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Diplomarbeit - Konvertierung des DIP nach XPlanGML

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Hochschule Karlsruhe<br />

Technik und Wirtschaft<br />

Universitiy of Applied Sciences<br />

<strong>Diplomarbeit</strong><br />

Evaluierung und Überführung von<br />

Bebauungsplänen <strong>des</strong> Digitalen<br />

Informationssystems Planrecht (<strong>DIP</strong>) in die<br />

Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Standards<br />

XPlanung<br />

vorgelegt von<br />

Vera Kirchenbauer<br />

am 30. Juli 2009<br />

Fakultät Geomatik<br />

Studiengang Kartographie und Geomatik


Thema:<br />

Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />

Fakultät für Geomatik - Studiengang Kartographie und Geomatik<br />

Aufgabenstellung für die <strong>Diplomarbeit</strong><br />

von Vera Kirchenbauer<br />

Evaluierung und Überführung von Bebauungsplänen <strong>des</strong> Digitalen<br />

Informationssystems Planrecht (<strong>DIP</strong>) in die Geodateninfrastruktur der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Standards XPlanung<br />

Im Rahmen der E-Government Initiative Deutschland-Online wurde im Projekt XPlanung das<br />

standardisierte Format <strong>XPlanGML</strong> zur Unterstützung eines objektorientierten,<br />

schnittstellenunabhängigen Datenaustausch entwickelt. Es soll den verlustfreien Austausch<br />

von Bauleitplänen, Regionalplänen und Landschaftsplänen zwischen unterschiedlichen IT-<br />

Systemen gewährleisten. Außerdem soll es die internetgestützte Bereitstellung von Plänen,<br />

sowie die planübergreifende Auswertung und Visualisierung von Planinhalten ermöglichen.<br />

Auf Grundlage einer standardisierten Datenstruktur im Bereich der Bauleitplanung wird ein<br />

hohes Potential eröffnet, die Abstimmungsprozesse bei der Aufstellung von Bauleitplänen<br />

effektiver und kostengünstiger zu gestalten, sowie Auskunfts- und Monitoringanwendungen<br />

zu etablieren. Ein verlustfreier Datenaustausch zwischen den verschiedenen<br />

Planungsebenen und den unterschiedlichen öffentlichen und privaten Planungsakteuren<br />

während <strong>des</strong> Planungsprozesses wird somit erleichtert. Dadurch werden weitere<br />

Möglichkeiten eröffnet, planungsrelevante Daten strukturiert der Wirtschaft, anderen<br />

Fachbehörden und Trägern öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Ziel dieser Arbeit ist die Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf die im Digitalen<br />

Informationssystem Planrecht abgelegten Bebauungspläne der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg. Die Umsetzung erfolgt mittels der <strong>XPlanGML</strong> Toolbox durch die <strong>Konvertierung</strong> der<br />

Bebauungspläne aus dem Shapeformat in das Datenformat <strong>XPlanGML</strong> unter<br />

Berücksichtigung von Altplänen <strong>nach</strong> der Baupolizeiverordnung für die Hansestadt Hamburg<br />

(BPVO) vom 8. Juni 1938 und Neuplänen <strong>nach</strong> dem Baugesetzbuch (BauGB), der<br />

Baunutzungsverordnung (BauNVO) und der Planzeichenverordnung (PlanzV). Dies erfordert<br />

eine Analyse der Planwerke im Digitalen Informationssystem Planrecht in Hinblick auf die<br />

Möglichkeit der Abbildung auf das <strong>XPlanGML</strong> Objektmodell und gegebenenfalls eine<br />

entsprechende Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells für Hamburg mittels eines entsprechenden<br />

Profils.<br />

Die Bearbeitung erfolgt auf Basis der Software-Technologien ArcGIS 9, ArcSDE, ArcIMS,<br />

<strong>XPlanGML</strong> 3.0 und UML im Lan<strong>des</strong>betrieb für Geoinformation und Vermessung der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg.<br />

ausgegeben am: 01. April 2009<br />

abzugeben am: 31. Juli 2009<br />

abgegeben am: ______________<br />

Prof. Dr. Detlef Günther-Diringer<br />

(betreuender Hochschullehrer, 1.Prüfer)<br />

Thomas Eichhorn<br />

(Betreuer beim Lan<strong>des</strong>betrieb, 2. Prüfer)


Ehrenwörtliche Erklärung<br />

Hiermit versichere ich, dass ich diese <strong>Diplomarbeit</strong> selbstständig und unter<br />

Verwendung der angegebenen Quellen und Hilfsmittel angefertigt und die den<br />

benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich<br />

gemacht habe.<br />

Die Arbeit hat in gleicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen.<br />

Hamburg, den 30. Juli 2009<br />

Vera Kirchenbauer


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung .............................................................................................................7<br />

2 Problemstellung und Zielsetzung.........................................................................9<br />

3 Digitales Informationssystem Planrecht.............................................................10<br />

3.1 Das Hamburger Planrecht <strong>nach</strong> 1945........................................................10<br />

3.1.1 Baustufenpläne ..................................................................................13<br />

3.1.2 Teilbebauungspläne...........................................................................14<br />

3.1.3 Durchführungspläne...........................................................................16<br />

3.1.4 Bebauungspläne ................................................................................17<br />

3.2 Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> - Von der analogen Karte zum Informationssystem.19<br />

3.3 Zielsetzungen und Anforderungen an das <strong>DIP</strong> ..........................................21<br />

3.4 Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ..........................................................................................22<br />

3.5 Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ..................................................................................25<br />

4 XPlanung ...........................................................................................................26<br />

4.1 Technische Grundlagen.............................................................................28<br />

4.2 Entwicklung <strong>des</strong> Datenaustauschformats <strong>XPlanGML</strong>................................29<br />

4.3 Beschreibung <strong>des</strong> Objektmodells ..............................................................31<br />

4.3.1 Das Basisschema von <strong>XPlanGML</strong> .....................................................33<br />

4.3.2 Anwendungsschema für Bebauungspläne.........................................35<br />

4.4 Anwendungsfälle........................................................................................36<br />

5 Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem<br />

Planrecht....................................................................................................................38<br />

5.1 Motivation für die Anwendung <strong>des</strong> Standards in der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg ................................................................................................................38<br />

5.1.1 Vereinheitlichung der Datenstruktur...................................................39<br />

5.1.2 Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg .............40<br />

5.1.3 E-Government / elektronisch gestützte Beteiligungsverfahren in der<br />

Bauleitplanung ...................................................................................................41<br />

5.1.4 Datenaustausch - Austausch der Pläne.............................................41<br />

5.1.5 Monitoring der Siedlungsentwicklung.................................................42<br />

5.2 Problemanalyse .........................................................................................43<br />

5.2.1 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO ..........43<br />

5.2.2 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BPVO ..................................45<br />

5.2.3 Ergebnisse der Evaluierung ...............................................................48<br />

5.3 Strategien zur Anwendung <strong>des</strong> Standards ................................................51


5.3.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen Objektmodell<br />

………………………………………………………………………………52<br />

5.3.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells .........................................................52<br />

5.3.3 Vergleich mit einem anderen Standard – CityGML............................53<br />

5.4 Konsequenzen aus der Anwendung der einzelnen Strategien ..................54<br />

5.4.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen Modell ...54<br />

5.4.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells .........................................................55<br />

6 Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg ..............................................57<br />

6.1 Auswahl der Strategie................................................................................57<br />

6.2 Beschreibung der Erweiterung für die Freie und Hansestadt Hamburg....58<br />

7 Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg.................................................................................................64<br />

7.1 Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>.......................................64<br />

7.2 Vorbereitung der Daten zur <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> .....................65<br />

7.3 Umsetzung der Erweiterungen für Hamburg .............................................66<br />

7.4 <strong>Konvertierung</strong> der Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>.................................................68<br />

7.5 Datenhaltungskomponente ........................................................................76<br />

7.6 Visualisierung.............................................................................................79<br />

7.7 Verfügbarkeit der Bebauungspläne mittels OGC konformer Dienste.........82<br />

8 Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg....................................................................................................................85<br />

8.1 Richtlinien für Planersteller ........................................................................85<br />

8.2 Kommunikation (Vergabe/Ingenieurbüro) ..................................................86<br />

8.3 Bereitstellung <strong>des</strong> <strong>XPlanGML</strong> Erweiterungen im Rahmen der<br />

Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg.................................86<br />

8.4 Pflege der Erweiterungen für die FHH .......................................................87<br />

9 Zusammenfassung ............................................................................................88<br />

10 Ausblick .............................................................................................................90<br />

11 Literaturverzeichnis............................................................................................92<br />

12 Anhang ..............................................................................................................96<br />

2


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Ausschnitt aus dem BS Harvestehude-Rotherbaum................................... 14<br />

Abb. 2: Ausschnitt mit Legende <strong>des</strong> Teilbebauungsplans 416 ................................ 15<br />

Abb. 3: Ausschnitt mit Teil der Legende <strong>des</strong> Durchführungsplans 173 ................... 16<br />

Abb. 4: Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Eimsbüttel 34 .................................... 19<br />

Abb. 5: Ausschnitt <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> im Maßstab 1: 5000 ..................................................... 21<br />

Abb. 6: Datenbankschema <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>......................................................................... 22<br />

Abb. 7: Datenaustauschbeziehungen im Rahmen der Bauleitplanung ................... 27<br />

Abb. 8: Modellbasierter Ansatz der NAS ................................................................. 29<br />

Abb. 9: Entwicklungsstufen von <strong>XPlanGML</strong> ............................................................ 31<br />

Abb. 10: Attribute der Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche....................................... 32<br />

Abb. 11: Basisschema von <strong>XPlanGML</strong>.................................................................... 33<br />

Abb. 12: Pakete <strong>des</strong> Fachschema BPlan ................................................................ 35<br />

Abb. 13: Bearbeitung der detaillierten Zweckbestimmung ...................................... 55<br />

Abb. 14: Pflege der externen Aufzählungen............................................................ 58<br />

Abb. 15: Klasse BP_Plan mit dem Attribut planArt_FHH......................................... 59<br />

Abb. 16: Erweiterte Attribute von BP_BaugebietsTeilFlaeche................................. 60<br />

Abb. 17: Erweiterung BP_LandForstFlaeche_FHH ................................................. 60<br />

Abb. 18: Erweiterung BP_Gruenflaeche_FHH ........................................................ 61<br />

Abb. 19: Erweiterung BP_SonstigeFestsetzungen_FHH ........................................ 61<br />

Abb. 20: Erweiterung BP_BesondereZweckbestimmung_FHH............................... 63<br />

Abb. 21: Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> ...................................... 64<br />

Abb. 22: Erweitertes Fachschema BPlan ................................................................ 67<br />

Abb. 23: <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox................................................................................... 69<br />

Abb. 24: Erzeugen der Konversionsdatei ................................................................ 69<br />

Abb. 25: Dialogbox Bebauungsplan ........................................................................ 70<br />

Abb. 26: Zuordnung der Attribute ............................................................................ 71<br />

Abb. 27: Nutzung der generischen Attribute in ArcMap........................................... 73<br />

Abb. 28: Anzeige <strong>des</strong> BS Innenstadt im Interaktiven Bebauungsplan..................... 76<br />

Abb. 29: Importschema für ein <strong>XPlanGML</strong>-Feature................................................. 78<br />

Abb. 30: Style Manager von ArcMap ....................................................................... 80<br />

Abb. 31: Visualisierung der konvertierten Daten in ArcMap .................................... 82<br />

Abb. 32: Schematischer Aufbau eines WMS........................................................... 83<br />

Abb. 33: Attributabfrage eines Objektes der Außengebiete .................................... 89<br />

Abb. 34: Konzept für die Umsetzung von Diensten in der Bauleitplanung der FHH 91<br />

3


Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Im <strong>DIP</strong> enthaltene Inhalte der verbindlichen Bauleitpläne........................... 23<br />

Tab. 2: Analyse der Nutzungsarten in den Altplänen .............................................. 46<br />

Tab. 3: Analyse der speziellen Nutzung in den Altplänen ....................................... 47<br />

Tab. 4: Zuordnung der Shape-Attribute für BP_Plan............................................... 71<br />

Tab. 5: Vorbesetzt GML-Attribute (BP_Plan)........................................................... 71<br />

Tab. 6: Zuordnung der Shape-Attribute der Textpläne für BP_Plan........................ 72<br />

Tab. 7: Vorbesetzt GML-Attribute der Textpläne (BP_Plan).................................... 72<br />

Tab. 8: Zuweisung der Attribute für BP_BaugebietsTeilFlaeche ............................. 74<br />

Tab. 9: Zuordnung der Attribute zu BP_GenerischesObjekt ................................... 75<br />

Tab. 10: Flächenfüllungen für Planinhalte <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO.................... 81<br />

Tab. 11: Farbwerte für die Flächenfüllungen der Altpläne....................................... 81<br />

4


Abkürzungsverzeichnis<br />

AAA-Schema AFIS-ALKIS-ATKIS-Schema <strong>des</strong> AdV<br />

ADE Application Domain Extensions<br />

AdV Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen<br />

der Länder der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland<br />

ALKIS Amtliches Liegenschaftskataster-Informationssystem<br />

AufbauG Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg / Aufbaugesetz<br />

B<br />

Bebauungsplan<br />

BauGB Baugesetzbuch<br />

BauNVO Baunutzungsverordnung<br />

BCom digitale Baugenehmigungsverfahren<br />

BOP Bauleitplanung Online<br />

BPlanG Bebauungsplangesetz vom 31. Oktober 1923<br />

BPVO Baupolizeiverordnung für die Hansestadt Hamburg vom 8. Juni<br />

1938<br />

BS<br />

Baustufenplan<br />

CAD Computer Aided Design<br />

D<br />

Durchführungsplan<br />

DESY Deutsches Elektronen-Synchrotron<br />

<strong>DIP</strong> Digitales Informationssystem Planrecht<br />

dpi<br />

Dots per inch<br />

DXF Drawing Interchange Format<br />

ePlanzV Elektronische Planzeichenverordnung<br />

FHH Freie und Hansestadt Hamburg<br />

FME Feature Manipulation Engine<br />

FNP Flächennutzungsplan<br />

FNU Flächennutzungsuntersuchung<br />

GDI Geodateninfrastruktur<br />

GDI-DE Geodateninfrastruktur Deutschland<br />

GDI-HH Geodateninfrastruktur Hamburgs<br />

GIS Geographisches Informationssystem<br />

gkz Gemeindekennziffer<br />

GML Geography Markup Language<br />

HBauO Hamburger Bauordnung<br />

IMS Internet Map Service<br />

IEC International Electrotechnical Commission<br />

5


ISO International Organization for Standardization<br />

IT<br />

Informationstechnologie<br />

LaPro Landschaftsprogamm<br />

LoD Level of detail<br />

MRH Metropolenregion Hamburg<br />

NAS Normbasierte Austauschschnittstelle<br />

OGC Open Geospatial Consortium<br />

OMG Object Management Group<br />

PDF Portable Document Format<br />

PlanzV Planzeichenverordnung 1990<br />

ROG Raumordnungsgesetz<br />

SLD Styled Layer Descriptor<br />

TB<br />

Teilbebauungsplan<br />

TIFF Tagged Image File Format<br />

UML Unified Modeling Language<br />

W3C World Wide Web Consortium<br />

WFS Web Feature Service<br />

WMS Web Map Service<br />

6


Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

In der heutigen Zeit sind raumbezogene Daten eine wichtige Ressource geworden. Um<br />

diese Daten effizienter zu nutzen, ist der Aufbau von Geodateninfrastrukturen sowie<br />

eine standardisierte semantische Beschreibung der raumbezogenen Daten<br />

unumgänglich. An diesem Punkt greift XPlanung im Bereich der Bauleitplanung ein.<br />

Bisweilen ist die Struktur der eingesetzten IT-Systeme in der Bauleitplanung sehr<br />

heterogen. Dies erschwert den Datenaustausch zwischen den einzelnen Beteiligten in<br />

der Bauleitplanung und führt häufig zu Datenverlusten. Vielfach erfolgt ein Austausch<br />

der Pläne zwischen unterschiedlichen CAD-Programmen bzw. CAD-Programmen und<br />

Geoinformationssystemen (GIS) entweder über DXF-Dateien oder PDF-Dateien. Beim<br />

Austausch mittels PDF-Dateien bekommt der Empfänger der Daten eine Graphik, die<br />

für eine weitere Nutzung der in ihr enthaltenen Informationen eine weitere Bearbeitung<br />

erfordert. Die in der PDF-Datei enthaltenen Informationen müssen erneut digitalisiert<br />

werden. Eine wiederholte Bearbeitung derselben Informationen bedeutet einen erneuten<br />

Informationsverlust. Um diesen Informationsverlust und neuen Arbeitsaufwand zu<br />

vermeiden, wurde der Standard XPlanung entwickelt.<br />

XPlanung ist ein Standardisierungsvorhaben, das seit Ende 2003 in unterschiedlichen E-<br />

Government Initiativen läuft. Ziel <strong>des</strong> Standardisierungsvorhabens war die Entwicklung<br />

eines semantischen Objektmodells sowie die Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> als GML-3<br />

basiertes und objektorientiertes Austauschformat für die kommunale Bauleitplanung.<br />

XPlanung soll dabei die Aufstellung, Veröffentlichung, Nutzung und Weitergabe der in<br />

der kommunalen Bauleitplanung aufgestellten Pläne unterstützen.<br />

Da bei der Entwicklung <strong>des</strong> Standards XPlanung die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

(FHH) maßgeblich mitbeteiligt war, soll über die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> Digitalen<br />

Informationssystem Planrecht (<strong>DIP</strong>) <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> die praktische Anwendung <strong>des</strong><br />

Standard erfolgen sowie die Möglichkeiten der Anwendung auf Bebauungspläne <strong>nach</strong><br />

altem sowie neuem Planrecht evaluiert und dokumentiert werden. Weiterhin haben die<br />

Leiter der Fachämter von Stadt- und Landschaftsplanung der Bezirke Hamburgs<br />

7


Einleitung<br />

beschlossen, dass für die Einführung von Bauleitplanung Online (BOP) die<br />

Bebauungspläne ab 2009 <strong>XPlanGML</strong>-konform erstellt werden müssen.<br />

Das <strong>DIP</strong> ist ein Informationssystem über das bestehende Planrecht in der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg. Hier wurden alle rechtskräftigen Bebauungspläne mittels eines<br />

GIS-Programms von ESRI erfasst. Bisweilen wurden die im <strong>DIP</strong> erfassten Pläne von<br />

georeferenzierten Rastergraphiken digitalisiert, obwohl die „jüngeren“ Bebauungspläne<br />

digital erstellt wurden. Um diese Mehrfacherfassung der Daten zu reduzieren und die im<br />

<strong>DIP</strong> erfassten Daten einen höheren Nutzen zuzuführen, sollen die im <strong>DIP</strong> abgelegten<br />

Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> konvertiert werden.<br />

Nach erfolgreicher <strong>Konvertierung</strong> der Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> soll die Ablage der Daten<br />

in einer geeigneten Datenhaltungskomponente erfolgen. Auf Grundlage dieser<br />

Datenhaltungskomponente soll in Zukunft auch die Bereitstellung der Plandaten mittels<br />

OGC-konformer Dienste für z.B. Bürgerbeteiligungsplattformen oder Auskunftsdienste<br />

erfolgen.<br />

8


Problemstellung und Zielsetzung<br />

2 Problemstellung und Zielsetzung<br />

Die Problemstellung dieser Arbeit ist, auf die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne den<br />

Standard XPlanung anzuwenden.<br />

Zu Beginn dieser Arbeit wird daher zunächst das <strong>DIP</strong> und das in ihm abgelegte<br />

Planrecht (Kapitel 3) und der Standard XPlanung (Kapitel 4) erläutert. Diese Kapitel<br />

dienen dazu, dem Leser einen Einblick in das Hamburger Planrecht <strong>nach</strong> 1945, über den<br />

Aufbau und die Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sowie in die Struktur von XPlanung zu gewähren.<br />

Damit der Standard XPlanung zur Anwendung kommen kann, ist die Evaluierung<br />

(Kapitel 5.2) der im <strong>DIP</strong> abgelegten Alt- und Neupläne erforderlich, da die im <strong>DIP</strong><br />

abgelegten Planwerke unterschiedliche Rechtsgrundlagen besitzen und <strong>XPlanGML</strong> auf<br />

dem Baugesetzbuch (BauGB), der Baunutzungsverordnung (BauNVO) und<br />

Planzeichenverordnung (PlanzV) aufgebaut ist. Das Ergebnis der Evaluierung weist den<br />

Weg für das weitere Vorgehen bei der <strong>Konvertierung</strong> der Bebauungspläne <strong>nach</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong> (Kapitel 7.4). Vor der <strong>Konvertierung</strong> muss geklärt werden, ob die<br />

Bebauungspläne ohne weitere Veränderungen konvertiert werden können oder ob für<br />

die <strong>Konvertierung</strong> Veränderungen notwendig sind. Wichtig für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>DIP</strong> ist, dass alle Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> so konvertiert werden, wie sie im <strong>DIP</strong> abgelegt<br />

wurden. Es soll keine Überleitung der Planinhalte <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO erfolgen.<br />

Die Zielsetzung dieser Arbeit ist die <strong>Konvertierung</strong> der Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong> mit einer anschließenden Ablage der konvertierten Daten in einer<br />

geeigneten Datenhaltungskomponente (Kapitel 7.5), z.B. ArcSDE.<br />

9


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

3 Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Ende der 1990er entschied sich die Freie und Hansestadt Hamburg auf Grund der<br />

technischen Entwicklung im Bereich der Geoinformationssysteme, sein bestehen<strong>des</strong><br />

Planrecht digital in einem Informationssystem, dem Digitalen Informationssystem<br />

Planrecht (<strong>DIP</strong>), zu erfassen. Zu den allgemeinen Funktionen eines Informationssystems<br />

zählen die Erfassung, Verwaltung, Präsentation und Analyse mittels der Komponenten<br />

Software, Hardware, Anwendungen und Daten (BOLLMANN & KOCH, 2001). Aufgabe<br />

<strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist, Auskunft über das bestehende Planrecht zu geben sowie Analysen mit den<br />

Daten zu ermöglichen.<br />

Um einen Einblick in das Hamburger Planrecht zu erhalten, wird in Kapitel 3.1 das<br />

bestehende Planrecht <strong>nach</strong> 1945 in Hamburg sowie die daraus hervorgehenden<br />

Planarten erläutert und <strong>des</strong>sen historische Entwicklung dargestellt. Alle in Kapitel 3.1<br />

erläuterten Planarten wurden im <strong>DIP</strong> erfasst, besitzen aber unterschiedliche<br />

Rechtsgrundlagen. Die Beschreibung der Planarten ist für die weitere Arbeit wesentlich,<br />

da auf ihr die Problemanalyse (Kapitel 5.2) und die Erweiterungen von <strong>XPlanGML</strong> für<br />

die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> (Kapitel 6.2) basieren.<br />

3.1 Das Hamburger Planrecht <strong>nach</strong> 1945<br />

Vor 1938 setzte sich das heutige Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg aus den<br />

Gebieten <strong>des</strong> damaligen Hamburg und der preußischen Landgemeinden, die 1937 mit in<br />

das neue Groß-Hamburg eingegliedert wurden, zusammen. Zur Schaffung eines<br />

einheitlichen Planrechtes für das vergrößerte Stadtgebiet trat am 8. Juni 1938 die<br />

Baupolizeiverordnung (BPVO) für Groß-Hamburg in Kraft (BERLAGE, 1953).<br />

Nach dem 2. Weltkrieg gehörte Hamburg mit einem Wohnungsverlust von 52,7% zu<br />

den am meisten zerstörten Städten. Mit der Aufstellung <strong>des</strong> Generalbebauungsplans im<br />

Jahr 1947 wurde der allgemeine Wiederaufbau eingeleitet. Dabei hatte der<br />

Generalbebauungsplan die Aufgabe der technischen Planung, Richtung und Ziel <strong>des</strong><br />

10


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Aufbaus zu weisen (GRAPENGETER, 1953) und bildete damit die Grundlage für den<br />

Aufbauplan von 1950.<br />

Die gesetzliche Grundlage für den Wiederaufbau der Hansestadt Hamburg trat am 11.<br />

April 1949 mit dem „Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg“ (Aufbaugesetz)<br />

in Kraft. In diesem Gesetz wurde der Begriff „Aufbau“ als eine „ordnende und<br />

gestaltende Tätigkeit im weitesten Sinne verstanden“ (GRAPENGETER, S. 15, 1950).<br />

Dabei war das erste Ziel die Beseitigung der Trümmerfelder und Kriegsschäden und das<br />

zweite Ziel war eine gesunde städtebauliche Entwicklung auf dem Gesamtgebiet der<br />

Hansestadt hin zu einem neuen Stadtgrundriss.<br />

Die zwei Ziele erfuhren ihre Umsetzung in der Aufbauplanung, die sich in 2 Stufen<br />

gliederte:<br />

1. Stufe: Erfassung der Ergebnisse aus Vorbereitung und Sicherung der<br />

Aufbauarbeiten in den Aufbauplänen.<br />

2. Stufe: Aufstellung der Durchführungspläne (siehe Kapitel 3.1.3) zum<br />

Wiederaufbau der Hansestadt.<br />

Ab 1950 begann auf Grundlage der Aufbaupläne die städtebauliche Planungsarbeit in<br />

Hamburg, mit dem Ziel für alle Flächen in der Stadt verbindliches Planrecht zu schaffen<br />

(<strong>nach</strong> DREIER 1997). In Hamburg galten darum ab 1950 folgende Rechtsgrundlagen für<br />

die Schaffung eines verbindlichen Planrechtes für den Bürger:<br />

- Baupolizeiverordnung vom 8. Juni 1938 für die Baustufenpläne<br />

(Kapitel 3.1.1)<br />

- Bebauungsplangesetz von 1923 für die Teilbebauungspläne (Kapitel 3.1.2)<br />

- Aufbaugesetz von 1949 für die Durchführungspläne (Kapitel 3.1.3)<br />

Die aus den oben genannten Rechtsgrundlagen hervorgegangen Pläne (Baustufen-,<br />

Durchführungs- und Teilbebauungsplan) werden heute im Allgemeinen als „Altpläne“<br />

bezeichnet, da sie noch immer ihre Gültigkeit besitzen, obwohl ihre Rechtsgrundlage<br />

außer Kraft gesetzt wurde.<br />

Am 24. Juni 1960 trat das Bun<strong>des</strong>baugesetz (BBauG) in Kraft, <strong>des</strong>sen Bestreben es war,<br />

eine Grundlage für den neuzeitlichen Städtebau, die Vereinheitlichung <strong>des</strong><br />

Städtebaurechts auf Bun<strong>des</strong>ebene sowie eine Abgrenzung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung und der unmittelbaren Staatsverwaltung auf dem Gebiet der<br />

städtebaulichen Planung zu schaffen (DREIER 1997). Die bis 1960 gültigen<br />

Rechtsgrundlagen besaßen nur auf Lan<strong>des</strong>ebene Gültigkeit.<br />

11


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Hierbei erfolgte die Bauleitplanung, ähnlich dem „Gesetz über den Aufbau der<br />

Hansestadt Hamburg“ (AufbauG) von 1949, in zwei Stufen. Die erste Stufe umfasst die<br />

vorbereitende Bauleitplanung im Flächennutzungsplan für das gesamte Staatsgebiet und<br />

in der zweiten Stufe erfolgt die verbindliche Bauleitplanung im Bebauungsplan für<br />

Teilgebiete.<br />

Durch das Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes verloren das Bebauungsplangesetz<br />

(BPlanG) von 1923 und das Aufbaugesetz in seiner Fassung von 1957 ihre Rechtskraft<br />

(DREIER 1997).<br />

Zur Regelung der Inhalte in den Bauleitplänen in Hinsicht auf die Art und das Maß der<br />

zulässigen Nutzung sowie der in Baugebieten zulässigen baulichen und sonstigen<br />

Anlagen wurde im Jahr 1962 die Baunutzungsverordnung (BauNVO) erlassen. Mit<br />

Inkrafttreten der Baunutzungsverordnung wurde die Baupolizeiverordnung von 1938 als<br />

Nutzungsverordnung abgelöst.<br />

Für die verbindliche Ausarbeitung der Bauleitpläne und der Darstellung der Planinhalte<br />

wurde 1965 die Planzeichenverordnung (PlanzV) erlassen, damit eine einheitliche<br />

Darstellung der Bebauungspläne gewährleistet war (DREIER 1997).<br />

Nach Einführung der neuen Rechtsgrundlage in der Bauleitplanung wurde im Mai 1961<br />

der letzte Durchführungsplan auf Grundlage <strong>des</strong> Aufbaugesetzes festgestellt. Die bis<br />

dahin gültigen Baustufenpläne, Teilbebauungspläne und Durchführungspläne behielten<br />

weiterhin ihre volle Bedeutung und Gültigkeit als Bebauungspläne, sofern sie<br />

verbindliche Regelungen der in § 9 BBauG bezeichneten Art enthielten und anhand der<br />

Überleitungsvorschriften <strong>nach</strong> § 173 Abs. 3 BBauG eine Überleitung erfolgen konnte<br />

(BUCHHOLZ & FLICK, 1969). Im Fall von Änderungsplanungen und der damit<br />

verbundenen neuen Rechtsetzung verloren diese Altpläne im Bereich der Planänderung<br />

ihre Gültigkeit.<br />

Bebauungspläne, die im Zeitraum von 1960 bis 1964 auf Grundlage <strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>baugesetz und der Baupolizeiverordnung als Nutzungsverordnung in Arbeit<br />

waren, behielten trotz <strong>des</strong> Inkrafttretens der Baunutzungsverordnung im Jahr 1962 ihre<br />

Gültigkeit. Es erfolgte keine Überleitung der festgesetzten Inhalte <strong>nach</strong> BauNVO.<br />

12


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

3.1.1 Baustufenpläne<br />

Ab 1950 begannen auf Grundlage <strong>des</strong> Aufbauplans von 1950 mit dem Ziel für alle<br />

Flächen der Stadt verbindliches Planrecht zu schaffen die städtebaulichen Planungen für<br />

einen Neuaufbau der Stadt Hamburg. Die Umsetzung erfolge in erster Linie über die<br />

Baustufenpläne.<br />

Gesetzesgrundlage für die Baustufenpläne war die Baupolizeiverordnung vom 8. Juni<br />

1938, die <strong>nach</strong> der Schaffung von „Groß-Hamburg“ am 1. April 1938 das zersplitterte<br />

und veraltete Planrecht vereinheitlichen sollte (BAHNSON, 1953).<br />

Baustufenpläne wurden für größere Teilbereiche wie z.B. Ortsteile (Abb. 1) im Maßstab<br />

1:5000 aufgestellt. Inhalte waren die zulässigen Nutzungsarten entsprechend § 11<br />

BPVO, die Geschosszahl von Gebäuden sowie die Abgrenzung der Baugebiete von den<br />

Außengebieten und die Bauweise (BERLAGE, 1953).<br />

Wesentlich war bei den Baustufenplänen die Unterscheidung <strong>nach</strong> Baugebiet und<br />

Außengebiet. Dies sollte planrechtlich verbindlich die Zersiedelung von unbebauten<br />

Randgebieten in den Ortsteilen verhindern (<strong>nach</strong> DREIER 1997).<br />

Der allgemeine Rahmen für die bauliche Nutzung der Stadtgebiete wurde durch die<br />

Baustufenpläne gegeben. Die endgültige Festsetzung der baulichen Nutzbarkeit von<br />

Grundstücken sowie Straßen- und Baulinien erfolgte anhand der Teilbebauungs- und<br />

Durchführungspläne (GLOEDE, DEHN, 1955).<br />

Nach § 10 der BPVO 1938 (siehe Anhang a) mussten die Bauvorhaben den<br />

Bestimmungen der Baustufenpläne entsprechen. Weiter wurden in § 10 Nr. 4 BPVO<br />

von 1938 folgende Nutzungsgebiete innerhalb <strong>des</strong> Baugebiets unterschieden und deren<br />

Bestimmungen erläutert:<br />

Kleinsiedlungsgebiet S<br />

Wohngebiet<br />

W<br />

Mischgebiet<br />

M<br />

Geschäftsgebiet<br />

G<br />

Industriegebiet<br />

I<br />

Insgesamt wurde Hamburg mit 62 Baustufenplänen fast vollständig überplant. Nach<br />

Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes wurden aufgrund § 173 BBauG sämtliche<br />

Baustufenpläne als Bebauungspläne übergeleitet (JUNG, 2003).<br />

13


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Abb. 1: Ausschnitt aus dem BS Harvestehude-Rotherbaum<br />

3.1.2 Teilbebauungspläne<br />

In der Zeit <strong>des</strong> Aufbaus ab 1950 bedurfte die städtebauliche Planungsarbeit einer<br />

gesetzlichen Handhabe vor allem für die Verkehrsplanung in Wiederaufbaugebieten, um<br />

nicht durch andere Bauvorhaben verhindert zu werden. Daher wurden private Flächen<br />

für öffentliche Zwecke mittels Teilbebauungsplänen (Abb. 2) <strong>nach</strong> dem BPlanG von<br />

1923 beschafft. Dies umfasst die Flächen für den Straßenverkehr, den Gemeinbedarf<br />

und Grünflächen. Wichtigster Punkt war dabei das kurze Verfahren zur Aufstellung von<br />

Teilbebauungsplänen im Vergleich zum Verfahren für Durchführungspläne (<strong>nach</strong><br />

DREIER 1997). Bestandteil <strong>des</strong> Verfahrens zur Aufstellung der Teilbebauungspläne war<br />

die min<strong>des</strong>tens 6 Wochen dauernde öffentliche Auslegung der Pläne. Die dabei<br />

auftretenden Bedenken und Anregungen wurden von der Stadtplanungsabteilung<br />

14


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

geprüft und es wurde die Zustimmung zu den Änderungsvorschlägen von dem<br />

Lan<strong>des</strong>planungsamt eingeholt (<strong>nach</strong> DREIER 1997).<br />

Abb. 2: Ausschnitt mit Legende <strong>des</strong> Teilbebauungsplans 416<br />

Nach § 3 Abs. 1 <strong>des</strong> Bebauungsplangesetzes von 1923 (siehe Anhang b) gelten die<br />

Pläne über einzelne Straßen- und Baulinien als Teilpläne (WULFF, 1929). Die rechtliche<br />

Grundlage zur Feststellung eines Teilbebauungsplans stellten die §§ 2 und 4 <strong>des</strong><br />

BPlanG von 1923 dar. Aussagen zur Rechtsform wurden in § 2 <strong>des</strong> BPlanG von 1923<br />

getroffen und zu den inhaltlichen Festsetzungen im § 4 BPlanG von 1923. Dennoch war<br />

alleine § 2 Nr. 2 <strong>des</strong> BPlanG von 1923 maßgeblich, da in den Teilbebauungsplänen nur<br />

Bau- und/oder Straßenlinien festgesetzt wurden (LECHELT, 1994).<br />

Mit dem Inkrafttreten <strong>des</strong> BBauG im Jahre 1960 verlor das BPlanG von 1923 seine<br />

Rechtskraft, dennoch gelten in Teilbebauungsplänen die Vorschriften <strong>des</strong> § 6 BPlanG<br />

von 1923 in seiner letzten Fassung entsprechend § 173 Abs. 3 Satz 1 BBauG von 1960<br />

fort.<br />

15


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

3.1.3 Durchführungspläne<br />

Aufgabe der Durchführungspläne (Abb. 3) <strong>nach</strong> dem Aufbaugesetz war der<br />

Wiederaufbau von Teilgebieten in Hamburg. Rechtliche Grundlage für die<br />

Durchführungspläne waren die §§ 10 bis 14 <strong>des</strong> AufbauG von 1949. Da die zum Teil<br />

sehr detaillierten Festsetzungen in den Durchführungsplänen nicht immer vollständig<br />

zum Ausdruck gebracht werden konnten, wurde diese regelmäßig durch die weiterhin<br />

geltenden Bestimmungen der BPVO von 1938 ergänzt (LECHELT, 1994).<br />

Die Durchführungspläne wurden für einzelne oder mehrere Baublöcke erstellt und<br />

beinhalteten eine detaillierte Darstellung als Baustufenpläne. In der Regel wurden diese<br />

Pläne in einem Maßstab von 1:1000 erstellt und umfassten daher nur kleinere Gebiete<br />

wie z.B. einen Baublock.<br />

Abb. 3: Ausschnitt mit Teil der Legende <strong>des</strong> Durchführungsplans 173<br />

Bis 1961 wurden auf Grundlage <strong>des</strong> Aufbaugesetzes ein Aufbauplan und circa 380<br />

Durchführungspläne erstellt (JUNGE, 2003).<br />

16


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Inhalt der Pläne waren alle Festsetzungen, die für die Bebauung der Grundstücken <strong>nach</strong><br />

Fläche und Höhe notwendig waren (DREIER 1997). Weitere Inhalte der Pläne waren die<br />

Aufteilung der Gebiete in Flächen öffentlicher und privater Nutzung, die<br />

Verkehrseinrichtungen, die Versorgungsleitungen, die Min<strong>des</strong>tgröße sowie die<br />

Nutzungsart und der Nutzungsgrad <strong>des</strong> Grundstücks.<br />

Um eine schnelle Durchführung <strong>des</strong> Aufbaus zu ermöglichen, wurden die<br />

Durchführungspläne schwerpunktmäßig in den kriegszerstörten Gebieten von Hamburg<br />

aufgestellt, wenn die Ordnung von Grund und Boden notwendig war und für einen<br />

Aufbau die Voraussetzungen vorhanden waren.<br />

Weiterhin wurden Durchführungspläne dann aufgestellt, wenn die Möglichkeiten der<br />

Teilbebauungspläne und Baustufenpläne nicht ausreichten. Dies war dann der Fall,<br />

wenn Bodenordnungsmaßnahmen, wie z.B. Umlegungen, oder Bauordnungsmaßnahmen,<br />

wie z.B. die gleichzeitige Bebauung, nötig waren (LECHELT, 1994).<br />

3.1.4 Bebauungspläne<br />

Mit der Einführung <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>einheitlichen Planrechtes <strong>nach</strong> dem Bun<strong>des</strong>baugesetz im<br />

Jahr 1960 erfuhr die Aufstellung und das Feststellungsverfahren für Bebauungspläne<br />

eine deutliche Änderung. Ab diesem Zeitpunkt wurden Bebauungspläne <strong>nach</strong> dem<br />

Bun<strong>des</strong>baugesetz unter Beachtung der Baunutzungsverordnung und der<br />

Planzeichenverordnung aufgestellt (BUCHHOLZ & FLICK, 1969). Am 1. Juli 1987 wurde<br />

das Bun<strong>des</strong>baugesetz durch Inkrafttreten <strong>des</strong> Baugesetzbuches abgelöst und übernahm<br />

<strong>des</strong>sen Aufgaben.<br />

Die Rechtsgrundlage für den verbindlichen Bauleitplan wird durch die §§ 8 bis 13 <strong>des</strong><br />

BauGB geregelt. Ein wesentlicher Paragraph dort ist der § 9 BauGB. Hier wird geregelt,<br />

was Inhalt <strong>des</strong> Bebauungsplans sein kann. Weitere Grundlagen für die Art der baulichen<br />

Nutzung werden in den §§ 1 bis 15 der BauNVO, das Maß der baulichen Nutzung in<br />

den §§ 16 bis 21a der BauNVO und die Bauweise sowie überbaubare<br />

Grundstücksflächen werden in den §§ 22 und 23 der BauNVO geregelt.<br />

Wie in Kapitel 3.1 schon erläutert, erfolgt die Bauleitplanung <strong>nach</strong> dem BauGB in 2<br />

Stufen. Dabei umfasst die vorbereitende Bauleitplanung den Flächennutzungsplan. In<br />

Hamburg galt bei Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes der Aufbauplan von 1960 als<br />

Flächennutzungsplan. Dieser umfasst das gesamte Gemeindegebiet. Wichtig im Fall<br />

17


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

von Hamburg ist, dass hier Hamburg als Gemeinde betrachtet wird. Die nächste Stufe<br />

umfasst die verbindliche Bauleitplanung mit den Bebauungsplänen. Diese werden nur<br />

für Teilbereiche aufgestellt (BUCHHOLZ & FLICK, 1969).<br />

Weiterhin werden auch bei Bebauungsplänen zwei Arten unterschieden. Zum einen der<br />

qualifizierte Bebauungsplan (Abb. 4), der <strong>nach</strong> § 30 Abs. 1 BauGB min<strong>des</strong>tens<br />

Festsetzungen über die Art und das Maß der baulichen Nutzung, der überbaubaren<br />

Grundstückfläche und der örtlichen Verkehrsfläche enthält. Zum anderen der einfache<br />

Bebauungsplan, der eine oder mehrere Festsetzungen aus dem Katalog <strong>des</strong> § 9 BauGB<br />

enthält. Diese zwei Planarten wurden hier nur zur Vervollständigung erläutert, <strong>nach</strong><br />

ihnen wird im <strong>DIP</strong> allerdings nicht unterschieden.<br />

Bebauungspläne werden im Regelfall mit einem Maßstab von 1:1000 erstellt. Bei<br />

entsprechender Zweckmäßigkeit wurden Bebauungspläne auch in den Maßstäben<br />

1:2000 bzw. 1:5000 erstellt.<br />

Wesentlich und immer wiederkehrende Inhalte der Bebauungspläne <strong>nach</strong> § 9 BauGB<br />

sind dabei die folgenden:<br />

- Art und Maß der baulichen Nutzung<br />

- Bauweise<br />

- Flächen für den Gemeinbedarf sowie für Sport- und Spielanlagen<br />

- Grünflächen<br />

- Verkehrsflächen<br />

- Versorgungsflächen<br />

- Flächen für Land- und Forstwirtschaft<br />

- Flächen für Gemeinschaftsanlagen<br />

- Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern<br />

- Überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen<br />

- Flächen für Stellplätze und Garagen<br />

- Mit Geh-, Fahr- und Leitungsrechten belastete Flächen<br />

Dabei enthält der § 9 BauGB nur eine grobe Aufzählung über die möglichen<br />

Festsetzungen in einem Bebauungsplan. Das Baugesetzbuch enthält keine inhaltlichen<br />

Vorgaben, wie z.B. die einzelnen Nutzungsarten einander zugeordnet werden sollen.<br />

Fragen dieser Art werden über die Baunutzungsverordnung als Rechtsverordnungen<br />

geregelt. Daher gibt die Baunutzungsverordnung z.B. dem Planer als Vorschriften und<br />

Hinweise darüber, wie Art und Maß der baulichen Nutzung und die Bauweise in einem<br />

18


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Bebauungsplan festgelegt werden können. Die zeichnerische Umsetzung der Planinhalte<br />

<strong>nach</strong> Baunutzungsverordnung erfolgt <strong>nach</strong> der Planzeichenverordnung, die die<br />

notwendigen Darstellungsmittel genau definiert (SCHMIDT-EICHSTAEDT, 2005).<br />

Abb. 4: Ausschnitt aus dem Bebauungsplan Eimsbüttel 34<br />

3.2 Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> - Von der analogen Karte zum<br />

Informationssystem<br />

In den 1990ziger Jahren erfuhren die Geographischen Informationssysteme zur<br />

Verarbeitung raumbezogener Daten einen großen Aufschwung. Das Spektrum der<br />

Funktionalitäten eines GIS umfasst die Erfassung, Verwaltung, Analyse und<br />

Präsentation von raumbezogenen Daten (BILL, 1999).<br />

Mitte der 1990er fiel die Entscheidung zur Einführung eines GIS in der<br />

Stadtentwicklungsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg zur Realisierung der<br />

Anwendungen Flächennutzungsuntersuchung (FNU), Flächennutzungsplan (FNP) und<br />

Landschaftsprogamm (LaPro). Bis Ende 1994 wurden daher die analogen Karten der<br />

19


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Flächennutzungsuntersuchung, <strong>des</strong> Flächennutzungsplan und <strong>des</strong> Landschaftsprogamm<br />

im SICAD-Format digitalisiert.<br />

Die digitalen Sachdaten sollten nicht nur in Datenbanken gehalten werden, die nur<br />

einfache Abfragen ermöglichen, es sollte auch eine visuelle Präsentation der Daten, z.B.<br />

zur Erzeugung von thematischen Karten, ermöglicht werden.<br />

Im Jahr 1996 wurde das Geographische Informationssystem ArcInfo/ArcView von der<br />

Firma ESRI in der Stadtentwicklungsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

eingeführt. Damit wurden die kartographische Darstellung und die Auswertung der in<br />

einer Datenbank gehaltenen Daten für FNU, FNP/LaPro und der digitalen<br />

Bebauungspläne ermöglicht. Neben der nun neuen Möglichkeit, die Daten direkt zu<br />

visualisieren wurde auch der Aufwand für die Erfassung von Daten deutlich gesenkt.<br />

Die Speicherung der Daten erfolgte im Coverage-Format.<br />

Auf Grundlage dieser graphischen Arbeitsplätze wurde im Jahr 1999 die digitale<br />

„Erstellung einer Flächennutzungsuntersuchung - rechtsverbindliche Ausweisung“<br />

(FNU_R) in Auftrag gegeben. Im Zeitraum von 2000 bis Anfang 2002 wurden die<br />

Daten <strong>des</strong> verbindlichen Planrechts erfasst. Nach dieser ersten Erfassung der Daten im<br />

Shape-Format erfolgte die Umbenennung der FNU_R in „Digitales Informationssystem<br />

Planrecht“ (Abb. 5).<br />

Mit der Entwicklung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Viewers als ArcView-Extension sollte eine sachgerechte<br />

Darstellung und anwenderfreundliche Nutzung der Daten gewährleistet werden. Nach<br />

der Migration <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Viewers auf ArcGIS 8.x wurden das <strong>DIP</strong> in einer Personal-<br />

Geodatabase als Feature-Dataset in einzelne Feature-Classes abgelegt.<br />

In den Planungsämtern werden die Bebauungspläne in CAD-Programmen erstellt. Zur<br />

Erfassung der Planinhalte im <strong>DIP</strong> werden die Pläne als georeferenziertes TIFF<br />

exportiert und dienen dann als Grundlage zur Digitalisierung für die flächige Erfassung<br />

der Planinhalte. Zur Erfassung der Altpläne wurden diese in einer Auflösung von 100<br />

dpi gescannt und georeferenziert. Die Erfassung der Daten erfolgt im halbjährlichen<br />

Rhythmus und der Basismaßstab beträgt 1:5000.<br />

20


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Abb. 5: Ausschnitt <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> im Maßstab 1:5000<br />

3.3 Zielsetzungen und Anforderungen an das <strong>DIP</strong><br />

Die Zielsetzung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist die Erstellung einer Datengrundlage für die Bearbeitung<br />

städtebaulicher Fragestellungen wie z.B. für die Erstellung thematischer und<br />

teilräumlicher Entwicklungspläne. Dazu soll das <strong>DIP</strong> einen Datenbestand mit der<br />

Abgrenzung der Baugebiete, <strong>nach</strong> Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise<br />

sowie der Geschosszahl als Inhalt zur Verfügung stellen. Ziel <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist zum einen,<br />

einen Überblick über das geltende Planrecht zu geben, aber es soll und kann dieses nicht<br />

ersetzen. Zum anderen soll die überlagerungsfreie Speicherung und Darstellung <strong>des</strong><br />

derzeit gültigen Planrechts als Grundlage von Auskunfts- und Monitoringanwendungen<br />

dienen. Die Darstellung im <strong>DIP</strong> erfolgt in Anlehnung an die Darstellung in den<br />

Bauleitplänen.<br />

21


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

3.4 Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />

Im <strong>DIP</strong> kommen die wesentlichen Bestandteile der verbindlichen Bauleitplanung zur<br />

Darstellung und werden als einzelne Feature-Classes in einer Personal-Geodatabase<br />

(Abb. 6) abgelegt.<br />

Abb. 6: Datenbankschema <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />

Dies umfasst die Bebauungspläne <strong>nach</strong> dem BauGB und der BauNVO, Baustufenpläne<br />

auf Grundlage der BPVO vom 8. Juni 1938, Teilbebauungspläne <strong>nach</strong> dem BPlanG<br />

vom 31. Oktober 1923 und Durchführungspläne auf Grundlage <strong>des</strong> AufbauG von 1949,<br />

sowie Festsetzungen, die sich aus der zeichnerischen Darstellung ergeben, und<br />

<strong>nach</strong>richtliche Übernahmen. Zu den wesentlichen Inhalten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zählen der<br />

Geltungsbereich der Bebauungspläne, die Art und das Maß der baulichen Nutzung<br />

sowie die Bauweise der einzelnen Baugebiete. Weiterhin werden in der Tab. 1 die<br />

Planinhalte der verbindlichen Bauleitpläne, die im <strong>DIP</strong> zur Abbildung kommen<br />

dargestellt.<br />

Im <strong>DIP</strong> wurden textliche Festsetzungen (sogenannte §2-Festsetzungen) nicht<br />

digitalisiert und z.B. Baulinien und Baugrenzen nicht erfasst. Seit Juni 2008 werden nun<br />

die Textpläne anhand ihrer Geltungsbereiche im <strong>DIP</strong> mit erfasst.<br />

22


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Tab. 1: Im <strong>DIP</strong> enthaltene Inhalte der verbindlichen Bauleitpläne<br />

Enthalten<br />

Räumlicher Geltungsbereich<br />

Grenze für die geltenden Bereiche eines<br />

Planes<br />

Art der baulichen Nutzung<br />

Maß der Baulichen Nutzung<br />

Grundfläche, Grundflächenzahl, Baumasse,<br />

Baumassenzahl, Zahl der Vollgeschosse<br />

Bauweise<br />

offene oder geschlossene Bauweise<br />

überbaubare und nichtüberbaubare<br />

Grundstücksflächen<br />

Flächen mit Einschränkungen von<br />

Nebenanlagen<br />

Flächen für den Gemeinbedarf<br />

Flächen für Sport- und Spielanlagen<br />

Straßenverkehrsflächen<br />

Straßenverkehrsflächen besonderer<br />

Zweckbestimmung<br />

Bahnanlagen<br />

Grünflächen<br />

z.B. Parkanlagen, Friedhöfe<br />

Flächen für Aufschüttungen und<br />

Abgrabungen<br />

Flächen für Landwirtschaft und Wald<br />

Umweltschutz<br />

Gebiete, die zum Schutz vor schädlichen<br />

Umwelteinwirkungen dienen,<br />

Flächen, die mit umweltgefährdenden<br />

Stoffen belastet sind<br />

Natur und Landschaft<br />

Flächen für Maßnahmen zum Schutz, für<br />

Pflege und zur Entwicklung von Natur und<br />

Landschaft,<br />

Schutzgebiete im Sinne <strong>des</strong> Hamburgischen<br />

Naturschutzgesetzes<br />

Nachrichtliche Übernahmen<br />

Lärmschutzbereiche<br />

Nicht enthalten<br />

Festsetzungen über Wohnungen, die<br />

Zulässigkeit von Wohnungen oder über<br />

Beschränkungen der Wohnungszahl<br />

Höhe der baulichen Anlage<br />

Baulinien, Baugrenzen, Bebauungstiefe,<br />

usw.<br />

Flächen für Stellplätze und Garagen<br />

Bemessungen von Grundstücken<br />

Gestaltung und besondere<br />

Anforderungen an bauliche Anlagen<br />

Aufschüttungen, Abgrabungen,<br />

Straßenbauwerke, usw.<br />

Geh- Fahr- und Leitungsrechte<br />

Gemeinschaftsanlagen<br />

Gebiete in denen bestimmte<br />

luftverunreinigende Stoffe nicht oder nur<br />

beschränkt verwendet werden dürfen<br />

Anpflanzgebote<br />

Erhaltungsgebote<br />

Erhaltungsbereiche, Denkmalschutz<br />

Sonstige Darstellungen und<br />

Festsetzungen<br />

Luftverkehrsflächen, Bauschutzbereich,<br />

oberirdische und unterirdische Leitungen,<br />

vorhandene Gebäude<br />

Quelle: <strong>DIP</strong> – Digitales Informationssystem Planrecht. Behörde für Bau und Verkehr – Amt für<br />

Stadtentwicklung, 2004.<br />

23


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

Das Feature-Dataset <strong>DIP</strong> (Abb. 6) wird über Feature-Classes / Layer, in denen die<br />

Inhalte aus den Bebauungsplänen erfasst werden, wird wie folgt gegliedert:<br />

- Geltungsbereich (Feature-Class: Bauleitplaene):<br />

Der Geltungsbereich ist die räumliche Begrenzung <strong>des</strong> Bebauungsplans in dem<br />

die Inhalte <strong>des</strong> Plans dargestellt werden.<br />

- Verbindliche Bauleitpläne mit Teilblättern und Ausschnitten (Feature-<br />

Classes: Bauleitplaene_geteilt und Bauleitplaene_Teilblaetter):<br />

Erfassung der Blattschnitte von Plänen, die sich über ein oder mehrere Blätter<br />

erstrecken sowie Erfassung <strong>des</strong> Hotlinks zum jeweiligen PDF <strong>des</strong> Plans bzw.<br />

Blattes.<br />

- Flächennutzung (Feature-Class: Nutzungsart):<br />

Erfassung der Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauNVO und BPVO sowie der Art der<br />

baulichen Nutzung und deren Maß der baulichen Nutzung.<br />

- Scheinblöcke (Feature-Class: Scheinbloecke): Erfassung von<br />

punktförmigen Nutzungen, wie z.B. Sendemasten, oder wenn ein Baugebiet<br />

mehrere spezielle Nutzungen aufweist. Dies ist überwiegend bei Flächen für den<br />

Gemeinbedarf der Fall.<br />

- Überlagernde Nutzungen (Feature-Class: Kennzeichnungen):<br />

In dieser Feature-Class werden Altlastenverdachtsflächen, Hochwasserschutzgebiete,<br />

Lärmschutzmauern/-wälle, freizuhaltende Flächen und<br />

Erhaltungsbereiche dargestellt, die auch mehrere be<strong>nach</strong>barte Baugebiete<br />

überlagern können.<br />

- Spezielle Nutzung – flächenhaft (Feature-Class: Nutzungsart):<br />

In diesem Layer werden die speziellen Nutzungen der Nutzungsarten <strong>nach</strong><br />

BauNVO bzw. BPVO dargestellt.<br />

- Spezielle Nutzung – punktförmig (Feature-Class: SpezielleNutzung):<br />

Die punktförmigen speziellen Nutzungen werden aus den Feature-Classes<br />

Nutzungsart und Kennzeichnungen abgeleitet. Hier werden alle speziellen<br />

Nutzungen eines Baugebietes dargestellt.<br />

- Textpläne (Feature-Class: Textplaene): Erfassung der Geltungsbereiche von<br />

Textpläne und deren textlichen Festsetzungen.<br />

24


Digitales Informationssystem Planrecht<br />

3.5 Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />

Über die Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> innerhalb der einzelnen Behörden, als<br />

Informationssystem sowie als Onlineanwendung im Internet sollen zum einen<br />

unterschiedliche Fragestellungen geklärt werden und zum anderen die Nutzbarkeit der<br />

erfassten Bebauungspläne erhöht werden.<br />

Das <strong>DIP</strong> ist innerhalb der Behörden an Arbeitsplätzen, die mit ArcView und ArcGIS<br />

ausgerüstet sind, nutzbar. Eine weitere Nutzung ist mittels der Integration der Daten<br />

über Webdienste innerhalb der Behörden sowie für externe Nutzer über das Internet<br />

möglich. Über die Einbindung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Datenbestan<strong>des</strong> in andere Datenbanken, z.B.<br />

innerhalb der Finanzbehörde oder in die Planungsdatenbank <strong>des</strong> Amtes für Lan<strong>des</strong>- und<br />

Landschaftsplanung, sind weiter Anwendungen und Analysen möglich.<br />

Eine wesentliche Anwendung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> erfolgt bei der Abfrage <strong>des</strong> Planrechts für<br />

bestimmte Bereiche in der Stadt als Auskunftssystem über das bestehende Planrecht.<br />

Weiterhin wichtig ist die Möglichkeit, mittels <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>-Datenbestan<strong>des</strong> Flächenbilanzen<br />

für einzelne Bereiche der Stadt oder für das Gesamtgebiet zu erstellen.<br />

Im Bereich der Onlineanwendungen soll die Nutzbarkeit und Verfügbarkeit der<br />

Bebauungspläne erhöht werden, um z.B. Bürgerbeteiligungen im Internet zu<br />

ermöglichen. Weiterhin soll hier dem Bürger die Möglichkeit gegeben werden, sich<br />

über gelten<strong>des</strong> Planrecht zu informieren.<br />

25


XPlanung<br />

4 XPlanung<br />

Bisweilen sind die im Bereich der Bauleitplanung eingesetzten IT-Systeme sehr<br />

heterogen (BMI, 2008a). Dies ist auch in der Freien Hansestadt Hamburg der Fall. Als<br />

Beispiel dafür steht der Bezirk Altona, hier wird in der Bauleitplanung die Software<br />

MegaCAD verwendet. In den restlichen Bezirken kommt die AutoCAD Applikation<br />

WS LandCAD zum Einsatz. Diese Problematik betrifft auch den Austausch der Daten<br />

zwischen CAD-Software und GIS-Systemen. Die Folge daraus ist der<br />

Informationsverlust beim Austausch der digitalen Bebauungspläne zwischen den<br />

unterschiedlichen IT-Systemen.<br />

Um den Datenaustausch zu vereinfachen und verlustfrei zu ermöglichen, wurde seit<br />

Ende 2003 im Rahmen der E-Government Initiativen Deutschland Online und<br />

Media@Komm-Transfer (2004 bis 2007) das objektorientierte Datenaustauschformat<br />

<strong>XPlanGML</strong> für Bauleitpläne (Abb. 7) entwickelt (BMI, 2008b). Der Schwerpunkt<br />

dieser E-Government Initiativen liegt vor allem auf der Interoperabilität und der<br />

Standardisierung von alphanumerischen Daten. Dabei geht es bei Deutschland Online<br />

um die vertikale Integration zwischen Bund, Ländern und Kommunen mittels<br />

ebenenübergreifenden E-Government-Spezifikationen und bei Media@Komm-Transfer<br />

um die horizontale Verbreitung der Spezifikationen innerhalb der Kommunen (KRAUSE<br />

& BENNER, 2007).<br />

Ein wichtiger Begriff innerhalb XPlanung ist die Interoperabilität. Mit Interoperabilität<br />

ist die „Fähigkeit zur Kommunikation, zum Ausführen von Programmen und zum<br />

Datenaustausch über unterschiedliche funktionale Einheiten hinweg“ (KORDUAN &<br />

ZEHNER, S. 133, 2008) gemeint. Dies erfolgt über die Beschreibung der Schnittstellen<br />

und Daten anhand vorgegebener Schemata. XPlanung will mittels Interoperabilität den<br />

uneingeschränkten Datenaustausch zwischen den einzelnen beteiligten IT-Systemen wie<br />

CAD, GIS oder Viewern über die Entwicklung eines standardisierten<br />

Datenaustauschformats ermöglichen.<br />

26


XPlanung<br />

Abb. 7: Datenaustauschbeziehungen im Rahmen der Bauleitplanung<br />

Quelle: www.xplanung.de<br />

XPlanung ist ein technischer Standard für den Datenaustausch, in dem für die<br />

Bauleitplanung alle Darstellungen und Festsetzungen <strong>des</strong> BauGB, BauNVO und PlanzV<br />

berücksichtigt wurden. Dabei setzt XPlanung die Inhalte der Gesetze in einem<br />

Datenaustauschformat um, das von verschiedenen IT-Sytemen, die <strong>XPlanGML</strong><br />

implementiert haben, gelesen, erzeugt und interpretiert werden kann. Dabei ist zu<br />

beachten, dass XPlanung ein technischer Standard ist und keine Software (GKST. GDI-<br />

DE, 2006).<br />

Ziel <strong>des</strong> Standardisierungsvorhaben XPlanung ist die Entwicklung eines seman-tischen<br />

Objektmodells, eines standardisierten, objektorientierten Austauschformats<br />

(<strong>XPlanGML</strong>) sowie standardisierte, formale Visualisierungsvorschriften für die<br />

raumbezogene Planwerke der Bauleitplanung (BENNER, 2008a). Dies umfasst die<br />

Bauleitpläne <strong>nach</strong> dem BauGB, regionalen Flächennutzungspläne <strong>nach</strong> dem<br />

Raumordnungsgesetz (ROG), Regionalpläne sowie Landschaftspläne.<br />

Weiterhin soll die Aufstellung, Veröffentlichung, Nutzung und Weitergabe der<br />

Planwerke elektronisch unterstützt werden, z.B. für elektronische Beteiligungsplattformen<br />

oder Fachinformationssysteme wie Raumordnungskataster oder<br />

Umweltinformationssysteme.<br />

27


XPlanung<br />

4.1 Technische Grundlagen<br />

Grundlage <strong>des</strong> Objektmodells von XPlanung ist der internationale Standard UML zur<br />

Datenmodellierung, GML zum Austausch raumbezogener Daten und die „Normbasierte<br />

Austauschschnittstelle“ (NAS) <strong>des</strong> AAA-Schemas. Das Projekt XPlanung hatte von<br />

Anfang an die Zielsetzung sich an die Standards von ALKIS anzupassen, da die<br />

Bauleitplanung mit der Einführung von ALKIS, die auf ALKIS basierenden<br />

Liegenschafts- und Geobasisdaten als Datengrundlage nutzten wird.<br />

Im Folgenden werden diese drei Begrifflichkeiten nun weiter erläutert, beginnend mit<br />

UML (Unified Modeling Language) für die Modellierung <strong>des</strong> Objektmodells.<br />

UML ist eine objektorientierte Sprache zur Datenmodellierung, die zur Beschreibung<br />

von Anwendungsprozessen und der damit verbundenen Daten unabhängig von der<br />

Implementierung eingesetzt wird, d.h. UML ist unabhängig von einer bestimmten<br />

Programmiersprache. Entwickelt wurde UML von der Object Management Group<br />

(OMG) und ist über die ISO/IEC 19501 standardisiert.<br />

Die Standardisierung in der Vorgehensweise der Modellierung von Anwendungen und<br />

Produkten mit geographischen Informationen, dazu zählen auch die Bebauungspläne,<br />

erfolgt <strong>nach</strong> der ISO 19100er Normserie. Im Zusammenspiel mit der ISO 19109 (Rules<br />

for Application Schema) sollen diese Anwendungen mittels UML modelliert werden.<br />

Folge daraus ist also die Modellierung <strong>des</strong> Objektmodells für Bebauungspläne in UML<br />

(<strong>nach</strong> BENNER, KRAUSE & MÜLLER, 2005).<br />

Während UML in <strong>XPlanGML</strong> die Datenmodellierungskomponente darstellt, wird der<br />

Datenaustausch mittels GML umgesetzt. GML steht für Geography Markup Language<br />

und wurde vom Open Geospatial Consortium (OGC) als Standardaustauschformat<br />

festgelegt. GML ist eine XML-Anwendung zum Austausch von Geodaten mit dem Ziel<br />

der Interoperabilität. Weiterhin wird GML für die Modellierung und zur Speicherung<br />

von Daten verwendet. Dazu können die Schemata aus UML abgeleitet oder direkt in<br />

GML erstellt werden. Im Fall von <strong>XPlanGML</strong> wird das Objektmodell mit der Software<br />

Rational Rose in UML erstellt (siehe ADV, 2008). Die Software Rational Rose kann mit<br />

Hilfe eines Skriptes, dass die AdV für das 3A Vorhaben in Auftrag gegeben hat, aus<br />

dem UML Diagramm XML (GML) Schemadateien erstellen.<br />

28


XPlanung<br />

XPlanung baut auf dem GML3 NAS Profil <strong>des</strong> AdV (beschrieben im GeoInfoDok<br />

Version 5.1) auf, dass im AAA-Schema definiert wurde. Die „Normbasierte<br />

Austauschschnittstelle" basiert auf dem XML-Standard <strong>des</strong> World Wide Web<br />

Consortium (W3C) für den Datenaustausch und GML in der Version 3.0 zur<br />

Beschreibung der Objektarten, zum Austausch von Daten mit ALKIS (BMWI, 2006).<br />

Die Aufgabe der NAS besteht in der Übermittlung von<br />

Homogenisierungsinformationen. Dabei beruht die NAS auf einem modellbasierten<br />

Ansatz (Abb. 8), in dem das Schema der Austauschdaten automatisch aus dem<br />

gemeinsamen AAA-Schema abgeleitet wird.<br />

Abb. 8: Modellbasierter Ansatz der NAS<br />

Quelle: DÜREN (2005)<br />

Aus der Anwendung von XML und dem GML-Standard folgt die Trennung der Objekte<br />

von ihren Visualisierungsvorschriften. Daraus folgt, dass in der Austauschdatei eines<br />

Bebauungsplans nur die Objektgeometrien beschrieben werden. Die Interpretation und<br />

Visualisierung hängt vom Zielsystem ab. Das Ergebnis ist der reine Austausch von<br />

Objektmodellen anstatt von Zeichnungen wie es bisweilen noch der Fall ist.<br />

4.2 Entwicklung <strong>des</strong> Datenaustauschformats <strong>XPlanGML</strong><br />

Für den standardisierten Austausch und die Modellierung von Bauleitplänen wurde seit<br />

2003 in dem Projekt XPlanung das Datenaustauschformat <strong>XPlanGML</strong> ent-wickelt.<br />

Mittels <strong>XPlanGML</strong> wird der verlustfreie Austausch von Bauleitplänen, Regionalplänen<br />

und Landschaftsplänen ermöglicht. Die Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> verlief über<br />

mehrere Entwicklungsstufen bis zur heutigen Version <strong>XPlanGML</strong> 3.0.<br />

Bis zum Jahr 2004 firmierte das Vorhaben zur Modellierung eines Objektmodells der<br />

Bauleitplanung und der Definition eines Austauschformats zum verlustfreien Austausch<br />

von Bauleitplänen unter dem Titel „Elektronische Planzeichenverordnung“ kurz<br />

ePlanzV. Ziel <strong>des</strong> Projektes war die Entwicklung eines geometrisch/semantischen<br />

29


XPlanung<br />

Datenmodells und einem Austauschformates basierend auf GML-3 für die<br />

Festsetzungen und Darstellungen in der Bauleitplanung (BENNER, KRAUSE & MÜLLER,<br />

2005). Die Wiedergabe der semantischen Beschreibung und das Profil der Planinhalte<br />

von Bebauungsplänen erfolgte zuerst im Datenformat BPlanGML. Zur Beschreibung<br />

der Planinhalte von Flächennutzungsplänen wurde analog das Datenformat FPlanGML<br />

entwickelt.<br />

Mit der Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> 1.2 wurden die Objektmodelle von<br />

Bebauungsplänen und Flächennutzungsplänen in einem gemeinsamen Modell<br />

abgebildet. <strong>XPlanGML</strong> 1.2 (Abb. 9) setzt sich aus dem Basisschema und den<br />

Anwendungsschemata für Bebauungs- und Flächennutzungspläne zusammen. Weiterhin<br />

ermöglichte <strong>XPlanGML</strong> 1.2 den verlustfreien Datenaustausch entweder über<br />

georeferenzierte Rasterkarten oder mittels Vektordaten, die Ablage der Plandaten in<br />

Datenbanken sowie die Darstellung und Auswertung der Pläne mittels Web-Services<br />

(BENNER & KRAUSE, 2007a).<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt lag der Schwerpunkt der Initiativen auf der Interoperabilität<br />

und der Standardisierung der Plandaten. Von Mitte 2006 bis 2007 war XPlanung ein<br />

Modellprojekt der Initiative „Geodateninfrastruktur Deutschland“ (GDI-DE) deren<br />

Schwerpunkt explizit auf der Interoperabilität und Standardisierung raumbezogener<br />

Daten lag. Im Rahmen dieses Projektes fand die Praxiserprobung von <strong>XPlanGML</strong> in<br />

mehreren Modellprojekten statt.<br />

Von 2007 bis 2008 erfolgte die Weiterentwicklung <strong>des</strong> Standards im Rahmen der<br />

Initiative Deutschland-Online. Ziel dieser Weiterentwicklung war die Erweiterung <strong>des</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong>-Objektmodells für Regional- und Landschaftspläne mit <strong>XPlanGML</strong> 3.0<br />

(Abb. 9) als Ergebnis.<br />

30


XPlanung<br />

Abb. 9: Entwicklungsstufen von <strong>XPlanGML</strong><br />

4.3 Beschreibung <strong>des</strong> Objektmodells<br />

Wie im Kapitel 4.1 erläutert, basiert das im Projekt XPlanung entwickelte Objektmodell<br />

auf den internationalen Standards zur Datenmodellierung UML und zur Beschreibung<br />

und zum Austausch raumbezogener Daten GML. Dabei basieren die Daten auf einem<br />

Ausschnitt, auch Profil (ALKIS GML 3 NAS Profil) genannt, der Spezifikation zu<br />

GML <strong>des</strong> Open Geospatial Consortium. Im Projekt XPlanung wurde aus diesem Profil<br />

31


XPlanung<br />

und der semantischen Beschreibung der Planinhalte von Bebauungsplänen das<br />

Datenformat <strong>XPlanGML</strong> entwickelt (BMWI, 2006). Neben den technischen<br />

Grundlagen basiert <strong>XPlanGML</strong> auf den gesetzlichen Grundlagen <strong>des</strong> BauGB und der<br />

BauNVO, die in Form von Klassen dargestellt werden. Das Objektmodell entsteht also<br />

über das Zusammenfassen aller Klassen.<br />

Das Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> wurde als UML-Klassendiagramm, mit einem<br />

Basisschema und unterschiedlichen Anwendungsschemata zur Modellierung der<br />

unterschiedlichen Planarten, entworfen. Über die Aufteilung in Basisschema und<br />

Anwendungsschema ist es möglich, das Objektmodell für weitere Fachpläne zu<br />

erweitern. Die Klassen in den unterschiedlichen Anwendungsschemata entstehen über<br />

das Zusammenfassen von Objekten mit ähnlichen Eigenschaften zu eben einer Klasse.<br />

Zum Verständnis wird dies kurz am Beispiel von BP_BaugebietsTeilFlaeche (Abb. 10)<br />

dargestellt. Grundlage der Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche ist § 9 Abs. 1 Nr. 1<br />

BauGB, <strong>nach</strong> dem Art und Maß der baulichen Nutzung festgesetzt wird. Die Attribute<br />

der Klasse sind z.B. Festsetzungen über die allgemeine Art der baulichen Nutzung oder<br />

die Bauweise.<br />

Abb. 10: Attribute der Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />

In <strong>XPlanGML</strong> erfolgt die Abbildung aller möglichen Festsetzungen, Kennzeichnungen,<br />

Hinweise und <strong>nach</strong>richtlichen Übernahmen <strong>nach</strong> BauGB sowie der Regelungen <strong>nach</strong><br />

BauNVO und PlanzV über Klassen mit den dazu gehörigen Attributen (<strong>nach</strong> BENNER &<br />

KRAUSE, 2007b).<br />

Im folgenden Textabschnitt wird das Basisschema und das Anwendungsschema für<br />

Bebauungspläne erläutert, da es sich bei der <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> um<br />

Bebauungspläne handelt.<br />

32


XPlanung<br />

4.3.1 Das Basisschema von <strong>XPlanGML</strong><br />

Zentraler Punkt in <strong>XPlanGML</strong> ist das Basisschema. Es enthält allgemeine Klassen und<br />

Oberklassen, die mittels dem Vererbungsprinzip ihre Attribute und Relationen an die<br />

Klassen in den Anwendungsschemata vererben. Das Basisschema (Abb. 11) setzt sich<br />

aus den Klassen XP_Plan, XP_Bereich und XP_Objekt zusammen.<br />

Die Basisklasse für Pläne ist XP_Plan, von dieser Klasse ausgehend werden „alle<br />

konkreten Klassen von Fachplänen abgeleitet“ (BMWI, S. 41, 2006). Die Modellierung<br />

von Planinhalten, die sich keinem bestimmten Bereich im Planungsbereich zuordnen<br />

lassen, erfolgt über Attribute und Relationen dieser Klasse. Zu diesen Planinhalten<br />

zählen u.a. die Geometrie <strong>des</strong> räumlichen Geltungsbereichs, allgemeine Angaben, wie<br />

z.B. Name und Nummer, und textliche Festsetzungen.<br />

Abb. 11: Basisschema von <strong>XPlanGML</strong><br />

In XP_Plan (Abb. 11) werden ein oder mehrere Planbereiche (XP_Bereich) zu einem<br />

Geltungsbereich aggregiert. Über die Planbereiche erfolgt die logische Aufteilung <strong>des</strong><br />

Gesamtplans, dabei ist zu beachten, dass in der Realität jeder Planbereich in einer<br />

eigenen Karte dargestellt wird. Dies ermöglicht eine horizontale wie auch vertikale<br />

Aufteilung <strong>des</strong> Plans, d.h., „Jeder Planbereich referiert“ auf „die jeweils zugehörigen<br />

Fachobjekte (Basisklasse XP_Objekt) und Präsentationsobjekte (Basisklasse<br />

33


XPlanung<br />

XP_PraesentationsObjekt)“ (BMWI, S. 42, 2006). Weiter besteht die Möglichkeit, den<br />

Planbereich mit einer georeferenzierten Rasterdarstellung <strong>des</strong> ihm zugeordneten Plans<br />

zu verknüpfen. Dies ist für Fälle wichtig, in denen der Plan nur als Rastergraphik<br />

vorhanden ist. Somit ermöglicht <strong>XPlanGML</strong> die gleichzeitige Speicherung von<br />

Rasterdaten wie auch Vektordaten.<br />

Die Ableitung der Basisklasse der Fachobjekte (BP_Objekt) eines Bebauungsplans<br />

erfolgt von XP_Objekt. Mittels <strong>des</strong> Vererbungsprinzips wird die Anzahl an Attributen<br />

an alle Klassen von Fachobjekten weitergegeben. Zu diesen Basisattributen eines<br />

Bebauungsplans zählen u.a. die rechtliche Charakterisierung von Objekten,<br />

Höhenangaben, zeitliche Beschränkungen, Bedingungen für die Wirksamkeit von<br />

Festsetzungen.<br />

Im nächsten Schritt der Vererbungshierarchie <strong>des</strong> Objektmodells wird der Raumbezug<br />

der Fachobjekte definiert. Dazu gibt es im Fachschema Oberklassen für Objekte mit<br />

punktförmigen, linienförmigen, flächenförmigen oder variablen Raumbezug.<br />

Für länderspezifische Darstellungen und Festsetzungen, die nicht explizit durch das<br />

Objektmodell wiedergeben werden, sieht <strong>XPlanGML</strong> definierte<br />

Erweiterungsmöglichkeiten vor. Mittels der generischen Attribute (XP_GenerAttribut)<br />

kann die Attributierung der Fachobjekte an die länderspezifischen Eigenschaften<br />

angepasst werden. Dies bezieht sich aber überwiegend auf die Erweiterung von<br />

Aufzählungen wie z.B. die Zweckbestimmung für bestimmte Flächen. Die Erweiterung<br />

für Objekte erfolgt über die Klasse der generischen Objekte.<br />

34


XPlanung<br />

4.3.2 Anwendungsschema für Bebauungspläne<br />

Analog zur Vorgehensweise im Basisschema gestaltet sich der Aufbau der<br />

Anwendungsschemata. Das Anwendungsschema für Bebauungspläne (Abb. 12) setzt<br />

sich aus 16 Pakete zur Abbildung der Planinhalte eines Bebauungsplans zusammen.<br />

Abb. 12: Pakete <strong>des</strong> Fachschema BPlan<br />

Die Modellierung der Bebauungspläne erfolgt über die Klasse BP_Plan, diese ist eine<br />

Erweiterung der Klasse XP_Plan um spezifische Attribute der Bebauungspläne. Hier<br />

werden u.a. Informationen über die Gemeinde und der Planart als einheitliche<br />

Metadatensätze erfasst.<br />

Über die Klasse BP_Objekt erfolgt die Ableitung der Fachobjekte, wie z.B. der Objekte<br />

von BP_BaugebietsTeilFlaeche (Abb. 10), <strong>des</strong> Bebauungsplans von XP_Objekt. Wie<br />

BP_Plan enthält auch BP_Objekt spezifische Attribute für Bebauungspläne. Dazu<br />

zählen u.a. Höhenangaben oder Angaben zur rechtlichen Charakterisierung eines<br />

Objektes im Plan.<br />

35


XPlanung<br />

Die Fachobjekte im Anwendungsschema für Bebauungspläne werden <strong>nach</strong> ihrem<br />

Raumbezug unterschieden. Die Objekte können einen punkt-, linien-, flächenhaften<br />

oder variablen Raumbezug besitzen. Variabler Raumbezug bedeutet, dass der<br />

Raumbezug von den Ausgangsdaten abhängt. Diese können punkt-, linien- oder<br />

flächenhaft sein und müssen keinen fest definierte Geometrie besitzen. Ein Objekt der<br />

Klasse BP_Flaechenobjekt muss eine flächenhafte Geometrie besitzen, zum Vergleich<br />

kann ein Objekt von BP_VariableGeometrie eine flächenhafte Geometrie besitzen -<br />

muss es aber nicht.<br />

In der Klasse BP_Bereich erfolgt die Zusammenfassung der Objekte aus BP_Objekt und<br />

die Verknüpfung <strong>des</strong> Bereichs mit den Fachobjekten. D.h. in ein Objekt von<br />

BP_Bereich werden die Informationen der zugehörigen Fachobjekte zum Bereich<br />

mittels XLinks abgelegt.<br />

4.4 Anwendungsfälle<br />

Über die nun folgenden Anwendungsfälle soll kurz der Nutzen von <strong>XPlanGML</strong> für<br />

Bebauungspläne aufgezeigt werden. Der wichtigste Punkt dabei ist der verlustfreie<br />

Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Planungsakteuren und -ebenen im<br />

Verlauf <strong>des</strong> Planungsprozesses. Weiterhin wird über dieses standardisierte Datenformat<br />

der Weg zur Übernahme von Bebauungsplandaten in Fachinformationssysteme, wie<br />

z.B. in ein Umweltinformationssystem, vereinfacht.<br />

Im Bereich von be<strong>nach</strong>barten Städten und Kommunen kann mit der Nutzung eines<br />

einheitlichen Datenformates der Planungsprozess horizontal effizienter abgestimmt<br />

werden. Im Vergleich dazu steht für ländliche Regionen der vertikale Austausch von<br />

Planungsdaten z.B. zwischen Kommunen, Planer und Landkreis.<br />

Weiter können die Planungsdaten als standardisierte Datensätze oder über Web-<br />

Services den Fachbehörden, der Wirtschaft oder sonstigen Planungsakteuren zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Der Einsatz von <strong>XPlanGML</strong> ermöglicht die automatische Auswertung und Analyse von<br />

Bauleitplänen mit spezifischen Abfragealgorithmen, die auch auf mehrere einheitlich<br />

strukturierte Bebauungspläne angewendet werden können.<br />

36


XPlanung<br />

Die einheitliche Strukturierung von Bebauungsplänen ist auch ein wichtiger<br />

Grundbaustein für den interaktiven, webbasierten Beteiligungsprozess in der Phase der<br />

Planaufstellung sowie für weitere Onlinedienste.<br />

Mit dem Einsatz von <strong>XPlanGML</strong> innerhalb der Kommunen können diese bei der<br />

Ausschreibung zur Erstellung von Bebauungsplänen auf ein standardisiertes<br />

Datenformat zurückgreifen und haben damit ein effektives Mittel zum<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Die hier gezeigten Anwendungsfälle sind nur ein Teil der Möglichkeiten, die der<br />

Einsatz von <strong>XPlanGML</strong> als standardisiertes und einheitliches Datenformat ermöglicht.<br />

Aber schon diese Fälle zeigen, dass der Nutzen von <strong>XPlanGML</strong> im Bereich der<br />

Bauleitplanung enorm ist, auch wenn am Anfang ein Mehraufwand für die<br />

<strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> bzw. Erstellung von <strong>XPlanGML</strong> konformen Daten<br />

notwendig ist.<br />

37


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

5 Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das<br />

Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Dieses Kapitel soll nun klären, worin die Motivation und der Nutzen für die<br />

Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt Hamburg (Kapitel<br />

5.1) liegen. Bei der Problemanalyse (Kapitel 5.2) erfolgt die Evaluierung der im <strong>DIP</strong><br />

abgelegten Bebauungspläne. Hier soll geklärt werden, ob der Standard XPlanung auf<br />

das <strong>DIP</strong> anwendbar ist bzw. was für die Anwendung <strong>des</strong> Standards getan werden muss.<br />

Über die Beschreibung möglicher Strategien (Kapitel 5.3) zur Anwendung <strong>des</strong><br />

Standards soll geklärt werden, was für Konsequenzen (Kapitel 5.4) aus den<br />

unterschiedlichen Strategien für die Anwendung <strong>des</strong> Standards folgen. Aus dieser<br />

Betrachtung erfolgt in Kapitel 6 die Umsetzung der besten Strategie für die Freie und<br />

Hansestadt Hamburg.<br />

Ziel <strong>des</strong> Kapitels ist die Klärung der Frage, ob der Standard XPlanung auf das <strong>DIP</strong><br />

anwendbar ist und wie eine Umsetzung <strong>des</strong> Standards erfolgen kann.<br />

5.1 Motivation für die Anwendung <strong>des</strong> Standards in der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg<br />

Wie zu Beginn (Kapitel 1) kurz erwähnt war die Freie und Hansestadt Hamburg mit an<br />

der Entwicklung <strong>des</strong> Standards XPlanung beteiligt. Daraus leitet sich das Interesse ab<br />

<strong>nach</strong> der Anwendbarkeit <strong>des</strong> Standards auf die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne.<br />

Innerhalb der einzelnen Bezirke Hamburgs besteht eine homogene Struktur der IT-<br />

Systeme mit Ausnahme von Altona, wie eingangs zu Kapitel 4 erläutert wurde. Für den<br />

Datenaustausch zwischen den einzelnen Behörden stellt dies aber kein Problem dar. Der<br />

Hauptfokus bei der Einführung <strong>des</strong> Standards in der FHH liegt auf dem Austausch von<br />

Plänen mit externen Planungsbüros, weil hier in vielen Fällen die Bebauungspläne im<br />

PDF-Format abgegeben werden. Mittels einer einheitlichen Struktur der<br />

Bebauungspläne soll der Austausch zwischen den Behörden und Planungsbüros<br />

vereinfacht werden. Weiterhin sind auch die Strukturen innerhalb der Metropolregion<br />

38


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Hamburg (MRH) betroffen, da auch hier der Austausch von Plänen in der<br />

Metropolregion von den unterschiedlichen IT-Systemen beeinflusst wird.<br />

Ziel der Anwendung <strong>des</strong> Standards ist also die Harmonisierung der Datenbestände und<br />

eingesetzten IT-Systeme für die Anforderungen <strong>des</strong> kommunalen E-Government. Die<br />

semantische Beschreibung von Planungsdaten soll als Grundlage für die Einrichtung<br />

von Diensten und Visualisierung in unterschiedlichen Programmen und<br />

Webanwendungen dienen.<br />

5.1.1 Vereinheitlichung der Datenstruktur<br />

Über die Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung wird auf relativ einfachen Weg die<br />

Vereinheitlichung der Datenstruktur ermöglicht.<br />

Vorteil einer vereinheitlichten Datenstruktur ist, dass die Bebauungspläne von Anfang<br />

an in einer einheitlichen Struktur erfasst werden und damit der Mehraufwand für die<br />

Anpassung der Bebauungspläne an eine bestimmte Struktur vermieden wird. In Kapitel<br />

3.2 wurde erläutert, wie der Arbeitsablauf für die Erfassung der Bebauungspläne im <strong>DIP</strong><br />

bis jetzt aussah. Mit Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung in die Bauleitplanung<br />

Hamburgs und <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

wird für die Bebauungspläne eine einheitliche Datenstruktur geschaffen.<br />

Die zu klärende Frage ist nun, warum die FHH ihre Datenstruktur innerhalb der<br />

Bauleitplanung vereinheitlichen will?<br />

Zum einem weil darüber eine Mehrfacherfassung der Plandaten vermieden wird und<br />

zum anderem um die Verwaltungs-, Planungs- und Entscheidungsebenen transparenter<br />

zu gestalten. Weiter kann eine einheitliche Datenstruktur von einer Kommune als<br />

Standortvorteil im überregionalen Wettbewerb genutzt werden. Dieser Vorteil kann sich<br />

aus der vereinfachten Aufbereitung mittels elektronischer Dienste für<br />

Beteiligungsplattformen oder der effizienteren Strukturierung <strong>des</strong><br />

Aufstellungsverfahrens von Bebauungsplänen ergeben. Als Beispiel dafür ist das<br />

„digitale Baugenehmigungsverfahren“ (BCom) der FHH zu nennen, dass als<br />

Bauinformationsdienst den Bauprüfabteilungen die Bebauungspläne via Onlinedienst<br />

zur Verfügung stellen soll.<br />

Wie schon in Kapitel 5.1 erläutert, werden in den an der Planerstellung beteiligten<br />

Ingenieurbüros unterschiedliche Systeme eingesetzt. So hat zwar jeder Beteiligte das<br />

39


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Programm, das für ihn den größten Nutzen hat, aber durch die unterschiedlichen<br />

Datenformate und der daraus resultierenden uneinheitlichen Datenstruktur wird eine<br />

effiziente Nutzung der Daten erschwert.<br />

Dieses Problem wird durch den Einsatz von XPlanung in der Planerstellung gelöst.<br />

Durch die Implementierung <strong>des</strong> Standards in die eingesetzten Systeme wird nun die<br />

Planerstellung auf Grundlage einer einheitlichen Struktur und der verlustfreie Austausch<br />

der Planungsdaten zwischen den einzelnen Planungsakteuren ermöglicht.<br />

Für die einzelnen Planungsakteure bedeutet das auch, dass sie ihr bisher verwendetes<br />

IT-System weiter nutzen können, wenn dieses den Standard implementiert hat.<br />

5.1.2 Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt Hamburg<br />

Unter einer Geodateninfrastruktur (GDI) wird im Allgemeinen ein komplexes Netzwerk<br />

zum Austausch von Geodaten verstanden, in dem Geodatenerzeuger, unterschiedliche<br />

Dienstleister und Geodatennutzer über das Internet miteinander verbunden sind. Anhand<br />

der GDI soll der fachübergreifende Zugang zu den einmal erfassten und verfügbaren<br />

Geodaten ermöglicht werden.<br />

Mit der <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong> abgelegten Planungsdaten <strong>nach</strong> XPlanung soll die<br />

Basis für eine zentrale Datenhaltung der Bebauungspläne innerhalb der<br />

Geodateninfrastruktur Hamburgs (GDI-HH) geschaffen werden. Die Ablage der<br />

konvertierten Daten soll in einer geeigneten Datenhaltungskomponente (Kapitel 7.5),<br />

z.B. ArcSDE, erfolgen.<br />

Über die Datenhaltungskomponente soll der Datenbestand in Zukunft mit neu<br />

aufgestellten Bebauungsplänen aktualisiert werden. Weiter sollen mittels der<br />

Datenhaltungskomponenten die Bebauungspläne mittels OGC-konformer Dienste<br />

(Kapitel 7.7) verfügbar gemacht werden. Ziel dabei ist, die Daten zentral an einem Ort<br />

für weitere Anwendungen und Dienste vorzuhalten und den Nutzen der Daten zu<br />

erhöhen.<br />

40


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

5.1.3 E-Government / elektronisch gestützte Beteiligungsverfahren<br />

in der Bauleitplanung<br />

Das Projekt XPlanung ist auf kommunaler, Lan<strong>des</strong>- und Bun<strong>des</strong>ebene in verschiedene<br />

E-Government Initiativen eingebunden. Dazu zählen die Initiativen Media@Komm-<br />

Transfer (im Jahr 2006 ausgelaufen), Deutschland Online und GDI-DE von Bund,<br />

Länder und Kommunen. Ziel der Initiativen war der Aufbau von medienbruchfreien<br />

elektronischen Abläufen zwischen den einzelnen Beteiligten sowie vertikale Integration<br />

und horizontale Verbreitung von E-Government-Spezifikationen.<br />

E-Government wird als Gesamtkonzept zur Modernisierung der Verwaltung unter<br />

Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien gesehen mit dem Ziel,<br />

neue elektronische Verwaltungsstrukturen zu etablieren (SCHLIESKY, 2008). Die<br />

Umsetzung soll über gemeinsame Verwaltungsdienstleistungen von Bund, Ländern und<br />

Kommunen, Internetportalen, die Entwicklung von gemeinsamen Infrastrukturen und<br />

Standards sowie durch Wissenstransfer erfolgen (GKST GDI-DE, 2007). Für Hamburg<br />

soll das im Bereich der Bauleitplanung z.B. über internetgestützt Beteiligungsverfahren<br />

wie dem Pilotprojekt „Bauleitplanung Online“ (BOP) umgesetzt werden. Die<br />

Kernprinzipien dahinter sind das Prinzip „Einige für Alle“ und Transparenz <strong>des</strong><br />

Standards.<br />

5.1.4 Datenaustausch - Austausch der Pläne<br />

In diesem Kapitel soll der Austausch der Pläne zwischen den Behörden und<br />

Planersteller und die damit verbundenen Probleme erläutert werden.<br />

Wie zu Beginn <strong>des</strong> Kapitel 4 kurz erläutert, kann es schon alleine beim Austausch der<br />

Daten innerhalb der Behörde zu Informationsverlusten kommen, da nicht überall die<br />

gleiche Software zur Planerstellung zum Einsatz kommt.<br />

Ein wichtiger Aspekt für die Einführung von XPlanung in der FHH liegt aber darin<br />

begründet, dass die sichere Übernahme von digitalen CAD-Daten von externen<br />

Planungsbüros bisweilen nicht gegeben war. In vielen Fällen wurde lediglich eine PDF-<br />

Datei von den externen Planungsbüros der FHH zur Verfügung gestellt, da die in den<br />

Planungsbüros eingesetzte CAD-Software (in der Regel Vektorworks) nicht mit den in<br />

41


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

der FHH im Einsatz befindlichen CAD-Software AutoCAD Applikation WS LandCAD<br />

kompatibel ist.<br />

Mit der Einführung von XPlanung in die Bauleitplanung der FHH und Implementierung<br />

<strong>des</strong> Standards in die zum Einsatz kommende Softwareprodukte soll der Datenaustausch<br />

vereinfacht und der Informationsverlust vermieden werden.<br />

5.1.5 Monitoring der Siedlungsentwicklung<br />

§ 4c BauGB sieht vor, dass Umwelteinwirkungen, die infolge der Durchführung der<br />

Bauleitpläne eintreten, von der Gemeinde überwacht und negative Auswirkungen<br />

frühzeitig zu ermitteln und Maßnahmen zur Beseitigung der Auswirkungen einzuleiten<br />

sind (SÖFKER, 2007). Monitoring bedeutet dabei die Überwachung der einzelnen<br />

Vorgänge.<br />

Um ein optimales Monitoring umzusetzen, bedarf es <strong>des</strong> Austauschs von<br />

unterschiedlichen Informationen (z.B. über Umweltauswirkungen) zwischen Gemeinde<br />

und Fachbehörden. Die Untersuchung von raumwirksamen Planungen und Bewertung<br />

<strong>des</strong> Beeinträchtigungsrisikos für unterschiedliche Umweltfaktoren lässt sich über die<br />

Kombination aller verfügbarer Daten umsetzen. Dazu ist es aber notwendig, dass die<br />

beteiligten Behörden dezentral Zugriff auf alle Daten haben, die z.B. in einem<br />

kommunalen Informationssystem mit Umweltbezug verwaltet und bereitgestellt<br />

werden.<br />

42


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

5.2 Problemanalyse<br />

Vor der <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> steht die Analyse der im <strong>DIP</strong><br />

abgelegten Daten. Die Problemanalyse setzt sich aus zwei Blöcken zusammen, der<br />

Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO und der Evaluierung der<br />

Altpläne <strong>nach</strong> BPVO, BPlanG und AufbauG.<br />

Die wichtigste Fragestellung bei der Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist, wo es zu Problemen kommen<br />

kann innerhalb der <strong>Konvertierung</strong> und was getan werden muss, um diese zu beheben.<br />

Weitere Fragestellungen der Analyse sind:<br />

• Ist die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> prinzipiell möglich?<br />

• Wie muss <strong>des</strong> Objektmodell <strong>XPlanGML</strong> 3.0 für die Altpläne erweitert<br />

werden?<br />

• Gibt es in den Bebauungsplänen der Freien- und Hansestadt Hamburg <strong>nach</strong><br />

BauGB Eigenheiten, die so im Objektmodell <strong>XPlanGML</strong> 3.0 nicht abgebildet<br />

werden können?<br />

• Welche Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sollen konvertiert werden?<br />

Ziel der Analyse ist die Klärung der Frage, ob das <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> konvertiert<br />

werden kann und welche vorbereitenden Schritte getan werden müssen.<br />

5.2.1 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />

Die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne (Planart „B“) und <strong>XPlanGML</strong> haben das<br />

BauGB und die BauNVO als Rechtsgrundlage. Trotz der gemeinsamen<br />

Rechtsgrundlage müssen die im <strong>DIP</strong> abgelegten Bebauungspläne analysiert werden, da<br />

das BauGB und die BauNVO den Planerstellern einen Rahmen gibt, es aber dennoch zu<br />

länderspezifischen Auslegung der Rechtsgrundlage kommen kann. Selbst <strong>XPlanGML</strong><br />

berücksichtigt länderspezifische Erweiterungen, in dem es die Attributierung mittels<br />

generischen Attributen bzw. generischen Objekten zur Verfügung stellt.<br />

Bei der Analyse der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> stand an erster Stelle die<br />

Frage, ob die im <strong>DIP</strong> eingesetzten Nutzungsarten mit den dazu gehörigen Objektarten in<br />

<strong>XPlanGML</strong> übereinstimmen und ob die einzelnen Attribute <strong>XPlanGML</strong> konform<br />

konvertiert werden können.<br />

43


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Zum besseren Verständnis der Evaluierung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> muss hier erklärt werden, dass die<br />

Informationen aus der Spalte „NA“ (Nutzungsart) die Art der baulichen Nutzung<br />

definiert, z.B. ob die Fläche für Ver- und Entsorgungszwecke genutzt wird. Hierüber<br />

erfolgt die Zuordnung zu den einzelnen Klassen <strong>des</strong> Anwendungsschema für<br />

Bebauungspläne. Über die Spalte „NS“ (spezielle Nutzung) erfolgt die Zuordnung zu<br />

den Attributen der besonderen, weiteren oder detaillierten Zweckbestimmung in den<br />

einzelnen Klassen <strong>des</strong> Anwendungsschemas.<br />

Das Ergebnis dieser Fragestellung ergab nur bei der Nutzungsart „Land- und/oder<br />

Forstwirtschaft“ eine Abweichung vom Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> (siehe Tabelle in<br />

Anhang d). Die Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ wurde in den<br />

Bebauungsplänen bis 1970 für Flächen eingesetzt, bei denen nicht weiter zwischen<br />

Land- oder Forstwirtschaft unterschieden wurde.<br />

Ein weiteres Ergebnis der Analyse der Nutzungsarten war, dass die Nutzungsarten<br />

Wasserfläche, Grünflächen, Hafengebiet, Verkehrsflächen allgemein und<br />

Verkehrsfläche Bahnanlage <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO auch in Altplänen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Im Vergleich zur Analyse der Nutzungsarten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> wies das Ergebnis der Analyse<br />

der speziellen Nutzungen (Anhang e) mehr Abweichungen zum Objektmodell von<br />

<strong>XPlanGML</strong> auf, da hier <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO mehrer Möglichkeiten der<br />

Festsetzung bestehen. Bei der Entwicklung von <strong>XPlanGML</strong> wurde berücksichtigt, dass<br />

das BauGB seit 1960 in Kraft ist und <strong>XPlanGML</strong> eine Entwicklung der letzen Jahre ist.<br />

Die meisten Abweichungen in der speziellen Nutzung lassen sich aber durch<br />

Unterschiede in der Zuordnung zur besonderen Nutzung bzw. detaillierten Nutzung<br />

erklären.<br />

Nach den Nutzungsarten und der speziellen Nutzung wurden die Sachattribute für die<br />

<strong>Konvertierung</strong> betrachtet. Neben der Nutzungsart (NA) und speziellen Nutzung (NS)<br />

zur Charakterisierung der Baugebiete wurde im <strong>DIP</strong> Informationen zur Planart, -name, -<br />

nummer sowie die Geschosszahl (OG), Geschossfläche (GF), Grundfläche (GR),<br />

Baumassenzahl (BMZ), Geschossflächenzahl (GFZ) und der Grundflächenzahl (GRZ)<br />

erfasst. In <strong>XPlanGML</strong> werden diese Attribute der Baugebiete auch erfasst, daher muss<br />

geprüft werden, ob die <strong>Konvertierung</strong> der Attribute möglich ist. Im Fall der<br />

Geschosszahl, Geschossfläche und Grundfläche ergab diese Überprüfung, dass diese<br />

44


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Attribute im <strong>DIP</strong> mit dem Datentyp Double abgelegt wurden und <strong>XPlanGML</strong> an dieser<br />

Stelle den Datentyp Integer erwartet.<br />

Bei der Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO fiel auf, dass<br />

unterirdische Anlagen, wie z.B. der unterirdische Verlauf der U-Bahn und die<br />

unterirdischen Anlagen von DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron), aus den<br />

<strong>nach</strong>richtlichen Übernahmen der Bebauungspläne im <strong>DIP</strong> über das Zerschneiden der<br />

darüber liegenden Baugebieten umgesetzt wurde und nicht über eine eigene Feature-<br />

Class wie z.B. „Unterirdische Anlagen“ wie es für die Kennzeichnungen der Fall ist.<br />

Damit ist eine Analyse <strong>nach</strong> Anzahl der Baugebiete nicht möglich, weil durch das<br />

Zerschneiden der betroffenen Baugebiete mehr Flächen existieren als in den<br />

Bebauungsplänen festgesetzt wurden.<br />

5.2.2 Evaluierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BPVO<br />

Zu den im <strong>DIP</strong> erfassten Altplänen, die auch Bebauungspläne sind, gehören die<br />

Baustufen-, Teilbebauungs- und Durchführungspläne. Diese unterscheiden sich von den<br />

Bebauungsplänen <strong>nach</strong> BauGB über eine abweichende Attributierung mit ‚BS’, ‚D’ und<br />

‚TB’ in der Spalte Planart. Der wichtigste Unterschied zu den Bebauungsplänen <strong>nach</strong><br />

BauGB ist die abweichende Rechtsgrundlage, da das BBauG erst 1960 in Kraft trat.<br />

Bei der Analyse der Altpläne ist zu beachten, dass hier nicht <strong>nach</strong> einer<br />

Übereinstimmung mit <strong>XPlanGML</strong> gesucht werden kann. Das Ziel der <strong>Konvertierung</strong><br />

der Altpläne ist, eine möglichst genaue Darstellung der Pläne in <strong>XPlanGML</strong> und nicht<br />

die Überleitung der Altpläne <strong>nach</strong> BauGB.<br />

Die Hauptnutzungsarten in den Altplänen (Tab. 2) unterteilen sich in Baugebiete und<br />

Außengebiete <strong>nach</strong> § 10 der BPVO von 1938, in Verkehrsflächen <strong>nach</strong> BPlanG von<br />

1923 und in Flächen für besondere Zwecke <strong>nach</strong> der BPVO von 1938.<br />

45


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Tab. 2: Analyse der Nutzungsarten in den Altplänen<br />

Nutzungsart Bedeutung<br />

A<br />

AQ<br />

Außengebiete, Grün- und Erholungsflächen, Landwirtschaftliche<br />

Flächen / Grünflächen öffentl. Art<br />

Wasserfläche<br />

FG Freiflächen, Grünflächen<br />

G Geschäftsgebiet<br />

G* Geschäftsgebiet mit besonderer Regelung<br />

HA Hafengebiet<br />

I Industriegebiet<br />

I* Industriegebiet mit besonderer Regelung<br />

M Mischgebiet<br />

S Kleinsiedlungsgebiet<br />

V Für besondere Zwecke vorbehalten<br />

VA Verkehrsfläche allgemein<br />

VB Verkehrsfläche Bahnanlage<br />

VJ Von jeglicher Bebauung freizuhalten<br />

W Wohngebiet<br />

W* Wohngebiete mit besonderer Regelung<br />

Bei der Betrachtung der Nutzungsarten im <strong>DIP</strong> ist auffällig, dass Nutzungsarten, die<br />

ihren Ursprung in den alten Rechtsgrundlagen haben, im Namen den Zusatz „BPVO“<br />

zugewiesen bekommen haben. Dies vermittelt den Anschein, dass alle Nutzungsarten<br />

der Altpläne die BPVO als Rechtsgrundlage haben. Bei genauer Betrachtung der<br />

Nutzungsarten mit den entsprechenden Gesetzesgrundlagen (siehe Kapitel 3.1) ist zu<br />

erkennen, dass nicht alle Nutzungsarten ihren Ursprung in der BPVO von 1938 haben.<br />

Bei der Analyse der Nutzungsarten in den Altplänen fiel auf, dass im <strong>DIP</strong><br />

Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauGB/BauNVO in den Altplänen verwendet wurden und nicht<br />

weiter als Nutzungsarten der Altpläne charakterisiert wurden. Zu diesen Nutzungsarten<br />

gehören Freiflächen/Grünflächen, Verkehrsflächen allgemein, Verkehrsfläche<br />

Bahnanlage, Wasserflächen und Hafengebiet.<br />

In den Nutzungsarten gibt es noch die Nutzungsarten „keine“ und „Von jeglicher<br />

Bebauung freizuhaltenden Flächen“. Die Nutzungsart „keine“ hat ihren Ursprung in den<br />

Baustufenplänen und steht dort als Platzhalter für Flächen, denen keine Nutzungsart<br />

zugewiesen wurde. Dies sind überwiegend Straßenverkehrsflächen, da diese in<br />

Baustufenplänen nicht festgesetzt wurden. Diese Flächen müssen dennoch bei der<br />

<strong>Konvertierung</strong> mit berücksichtigt werden, da sonst zwischen den einzelnen Baugebieten<br />

Lücken entstehen, die so im <strong>DIP</strong> nicht vorhanden sind. Die Nutzungsart „Von jeglicher<br />

Bebauung freizuhalten“ unterscheidet sich von der Nutzungsart "keine" dadurch, dass<br />

46


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

hier explizit keine Bebauung erfolgen darf. Dies wurde z.B. in Teilbebauungsplänen so<br />

festgesetzt.<br />

Nach den Nutzungsarten wurde die spezielle Nutzung und Scheinblöcke in den<br />

Altplänen analysiert (Tab. 3), dabei fiel die hohe Übereinstimmung der Attribute auf.<br />

Diese Analyse diente dazu, für die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells einen Überblick zu<br />

erhalten, an welchen Stellen eine Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells <strong>XPlanGML</strong> für die<br />

Altpläne notwendig ist.<br />

Tab. 3: Analyse der speziellen Nutzung in den Altplänen<br />

Kurzbezeichnung<br />

Bedeutung Nutzungsart im <strong>DIP</strong><br />

AH Altenwohnheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />

BE Öffentliche Bücherhalle Besondere Zwecke (BPVO)<br />

BF Betriebshof Besondere Zwecke (BPVO)<br />

BR Mütterberatung, sonstige ärztliche Behandlung Besondere Zwecke (BPVO)<br />

BW Bun<strong>des</strong>wehr Besondere Zwecke (BPVO)<br />

DK Dauerkleingärten<br />

Außengebiet,<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

EA E-Werk, Energieerzeugungsanlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />

EG Erwerbsgartenbau, Glashäuser Außengebiet (BPVO)<br />

Evangelische Kirche oder kirchliche<br />

EK Verwaltungseinrichtung<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

FA Fernheizanlage, Heizkraftwerk<br />

Geschäfts-, Wohngebiet<br />

(BPVO)<br />

FF Feuerwehr Besondere Zwecke (BPVO)<br />

GO Gebäude öffentlicher Art<br />

GP Parks Grünfläche<br />

HA Hafen Besondere Zwecke (BPVO)<br />

IF Internationaler Flughafen<br />

Besondere Zwecke (BPVO),<br />

Verkehrsfläche<br />

JH Jugendwohnheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />

JT Jugendtagesheim (Haus der Jugend) Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KA Kläranlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KE Theater, Museum, sonstige Kultureinrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KG Kleingärten Außengebiet (BPVO)<br />

KH Kinderwohnheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KI Kirche Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KP Kinderspielplatz<br />

Außengebiet,<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KR Krankenhaus Besondere Zwecke (BPVO)<br />

KT Kindertagesheim Besondere Zwecke (BPVO)<br />

LD Ladengruppe<br />

Wohngebiet, Geschäftsgebiet,<br />

Besondere Zwecke und<br />

keine Nutzungsart (BPVO)<br />

LF Leuchtturm Besondere Zwecke (BPVO)<br />

MR Markt- und Jahrmarktsfläche Besondere Zwecke (BPVO)<br />

NO Grünfläche nicht öffentlicher Art (BPVO) Außengebiet (BPVO)<br />

OB<br />

PG<br />

Freibad<br />

Parkhaus, -Gebäude<br />

Wasserfläche und<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

Besondere Zwecke und<br />

Geschäftsgebiet (BPVO)<br />

47


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

PI Polizei Besondere Zwecke (BPVO)<br />

PO Post Besondere Zwecke (BPVO)<br />

PU Pumpwerk Besondere Zwecke (BPVO)<br />

PZ Parkplatz<br />

Besondere Zwecke,<br />

Geschäftsgebiet,<br />

Verkehrsfläche<br />

und keine Nutzungsart (BPVO)<br />

RF Rundfunk, Fernsehen Besondere Zwecke (BPVO)<br />

RU Rückhaltebecken Besondere Zwecke (BPVO)<br />

SC Sporthalle, Sportbauten, Clubhäuser Besondere Zwecke (BPVO)<br />

SE Schule<br />

Besondere Zwecke und<br />

Wohngebiet (BPVO)<br />

SP Sportplatz<br />

Außengebiet,<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

TA<br />

Trinkwasseranlage (mit Bauwerken oder<br />

großem Gelände), Brunnen<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

UA Umspannungsanlage, große Trafostation Besondere Zwecke (BPVO)<br />

US Universität Besondere Zwecke (BPVO)<br />

VE Öffentliche Verwaltungseinrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />

VS Volksschule (Grund-, Haupt- und Realschule)<br />

Besondere Zwecke und<br />

keine Nutzungsart (BPVO)<br />

WE Wissenschaftlich-öffentliche Einrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />

WG Wassersportanlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />

XA Gassonde Besondere Zwecke (BPVO)<br />

XB Sonstige Bahnanlage Besondere Zwecke (BPVO)<br />

XF Sonstige Flugangelegenheiten Besondere Zwecke (BPVO)<br />

XH Sonstige Wohnheime Besondere Zwecke (BPVO)<br />

Sonstige Kirche oder kirchliche Verwaltungs-<br />

XK einrichtung<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

XO Sonstige Gemeinbedarfseinrichtung Besondere Zwecke (BPVO)<br />

XS Andere Bildungseinrichtungen Besondere Zwecke (BPVO)<br />

Sonstige Verkehrsfläche im allgemeinen<br />

XV Gebrauch<br />

Besondere Zwecke (BPVO)<br />

ZC Zeltplatz, Campingplatz Besondere Zwecke (BPVO)<br />

ZO Zentraler Omnibusbahnhof Besondere Zwecke (BPVO)<br />

5.2.3 Ergebnisse der Evaluierung<br />

Das Ergebnis der Evaluierung der Bebauungspläne im <strong>DIP</strong> soll klären, an welcher Stelle<br />

die <strong>Konvertierung</strong> der Bebauungspläne <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ohne Probleme möglich ist und wo bei<br />

der <strong>Konvertierung</strong> Probleme auftreten können und wie diese Probleme gelöst werden<br />

können, damit eine möglichst vollständige <strong>Konvertierung</strong> der Pläne <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

möglich wird. Ziel der <strong>Konvertierung</strong> ist es, den Informationsverlust so gering wie<br />

möglich zu halten bzw. komplett zu vermeiden.<br />

Weiterhin muss geklärt werden, wie mit dem Ergebnis aus der Evaluierung der Altpläne<br />

umgegangen werden soll. Wesentlich dabei ist, dass wie schon in Kapitel 5.2.2 erwähnt,<br />

dass bei der <strong>Konvertierung</strong> der Altpläne <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> keine Überleitung der Altpläne <strong>nach</strong><br />

BauGB erfolgen soll. Daher muss anhand der Ergebnisse aus der Evaluierung die<br />

48


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells für die Altpläne sowie für Hamburger Eigenheiten<br />

entwickelt werden.<br />

Das wichtigste Merkmal der Altpläne ist die Unterscheidung <strong>nach</strong> den Planarten in<br />

Baustufenplan (BS), Durchführungsplan (D) und Teilbebauungsplan (TB), da sich<br />

anhand der Planart der Planinhalt definiert. Für eine fehlerfreie Abbildung in<br />

<strong>XPlanGML</strong> muss eine Erweiterung der Planarten in <strong>XPlanGML</strong> zur Abbildung dieser<br />

Planarten erfolgen. Die im <strong>DIP</strong> abgelegten Pläne sind alle Bebauungspläne, die sich<br />

über ihre unterschiedlichen Rechtsgrundlagen unterscheiden. Um die Information über<br />

die Rechtsgrundlage nicht zu verlieren, ist es notwendig, die Planart richtig zu erfassen.<br />

Neben den Planarten ist die Einteilung der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO ein wesentliches<br />

Merkmal der Altpläne. Die Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO werden in allen Altplänen<br />

verwendet und sind nicht zu vergleichen mit den Baugebieten <strong>nach</strong> BauNVO. Daher ist<br />

eine Erweiterung der Baugebietsteilflächen um die Festsetzungsmöglichkeiten <strong>nach</strong><br />

BPVO in <strong>XPlanGML</strong> notwendig.<br />

Da in der BPVO strikt zwischen Baugebieten und Außengebiet getrennt wird, muss dies<br />

bei der <strong>Konvertierung</strong> der Altpläne <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> dringend berücksichtigt werden<br />

und verlangt <strong>nach</strong> einer Erweiterung <strong>des</strong> Pakets BPlan - Landwirtschaft Wald- und<br />

Grünflächen für die Außengebiete.<br />

Die Analyse der Nutzungsart „Für besondere Zwecke vorbehalten“ (kurz besondere<br />

Zwecke) ergab, dass anhand dieser Nutzungsart Nutzungen aus den Bereichen<br />

Gemeinbedarf, Ver- und Entsorgung sowie Verkehrsflächen festgesetzt wurden. Bei<br />

detaillierter Betrachtung der speziellen Nutzung in der Nutzungsart „besondere<br />

Zwecke“ wurde eine hohe Übereinstimmung mit den Nutzungen in den Scheinblöcken<br />

erkannt, da weitere spezielle Nutzungen eines Baugebietes in den Scheinblöcken erfasst<br />

wurden. Wichtig dabei ist, dass die Scheinblöcke sowohl in Alt- wie auch in Neuplänen<br />

vorhanden sind. Das Ergebnis aus der Umsetzung der Analyse der Scheinblöcke und<br />

„besondere Zwecke“ wird in Kapitel 6.2 zur Klasse<br />

BP_BesondereZweckbestimmung_FHH näher erläutert.<br />

In Kapitel 5.2.2 wurden die Nutzungen „keine“ und „von jeglicher Bebauung<br />

freizuhalten“ erläutert und darauf hingewiesen, dass eine <strong>Konvertierung</strong> der Flächen<br />

notwendig ist. Um dies zu ermöglichen, muss eine eigene Klasse für diese beiden<br />

Nutzungen erstellt werden, da in <strong>XPlanGML</strong> eine Abbildung dieser Nutzungen nicht<br />

vorgesehen ist.<br />

49


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Eine besondere Stellung haben die Bebauungspläne aus dem Zeitraum 1960 bis 1964.<br />

Mit Inkrafttreten <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>baugesetzes wurden das Bebauungsplangesetz und das<br />

Aufbaugesetz außer Kraft gesetzt. Pläne, die bis dahin schon in Arbeit waren, wurden<br />

noch mit ihrer alten, eigentlich außer Kraft gesetzten, Rechtsgrundlage fertig gestellt.<br />

Dies führt dazu, dass z.B. der letzte Durchführungsplan im Jahr 1961 festgestellt wurde.<br />

Auf Grundlage <strong>des</strong> § 173 BBauG war eine Überleitung als Bebauungsplan gegeben.<br />

Die Rechtsgrundlage für Bebauungspläne war in diesem Zeitraum das BBauG. In<br />

Ermangelung einer Nutzungsverordnung behielt die BPVO als Nutzungsverordnung<br />

weiterhin ihre Gültigkeit. Dies führte dazu, dass man in Bebauungsplänen mit der<br />

Planart „B“ aus diesem Zeitraum weiterhin Nutzungen <strong>nach</strong> BPVO verwendet wurden,<br />

wie z.B. Wohngebiet und Geschäftsgebiet. Flächen für den Gemeinbedarf, Grünflächen,<br />

Straßenverkehrsflächen, Bahnanlagen sowie Gewässerflächen haben das BBauG als<br />

rechtliche Grundlage. Auf Grund dieser Tatsache kommen auch Nutzungen aus den<br />

Altplänen in Bebauungsplänen <strong>nach</strong> BauGB vor und müssen daher bei der<br />

<strong>Konvertierung</strong> berücksichtigt werden. Über die Angabe der jeweiligen Rechtsgrundlage<br />

bei der <strong>Konvertierung</strong> kann dies verdeutlicht werden.<br />

Mit Inkrafttreten der Baunutzungsverordnung im Jahr 1962 wurde die Vermischung von<br />

alter und neuer Rechtsgrundlage behoben. Bebauungspläne, die bei Inkrafttreten der<br />

BauNVO mit der BPVO als Nutzungsverordnung in Arbeit waren, wurden mit der<br />

BPVO als Nutzungsverordnung fertig gestellt. Dies erklärt, warum bis 1964<br />

Bebauungspläne mit Nutzungsarten <strong>nach</strong> BPVO festgestellt wurden. Daher ist die<br />

Angabe der jeweiligen Rechtsgrundlage zwingend für Nutzungsarten, die in Alt- und<br />

Neuplänen zum Einsatz kommen.<br />

Bei der Analyse der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO kam es zu<br />

Abweichungen innerhalb der speziellen Nutzungen von der Attributierung <strong>nach</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong>. Für Abweichungen, die sich aus der speziellen Nutzung ergeben, sieht<br />

<strong>XPlanGML</strong> die Erweiterung mittel externer CodeLists vor, hier ist also keine<br />

Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells notwendig (Kapitel 4.3.1).<br />

Die Analyse der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO zeigte auch, dass die<br />

Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ so nicht über das Objektmodell<br />

abgebildet werden kann und daher für diese Nutzungsart eine Erweiterung <strong>des</strong><br />

Objektmodells notwendig ist.<br />

50


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Nachdem die unterirdischen Anlagen von DESY in der aktuellsten Version <strong>des</strong> <strong>DIP</strong><br />

vom 01.01.2009 mit in die Kennzeichnungen übernommen wurden, kann nun der<br />

unterirdische Verlauf von DESY unabhängig von den Baugebieten dargestellt werden.<br />

Da in <strong>XPlanGML</strong> kein Objekt für eine unterirdische Anlage wie das DESY vorhanden<br />

ist, werden diese Inhalte als generisches Objekt (Kapitel 4.3.1) konvertiert. Da der<br />

unterirdische Verlauf der U-Bahn noch nicht in einer eigenen Feature-Class bzw. mit in<br />

der Feature-Class Kennzeichnung erfasst wurde, kann dieser nicht <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

konvertiert werden.<br />

5.3 Strategien zur Anwendung <strong>des</strong> Standards<br />

Das Ergebnis der Evaluierung <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zeigt, dass die im <strong>DIP</strong> erfassten Altpläne und die<br />

Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ in den Neuplänen so nicht in<br />

<strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden können. Wichtigster Punkt dabei ist die rechtliche<br />

Grundlage der Altpläne und dass sich der Standard XPlanung auf das BauGB und die<br />

BauNVO stützt. Ziel der <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> XPlanung ist, dass alle Inhalte<br />

erhalten bleiben und der Informationsverlust so gering wie möglich bleibt bzw. gar<br />

nicht auftritt. Um die Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zu konvertieren, bedarf es einer Erweiterung der<br />

Objektarten in <strong>XPlanGML</strong> für die Elemente der Altpläne sowie für Elemente der<br />

Neupläne, bei denen es sich um so genannte „Hamburger Eigenheiten“ handelt. Dafür<br />

bestehen zwei Möglichkeiten, die in folgenden Unterkapiteln erläutert werden:<br />

- Umsetzung mittels generischen Objekten (Kapitel 5.3.1)<br />

- Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells (Kapitel 5.3.2)<br />

Abschließend wird in Kapitel 5.3.3 zum Vergleich der Standard CityGML und <strong>des</strong>sen<br />

Umsetzung vorgestellt, da mit CityGML für den Bereich der 3D-Stadtmodelle ein<br />

objektorientiertes und semantisches Objektmodell und Austauschformat bereitgestellt<br />

wird.<br />

51


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

5.3.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen<br />

Objektmodell<br />

Mit dem Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> ist es möglich, Großteile eines Bebauungsplans<br />

geometrisch wie auch semantisch abzubilden. Allerdings wird über das Objektmodell<br />

nicht die Wiedergabe von länderspezifischen Darstellungen und Festsetzungen<br />

ermöglicht.<br />

Für diese Fälle wurden im Datenformat <strong>XPlanGML</strong> Erweiterungsmöglichkeiten<br />

definiert. Die Attribute eines Fachobjektes können mittels generischen Attributen<br />

erweitert werden. Dabei erfolgt die Umsetzung über die Erweiterung der Aufzählwerte<br />

von z.B. der Zweckbestimmung eines Baugebietes. Die allgemeine Klasse<br />

BP_GenerischesObjekt mit punkt-, linien- oder flächenförmiger Geometrie stellt eine<br />

Erweiterungsmöglichkeit für Objekte speziell für Festsetzungen <strong>nach</strong> Lan<strong>des</strong>recht dar<br />

(KRAUSE & BENNER, 2007)<br />

5.3.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells<br />

Eine weitere Möglichkeit zur Einbindung der für das <strong>DIP</strong> spezifischen Objektarten ist<br />

die direkte Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells. Die Umsetzung erfolgt über die direkte<br />

Erweiterung der Objektarten und Attribute zur Darstellung der Planinhalte der<br />

Altplänen sowie der „Hamburger Eigenheiten“. Die daraus resultierende Erweiterung<br />

<strong>des</strong> gesamten Objektmodells darf in diesem Fall nicht an alle Nutzer <strong>des</strong> Standards<br />

XPlanung weitergegeben werden, da es sich hierbei um eine lan<strong>des</strong>spezifische<br />

Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells handelt.<br />

Die Umsetzung der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells ist direkt mittels der Software<br />

Rational Rose über das Erstellen der jeweiligen Klassen, Objekte und Attribute möglich<br />

und kann über ein Skript in die <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox implementiert werden.<br />

52


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

5.3.3 Vergleich mit einem anderen Standard – CityGML<br />

Um einen Einblick in einen anderen Standard aus dem Bereich der Geodaten zu<br />

erhalten, wird hier zum Vergleich CityGML vorgestellt. Zur Verarbeitung und<br />

Visualisierung wurde der Standard CityGML entwickelt. CityGML ist ein gemeinsamer<br />

Standard zum Austausch und zur Modellierung von 3D-Stadtmodellen, der den Einsatz<br />

von OGC konformen Web Services zum Zugriff auf 3D-Geodaten und der<br />

Visualisierung derselbigen ermöglicht (BEZEMA ET AL, 2007).<br />

Wie <strong>XPlanGML</strong> basiert CityGML auf GML zum Austausch von dreidimensionalen<br />

Stadtmodellen. Die nächste Gemeinsamkeit von <strong>XPlanGML</strong> und CityGML besteht<br />

darin, dass beide ein semantisch-geometrisches Objektmodell mit Klassen und<br />

Attributen sowie Relationen besitzen. CityGML ist ein GML-Schema, das u.a. für<br />

urbane Objekte, Teilobjekte oder DGM-Objekte konkrete Features mit Attributen und<br />

Beziehungen definiert sowie die umfangreiche Geometriemodellierung von GML auf<br />

eine überschaubare Menge reduziert.<br />

Mittels externen Referenzen bietet CityGML die Möglichkeit zur Einbindung von<br />

Fachdaten. Weiter dient CityGML auch als Schnittstelle zu Datenbanken bzw. GIS mit<br />

Visualisierungs- und Fortführungswerkzeugen.<br />

Im Unterschied zu <strong>XPlanGML</strong> gibt es bei CityGML Application Domain Extensions<br />

(ADE), die der Erweiterung <strong>des</strong> CityGML-Schemas mit weiteren fachspezifischen<br />

Informationen dienen. In der ADE wird die Erweiterung <strong>des</strong> Schemas definiert.<br />

CityGML bietet die Möglichkeit, unterschiedliche Level-of-Details (LoD) zu nutzen.<br />

Dies ermöglicht einen effizienteren Einsatz der Geodaten gemäß der Bedürfnisse <strong>des</strong><br />

Nutzers.<br />

53


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

5.4 Konsequenzen aus der Anwendung der einzelnen<br />

Strategien<br />

Im Folgenden sollen nun die Konsequenzen aus der Anwendung der einzelnen<br />

Strategien für das Objektmodell sowie in Hinblick auf die <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong><br />

abgelegten Plandaten erläutert werden. Hier sollen die Vor- und Nachteile der einzelnen<br />

Strategien und deren Auswirkungen auf das Objektmodell und für das weitere Vorgehen<br />

bei der <strong>Konvertierung</strong> erläutert werden. In Kapitel 6 wird dann darauf basierend die<br />

geeignete Strategie für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> der Freie und Hansestadt Hamburg<br />

ausgewählt und die dazu benötigten Erweiterungen erläutert.<br />

5.4.1 Umsetzung mittels generischen Objekten im vorhandenen<br />

Modell<br />

<strong>XPlanGML</strong> sieht Erweiterungen für länderspezifische Ergänzungen über generische<br />

Attribute und Objekte vor. Diese können für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong> z.B. für die Nutzungsart Land- und/oder Forstwirtschaft verwendet werden.<br />

Dies ist nötig, da <strong>XPlanGML</strong> diese Nutzung so nicht im Objektmodell <strong>XPlanGML</strong><br />

vorsieht. Generische Objekte und deren Attribute, wie z.B. die Zweckbestimmung<br />

(Abb. 13), werden in der <strong>XPlanGML</strong> Toolbox direkt für die <strong>Konvertierung</strong> erzeugt.<br />

Mittels generischen Objekten könnten also alle Nutzungsarten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>, die nicht direkt<br />

in <strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden können, <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> überführt werden. Diese<br />

Nutzungsarten würden dann alle in Klasse BP_GenerischesObjekt konvertiert werden.<br />

Der Nachteil daran ist, dass hier nur die Zweckbestimmung genauer charakterisiert<br />

werden kann, aber nicht Festsetzungen zu den Baugebieten, wie z.B. die Anzahl der<br />

Obergeschosse oder die Baumassenzahl. Im begrenzten Umfang bestünde die<br />

Möglichkeit, einen Teil der Sachattribute der Nutzungsarten über generische Attribute<br />

abzubilden, da nur ein Sachattribut auf ein <strong>XPlanGML</strong>-Attribut abgebildet werden kann<br />

(BENNER, 2008b). Ein weiterer Nachteil ist, das alles was nicht in <strong>XPlanGML</strong> abbildbar<br />

ist, sich in dieser Klasse ansammeln würde und damit keine Struktur, wie sie das<br />

Objektmodell für die unterschiedlichen Klassen besitzt, vorhanden wäre. Die Folge<br />

wäre, dass BP_GenerischesObjekt zum Sammelbecken für z.B. für die Außengebiete<br />

54


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

und Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO, die thematische jeweils bei Grün- und Freiflächen bzw.<br />

Baugebietsteilflächen einzuordnen wären, würde.<br />

Abb. 13: Bearbeitung der detaillierten Zweckbestimmung<br />

Dennoch schließt dies die Nutzung von generischen Objekten nicht aus, es kommt nur<br />

auf dem Umfang und die Art und Weise der Verwendung innerhalb der <strong>Konvertierung</strong><br />

an, als Beispiel hierfür ist die <strong>Konvertierung</strong> der Blattschnitten der Bebauungspläne mit<br />

den Links zu den PDF-Dateien der Bebauungspläne zu nennen (Kapitel 7.4).<br />

5.4.2 Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells<br />

Als nächstes werden nun die Konsequenzen aus der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells<br />

erläutert, die für eine korrekte <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> notwendig sind.<br />

Auf Grund der Struktur und <strong>des</strong> Aufbaus <strong>des</strong> Objektmodells ist es möglich,<br />

Veränderungen direkt im Objektmodell vorzunehmen. Dies wird bei der<br />

Weiterentwicklung <strong>des</strong> Objektmodells getan und stellt einen globalen Eingriff dar, der<br />

sich auf die gesamte Struktur <strong>des</strong> Modells auswirkt und mit jeder neuen Version von<br />

<strong>XPlanGML</strong> für alle Nutzer zur Verfügung gestellt wird.<br />

Diese Vorgehensweise ist auch für die von <strong>XPlanGML</strong> nicht erfassten Planinhalte <strong>des</strong><br />

<strong>DIP</strong> möglich und umsetzbar, da die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells direkt im Modell<br />

mittels der Software Rational Rose erfolgt. Über einem Script wird das so veränderte<br />

Objektmodell in die <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox implementiert.<br />

Vorteil davon ist, dass man die benötigten Klassen und Attribute für die <strong>Konvertierung</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> direkt an den entsprechenden Stellen bzw. in ein eigens dafür<br />

erstelltes Paket im Modell umsetzen kann. Nachteil ist, dass dies einen nicht modularen<br />

Eingriff in das Objektmodell bedeutet. Direkte Eingriffe für länderspezifische<br />

55


Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung auf das Digitale Informationssystem Planrecht<br />

Erweiterung sind in das Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> nicht vorgesehen, da dies eine<br />

Veränderung <strong>des</strong> Modells <strong>nach</strong> sich zieht, wenn es zu einer allgemeinen<br />

Veröffentlichung <strong>des</strong> erweiterten Objektmodells kommt. Als Konsequenz daraus folgt,<br />

dass die Erweiterungen zur <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> nur Nutzern<br />

innerhalb der FHH und umliegenden Kommunen der Metropolregion Hamburg zur<br />

Verfügung gestellt werden darf, um eine allgemeine Veränderung <strong>des</strong> Objektmodells zu<br />

vermeiden.<br />

56


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

6 Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Auf Grundlage der Beschreibung der einzelnen Strategien in Kapitel 5.3 und der daraus<br />

resultierenden Konsequenzen aus Kapitel 5.4 erfolgt in diesem Kapitel nun die Auswahl<br />

der geeigneten Strategie zur <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

sowie die Beschreibung der daraus resultierenden Anpassungen in <strong>XPlanGML</strong>.<br />

6.1 Auswahl der Strategie<br />

Die Betrachtung der einzelnen Strategien und der daraus resultierenden Konsequenzen<br />

hat gezeigt, dass für die <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> eine<br />

Kombination aus der Umsetzung mittels generischen Objekten und der Erweiterung <strong>des</strong><br />

Objektmodells genutzt werden muss. Mit der Einschränkung, dass diese Erweiterungen<br />

nur in der FHH und den umliegenden Kommunen zum Einsatz kommen. Da hier ein<br />

direkter Eingriff in das Objektmodell vorgenommen wird, der sich aber auf<br />

länderspezifische Eigenheiten und Nutzungsverordnungen bezieht.<br />

Für die Planinhalte der Altpläne sowie der Nutzungsart „Land- und/oder<br />

Forstwirtschaft“ in den Neuplänen wird eine modulare Erweiterung (Kapitel 6.2) <strong>des</strong><br />

Objektmodells für die FHH entwickelt. Diese stellen die Strategie der Erweiterung <strong>des</strong><br />

Objektmodells dar. Da hier für die Elemente <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>, die nicht <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

abgebildet werden können, neue Klassen, Objekte und Attribute entwickelt werden.<br />

Weiterhin kommt es in bestehenden Klassen zu Erweiterungen von Objekten und<br />

Attributen, da für die Abb. von Elementen <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> vorhandene Klassen um die<br />

entsprechenden Objekte erweitert werden können. Als Beispiel hierfür stehen die<br />

Planarten der Altpläne, die über BP_Plan abgebildet werden sollen.<br />

Die <strong>Konvertierung</strong> der Blattschnitte und der unterirdischen Anlagen (DESY) erfolgt<br />

mittels generischen Objekten, da für diese zwei Inhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in <strong>XPlanGML</strong> keine<br />

äquivalente Klasse existiert.<br />

Für „Hamburger Eigenheiten“ bei Objekten <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO, erfolgt die<br />

Erweiterung über externe CodeLists. Mit der Nutzung von externen CodeLists erfolgt<br />

57


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

im Objektmodell keine Veränderung. Die Erweiterungen werden vor der <strong>Konvertierung</strong><br />

direkt in der <strong>XPlanGML</strong> Toolbox für das jeweilige Objekt eingepflegt. Als Beispiel<br />

hierfür wird das Einpflegen der Aufzählungen für BP_DetailArtDerBaulNutzung in<br />

Abb. 14 dargestellt.<br />

Abb. 14: Pflege der externen Aufzählungen<br />

6.2 Beschreibung der Erweiterung für die Freie und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Im Kapitel 6.1 wurde für die <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

die Strategien der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells und der Verwendung von<br />

generischen Objekten ausgewählt. Im Folgenden werden nun die Erweiterungen <strong>des</strong><br />

Objektmodells und an welcher Stelle diese benötigt werden erläutert.<br />

Die Erweiterungen zur <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> wurden<br />

in dem Paket BP_Erweiterung_FHH für einen besseren Überblick zusammengefasst.<br />

Zu jeder Erweiterung erfolgte entweder die Angabe <strong>des</strong> eigentlichen Paketes, Klasse<br />

oder Attributs zu dem sie gehören.<br />

Im Folgenden werden nun die Erweiterungen für Objekte aus dem <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> altem<br />

Planrecht beschrieben. Dies umfasst das BPlanG von 1923, die BPVO von 1938 und<br />

das AufbauG von 1949, sowie für die Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“<br />

<strong>nach</strong> BauGB und BauNVO.<br />

58


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 15: Klasse BP_Plan mit dem Attribut planArt_FHH<br />

Der erste Schritt für die Anpassung <strong>des</strong> Objektmodells von <strong>XPlanGML</strong> an die<br />

Erweiterungen für die Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> setzt im Basisschema der Bebauungspläne<br />

an. Hier wird eine Erweiterung für die Planarten der Altpläne benötigt. Daher muss die<br />

Klasse BP_Plan (Abb. 15) um die Objektart planArt_FHH mit den Attributen<br />

FluchtlinienPlan, DurchfuehrungsPlan, TeilbebauungsPlan und BaustufenPlan<br />

erweitert werden. Die Fluchtlinienpläne wurden nicht mit im <strong>DIP</strong> erfasst und sind nicht<br />

Thema der <strong>Konvertierung</strong>. Da diese aber mit zum geltenden Planrecht gehören, soll an<br />

dieser Stelle schon die Möglichkeit für eine zukünftige Digitalisierung und<br />

<strong>Konvertierung</strong> der Fluchtlinienpläne mit berücksichtigt werden.<br />

Zur Erfassung der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO muss die Klasse BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />

(Abb. 10) um die Objektarten BP_besondererArtDerBaulichenNutzung_FHH für die<br />

Erfassung der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO und BP_detailArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />

(Abb. 16) zur Erfassung der speziellen Nutzungen innerhalb der Baugebiete erweitert<br />

werden. Weiterhin wurde diese Klasse um das Attribut versionBauNVOText zur Angabe<br />

der jeweils gültigen Rechtsverordnung erweitert.<br />

59


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 16: Erweiterte Attribute von BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />

Für die Erfassung der Nutzungsart „Land- und/oder Forstwirtschaft“ wird eine<br />

Erweiterung <strong>des</strong> Paket BPlan - Landwirtschaft Wald- und Grünflächen um die Klassen<br />

BP_LandForstFlaeche_FHH (Abb. 17) benötigt. Einziges Attribut dieser Klasse ist<br />

versionBauNVOText, da diese Nutzungsart im <strong>DIP</strong> keine weiteren Sachdaten beinhaltet.<br />

Die Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ergab, dass diese Nutzungsart keiner bestehenden Klasse <strong>des</strong><br />

Paket BPlan - Landwirtschaft Wald- und Grünflächen direkt zugeordnet werden kann.<br />

Die Erweiterung um BP_LandForstFlaeche_FHH war notwendig, da in den Hamburger<br />

Bebauungsplänen bis 1970 teilweise nicht zwischen diesen beiden Nutzungen<br />

unterschieden wurde.<br />

Abb. 17: Erweiterung BP_LandForstFlaeche_FHH<br />

Als nächstes wird im Paket BPlan - Landwirtschaft Wald- und Grünflächen<br />

Erweiterung für die Klasse BP_Gruenflaeche_FHH benötigt. Anhand dieser Klasse<br />

erfolgt die Abbildung der Außengebiete (Abb. 18) <strong>nach</strong> BPVO in <strong>XPlanGML</strong>. Wichtig<br />

dabei ist, dass man die Außengebiete <strong>nach</strong> BPVO nicht mit Grün-, Frei- und<br />

landwirtschaftlichen Flächen <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO vergleichen darf. Zur<br />

60


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Abbildung der Sachattribute der Außengebiete erhielt die Klasse<br />

BP_Gruenflaeche_FHH die Objektarten zweckbestimmung_FHH für das Attribut<br />

Aussengebiet und DetailZweckbestimmung_FHH für die detaillierte Angabe der<br />

speziellen Nutzung in Außengebieten.<br />

Abb. 18: Erweiterung BP_Gruenflaeche_FHH<br />

Im Folgenden werden nun die Erweiterungen innerhalb <strong>des</strong> Paket BPlan – Sonstiges<br />

beschrieben. Hier gab es die größten Veränderungen auf Grund der Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong>.<br />

Aus der Analyse <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ging hervor, dass für die Abbildung der Nutzungen „keine“<br />

und „Von jeglicher Bebauung freizuhalten“ eine eigene Klasse gebildet werden muss.<br />

Dies geschieht in der Klasse BP_SonstigeFestsetzungen_FHH (Abb. 19) über die<br />

Objektart Zweckbestimmung_FHH mit den Attributen keine und<br />

VonJeglicherBebauungFreizuhalten, um den Verlust dieser Flächen bei der<br />

<strong>Konvertierung</strong> zu verhindern. Weiteres Attribut dieser Klasse ist das Attribut<br />

versionBauNVOText zur Angabe der Rechtsgrundlage.<br />

Abb. 19: Erweiterung BP_SonstigeFestsetzungen_FHH<br />

Die Klasse BP_BesondereZweckbestimmung_FHH (Abb. 20) begründet sich aus der<br />

Analyse der „Flächen mit besonderer Zweckbestimmung“ in den Altplänen und der<br />

Feature-Class Scheinblöcke (Bestandteil von Alt- und Neuplänen). Inhalt dieser<br />

Nutzungsart sind Nutzungen aus Gemeinbedarf, Ver- und Entsorgung und sonstigen<br />

Nutzungen. Auf Grund dieser inhaltlichen Vermischung wurde<br />

BP_BesondereZweckbestimmung_FHH im Paket BPlan – Sonstiges umgesetzt, da hier<br />

keine eindeutige Zuordnung zu einem bestimmten Paket möglich war. Weitere Attribute<br />

61


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

der Klasse BP_BesondereZweckbestimmung_FHH sind die Bauweise, das Attribut<br />

BesondereZweckbestimmungFHH sowie versionBauNVOText.<br />

Abschließend kann man zu den Erweiterungen für das <strong>DIP</strong> sagen, dass sich diese auf<br />

ein relativ geringes Maß zusammenfassen lassen, vermieden wird ein all zu großer<br />

Eingriff in das Objektmodell.<br />

Alle Klassen, die für die <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

benötigt werden, müssen um das Attribut versionBauNVOText erweitert werden, damit<br />

die jeweilige Rechtsgrundlage mit angegeben werden kann. Dies ist für Bebauungspläne<br />

aus dem Zeitraum von 1960 bis 1964 sehr wichtig, da hier das BBauG sowie die BPVO,<br />

das BPlanG und das AufbauG als Nutzungsverordnung zum Einsatz kamen. Weiterhin<br />

muss die Rechtsgrundlage der Altpläne in allen Nutzungsarten eindeutig angegeben<br />

werden, da im <strong>DIP</strong> Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO mit in den Altplänen zum<br />

Einsatz kamen, obwohl sie eine andere Rechtsgrundlage besitzen (siehe Kapitel 5.2.2).<br />

62


Strategie für die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 20: Erweiterung BP_BesondereZweckbestimmung_FHH<br />

63


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

7 Technische Umsetzung im Rahmen der<br />

Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg<br />

Nach der Evaluierung der im <strong>DIP</strong> abgelegten Plandaten, der Auswahl der Strategie zur<br />

Umsetzung der aus der Evaluierung resultierenden Anpassungen <strong>des</strong> Objektmodells und<br />

der Beschreibung der Erweiterungen zur Abbildung der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in<br />

<strong>XPlanGML</strong> folgt nun in diesem Kapitel die technische Umsetzung der <strong>Konvertierung</strong><br />

mit den dazu benötigten Vorbereitungen, die Überführung der konvertierten Daten in<br />

eine geeignete Datenhaltungskomponente sowie der Visualisierung für die Neupläne<br />

<strong>nach</strong> PlanzV und Entwicklung einer optimalen Visualisierung für die Inhalte der<br />

Altpläne. Zum Abschluss <strong>des</strong> Kapitels werden die Möglichkeiten zur Bereitstellung der<br />

Bebauungspläne mittels OGC-konformen Diensten erläutert.<br />

7.1 Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

Abb. 21: Workflow für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

Vor der <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> stand erst einmal die<br />

Überlegung zu einem Arbeitsablauf (Workflow) für die <strong>Konvertierung</strong> (Abb. 21). Diese<br />

Überlegungen dienen einem strukturierten Arbeiten in den Phasen der<br />

Datenvorbereitung, während der <strong>Konvertierung</strong> mittels der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox und<br />

zur Überführung der Daten in eine Datenhaltungskomponente. Das <strong>DIP</strong> kann in seiner<br />

bestehenden Form so nicht <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> konvertiert werden, da es in einzelne<br />

Feature-Classes gegliedert ist. Daher müssen im ersten Schritt zur Vorbereitung der<br />

64


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Daten die benötigten Feature-Classes in einzelnen Shape-Dateien exportiert werden. Im<br />

nächsten Schritt müssen diese Shape-Dateien <strong>nach</strong> den einzelnen Nutzungsarten weiter<br />

zerteilt werden, da in der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox jeweils nur ein Shape einer Objektart<br />

zugewiesen werden kann. Weiterhin muss geprüft werden, ob die Datentypen der<br />

Sachattribute <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> mit den Datentypen der Attribute in <strong>XPlanGML</strong> übereinstimmen.<br />

Nach der Vorbereitung der Daten für die <strong>Konvertierung</strong> erfolgt die Erstellung der<br />

Konversionsdatei in der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox. Hier werden die einzelnen Shape-Dateien<br />

den Klassen zugeordnet und die zu konvertierenden Sachattribute zugewiesen. Zum<br />

Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> erfolgt die Überführung der nun in <strong>XPlanGML</strong><br />

vorliegenden Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in die Datenhaltungskomponente. In Kapitel 7.6 wird<br />

dann die Visualisierung der nun in der Datenhaltungskomponente abgelegten Plandaten<br />

für ArcMap erläutert.<br />

7.2 Vorbereitung der Daten zur <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

Wie eingangs in Kapitel 7.1 beschrieben, müssen die im <strong>DIP</strong> abgelegten Daten für die<br />

<strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> vorbereitet werden. Dazu wurden die im Feature-<br />

Dataset „<strong>DIP</strong>“ abgelegten Feature-Classes im ersten Schritt in eigene Shape-Dateien<br />

exportiert, die daraus resultierenden Shape-Dateien wurden dann wiederum in weitere<br />

Shape-Dateien aufgeteilt.<br />

Die Umsetzung dazu erfolgt über die Selektion <strong>nach</strong> den einzelnen Planarten aus den<br />

Feature-Classes „Bauleitplaene“, „Bauleitplaene_geteilt“, „Nutzungsart“,<br />

„Scheinbloecke“ und „Kennzeichnungen“. Anschließend erfolgte der Export der<br />

Selektion in eine neue Shape-Datei der jeweiligen Planart. Die Ablage der daraus<br />

entstandenen Shape-Dateien erfolgte getrennt <strong>nach</strong> den Planarten B, BS, D und TB. Als<br />

Ergebnis der Selektion resultieren die Shape-Dateien „Nutzungsarten_gesamt“ und<br />

„Umringe_*“, für jede Planart jeweils eine Shapedatei, sowie die Shape-Dateien aus der<br />

Feature-Class „Kennzeichnungen“ und „Scheinbloecke“.<br />

Nach dem die Feature-Classes in einzelne Shape-Dateien exportiert wurde müssen in<br />

den Shape-Dateien, die aus der Feature-Class „Nutzungsart“ entstanden sind, die<br />

Spalten „OG“, „GF“ und „GR“ vom Datentyp Double in den Datentyp Integer<br />

konvertiert werden, da diese Attribute in <strong>XPlanGML</strong> den Datentyp Integer besitzen.<br />

Diese Umrechnung erfolgt in ArcMap in der Attributtabelle der <strong>nach</strong> Planarten<br />

65


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

getrennten Nutzungsarten über die Funktion Feldberechnung für die neu angelegten<br />

Spalten „OG_int“, „GF_int“ und „GR_int“.<br />

Nach der Umrechnung der Attributwerte folgte die Aufteilung der Shape-Dateien<br />

„Nutzungsarten_gesamt“ der einzelnen Planarten in weitere Shape-Dateien <strong>nach</strong> den<br />

einzelnen Klassen denen sie in <strong>XPlanGML</strong> zugeordnet werden sollen, z.B. <strong>nach</strong><br />

Gemeinbedarfsflächen, Ver- und Entsorgungsflächen oder in die einzelnen Baugebiete.<br />

Die Shape-Dateien zu den Bebauungsplänen <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO wurden für die<br />

<strong>Konvertierung</strong> in 2 Pakete („A bis L“ und „M bis Z“) aufgeteilt, da diese die größte<br />

Datenmenge beinhalteten. Ziel dieser Trennung war die Optimierung der <strong>Konvertierung</strong><br />

und die Vermeidung von Fehler innerhalb der <strong>Konvertierung</strong>.<br />

7.3 Umsetzung der Erweiterungen für Hamburg<br />

Im Kapitel 6.2 wurden die Erweiterungen für die Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sowie deren<br />

Zuordnung zu den einzelnen Klassen, Objektarten und Attribute beschrieben. In diesem<br />

Kapitel soll nun die technische Umsetzung der Erweiterungen erläutert werden.<br />

Die technische Umsetzung der Erweiterungen erfolgte mittels der Software Rational<br />

Rose direkt im Objektmodell. Rational Rose bietet Werkzeuge zum Erstellen und<br />

Bearbeiten von Klassen, Objektarten und Attribute. Weiterhin ermöglicht Rational Rose<br />

die Verwendung von Scripten z.B. zur Implementierung <strong>des</strong> Objektmodells in die<br />

<strong>XPlanGML</strong>-Toolbox.<br />

Für die Erweiterungen <strong>des</strong> Objektmodells wurde das Paket BP_Erweiterung_FHH<br />

(Abb. 22) erstellt. Hier wurden alle für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> noch benötigten<br />

Klassen, Objektarten und Attribute eingefügt. Mit der Abbildung der erweiterten<br />

Klassen im Paket BP_Erweiterung_FHH soll dem Betrachter ein besserer Überblick<br />

verschafft werden und die Erweiterungen gezielt an einer Stelle gesammelt werden.<br />

66


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 22: Erweitertes Fachschema BPlan<br />

Anhand der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells können nun den Plänen die Planarten „BS“,<br />

„D“ und „TB“ zusätzlich zu der Planart „BPlan“ zugewiesen sowie die Planinhalte der<br />

Altpläne in <strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden. Dies ermöglicht die Analyse <strong>nach</strong> Altplänen<br />

sowie aller Pläne.<br />

Mit der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells von <strong>XPlanGML</strong> wird nun die korrekte<br />

<strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> sowie die richtige Zuordnung der jeweiligen<br />

Attribute ermöglicht.<br />

67


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

7.4 <strong>Konvertierung</strong> der Daten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

Nach der Vorbereitung der Plandaten für die <strong>Konvertierung</strong> (Kapitel 7.2) sowie die<br />

Umsetzung der Erweiterungen in <strong>XPlanGML</strong> (Kapitel 7.3) ist es nun möglich, die<br />

Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> zu konvertieren.<br />

Die <strong>Konvertierung</strong> erfolgte mit der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox Version 5.2. Diese Version der<br />

Toolbox ermöglicht die <strong>Konvertierung</strong> von mehreren Bebauungsplänen<br />

(Stapelverarbeitung), was für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zwingend notwendig war, da<br />

im <strong>DIP</strong> über 2000 Bebauungspläne abgelegt wurden und die Vorbereitung der<br />

Plandaten für die <strong>Konvertierung</strong> sich auf die Gliederung <strong>nach</strong> den einzelnen Planarten<br />

bezieht. Mit der aktuell auf www.xplanung.de verfügbaren <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox<br />

Version 5.0 ist nur die Verarbeitung von einzelnen Bebauungsplänen und nicht die<br />

Verarbeitung von Stapeldateien, die mehrere Bebauungspläne beinhalten, möglich.<br />

Zur <strong>Konvertierung</strong> der einzelnen Planarten und deren Inhalte wurde für jede Planart<br />

eine eigene <strong>Konvertierung</strong>sdatei erstellt. Mit Ausnahme der Bebauungspläne <strong>nach</strong><br />

BauGB und BauNVO, diese wurden auf Grund ihres Datenumfangs in 2 Pakete<br />

aufgeteilt.<br />

Die Erstellung einer eigenen <strong>Konvertierung</strong>sdatei für jede Planart wird dadurch<br />

begründet, dass damit die Zuweisung der verschiedenen Nutzungsarten und<br />

Rechtsgrundlagen in Bezug auf die jeweilige Planart vorgenommen, die<br />

<strong>Konvertierung</strong>szeit so gering wie möglich gehalten sowie <strong>Konvertierung</strong>sfehler<br />

aufgrund zu großer <strong>Konvertierung</strong>sdateien vermieden werden sollte.<br />

68


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 23: <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox<br />

Zu Beginn jeder <strong>Konvertierung</strong> wurden die zu konvertierenden Shape-Dateien <strong>nach</strong> den<br />

einzelnen Planarten in die Toolbox (Abb. 23) eingelesen. Nachdem die Dateien<br />

eingelesen sind, wird eine Konversionsdatei für jede Planart über den Menüpunkt<br />

„Konversion erzeugen“ <strong>des</strong> Menüs „Shapefile Konversion“ (Abb. 24) über die Auswahl<br />

der Planart der Konversionsdatei, hier Bebauungsplan, erzeugt. Anschließend erfolgt die<br />

direkte Bearbeitung der Konversionsdatei.<br />

Da die Erstellung und Bearbeitung der Konversionsdatei für alle Planarten gleich ist<br />

und sich nur minimal unterscheiden, werden die zu treffenden Angaben für alle<br />

Planarten erläutert.<br />

Abb. 24: Erzeugen der Konversionsdatei<br />

69


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Als erstes wurde in der Dialogbox zu der <strong>Konvertierung</strong>sdatei bei den „Attributen <strong>des</strong><br />

Gesamtplans“ (Abb. 25) der Haken in „Pläne aus Shape erzeugen“ zur Bearbeitung der<br />

Stapeldatei und das Koordinaten-Referenzsystem auf „Gauss Krüger 3. Streifen<br />

(ALKIS-Version)“ gesetzt. Im nächsten Schritt erfolgt die Zuweisung der einzelnen<br />

Shape-Dateien zu den GML-Klassen.<br />

Abb. 25: Dialogbox Bebauungsplan<br />

Im Folgenden wird nun die Zuweisung der einzelnen Shape-Dateien zu den GML-<br />

Klassen sowie die Bearbeitung der dazugehörigen Konversion erläutert.<br />

Um die Konversionen für die einzelnen Shape-Dateien zu bearbeiten muss der Punkt<br />

„Konversion Shape-Datei“ aktiviert sein. Über den Button „Weiter“ gelang man dann in<br />

die Dialogbox „Konversion Shape-Datei“ (Abb. 26), in der dann die Auswahl der zu<br />

konvertierenden Attribute und Zuweisung von vorbesetzten GML-Attributen erfolgt.<br />

Die Bearbeitung in der Dialogbox „Konversion Shape-Datei“ muss für jede einzelne<br />

Shape-Datei erfolgen.<br />

70


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 26: Zuordnung der Attribute<br />

Begonnen wurde die Bearbeitung der Shape-Dateien mit der Datei „Umringe_*“ einer<br />

jeden Planart und deren Zuordnung zu BP_Plan. In der Dialogbox „Konversion Shape-<br />

Datei“ wurden dann die einzelnen Attribute <strong>des</strong> Shapes den GML-Attributen (Tab. 4) zu<br />

geordnet.<br />

Tab. 4: Zuordnung der Shape-Attribute für BP_Plan<br />

Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />

Name name Plan-Id; Planname<br />

Nachricht<br />

beschreibung<br />

Planart<br />

planArt bzw. planArt_FHH<br />

Planjahr generDoubleAttribut Planjahr<br />

Plannummer Nummer Plannummer<br />

Bei den vorbesetzten GML-Attributen wurde für BP_Plan die Gemeindekennziffer<br />

(gkz), die Stadt und bei den Altplänen die Planarten wie in Tab. 5 gesetzt.<br />

Tab. 5: Vorbesetzt GML-Attribute (BP_Plan)<br />

GML-Attribut Wert<br />

gkz 02000000<br />

Stadt<br />

Hamburg<br />

planArt 1000<br />

xPlanGML-Version 3.1<br />

Für die im <strong>DIP</strong> enthaltenen Umringe der Textpläne erfolgte die Zuweisung der Attribute<br />

wie in Tab. 6 und Tab. 7 dargestellt, da sich diese in der Attributierung zu den<br />

71


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

restlichen Umringen unterscheiden. Die wesentlichen Unterschiede dabei sind, dass der<br />

Link zu den PDF-Dateien und das Feststellungsdatum mit in den Attributen der Shape-<br />

Datei enthalten sind.<br />

Tab. 6: Zuordnung der Shape-Attribute der Textpläne für BP_Plan<br />

Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />

Name name Plan-Id; Planname<br />

Nachricht<br />

beschreibung<br />

Planart<br />

planArt<br />

Festellung inkrafttretendDatum Datum der Festellung<br />

Plannummer Nummer Plannummer<br />

<strong>DIP</strong>_Hotlink rechtsverbindlich informationssystemURL<br />

Tab. 7: Vorbesetzt GML-Attribute der Textpläne (BP_Plan)<br />

GML-Attribut Wert<br />

gkz 02000000<br />

Stadt<br />

Hamburg<br />

sonstigePlanArt Textplan<br />

xPlanGML-Version 3.1<br />

Bevor die Zuweisung der einzelnen Shape-Dateien zu den entsprechenden <strong>XPlanGML</strong>-<br />

Klassen weiter erläutert wird, muss die Vorgehensweise für die <strong>Konvertierung</strong> der<br />

Shape-Attribute Planname, -art und -jahr erläutert werden, da diese Inhalt aller Shape-<br />

Dateien sind. Mit Ausnahme der Shape-Dateien der Umringe, die BP_Plan (siehe Tab.<br />

4) zugeordnet werden, erfolgt die Zuordnung dieser Shape-Attribute auf die gleiche Art<br />

und Weise zu den GML-Attributen. Für die <strong>Konvertierung</strong> dieser Attribute gibt es drei<br />

Möglichkeiten:<br />

1. Erweiterung der betroffenen Klassen <strong>des</strong> Objektmodells um die Attribute<br />

Planname, -art und -jahr.<br />

Vorteil: Als Ergebnis erhält man ein einfaches Datenschema, das z.B. mittels<br />

ArcIMS umgesetzt werden kann.<br />

Nachteil: Nicht jeder Nutzer benötigt die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells um<br />

diese Informationen, vor allem bei der <strong>Konvertierung</strong> einzelner Bebauungspläne.<br />

Weiterhin wird mit diesen Eingriff in das Objektmodell dieses noch weiter<br />

vergrößert.<br />

2. Einfügen der Informationen über generische Attribute (GenerStringAttribute<br />

bzw. GenerDoubleAttribute) als XLink. Hier muss zwingend zwischen der<br />

Anwendung der Daten z.B. in ArcMap und Online-Anwendungen unterschieden<br />

werden.<br />

Vorteil: Nutzung der Daten über XLinks mittels konfigurierbaren WMS/WFS.<br />

Nachteil: ArcIMS und ArcMap können keine XLinks verarbeiten.<br />

72


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Für die Nutzung der Attribute in ArcMap (Abb. 27) darf nur die reine GML-ID<br />

der zu verlinkenden Objekte abgebildet werden. Dies erfordert eine Bearbeitung<br />

der XLinks beim Import der <strong>XPlanGML</strong>-Daten in die Datenbank.<br />

3. Datenbankschema mit Referenz auf BP_Plan mit der über GetFeatureInfo<br />

oder einer Join-Abfrage die Informationen abgerufen werden können.<br />

Vorteil: Nutzung der Daten mittels konfigurierbaren WMS/WFS.<br />

Nachteil: Die Umsetzung in ArcMap und ArcIMS ist nicht möglich, da keine<br />

Möglichkeit für eine direkte Join-Abfrage mit BP_Plan besteht.<br />

Für die <strong>Konvertierung</strong> von Planname, -art und -jahr wurde die 2. Möglichkeit zur<br />

<strong>Konvertierung</strong> dieser Shape-Attribute <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> gewählt. Diese Vorgehensweise<br />

schließt die 3. Möglichkeit <strong>des</strong> Datenbankschemas mit Referenz auf BP_Plan nicht aus.<br />

Die 1. Möglichkeit wurde auf Grund <strong>des</strong> Eingriffs in das Objektmodell nicht umgesetzt.<br />

Abb. 27: Nutzung der generischen Attribute in ArcMap<br />

Nachdem nun für die Attribute Planname, -art und -jahr die Vorgehensweise für die<br />

<strong>Konvertierung</strong> innerhalb der einzelnen Klassen erläutert wurde, folgt nun die<br />

Beschreibung der <strong>Konvertierung</strong> der einzelnen Shape-Dateien.<br />

Die Beschreibung der <strong>Konvertierung</strong> wird mit den Baugebieten<br />

(BP_BaugebietsTeilFlaeche) begonnen, da zu dieser Klasse die meisten Shape-Dateien<br />

zugeordnet werden und die Vorgehensweise beispielhaft für die <strong>Konvertierung</strong> der<br />

restlichen Klassen ist.<br />

Die Shape-Dateien mit Baugebieten werden zu der Klasse BP_BaugebietTeilFlaeche<br />

zugewiesen. Die Vorgehensweise erfolgt <strong>nach</strong> demselben Schema wie die<br />

<strong>Konvertierung</strong> der Umringe. Bei Baugebiete <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO werden die<br />

73


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Shape-Attribute „NA“ und „NS“ den GML-Attributen<br />

besondereArtDerBaulichenNutzung bzw. detailierteArtDerBaulichenNutzung<br />

zugewiesen. Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO werden äquvalent dazu den GML-Attributen<br />

besondereArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />

bzw.<br />

detailierteArtDerBaulichenNutzung_FHH zugeordnet und das Attribut<br />

versionBauNVOText wird mit „BPVO 1938“ gesetzt. Die Zuweisung der restlichen<br />

Attribute erfolgt in Tab. 8, da hier keine Unterschiede zwischen Alt- und Neupläne<br />

bestehen.<br />

Tab. 8: Zuweisung der Attribute für BP_BaugebietsTeilFlaeche<br />

Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />

Bauweise<br />

bauweise<br />

GF_int<br />

GF<br />

GR_int<br />

GR<br />

NA besondereArtDerBaulichenNutzung bzw.<br />

besondereArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />

Name name Plan-ID; Planname<br />

Nachricht refTextInhalt Attributname: text<br />

NS detailierteArtDerBaulichenNutzung bzw.<br />

detailierteArtDerBaulichenNutzung_FHH<br />

Planart generStringAttribut Planart<br />

Planjahr generDoubleAttribut Planjahr<br />

OG_int<br />

Z<br />

Plan_BMZ<br />

BMZ<br />

Plan_GFZ<br />

GFZ<br />

Plan_GRZ<br />

GRZ<br />

Die Zuweisung der Attribute in den Konversionen der Shape-Dateien von<br />

Gemeinbedarf, Versorgungseinrichtungen, Straßenverkehrsflächen und Flächen für den<br />

besonderen Nutzungszweck erfolgen <strong>nach</strong> dem selben Schema wie für die Baugebiet,<br />

außer dass diese sich in der Zuordnung der Zweckbestimmungen unterscheiden. Bei der<br />

Zuweisung von Gemeinbedarf zu BP_GemeinbedarfsFlaeche wird das Attribut „NS“<br />

zum einem dem GML-Attribut für die besondere Zweckbestimmung und zum anderen<br />

der detaillierten Zweckbestimmung zugewiesen, da hier die Erweiterung der<br />

Listeneinträge zur vollständigen Abb. der Inhalte der Gemeinbedarfsflächen notwendig<br />

ist. Im Allgemeinen kommt das GML-Attribut DetailZweckbestimmung immer dann<br />

zum Einsatz, wenn die Listeneinträge für die Zweckbestimmung wie auch besondere<br />

Zweckbestimmung einer Klasse nicht ausreichen zur Abbildung der zu konvertierenden<br />

Daten.<br />

Im Attribut versionBauNVOText wird die jeweilige Rechtsgrundlage der ihm zugrunde<br />

liegenden Daten eingetragen. Mit Ausnahme der Baugebiete <strong>nach</strong> BPVO, hier erfolgt<br />

immer der Eintrag „BPVO 1938“, Flächen mit besonderer Zweckbestimmung erhalten<br />

74


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

den Eintrag „BPVO 1938“ und „Von Jeglicher Bebauung Freizuhalten“ den Eintrag<br />

„BPlanG 1923“. Dementsprechend erfolgt für Planinhalte der Durchführungspläne der<br />

Eintrag von „AufbauG 1949“, für Baustufenpläne der Eintrag „BPVO 1938“, für<br />

Teilbebauungspläne der Eintrag „BPlanG 1923“ und für Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB<br />

und BauNVO der Eintrag „BauGB und BauNVO“. Dies ist nicht der Fall bei<br />

Nutzungen, die direkt einer Rechtsverordnung zugeordnet sind als Beispiel hierfür<br />

stehen die Außengebiete <strong>nach</strong> der BPVO von 1938.<br />

Eine besondere Stellung innerhalb der <strong>Konvertierung</strong> haben die Shape-Dateien aus der<br />

Feature-Class „Bauleitplaene_geteilt“. Inhalt dieser Shape-Datei sind die Hotlinks zu<br />

den Bebauungsplänen im PDF-Format im Internet. Um diese Informationen mit <strong>nach</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong> zu konvertieren, wurden die Shape-Dateien dieser Feature-Class wiederum<br />

<strong>nach</strong> den Planarten aufgeteilt und bei der <strong>Konvertierung</strong> der Klasse<br />

BP_GenerischesObjekt zugeordnet. In Tab. 8 wird die Zuordnung der einzelnen Shape-<br />

Attribute zu den jeweiligen <strong>XPlanGML</strong>-Attributen dargestellt.<br />

Tab. 8: Zuordnung der Attribute zu BP_GenerischesObjekt<br />

Shape-Attribut GML-Attribut Bemerkung<br />

<strong>DIP</strong>_Hotlink Rechtsverbindlich informationssystemURL<br />

Festellung GenerDatumAttribut inkrafttretensDatum<br />

Name-ID name Plan-ID; Planname<br />

Nachricht<br />

text<br />

Planart generStringAttribut Planart<br />

Nach dem alle Shape-Dateien und -Attribute einer Planart in der Konversionsdatei den<br />

<strong>XPlanGML</strong>-Klassen zugeordnet wurden wird die <strong>Konvertierung</strong> über den Button<br />

„Konv“ (Abb. 23) der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox gestartet. Nach erfolgreichem Abschluss<br />

der <strong>Konvertierung</strong> erfolgt über den Button „Schreiben“ im Menü „<strong>XPlanGML</strong><br />

erzeugen“ der Export der konvertierten Plandaten <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>. Zur Kontrolle der<br />

<strong>Konvertierung</strong> kann über den Button „Anzeige“ (Abb. 23) für einen einzelnen Plan der<br />

<strong>Konvertierung</strong> bzw. für alle Pläne eine SVG-Graphik erzeugt werden die mit Hilfe <strong>des</strong><br />

Internet Explorers von Microsoft als „Interaktiver Bebauungsplan“ (Abb. 28) angezeigt<br />

werden.<br />

75


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 28: Anzeige <strong>des</strong> BS Innenstadt im Interaktiven Bebauungsplan<br />

7.5 Datenhaltungskomponente<br />

Nach dem Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong><br />

müssen die nun konvertierten Daten noch in einer geeigneten<br />

Datenhaltungskomponente abgelegt werden. Das Ziel hier ist die <strong>Konvertierung</strong> der<br />

<strong>XPlanGML</strong>-Daten in ein Format, das in die ArcSDE überführt werden kann bzw. ein<br />

direkter Import in die ArcSDE. Der Weg bis zum Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> ist auf<br />

Grund <strong>des</strong> Status als Standard durch XPlanung vorgegeben. Der nun folgende Schritt<br />

zum Import der <strong>XPlanGML</strong>-Daten in eine Datenbank wird von keinem Standard<br />

vorgegeben bzw. geregelt.<br />

Für den Import der Daten wurden der XPlaner für <strong>XPlanGML</strong> 3.0 von IP Syscon und<br />

das <strong>XPlanGML</strong>-Plugin für die FME Workbench von Conterra getestet.<br />

Der XPlaner von IP Syscon ist eine Toolbar für ArcMap 9.3, mit der <strong>XPlanGML</strong><br />

importiert und exportiert, Bebauungspläne erstellt, bearbeitet sowie visualisiert werden<br />

können. Da der XPlaner noch im Entwicklungsstadium ist, war es nur möglich mittels<br />

<strong>des</strong> NAS-Managers <strong>des</strong> XPlaners eine Datenbank mit dem Schema von <strong>XPlanGML</strong> zu<br />

76


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

erstellen. Der Import der <strong>XPlanGML</strong>-Daten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> mit dem erweiterten Objektmodell<br />

war nicht möglich.<br />

Daraufhin wurde als nächstes das <strong>XPlanGML</strong>-Plugin der Firma Conterra für die Feature<br />

Manipulation Engine (FME) getestet. Mittels diesem Plugin sollen <strong>XPlanGML</strong>-Daten in<br />

das FME Feature Format importiert werden und anschließend in der FME Workbench<br />

bearbeitet und z.B. in eine Personal Geodatabase oder ArcSDE überführt werden.<br />

Für die Überführung der <strong>XPlanGML</strong>-Daten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> in eine Datenbank wurde die FME<br />

genutzt, da diese die Bearbeitung <strong>des</strong> Importschemas für die <strong>XPlanGML</strong>-Daten<br />

ermöglichte. Wesentlich war die Bearbeitung für die Inhalte der generischen Attribute<br />

sowie alle Attribute, die XLinks beinhalteten, da es hier häufig 1:n-Beziehungen gibt.<br />

Problematisch werden 1:n-Beziehungen, wenn die Daten in ArcMap z.B. dargestellt<br />

oder analysiert werden sollen, da ArcMap 1:n-Beziehungen nicht verarbeiten kann. Zur<br />

Lösung dieser Problematik wurden die Attribute mit 1:n-Beziehungen über den<br />

Transformer „ListExploder“ (Abb. 29) in der FME in eine Zuordnungstabelle mit der<br />

dazugehörigen GML-ID <strong>des</strong> jeweiligen Objektes ausgelesen. Diese Umsetzung erfolgt<br />

für die Attribute hatGenerAttribut der einzelnen Klassen sowie dem Attribut fachobjekt<br />

von BP_Bereich.<br />

Um die so erhaltenen Tabellen mit der GML-ID <strong>des</strong> Objektes und der GML-ID <strong>des</strong><br />

generischen Attributes z.B. in ArcMap mit einander zu verknüpfen, musste vor<br />

Erstellung der Zuordnungstabelle das erste Zeichen „#“ aus der GML-ID <strong>des</strong><br />

generischen Attributs entfernt werden. Dies wurde mit dem Transformer<br />

AttributeTrimmer (Abb. 29), der das erste Zeichen auf der linken Seite <strong>des</strong> Strings<br />

entfernt, umgesetzt. Der AttributeTrimmer kam an allen Stellen zum Einsatz, wo<br />

XLinks und generische Attribute mit in die jeweilige Feature-Class in der Datenbank<br />

importiert werden sollten.<br />

Für jede Klasse von <strong>XPlanGML</strong>, die bei der <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> zum<br />

Einsatz kam, wurde eine Feature-Class und Zuordnungstabelle im Importschema (Abb.<br />

29), mit den dazu benötigten Transformern, erstellt.<br />

Nach der Bearbeitung <strong>des</strong> Importschemas für die <strong>XPlanGML</strong>-Daten erfolgt der Import<br />

der Daten in die Personal Geodatabase „<strong>DIP</strong>“.<br />

Für den Import der Daten wurde zu Testzwecken eine Personal Geodatabase verwendet.<br />

Die FME ermöglicht u.a. auch den direkten Import in ArcSDE von ESRI als<br />

Datenhaltungkomponente.<br />

77


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 29: Importschema für ein <strong>XPlanGML</strong>-Feature<br />

Die ArcSDE ist eine Geodatenbank-Middleware (Hard- und Software zum Austausch<br />

von Daten zwischen verschiedenen Anwendungen), die enorme Mengen an Geodaten in<br />

objektrelationalen Datenbanken speichert und verwalten kann (KORDUAN & ZEHNER,<br />

2008). Mittels der ArcSDE werden in allen Datenbanken identische Strukturen<br />

abgebildet. Dies ermöglicht den problemlosen Austausch und die Synchronisierung der<br />

Daten zwischen den Datenbanken. Weiterhin wird mit der ArcSDE ein integriertes<br />

Transaktionsmodel für den Einsatz als Mehrbenutzer GIS zur Verfügung gestellt.<br />

Die ArcSDE ist darauf ausgelegt, unterschiedlichste Arten an Geodaten zu verwalten<br />

und zu speichern. Dazu gehören u.a. Vektor-, Raster-, 3D-Daten und Beschriftungen.<br />

Ziel der <strong>Konvertierung</strong> der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> ist die Ablage der konvertierten Daten<br />

in ArcSDE auf Basis <strong>des</strong> Datenbankmanagementsystemes von Oracle, das im<br />

Lan<strong>des</strong>betrieb für Vermessung und Geoinformation der FHH zum Einsatz kommt. Auf<br />

Basis der ArcSDE sollen die Plandaten <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> mit neu festgestellten Bebauungspläne<br />

aktualisiert werden sowie Grundlage für unterschiedlichste Online-Anwendung sein.<br />

78


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

7.6 Visualisierung<br />

Die Visualisierung der Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO ist über die PlanzV<br />

vorgegeben und lässt hier keinen gestalterischen Spielraum zu. Die PlanzV beinhaltet<br />

dazu Verordnungen zur Ausarbeitung von Bauleitplänen und regelt die formale und<br />

kartographische Darstellung der Planinhalte (BOLLMANN & KOCH, 2001). Für die<br />

Planinhalte der Altpläne gibt es keine bestehenden Gestaltungsregeln. Da aber die<br />

Inhalte der Altpläne im <strong>DIP</strong> für die behördeninterne Nutzung in einem ArcMap-Projekt<br />

visualisiert wurden, wird die dort verwendete Darstellung der Planinhalte für die weitere<br />

Nutzung der Daten übernommen, da diese Darstellung den Datennutzer vertraut ist.<br />

Die im Folgenden beschriebene Darstellung der Planinhalte bezieht sich auf die<br />

Umsetzung der Visualisierung in ArcMap.<br />

Die Darstellung der Planinhalte <strong>des</strong> <strong>DIP</strong> bezieht sich zum größten Teil auf flächenhafte<br />

Darstellungen mit Ausnahme der Feature-Class „Scheinbloecke“, dies ist in den <strong>nach</strong><br />

<strong>XPlanGML</strong> konvertierten Plandaten auch der Fall. An den Geometrien der Objekte hat<br />

sich durch die <strong>Konvertierung</strong> nichts verändert. Für die Darstellung der einzelnen<br />

Objekte in ArcMap wurden einzelne Flächenfüllungen im Style Manager (Abb. 30) zur<br />

Visualisierung der Planinhalte von Alt- und Neupläne als Bildschirmgraphik erstellt.<br />

Durch das Anlegen einer neuen Style-Datei (<strong>DIP</strong>.style) im Style Manger wird nun das<br />

Erstellen von Flächenfüllungen ermöglicht, dies ermöglicht die unabhängige Nutzung<br />

der Flächenfüllungen für die einzelnen Layern.<br />

79


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Abb. 30: Style Manager von ArcMap<br />

Wie eingangs zu diesem Kapitel erläutert, regelt die PlanzV die formale und<br />

kartographische Darstellung der Planinhalte von Bebauungsplänen. Daher wurden die<br />

Flächenfüllungen zur Darstellung der einzelnen <strong>XPlanGML</strong>-Klassen für die Darstellung<br />

am Monitor mittels RGB-Werten umgesetzt.<br />

In Tab. 9 werden nun die einzelnen Flächenfüllungen zur Darstellung der Planinhalte<br />

<strong>nach</strong> BauGB und BauNVO dargestellt. Die Konturstärke der Flächenfüllungen beträgt<br />

0,1 Punkt. Ausnahmen bestehen in den Fällen, bei denen nur die Konturfarbe angegeben<br />

wurde. Hier weicht die Konturstärke von der standardmäßig gesetzten Konturstärke ab.<br />

80


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Tab. 9: Flächenfüllungen für Planinhalte <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />

Farbe Farbzeichen R G B<br />

Bahnverkehr 255 183 231<br />

Wohnbaufläche 255 138 111<br />

Gemischte Baufläche 168 112 0<br />

Gewerbliche Baufläche 192 192 192<br />

Sonderbaufläche 228 92 0<br />

Besonderer Nutzungszweck - - -<br />

Hafengebiet 84 119 169<br />

Hochwasserschutzgebiet (Konturfarbe) 0 92 230<br />

Freizuhaltende Fläche 0 0 0<br />

SchutzPflegeEntwicklung (Konturfarbe) 84 189 169<br />

Gemeinbedarfsfläche 255 0 112<br />

Gewässerfläche 117 199 255<br />

Grünfläche 0 228 8<br />

Landwirtschaft 209 222 133<br />

Luftverkehr (Konturfarbe) 168 0 116<br />

Straßenverkehrsfläche 255 220 69<br />

VerEntsorgung 255 236 153<br />

Wald 51 153 102<br />

Geltungsbereich (Konturfarbe) 128 132 122<br />

Textplan (Konturfarbe) 0 0 0<br />

Nach den Flächenfüllungen für die Bebauungspläne <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO wurden<br />

die Flächenfüllungen mit derselben Konturstärke für die Altpläne erstellt. Zur<br />

Umsetzung dieser wurden die Farbwerte (Tab. 10) für die einzelnen Flächenfüllungen<br />

aus der Darstellung im <strong>DIP</strong> übernommen. Baugebiete mit besonderen Regelungen <strong>nach</strong><br />

BPVO werden mit der Flächenfüllung <strong>des</strong> jeweiligen Baugebiets und einer weißen<br />

Schraffur dargestellt.<br />

Tab. 10: Farbwerte für die Flächenfüllungen der Altpläne<br />

Farbe Farbwert R G B<br />

Geschäftsgebiet BPVO 175 150 150<br />

Industriegebiet BPVO 125 125 125<br />

Mischgebiet BPVO 175 150 50<br />

Wohngebiet BPVO 255 128 128<br />

Besondere Zwecke 254 218 226<br />

Aussengebiet BPVO 175 200 125<br />

Keine_BPVO - - -<br />

VonJeglicherBebauung 139 84 39<br />

Nachdem die einzelnen Flächenfüllungen zur Darstellung der Planinhalte in ArcMap<br />

erstellt wurden, erfolgte die Zuweisung der einzelnen Darstellungen in einem ArcMap-<br />

Projekt (Abb. 31) entweder zu einer gesamten Feature-Class, als Beispiel hierfür ist<br />

BP_BahnVerkehr zu nennen, da hier nicht zwischen einzelnen Zweckbestimmungen<br />

unterschieden wird, oder zu den Attributwerten einer einzelnen Feature-Class, Beispiel<br />

hierfür sind die unterschiedlichen Baugebiete in BP_BaugebietsTeilFlaeche, die <strong>nach</strong><br />

der besonderen Art der baulichen Nutzung dargestellt werden.<br />

81


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Der Feature-Class BP_BesonderenZweckbestimmung_FHH_point wurden die<br />

Punktsignaturen, die im ursprünglichen <strong>DIP</strong> zum Einsatz kamen, den einzelnen Werten<br />

der besonderen Zweckbestimmung zugeordnet.<br />

Abb. 31: Visualisierung der konvertierten Daten in ArcMap<br />

7.7 Verfügbarkeit der Bebauungspläne mittels OGC-konformer<br />

Dienste<br />

Zur Einleitung <strong>des</strong> Kapitels wird kurz erläutert, für was das Open Geospatial<br />

Consortium (OGC) steht. Das OGC ist eine Vereinigung, die aus Vertretern der<br />

Wirtschaft und Wissenschaft besteht, mit dem Ziel der Entwicklung von<br />

allgemeingültigen Standards und Schnittstellenspezifikationen für den interoperablen<br />

Austausch von Geodaten sowie Geodiensten. Zur Umsetzung der Ziele sind die<br />

Schnittstellen- und Modellspezifikationen im Internet frei zugänglich. Hat eine<br />

Software die Schnittstellenspezifikation <strong>des</strong> OGC implementiert, ist sie OGC-konform.<br />

Die interne Umsetzung der Dienste wird dazu nicht vorgeschrieben (KORDUAN &<br />

ZEHNER, 2008).<br />

82


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

Für die Umsetzung der Bereitstellung von Bebauungsplänen mittels OGC-konformen<br />

Diensten gibt es mehrere Möglichkeiten. Im Folgenden wird die Umsetzung mittels<br />

ArcIMS der Firma ESRI, Web Map Service (WMS) und Web Feature Service (WFS)<br />

erläutert. Ziel dieser Dienste (Services) ist die Lieferung von Geodaten sowie die<br />

Bereitstellung von Werkzeugen zur Bearbeitung dieser Daten. Basis der Dienste ist das<br />

Client/Server-Prinzip, in dem über dezentrale Clients (Nutzerrechner) der Zugriff über<br />

das Internet auf einen Geodatenserver (Abb. 32), der über räumliche Präsentations- und<br />

Analysemöglichkeiten verfügt, erfolgt.<br />

Abb. 32: Schematischer Aufbau eines WMS<br />

Der ArcIMS ist ein Internet Map Service (KORDUAN & ZEHNER, 2008) zur<br />

Bereitstellung von Geo- wie auch Metadatendienst. Die Ablage der Daten erfolgt dazu<br />

in einem ESRI-spezifischen XML-Format. Mittels den Serverdienste von ArcIMS<br />

werden Daten und Funktionen, <strong>des</strong> auf dem Server installierten GIS, bereitgestellt.<br />

Weiterhin besitzt ArcIMS die Funktionalität <strong>des</strong> ImageServerArcMap. Anhand dieser<br />

Funktion können die Projektdatei aus ArcMap als Grundlage für die Webgraphiken<br />

verwendet werden. Dazu wird für die Darstellung der erweiterten Funktionen zur<br />

Erzeugung der Karte die ArcGIS-Bibliothek verwendet.<br />

Wie in Kapitel 7.6 beschrieben, wurden die in eine Datenbank importierten Plandaten in<br />

einem ArcMap-Projekt visualisiert und können auf diesem Weg über den ArcIMS in<br />

Online-Anwendungen genutzt werden.<br />

Ein WMS ermöglicht die Auslieferung digitaler, georeferenzierter Karten über Server<br />

als Rasterkarten in gängigen Bildformaten. Basis eines WMS ist die Web Map Service<br />

Interface Implementation Specification (WMS Spezifikation) <strong>des</strong> OGC in der<br />

Schnittstellen zur Standardisierung von WebGIS-Anwendungen definiert werden und<br />

die Beschreibung der wichtigsten Funktionen (der Dienste) erfolgt. Die wichtigsten<br />

Schnittstellen eines WMS sind:<br />

- GetCapability zur Auskunft über die Eigenschaften und Fähigkeiten eines<br />

WMS. Die Abfrage der GetCapability liefert Informationen zu den<br />

unterstützen Schnittstellen sowie den Kartenebenen <strong>des</strong> Kartendienstes.<br />

83


Technische Umsetzung im Rahmen der Geodateninfrastruktur der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg<br />

- Über die Schnittstelle GetMap kann der Client eine Karte als Rastergraphik<br />

vom Server anfordern.<br />

- Die Schnittstelle GetFeatureInfo ermöglicht eine einfache Abfrage bezüglich<br />

<strong>des</strong> Karteninhalts.<br />

Zur Visualisierung der Daten dient die Styled Layer Descriptor Implementation<br />

Specification (SLD), anhand der die graphische Anpassung der Kartenelemente an die<br />

Bedürfnisse <strong>des</strong> Nutzers möglich ist.<br />

Die Web Feature Service Interface Implementation Specification (WFS Spezifikation)<br />

<strong>des</strong> OGC beschreibt Schnittstellen zur Bereitstellung und Manipulation von Features<br />

(Geoobjekten) unter Verwendung von HTTP und XML. Die Beschreibung und<br />

Übermittlung der Features erfolgt innerhalb der Schnittstelle über GML. Hier wurden<br />

zahlreiche Konzepte, die im WMS zum Einsatz kommen, mit übernommen. In der WFS<br />

Spezifikation werden folgende wesentliche Schnittstellen definiert:<br />

- GetCapability: Ein WFS muss Auskunft geben über die verfügbaren Feature<br />

Types sowie den unterstützten Schnittstellen. Diese und andere Fähigkeiten<br />

werden auf die Anfrage <strong>des</strong> Clients in einer XML-Datei zurückgeliefert.<br />

- Describe Feature Type: Die Schnittstelle ermöglicht die Anforderung von<br />

Informationen über die einzelnen Feature Types.<br />

- GetFeature: Die Schnittstelle ermöglicht die Bereitstellung von GML-<br />

Feature Types auf die Anfrage <strong>des</strong> Clients hin.<br />

Basierend auf diesen Schnittstellen werden drei WFS klassifiziert. Dazu zählt der<br />

„Basic WFS“ der diese drei Schnittstellen implementiert hat und nur einen lesenden<br />

Zugriff auf die Daten gewährt. Darauf folgt der „XLink WFS“, der zwar auch nur einen<br />

lesenden Zugriff ermöglicht, aber über die GetGMLObject-Schnittstellen den Zugriff<br />

auf lokale oder entfernte GML-Dokumente ermöglicht. Als letzter in dieser Reihe steht<br />

der „Transaction WFS“, der neben alle Funktionalitäten <strong>des</strong> „Basic WFS“ noch<br />

Operationen für Transaktionen von Geodaten bietet und ebenfalls die Schnittstelle<br />

GetGMLObject implementiert hat.<br />

84


Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg<br />

8 Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für<br />

die Freie und Hansestadt Hamburg<br />

Die Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung in die Bauleitplanung der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg hat nicht nur auf die IT-Systeme Auswirkungen, sondern auch auf<br />

die Planerstellung. Auch wenn mit <strong>XPlanGML</strong> ein standardisiertes Austauschformat<br />

und ein semantisches Objektmodell zur Verfügung gestellt wird, müssen schon in der<br />

Phase der Planerstellung wichtige Aspekte beachtet werden.<br />

Weiterhin soll die Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung den Austausch der<br />

Planungsdaten effizienter gestalten, den Informationsverlust reduzieren, die in Kapitel<br />

5.1.4 beschriebenen Probleme vermeiden sowie die Plandaten einen höheren Nutzen<br />

zuführen z.B. über die Einbindung in Online-Anwendungen. In den folgenden Kapiteln<br />

werden die Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung in der Bauleitplanung der<br />

FHH erläutert.<br />

8.1 Richtlinien für Planersteller<br />

Wie eingangs zu diesem Kapitel erläutert hat die Einführung <strong>des</strong> Standards wesentliche<br />

Auswirkungen auf den Prozess der Planerstellung und betrifft damit die Planersteller in<br />

den einzelnen Behörden wie auch in den Planungsbüros. Mit Einführung <strong>des</strong> Standards<br />

soll das Bild <strong>des</strong> „Plans malen“ aus dem Planungsprozess beseitigt werden, da es sich<br />

bei den Bebauungsplänen um Geodaten handelt.<br />

Ein wichtiger Punkt bei der <strong>XPlanGML</strong>-konformen Planerstellung ist die<br />

Berücksichtigung <strong>des</strong> Flächenschlusses bei Objekten mit flächenhafter Geometrie. Sind<br />

die Flächen nicht geschlossen, stellen sie eine Linie dar und die Erzeugung von Flächen<br />

ist nicht möglich. Weiterhin ist bei der Planerstellung darauf zu achten, dass die<br />

flächenhaften Objekte sich nicht überlappen. Neben dem Flächenschluss ist die<br />

gleichzeitige Erfassung der Sachdaten zu den Objekten ein weiterer wichtiger Punkt.<br />

Die Festsetzungen zu den Baugebiet, die früher in den Plan gezeichnet wurden, müssen<br />

85


Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg<br />

bei der <strong>XPlanGML</strong> konformen Erstellung von Bebauungsplänen <strong>nach</strong> erstellen <strong>des</strong><br />

Objekt direkt bei den Sachdaten zu dem Objekt erfasst werden.<br />

8.2 Kommunikation (Vergabe/Ingenieurbüro)<br />

In vielen Fällen wird die Erstellung von Bebauungsplänen an externe Planungsbüros<br />

vergeben. Hier muss die <strong>XPlanGML</strong> konforme Erstellung der Bebauungspläne deutlich<br />

kommuniziert werden. In Kapitel 8.1 wurde erläutert, was die wichtigsten Punkte in der<br />

Phase der Planerstellung für einen <strong>XPlanGML</strong> konformen Bebauungsplan sind, diese<br />

Punkte müssen bei der Vergabe eines Bebauungsplans deutlich kommuniziert werden.<br />

Ist der Plan fertig gestellt, soll nur noch die <strong>XPlanGML</strong>-Datei und ein Ausdruck zur<br />

Kontrolle <strong>des</strong> Bebauungsplans abgegeben werden. Durch die Abgabe <strong>des</strong><br />

Bebauungsplans im <strong>XPlanGML</strong>-Format sollen die in Kapitel 5.1.4 erläuterten Probleme<br />

bei der Abgabe von Bebauungsplänen vermieden werden.<br />

8.3 Bereitstellung <strong>des</strong> <strong>XPlanGML</strong> Erweiterungen im Rahmen<br />

der Geodateninfrastruktur der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg<br />

Nach dem Objektmodell von <strong>XPlanGML</strong> zur Abbildung der Objekte aus den Altplänen<br />

erweitert wurden stellt sich nun die Frage, wie und auf welchem Weg man das<br />

erweiterte Objektmodell verfügbar machen will.<br />

Für Nutzer innerhalb der FHH besteht die Möglichkeit, das erweiterte Objektmodell<br />

über die GDI-HH zur Verfügung zu stellen. Da die Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells auf<br />

Hamburger Recht vor 1960 basiert, wird eine Verbreitung dieser Erweiterung über die<br />

GDI-DE nicht als sinnvoll erachtet, weil diese Erweiterung explizit auf das Hamburger<br />

Recht zugeschnitten sind.<br />

Zu der Bereitstellung der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells gehört auch die Frage, ob eine<br />

Implementierung <strong>des</strong> erweiterten Objektmodells in die CAD-Software WS LandCAD<br />

der einzelnen Planungsämter möglich und notwendig ist. Festsetzungen <strong>nach</strong> altem<br />

Planrecht werden nicht mehr getroffen, von diesem Standpunkt aus ist die<br />

Implementierung <strong>des</strong> erweiterten Objektmodells nicht notwendig. Soll aber eine direkte<br />

Bearbeitung oder Darstellung der <strong>XPlanGML</strong>-Daten in WS LandCAD erfolgen, wird<br />

86


Folgen der Anwendung <strong>des</strong> Standards XPlanung für die Freie und Hansestadt<br />

Hamburg<br />

hier auch das erweiterte Objektmodell benötigt. Daher muss geklärt werden, wie das<br />

erweiterte Objektmodell in WS LandCAD implementiert werden kann.<br />

8.4 Pflege der Erweiterungen für die FHH<br />

Zum Abschluss wird nun die Frage betrachtet, ob eine Pflege der Erweiterungen für die<br />

Altpläne der FHH notwendig ist. Im Fall der über die Erweiterung erfassten Altpläne ist<br />

dies nicht der Fall, da an den Planinhalten und deren Objekte keine Veränderungen<br />

mehr eintreten. Aber wie in Kapitel 6.2 schon erläutert, wurden bei den Planarten für<br />

FHH die Fluchtlinienpläne <strong>nach</strong> preußischem Recht mit berücksichtigt, da auch diese<br />

noch immer mit zum geltenden Planrecht gehören. Für den Fall, dass diese Pläne digital<br />

erfasst und <strong>XPlanGML</strong> konform in der ArcSDE abgelegt werden soll, ist eine<br />

neuerliche Erweiterung zur vollständigen Erfassung der darin enthalten Festsetzungen<br />

zwingend notwendig.<br />

Ein weiterer Punkt bei der Pflege der Erweiterungen sind die Planwerke <strong>des</strong> besonderen<br />

Städtebaurechts, die in Zukunft <strong>XPlanGML</strong> konform erfasst werden sollen. Zu diesen<br />

Planwerken zählen Maßnahmen der Sozialen Stadt <strong>nach</strong> § 171 e BauGB, das Stadtbild,<br />

erkannte Milieugebiete mit Stadtbildbedeutung sowie die Gestaltung <strong>nach</strong> § 12<br />

Hamburger Bauordnung (HBauO). Um diese Planwerke <strong>XPlanGML</strong> konform zu<br />

erfassen, ist wiederum eine Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells notwendig.<br />

Damit kann abschließend gesagt werden, dass für die bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />

erfassten Altpläne keine Pflege der Erweiterungen notwendig ist. Sollen aber weitere<br />

Planwerke <strong>XPlanGML</strong> konform erfasst und in der ArcSDE zur Ablage kommen, muss<br />

das Objektmodell auf die Inhalte der jeweiligen Planarten angepasst werden.<br />

87


Zusammenfassung<br />

9 Zusammenfassung<br />

Nach der eingehenden Analyse (Kapitel 5.2) der im <strong>DIP</strong> abgelegten Plandaten war die<br />

Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells zwingend notwendig, da die Planinhalte aus den<br />

Altplänen nicht auf die Klassen von <strong>XPlanGML</strong> abgebildet werden konnten. Die<br />

Analyse zeigte aber auch, dass für die Abb. der Altpläne in <strong>XPlanGML</strong> nur eine geringe<br />

Anzahl an neuen Klassen benötigt wurde bzw. in bestehenden Klassen die Möglichkeit<br />

der Angabe für die jeweilige Rechtsgrundlage geschaffen werden musste.<br />

Anhand der Erweiterung <strong>des</strong> Objektmodells mit der Software Rational Rose war es kein<br />

Problem, das für die Plandaten erweiterte Objektmodell in die <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox zu<br />

implementieren. Damit war die Basis für die <strong>Konvertierung</strong> der Plandaten geschaffen.<br />

Vor der <strong>Konvertierung</strong> der im <strong>DIP</strong> abgelegten Daten stand die Aufbereitung der Daten<br />

(Kapitel 7.2) für die <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong>. Dies geschah mit den von<br />

ArcMap zur Verfügung gestellten Werkzeugen.<br />

Nach der Datenaufbereitung erfolgte die Bearbeitung der <strong>Konvertierung</strong>sdateien für die<br />

einzelnen Planarten mittels der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox. Dies geschah über die Zuweisung<br />

der einzelnen <strong>XPlanGML</strong>-Klassen zu den jeweiligen Shape-Dateien und Zuordnung der<br />

Attribute. In diesem Schritt erfolgte auch die Erstellung der externen CodeLists für die<br />

einzelnen detaillierten Zweckbestimmungen der bestehenden <strong>XPlanGML</strong>-Klassen.<br />

Bis zum endgültigen Abschluss der <strong>Konvertierung</strong>en wurden mehrere<br />

<strong>Konvertierung</strong>sversuche durchlaufen, da sich zum einen Änderungen in der Zuordnung<br />

von Attributen ergaben und zum anderen Fehler in der <strong>XPlanGML</strong>-Toolbox gefunden<br />

wurden. Nach Beseitigung der Fehler durch Herrn Benner kann die Toolbox nun<br />

Datumsangaben, generische Attribute und Inselpolygone richtig konvertieren.<br />

Nach Abschluss der <strong>Konvertierung</strong> <strong>nach</strong> <strong>XPlanGML</strong> wurde mit dem <strong>XPlanGML</strong>-Plugin<br />

von Conterra für die FME das Importschema für den Import in eine<br />

Datenhaltungskomponente erstellt. Da der Standard XPlanung sich auf den Austausch<br />

der Daten und die semantische Abbildung der Daten im Objektmodell <strong>XPlanGML</strong><br />

bezieht, beginnt hier nun der Bereich, der nicht über einen Standard definiert ist.<br />

88


Zusammenfassung<br />

Durch die Anpassung <strong>des</strong> Importschemas für die <strong>XPlanGML</strong>-Daten der<br />

Bebauungspläne an eine spätere Nutzung der Daten mittels ArcMap oder ArcIMS<br />

musste für alle Attribute mit 1:n-Beziehungen Zuordnungstabellen für die miteinander<br />

zu verbinden GML-IDs erstellt werden. Weiterhin mussten die in den Attributen<br />

abgelegten XLinks an die Nutzung in ArcMap/ArcIMS mit dem Transformer<br />

AttributeTrimmer angepasst werden.<br />

Nach der Anpassung <strong>des</strong> Importschemas für <strong>XPlanGML</strong> eine Datenbank, war nun der<br />

Import der Daten in die für Testzwecke gewählte Personal Geodatabase möglich. Über<br />

die Personal Geodatabase ist nun der direkte Import in eine ArcSDE möglich.<br />

Da<strong>nach</strong> erfolgte die Visualisierung der Daten in einem ArcMap-Projekt. Für eine<br />

bessere Lesbarkeit der Sachdaten wurden in der MDB Domänen für die<br />

Enumerationswerte wie z.B. der besonderen Art der baulichen Nutzung in der Feature-<br />

Classe BP_BaugebietsTeilFläche erstellt.<br />

Zur Abfrage der Informationen aus den generischen Attributen mussten die jeweiligen<br />

Tabellen <strong>nach</strong> den Attributen Planname, -art und -jahr getrennt werden, damit man diese<br />

mit den dazugehörigen Feature-Classes verbinden konnten. Nun war die Abfrage der<br />

Attributinformationen zu den einzelnen Objekten über das Identify-Tool von ArcMap<br />

(Abb. 33) möglich.<br />

Abb. 33: Attributabfrage eines Objektes der Außengebiete<br />

89


Ausblick<br />

10 Ausblick<br />

Die Einführung <strong>des</strong> Standards XPlanung in die Bauleitplanung der FHH hat<br />

Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Bereiche und Anwendungen.<br />

Dies beginnt bei der <strong>XPlanGML</strong>-konforme Erstellung der Bebauungspläne in den<br />

Bezirksämtern und Planungsbüros. Das Ziel hier ist der verlustfreie Datenaustausch<br />

sowie die direkte Erstellung von in unterschiedlichen IT-Systemen nutzbaren Geodaten.<br />

In Zukunft sollen die in <strong>XPlanGML</strong> erstellten Bebauungspläne im Rahmen der GDI-HH<br />

direkt in die ArcSDE als Datenhaltungskomponente abgelegt werden. Ziel davon ist, für<br />

unterschiedliche Online-Anwendungen der FHH und MRH die Basisdaten zu liefern<br />

sowie das <strong>DIP</strong> direkt über das Einlesen der Bebauungspläne zu aktualisieren. In Bezug<br />

auf das <strong>DIP</strong> soll auf diesem Weg der Mehraufwand über die Digitalisierung der als<br />

Rastergraphiken vorliegenden Bebauungspläne reduziert werden. Hintergrund <strong>des</strong><br />

Ganzen ist, dass digitale Planwerke in unterschiedlichen Online-Anwendung (im Intersowie<br />

Intranet) als Geofachdatenbasis für Fachanwendungen, wie z.B. für<br />

Auskunftssysteme oder Monitoring, und digitaler Prozessketten, wie z.B. dem digitalen<br />

Baugenehmigungsverfahren, benötigt werden.<br />

Die Abb. 34 zeigt ein Konzept für die zukünftige Nutzung der Daten über<br />

unterschiedlichste Dienste innerhalb der Bauleitplanung der FHH. Dieses Konzept<br />

basiert auf der Erstellung <strong>XPlanGML</strong> konformer Planungsdaten die in einem<br />

gemeinsamen Datenbankschema für die unterschiedlichen Dienste im Intra- wie auch<br />

Internet vorhalten werden.<br />

90


Ausblick<br />

Abb. 34: Konzept für die Umsetzung von Diensten in der Bauleitplanung der FHH<br />

91


Literaturverzeichnis<br />

11 Literaturverzeichnis<br />

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und seine Bauten 1929 – 1953, S. 51 - 52, Hoffmann und Campe, Hamburg.<br />

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Vortrag auf dem Praxisforum der Messe "KOMCOM Süd 2008", Karlsruhe,<br />

http://www.xplanung.de (abgerufen am 28.04.2009).<br />

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XPlanung – Erste Erfahrungen mit der Umsetzung <strong>des</strong> <strong>XPlanGML</strong>-Standards. In:<br />

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BENNER, JOACHIM, KRAUSE, KAI-UWE & MÜLLER, MARKUS (2005): Elektronische<br />

Planzeichenverordnung – Modellierung, Datenaustausch und Visualisierung von<br />

Bauleitplänen mit OGC-Standards. In: Schrenk, M. [Hrsg.] CORP 2005 :<br />

10.Internat.Symp.zur Rolle der Informationstechnologie in der Stadt- und<br />

92


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Raum, S. 487-96, Wien.<br />

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S. 44 - 48, Hoffmann und Campe, Hamburg.<br />

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CityGML und OGC Web Services. http://www.agit.at (abgerufen am 01.07.2009).<br />

BILL, RALF (1999): Grundlagen der Geo-Informationssysteme - Band 1: Hardware,<br />

Software und Daten. 4. Auflage, Wichmann, Heidelberg.<br />

BMI (Hrsg.)(2008a): Deutschland-Online Vorhaben Standardisierung. XÖV-Projekte.<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern: Ausführlicher Projektsteckbrief,<br />

http://www.standardisierung.deutschland-online.de, XÖV-Projekte, XPlanung<br />

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Objektmodells für Landschafts- und Regionalplanung. Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>des</strong> Innern,<br />

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und Technologie, Referat P3 – Öffentlichkeitsarbeit [Hrsg.].<br />

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BUCHHOLZ, HANS HENNING & FLICK, EKKO (1969): Bebauungsplan. In: Hamburg und<br />

seine Bauten 1954 – 1968, S. 40 - 44, Hammonia-Verlag, Hamburg.<br />

93


Literaturverzeichnis<br />

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Planungsrecht und Verwaltung in Hamburg von 1945 bis zur Reform der Verwaltung<br />

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DÜREN, ULRICH (2005): XML, GML, NAS. Lan<strong>des</strong>vermessungsamt Nordrhein-<br />

Westfalen,<br />

Bonn,<br />

http://www.lverma.nrw.de/produkte/liegenschaftsinformation/katasterinfo/alkis/images/<br />

aktuell/5_Normen_Standards_XML_GML_NAS.pdf (abgerufen am 29.06.09).<br />

GKST. GDI-DE (Red.)(2006): Managementbericht XPlanung – Stand 08.06.2008.<br />

Geschäfts- und Koordinierungsstelle Geodateninfrastruktur Deutschland,<br />

http://www.xplanung.de (abgerufen am 28.04.2009).<br />

GLOEDE, ERICH & DEHN, EMIL (1955): Baupolizeiverordnung für die Hansestadt<br />

Hamburg vom 8. Juni 1938. Boysen + Maasch, Hamburg.<br />

GRAPENGETER, ANDREW (1950): Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg.<br />

Christen & Co., Hamburg.<br />

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Hamburg und seine Bauten 1929 – 1953, S. 53 - 54, Hoffmann und Campe, Hamburg.<br />

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Pundt, Jürgen Stember, Hermann Strack [Hrsg.] "eGovernment in Forschung und<br />

Praxis", Schriften zur angewandten Verwaltungsforschung, Band 7, S. 151 - 164.<br />

94


Literaturverzeichnis<br />

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Regelungen unter besonderer Berücksichtigung <strong>des</strong> heute noch fortgeltenden<br />

althamburgischen Bauplanungsrechts und seiner Auslegung. Mauke, Hamburg.<br />

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„Deutsche E-Government-Gesamtstrategie““, S. 19 – 35, Berlin.<br />

SCHMIDT-EICHSTAEDT, GERD (2005): Städtebaurecht – Einführung und Handbuch mit<br />

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Gesetzes zur Verbesserung <strong>des</strong> vorbeugenden Hochwasserschutzes vom 3. Mai 2005. 4.<br />

Auflage, Kohlhammer, Stuttgart.<br />

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Taschenbuch Verlag, München.<br />

WULFF, ALBERT (Hrsg.)(1929): Hamburgische Gesetze und Verordnungen. Band 2, 3.<br />

Auflage, Otto Meißners Verlag, Hamburg.<br />

95


Anhang<br />

12 Anhang<br />

a) Baupolizeiverordnung für die Hansestadt Hamburg vom 8. Juni 1938 – II. Teil –<br />

Abstufung der Bebauung (GLOEDE & DEHN, 1955)<br />

§ 10 Baustufenpläne<br />

1. Für die einzelnen Gebietsteile werden Baustufenpläne aufgestellt, durch die<br />

Baugebiete und Außengebiete werden und das Baugebiet <strong>nach</strong> der besonderen Art der<br />

Nutzung weiter aufgeteilt werden.<br />

2. Die Baustufenpläne können von Personen, die ein berechtigtes Interesse <strong>nach</strong>weisen,<br />

bei der Baupolizei eingesehen werden. Die Pläne werden geändert, sobald öffentliche<br />

Belange es erfordern.<br />

3. Bauvorhaben müssen den Bestimmungen der Baustufenpläne entsprechen.<br />

4. Im Baugebiet wird planmäßig gebaut. Innerhalb <strong>des</strong> Baugebietes werden folgende<br />

Nutzungen unterschieden:<br />

Kleinsiedlungsgebiet S<br />

Wohngebiet<br />

W<br />

Mischgebiet<br />

M<br />

Geschäftsgebiet<br />

G<br />

Industriegebiet<br />

I<br />

Für die einzelnen Nutzungsgebiete gelten folgende Bestimmungen:<br />

Kleinsiedlungsgebiet S.<br />

Die Grundstücke sind für nichtbäuerliche Siedlerstellen mit einem Haushalt und<br />

vorwiegend gartenbaumäßiger Nutzung bestimmt. Min<strong>des</strong>tgrößen der Grundstücke<br />

werden <strong>nach</strong> den besonderen örtlichen Verhältnissen (Bodenbeschaffenheit,<br />

Grundwasser, Vorflut, Abwasserbeseitigung u. dgl.) vorgeschrieben.<br />

Wohngebiet W.<br />

Die Grundstücke dienen den Wohnbedürfnissen. Kleinere Läden, kleine nicht störende<br />

handwerkliche Betriebe, Wirtschaften und Räume zum Einstellen von Kraftfahrzeugen<br />

für die Bedürfnisse der Anwohner können zugelassen werden. Für Teile <strong>des</strong> Gebiets<br />

können zum Schutz ihrer Eigenart als Wohngebiet besondere Vorschriften erlassen<br />

96


Anhang<br />

werden (Verbot jeder Art gewerblicher und handwerklicher Betriebe, Läden,<br />

Wirtschaften, Beschränkung der Wohnungszahl, Festsetzung von Min<strong>des</strong>tgrößen der<br />

Grundstücke u. dgl.). Gebiete für Wohnlauben und Gebiete für Wochenendhäuser<br />

können ausgewiesen werden.<br />

Mischgebiet M.<br />

Die Grundstücke sollen vorwiegend Wohnzwecken dienen. Gewerbliche und<br />

landwirtschaftliche Betriebe, Läden, Lagerräume, Lagerplätze u. dgl. sind zulässig,<br />

wenn durch sie erhebliche Nachteile oder Belästigungen für die Bewohner oder die<br />

Allgemeinheit nicht zu befürchten sind.<br />

Geschäftsgebiet G.<br />

Die Grundstücke dienen geschäftlichen und gewerblichen Zwecken. Erheblich<br />

belästigende Geschäfts- und Gewerbebetriebe sind zulässig. Wohnungen werden nur in<br />

besonderen Fällen zugelassen.<br />

Industriegebiet I.<br />

Die Grundstücke dienen industriellen und gewerblichen Zwecken. Für Teile <strong>des</strong> Gebiets<br />

und im Einzelfall können besonders gefährdende und belästigende Betriebe<br />

ausgeschlossen werden; solche Betriebe können auf bestimmten Gebiete verwiesen<br />

werden. Wohnungen dürfen nur für Werkaufsicht und Werkleitung als Zubehör zu den<br />

Industrie- und Gewerbeanlagen errichtet werden.<br />

5. Außengebiet<br />

sind die Landfläche außerhalb <strong>des</strong> Baugebiets. Das Außengebiet dient der<br />

landwirtschaftlichen, gewerblich gärtnerischen und forstwirtschaftlichen Nutzung sowie<br />

der Erholung. In diesem Gebiet können die zur ordnungsmäßigen Nutzung <strong>des</strong> Bodens,<br />

für ortsgebundene gewerbliche Anlagen, Sportanlagen usw. notwendige bauliche<br />

Anlagen zugelassen werden, wenn dadurch die geordnete Entwicklung <strong>des</strong> Gebiets<br />

nicht beeinträchtigt wird.<br />

6. Innerhalb <strong>des</strong> Bau- und Außengebiets können Flächen für besondere Zwecke<br />

vorbehalten werden.<br />

97


Anhang<br />

b) Auszug dem Bebauungsplangesetz vom 31. Oktober 1923 (WULFF, 1929)<br />

I. Inhalt <strong>des</strong> Bebauungsplan.<br />

§ 1. (Allgemeines.)<br />

Der Bebauungsplan trifft die für eine zweckmäßige Bebauung <strong>des</strong> Stadtgebiets<br />

erforderlichen Bestimmungen. Er bezeichnet die für öffentliche Anlagen, wie Straßen,<br />

Plätze, Kanäle, Brücken, Park- und Grünanlagen, Spielplätze, öffentliche Gebäude,<br />

Verkehrsanlagen, sowie die für Pachtgärten und dauernd zu Wald-, Wiesen- oder<br />

landwirtschaftlicher Benutzung bestimmten Bodenflächen und setzt die Straßenhöhen<br />

fest.<br />

§ 2. (Beschränkungen der Grundstücke.)<br />

Insbesondere kann der Bebauungsplan<br />

1. Wald-, Wiesen- oder landwirtschaftlich benutzte Flächen bestimmen, die dauernd als<br />

Nutzgrünflächen zu erhalten sind und auf denen nur die Errichtung von Bauten, die<br />

land- und forstwirtschaftlichen Zwecken dienen, gestattet ist,<br />

2. Straßen- und Uferlinien, vordere, hintere und seitliche Baulinien festsetzen,<br />

3. den bei der Bebauung einzuhaltenden Abstand der Gebäude voneinander und von den<br />

Nachbargrenzen vorschreiben,<br />

4. bestimmen, in welchem Verhältnis zu ihrer Größe die einzelnen Grundstücke bebaut<br />

werden dürfen,<br />

5. über die Größe der einzelnen Grundstücke Bestimmungen treffen,<br />

6. die Geschoßzahl, Höhe und Bautiefe der zu errichtenden Gebäude und die Zahl der in<br />

einem Geschosse zulässigen Wohnungen beschränken,<br />

7. die Errichtung von Großwohnhäusern, Wohnhöfen, Läden, Geschäfts-, Kontor- und<br />

Lagerhäusern, Versammlungs-, Ausstellungs- und Versammlungsräumen,<br />

Privatschulen, … sowie die Errichtung belästigender Geschäftsbetriebe verbieten oder<br />

beschränken,<br />

8. eine besondere Gestaltung der Baumasse und der Schauseiten von Gebäuden<br />

vorschreiben.<br />

II. Feststellung <strong>des</strong> Bebauungsplans und Wirkung der Feststellung.<br />

§ 3. (Aufstellung und Auslegung <strong>des</strong> Bebauungsplanentwurfs. Mitteilung an die<br />

Grundeigentümer.)<br />

98


Anhang<br />

1. Der von der Baubehörde im ganzen oder in Teilplänen aufgestellte Entwurf wird<br />

min<strong>des</strong>tens 6 Wochen öffentlich ausgelegt und für den Verkauf vervielfältigt. Die<br />

Auslegung wird bekanntgemacht mit der Aufforderung, von dem Plan Kenntnis zu<br />

nehmen und Bedenken oder Änderungsvorschläge der Baubehörde innerhalb einer von<br />

ihr zu bestimmenden Frist schriftlich mitzuteilen. Den Grundeigentümern ist diese<br />

Aufforderung zuzustellen und ihnen zugleich zu eröffnen, daß<br />

Entschädigungsansprüche wegen der Auferlegung von Baulinien oder sonstigen<br />

Beschränkungen binnen der bestimmten Frist anzumelden sind, und daß bei nicht<br />

rechtzeitiger Anmeldung später solche Ansprüche nicht mehr geltend gemacht werden<br />

können.<br />

2. Für die Aufstellung gelten die Vorschriften der Zivilprozessordnung über die<br />

Zustellung von Amts wegen. Die mit der Zustellung beauftragten Beamten treten an die<br />

Stelle <strong>des</strong> Gerichtsschreibers und <strong>des</strong> Gerichtsdieners.<br />

3. Nach Ablauf der für die öffentliche Auslegung bestimmten Frist ist der Entwurf von<br />

der Baubehörde nochmals zu beraten. Sofern bei den beschlossenen Änderungen<br />

Entschädigungsansprüche in Frage kommen können, sind die Grundeigentümer <strong>nach</strong><br />

den Bestimmungen der Abs. 1 und 2 nochmals zu be<strong>nach</strong>richtigen.<br />

§ 4. (Feststellung <strong>des</strong> Bebauungsplans.)<br />

1. Der Bebauungsplan wird im Wege der Gesetzgebung festgestellt.<br />

2. Teilpläne über vordere Baulinien können vom Senat im Einvernehmen mit dem<br />

Bürgerausschuß festgestellt werden, wenn die Eigentümer von Grundstücken, die mehr<br />

als die Hälfte der Frontlänge der betroffenen Grundstücke einnehmen, es beantragen.<br />

3. Teilpläne über Privatstraßen werden durch den Senat <strong>nach</strong> den Bestimmungen <strong>des</strong> §<br />

15 festgesetzt.<br />

4. Wenn ein festgestellter Bebauungsplan geändert oder ergänzt oder über einen<br />

Teilplan <strong>nach</strong> § 4 Abs. 2 beschlossen werden soll, finden die Vorschriften <strong>des</strong> § 3 Abs.<br />

3 Satz 2 entsprechende Anwendung.<br />

§ 5. …<br />

99


Anhang<br />

c) Auszug aus dem „Gesetz über den Aufbau der Hansestadt Hamburg“ vom 11. April<br />

1949 (GRAPENGETER, 1950)<br />

II. Planung <strong>des</strong> Aufbaus<br />

…<br />

2. Durchführungspläne<br />

§ 10 Aufstellung und Inhalt <strong>des</strong> Durchführungsplanes<br />

(1) Der Aufbau ist <strong>nach</strong> den Vorschriften in den Abschnitten III und IV auf Grund von<br />

Durchführungsplänen durchzuführen. Diese werden von der Baubehörde jeweils für die<br />

Teile <strong>des</strong> Aufbaugebiets aufgestellt, in denen der Aufbau alsbald durchgeführt werden<br />

soll.<br />

(2) Der Durchführungsplan stellt dar<br />

1. die Aufteilung <strong>des</strong> Gebietes in Flächen öffentlicher und privater Nutzung,<br />

2. die Verkehrseinrichtungen, die Hauptversorgungsleitungen und die Anlagen zur<br />

Verwertung oder zur Beseitigung der Abwässer,<br />

3. die Min<strong>des</strong>tgröße, die Nutzungsart und den Nutzungsgrad der Grundstücke,<br />

4. die Bebauung der einzelnen Grundstücke <strong>nach</strong> Fläche und Höhe.<br />

In Erläuterungen zum Durchführungsplan ist darzulegen, welche Maßnahmen zu seiner<br />

Durchführung (Abschnitt III und IV), namentlich zur Ordnung <strong>des</strong> Grund und Bodens,<br />

zu treffen sind und in welcher Zeitfolge er durchgeführt werden soll.<br />

100


Anhang<br />

d) Analyse der Nutzungsarten <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />

101


Anhang<br />

e) Analyse der Speziellen Nutzung <strong>nach</strong> BauGB und BauNVO<br />

Altentagesstätte<br />

Ausflugslokal<br />

Seniorenanlage<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

nicht enthalten<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Spezielle Nutzung<br />

<strong>XPlanGML</strong> -<br />

FeatureType <strong>DIP</strong> Bemerkung<br />

Aufschüttungsfläche,<br />

Spülfläche<br />

BP_Aufschuettungs<br />

Flaeche<br />

Unterschiedliche<br />

Nutzungsarten<br />

Abstands- und<br />

Schutzgrün BP_GruenFlaeche Grünfläche Grünflächen<br />

BP_Gemeinbedarfs Gemeinbedarf<br />

Altenwohnheim<br />

Flaeche<br />

Ausgleichsfläche BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

Gemeinbedarf<br />

Gemeinbedarf<br />

102<br />

Wird im BPlan als Liniensignatur<br />

über dem Baugebiet dargestellt:<br />

BP_AufschuettungsFlaeche<br />

Attribut der Speziellen Nutzung von<br />

Kommt auch in Wohngebieten und<br />

Sondergebieten vor<br />

Kommt in unterschiedlichen<br />

Nutzungsarten als Spezielle Nutzung<br />

vor<br />

Gesamtschule<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Baubetriebsplatz BP_VerEntsorgung Gemeinbedarf, Versorgungseinrichtung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Überwiegend<br />

Gemeinbedarf<br />

Öffentliche Bücherhalle Flaeche<br />

1 Fläche Sondergebiet<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Betriebshof<br />

Flaeche<br />

Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Bolzplatz BP_GruenFlaeche Grünfläche 1 Fläche Gemeinbedarf<br />

Mütterberatung, sonstige<br />

ärztliche Behandlung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Berufsbildende Schule<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Bun<strong>des</strong>wehr<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

E-Werk,<br />

Energieerzeugungsanlag<br />

e<br />

BP_VerEntsorgung<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Erwerbsgartenbau,<br />

Glashäuser<br />

BP_GruenFlaeche<br />

Landwirt.<br />

Fläche<br />

Evangelische Kirche oder<br />

kirchliche<br />

Verwaltungseinrichtung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Fernheizanlage,<br />

Heizkraftwerk BP_VerEntsorgung Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Friedhof BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

Feuerwehr<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Frauen- und<br />

Mütterwohnheim<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Fernmeldeeinrichtung BP_VerEntsorgung<br />

Unterschiedliche<br />

Nutzungsarten<br />

BP_VerkehrsflaecheBesonderer<br />

Fußgängerzone<br />

Zweckbestimmung<br />

Gemeinbedarf,<br />

Freizeiteinrichtung<br />

Grünfläche<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Gaswerk<br />

BP_VerEntsorgung<br />

Gelände für<br />

BP_LuftverkehrFlaech<br />

Flugsicherung<br />

e<br />

Luftverkehr<br />

Parks BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

Gemeinbedarf<br />

Freifläche und Grünfläche,<br />

Verkehrsfläche allg.


Anhang<br />

Hallenbad<br />

Einrichtung für<br />

Erwachsenenbildung und<br />

Kommunikation<br />

(Hamburg-Haus,<br />

Volkshochschule)<br />

Gemeinbedarf<br />

Unterschiedliche<br />

Nutzungsarten<br />

Verkehrsfläch<br />

en allgemein<br />

Scheinblöcke<br />

Hochwasserschutzanlage<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

BP_Fachgesetz<br />

Höhengleiche Kreuzung nicht enthalten<br />

Hochspannungs- oder Antennenmast o.ä.<br />

Hofstellen,<br />

landwirtschaftliche Bauten nicht enthalten<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Fachhochschule<br />

Flaeche<br />

Jugendtagesheim (Haus BP_Gemeinbedarfs<br />

der Jugend)<br />

Flaeche<br />

Kläranlage<br />

BP_VerEntsorgung<br />

Theater, Museum, BP_Gemeinbedarfs<br />

sonstige Kultureinrichtung Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

1 Fläche mit NS "Fläche für den<br />

besonderen Nutzungszweck"<br />

Rechtsgrundlage beachten!<br />

1 Fläche im allgemeinen Wohngebiet<br />

2 Flächen im Sondergebiet<br />

Müllfläche<br />

Männerwohnheim<br />

Markt- und<br />

Jahrmarktsfläche<br />

Schutz / Pflege und<br />

Entwicklung von Boden,<br />

Natur und Landschaft<br />

BP_VerEntsorgung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

BP_SchutzPflege<br />

EntwicklungsFlaeche<br />

Grünfläche nicht öffentlicher Art (BPVO)<br />

Aussengebiet<br />

<strong>Konvertierung</strong> als eigenes Shape<br />

Freibad<br />

Gymnasium (Oberschule)<br />

Parkhaus, -Gebäude<br />

Polizei<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Sondergebiet<br />

Gemeinbedarf<br />

Gemeinbedarf<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Gemeinbedarf<br />

Kleingärten BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

Kinderwohnheim<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Kirche<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Katholische Kirche oder<br />

kirchliche<br />

Verwaltungseinrichtung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Kindergarten<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Kinderspielplatz BP_GruenFlaeche Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

BP_Gemeinbedarfs Gemeinbedarf<br />

Krankenhaus<br />

Flaeche<br />

1 Fläche im Sondergebiet<br />

Kindertagesheim<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Ladengruppe Sondergebiet oder gar keine NA<br />

Schulsportplatz<br />

BP_GruenFlaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

1 Fläche Grünfläche<br />

Lärmschutzmauer/-wall<br />

BP_Immissionsschutz<br />

Eigenes Layer in Kennzeichnungen<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Gemeinbedarf<br />

Verkehrsflächen<br />

allgemein<br />

Unterschiedliche<br />

Nutzungsarten<br />

Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Gemeinbedarf<br />

Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Gemeinbedarf<br />

Alle älteren Flächen: BPVO<br />

103


Anhang<br />

Post<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Alle älteren Flächen: BPVO;<br />

unterschiedliche NA<br />

(Versorgungsfläche, Gemeinbedarf)<br />

P+R Anlage<br />

BP_VerkehrsflaecheB<br />

esondererZweckbestimmung<br />

Verkehrsflächen<br />

allgemein<br />

Pumpwerk<br />

BP_VerEntsorgung<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Parkplatz<br />

BP_VerkehrsflaecheB<br />

esondererZweckbestimmung<br />

Überwiegend<br />

Verkehrsfläche<br />

Rundfunk, Fernsehen<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

1 Fläche im Sondergebiet<br />

Reitsportanlagen BP_GruenFlaeche<br />

Grünfläche,<br />

Sondergebiet<br />

Rückhaltebecken<br />

BP_WasserwirtschaftsFlaeche<br />

Unterschiedliche<br />

Nutzungsarten<br />

Art <strong>des</strong> Rückhaltebeckens nicht<br />

genauer definiert.<br />

Sporthalle, Sportbauten, BP_Gemeinbedarfs<br />

Clubhäuser<br />

Flaeche<br />

Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Schöpfwerk<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Schule<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Studentenwohnheim<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Sozialstadion<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Unterschiedliche<br />

Nutzungsarten<br />

Sportplatz<br />

BP_GruenFlaeche<br />

Hauptnutzungsart: Grünfläche<br />

Sonderschule<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Trinkwasseranlage (mit<br />

Bauwerken oder<br />

großem Gelände),<br />

Brunnen<br />

BP_VerEntsorgung<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Tennisplatz BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

Umspannungsanlage,<br />

große Trafostation BP_VerEntsorgung<br />

Versorgungseinrichtung<br />

Universität<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Öffentliche<br />

Verwaltungseinrichtung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Verdachtsfläche, Altlasten<br />

BP_KennzeichnungsF<br />

laeche<br />

Kennzeichnungen<br />

SchadstoffBelastBoden<br />

Justizvollzugsanstalt<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Wissenschaftlichöffentliche<br />

Einrichtung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

2 Flächen im Sondergebiet<br />

Wassersportanlage BP_GruenFlaeche Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Wohnwagenplatz<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Sondergebiet<br />

Gassonde<br />

Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Sonstige öffentliche<br />

Publikumseinrichtung<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Fläche für den besonderen Nutzungszweck<br />

Sonstige<br />

Flugangelegenheiten<br />

BP_Luftverkehr<br />

Flaeche<br />

Luftverkehr,<br />

Sondergebiet<br />

Sonstige Grünflächen BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

BP_Gemeinbedarfs Gemeinbedarf<br />

Sonstige Wohnheime Flaeche<br />

Sonstige Kirche oder BP_Gemeinbedarfs Gemeinbe-<br />

104


Anhang<br />

Sonderwohnungen<br />

Ziviler<br />

Bevölkerungsschutz<br />

Flaeche<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Unterschiedliche Nutzungsarten<br />

Gemeinbedarf<br />

Zeltplatz, Campingplatz BP_GruenFlaeche Sondergebiet<br />

Zentraler<br />

Omnibusbahnhof<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Verkehrsflächen<br />

allgemein<br />

kirchliche<br />

Flaeche<br />

darf<br />

Verwaltungseinrichtung<br />

Sonstige<br />

Gemeinbedarfseinrichtun<br />

g<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf,<br />

Sondergebiet<br />

Sonstige<br />

siedlungsbezogene<br />

Grünversorgung<br />

(parkartige Grünfläche auf<br />

öffentlichem/privatem<br />

Grund) BP_GruenFlaeche Grünfläche<br />

Sonstige<br />

Gesundheitseinrichtungen<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Andere<br />

Bildungseinrichtungen<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

Flaeche<br />

Gemeinbedarf<br />

Sonstige Verkehrsfläche<br />

im allgemeinen Gebrauch<br />

BP_VerkehrsflaecheB<br />

esondererZweckbestimmung<br />

Verkehrsfläche,<br />

Gemeinbedarf<br />

BP_Gemeinbedarfs<br />

105

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