
103
Anhang<br />
Post<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Alle älteren Flächen: BPVO;<br />
unterschiedliche NA<br />
(Versorgungsfläche, Gemeinbedarf)<br />
P+R Anlage<br />
BP_VerkehrsflaecheB<br />
esondererZweckbestimmung<br />
Verkehrsflächen<br />
allgemein<br />
Pumpwerk<br />
BP_VerEntsorgung<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Parkplatz<br />
BP_VerkehrsflaecheB<br />
esondererZweckbestimmung<br />
Überwiegend<br />
Verkehrsfläche<br />
Rundfunk, Fernsehen<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
1 Fläche im Sondergebiet<br />
Reitsportanlagen BP_GruenFlaeche<br />
Grünfläche,<br />
Sondergebiet<br />
Rückhaltebecken<br />
BP_WasserwirtschaftsFlaeche<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsarten<br />
Art <strong>des</strong> Rückhaltebeckens nicht<br />
genauer definiert.<br />
Sporthalle, Sportbauten, BP_Gemeinbedarfs<br />
Clubhäuser<br />
Flaeche<br />
Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Schöpfwerk<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Schule<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Studentenwohnheim<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Sozialstadion<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Unterschiedliche<br />
Nutzungsarten<br />
Sportplatz<br />
BP_GruenFlaeche<br />
Hauptnutzungsart: Grünfläche<br />
Sonderschule<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Trinkwasseranlage (mit<br />
Bauwerken oder<br />
großem Gelände),<br />
Brunnen<br />
BP_VerEntsorgung<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Tennisplatz BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
Umspannungsanlage,<br />
große Trafostation BP_VerEntsorgung<br />
Versorgungseinrichtung<br />
Universität<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Öffentliche<br />
Verwaltungseinrichtung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Verdachtsfläche, Altlasten<br />
BP_KennzeichnungsF<br />
laeche<br />
Kennzeichnungen<br />
SchadstoffBelastBoden<br />
Justizvollzugsanstalt<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Wissenschaftlichöffentliche<br />
Einrichtung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
2 Flächen im Sondergebiet<br />
Wassersportanlage BP_GruenFlaeche Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Wohnwagenplatz<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Sondergebiet<br />
Gassonde<br />
Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Sonstige öffentliche<br />
Publikumseinrichtung<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Fläche für den besonderen Nutzungszweck<br />
Sonstige<br />
Flugangelegenheiten<br />
BP_Luftverkehr<br />
Flaeche<br />
Luftverkehr,<br />
Sondergebiet<br />
Sonstige Grünflächen BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
BP_Gemeinbedarfs Gemeinbedarf<br />
Sonstige Wohnheime Flaeche<br />
Sonstige Kirche oder BP_Gemeinbedarfs Gemeinbe-<br />
104
Anhang<br />
Sonderwohnungen<br />
Ziviler<br />
Bevölkerungsschutz<br />
Flaeche<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Unterschiedliche Nutzungsarten<br />
Gemeinbedarf<br />
Zeltplatz, Campingplatz BP_GruenFlaeche Sondergebiet<br />
Zentraler<br />
Omnibusbahnhof<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Verkehrsflächen<br />
allgemein<br />
kirchliche<br />
Flaeche<br />
darf<br />
Verwaltungseinrichtung<br />
Sonstige<br />
Gemeinbedarfseinrichtun<br />
g<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf,<br />
Sondergebiet<br />
Sonstige<br />
siedlungsbezogene<br />
Grünversorgung<br />
(parkartige Grünfläche auf<br />
öffentlichem/privatem<br />
Grund) BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />
Sonstige<br />
Gesundheitseinrichtungen<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Andere<br />
Bildungseinrichtungen<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
Flaeche<br />
Gemeinbedarf<br />
Sonstige Verkehrsfläche<br />
im allgemeinen Gebrauch<br />
BP_VerkehrsflaecheB<br />
esondererZweckbestimmung<br />
Verkehrsfläche,<br />
Gemeinbedarf<br />
BP_Gemeinbedarfs<br />
105