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GERSTEL Aktuell Nr. 47 - Gerstel GmbH & Co.KG

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Zur Probenvorbereitung und Extraktion von Phthalaten aus Polymerproben eingesetzter <strong>GERSTEL</strong>-<br />

MultiPurposeSampler (MPS XL) mit Filter-Option.<br />

der Probe in Tetrahydrofuran (THF), die Ausfällung<br />

des Polymers durch Hexan, die Filtration, die Verdünnung<br />

der Lösung mit Cyclohexan und schließlich<br />

die Analyse mittels Gaschromatographie/Massenspektrometrie<br />

(GC/MS). Das Prüfverfahren beinhaltet<br />

folgende Schritte:<br />

Abwiegen einer 50-mg-Probe Polyvinylchlorid<br />

(PVC) in ein verschließbares Glasgefäß.<br />

Hinzufügen von 5 mL THF zu der Probe.<br />

Schütteln, Rühren oder Vermischen der Probe<br />

für mindestens 30 Minuten, um die vollständige<br />

Auflösung zu erzielen. Ultraschall und/oder sanftes<br />

Heizen können zur Beschleunigung der Auflösung<br />

verwendet werden. Falls das Material noch nicht<br />

vollständig aufgelöst ist, sollte die Mischdauer um<br />

weitere 2 Stunden verlängert werden, bevor die<br />

Prozedur weitergeführt wird.<br />

Ausfällung der PVC-Polymere mit 10 mL Hexan pro<br />

5 mL THF, die während der Auflösung verwendet<br />

wurden.<br />

Schütteln, dann mindestens 5 Minuten warten, um<br />

die Polymere sich absetzen zu lassen.<br />

ten wir es darauf an“, erklärt Pfannkoch, „die manuellen<br />

Arbeitsschritte möglichst eins zu eins auf den<br />

Autosampler zu übertragen und die Probenvorbereitungsschritte<br />

mit der GC/MS-Messung zeitlich zu verschachteln.“<br />

Die Applikationsspezialisten verwendeten einen<br />

XYZ-Autosampler (<strong>GERSTEL</strong>-MultiPurposeSampler,<br />

MPS) ausgestattet mit zwei Türmen (Dual-Head-<br />

Variante), um die Probenvorbereitung einschließlich<br />

des Einsatzes größerer Flüssigkeitsmengen (2,5-mL-<br />

Spritze) zu handhaben sowie eine Mikroliterspritze<br />

(10 µL) für die Flüssiginjektion der Probe in das<br />

angeschlossene GC/MS-System (Agilent GC7890/<br />

MS5975); bei dem PTV-Injektor des GC handelte es<br />

sich um ein <strong>GERSTEL</strong>-KaltAufgabeSystem (KAS).<br />

Ausgestattet war der MPS mit einem geheizten<br />

Agitator, einem automatischen GC-Liner-Wechsler<br />

(<strong>GERSTEL</strong>-Automated-Liner-EXchange, ALEX)<br />

sowie einer Filter-Option (<strong>GERSTEL</strong>-Syringe-Filtration-Option).<br />

Die Programmierung und Ansteuerung<br />

Methodenparameter<br />

der verschiedenen Probenvorbereitungsschritte und<br />

Sequenzen erfolgte mit der <strong>GERSTEL</strong>-MAESTRO-Software,<br />

die vollständig in die ChemStation-Software von<br />

Agilent Technologies eingebunden ist.<br />

Ernies Quietscheente lässt grüßen<br />

Als Untersuchungsobjekt versuchten sich Pfannkoch<br />

und Kollegen an gewöhnlichen Gummienten<br />

für die Badewanne sowie Proben von kommerziell<br />

erhältlichem Kinderspielzeug aus Polyvinylchlorid.<br />

Weitere drei Proben stammten von der lokalen<br />

CPSC-Prüfstation (CPSC-1, CPSC-2, CPSC-3).<br />

Alle zu extrahierenden Polyvinylchloridproben wurden<br />

zunächst in kleine Stücke von nicht mehr als 2<br />

mm Partikelgröße geschnitten, anschließend in gläserne<br />

10-mL-Röhrchen mit Schraubverschluss eingewogen<br />

und dann auf dem vorgesehenen Probenteller<br />

des MPS platziert. Pfannkoch und Kollegen legten<br />

klare Analysenparameter fest (siehe Kasten links.<br />

Kalibriert wurde die Methode mithilfe von<br />

Standardlösungen jeweils getrennt im Niedrigkonzentrationsbereich<br />

von 50-1000 ng/mL und<br />

im Hochkonzentrationsbereich von 5-100 µg/mL.<br />

Text: Guido Deußing; Abbildungen/Fotos: istockphoto, <strong>GERSTEL</strong><br />

Filtern der THF/Hexan-Lösung durch einen 0,45-<br />

mm -PTFE-Filter und Abnahme einiger mL der<br />

gefilterten Lösung in ein separates Gefäß.<br />

Kombinieren von 0,3 mL der THF-Hexan-Lösung<br />

mit 0,2 mL des internen Standards (sofern verwendet)<br />

und Verdünnung auf 1,5 mL mit Cyclohexan.<br />

Injektion von 1 μL der Lösung für die GC/MS-<br />

Analyse.<br />

Wie sich zeigt, bilden vor allem die Extraktionsschritte<br />

den Flaschenhals der Untersuchung, beeinflussen<br />

damit wesentlich die Gesamtdauer der Analyse.<br />

Sie zu automatisieren und damit effizienter zu<br />

gestalten, idealerweise zeitlich zu verkürzen, war das<br />

Ziel, das Edward Pfannkoch und Kollegen von der in<br />

Baltimore/USA ansässigen <strong>GERSTEL</strong>, Inc. im Kundenauftrag<br />

zu erreichen suchten. „Darüber hinaus leg-<br />

KAS: Liner mit Verwirbelungseinstichen<br />

Split (20:1) oder Splitless<br />

50 °C–12 °C/s – 280 °C (3min)<br />

Säule: 30 m HP-5MS (Agilent<br />

Technologies)<br />

di = 0,25 mm, df = 0,25 μm<br />

Pneumatik: He, konstanter Fluss = 1,0 mL/min<br />

Ofen: 50 °C (1 min) – 20 °C/min –<br />

310 °C (5 min)<br />

MSD: Vollscan, 40-350 amu<br />

SIM- Gruppe 1: ab 5 min<br />

Parameter (91, 10), (105, 10), (149, 10),<br />

(Masse, (167, 10), (194, 10), (205, 10)<br />

Verweilzeit): (212, 10), (223, 10)<br />

Gruppe 2: ab 11,7 min<br />

(91, 10), (149, 10), (167, 10),<br />

(206, 10), (279, 10)<br />

Gruppe 3: ab 13,7 min<br />

(149, 10), (167, 10),<br />

(261, 10), (279, 10),<br />

(293, 10), (307, 10)<br />

Nur Versuch macht „kluch“<br />

„Zunächst überprüften wir“, berichtet Edward Pfannkoch,<br />

„ob die während der Extraktion verwendeten<br />

Lösemittel frei von Phthalaten waren, indem wir die<br />

gesamte Extraktionsprozedur mit einem leeren Gläschen,<br />

also ohne Zugabe einer Polymerprobe, durchlaufen<br />

ließen.“ Im resultierenden Extrakt konnten keine<br />

Phthalate nachgewiesen werden. Ebenso wurde im<br />

Anschluss daran mit den zertifizierten Referenzmaterialproben<br />

verfahren, wobei die Proben sowohl manuell<br />

als auch automatisiert extrahiert und die jeweiligen<br />

Resultate miteinander verglichen wurden. Edward<br />

Pfannkoch: „Die Gegenüberstellung der Chromatogramme<br />

ergab eine Übereinstimmung beider Herangehensweisen.<br />

Die automatisierte Probenvorbereitung<br />

und die anschließende GC/MS-Analyse der Probenextrakte<br />

funktioniert und liefert zuverlässige Resultate.“<br />

<strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> – Dezember 2013 21

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