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GERSTEL Aktuell Nr. 47 - Gerstel GmbH & Co.KG

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Heterosphäre<br />

Homosphäre<br />

Ionosphäre<br />

km<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Hochgebirge<br />

Ozonschicht<br />

GEOPHYSICA**<br />

HALO***<br />

km<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

* ISS: Internationale Raumstation, ** GEOPHYSICA: Russisches Höhenforschungsflugzeug,<br />

*** HALO: High Altitude and LOng Range Research Aircraft, PEGASOS: Pan-European Gas-AeroSOls-climate interaction Study<br />

ISS*<br />

20<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Exosphäre<br />

Thermopause<br />

Thermosphäre<br />

Mesopause<br />

Mesosphäre<br />

Stratopause<br />

Stratosphäre<br />

Tropopause<br />

Troposphäre<br />

Meeresspiegel<br />

<strong>Co</strong>pyright: GDeußing, Neuss (www.pressetextkom.de) Infografik: PauraDesign, Hagen (www.paura.de)<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Professor Ralf Koppmann, Bergische Universität Wuppertal.<br />

Als Erdatmosphäre bezeichnet man die<br />

Gashülle unseres Planeten. Die Bezeichnung<br />

„Sphäre“ ist griechischen Ursprungs<br />

und lässt sich mit „Hülle“ oder „Ball“<br />

übersetzen. Die Erdatmosphäre setzt<br />

sich aus mehreren Sphären zusammen,<br />

die sich unter anderem in Dichte, Druck<br />

und Temperatur grundlegend voneinander<br />

unterscheiden. In der bodennahen<br />

Troposphäre, die rund drei Viertel der<br />

Luftmasse und fast den gesamten Wasserdampf<br />

enthält, laufen alle wetterrelevanten<br />

Phänomene wie Wind und Wolkenbildung<br />

ab. Die Temperatur sinkt mit<br />

steigender Höhe; sie liegt an der höchsten<br />

Stelle der Troposphäre bei minus 60 °C.<br />

Der Übergang von der Troposphäre in die<br />

Stratosphäre wird als Tropopause bezeichnet.<br />

Für Atmosphärenphysiker ist dieser<br />

Bereich von großem Interesse, da noch<br />

nicht vollständig aufgeklärt ist, wie der<br />

Übergang von biogenen oder anthropogenen<br />

Emissionen von der Troposphäre<br />

in die darüberliegenden Schichten erfolgt.<br />

Besonderes Merkmal der Stratosphäre ist<br />

der deutliche Anstieg der Ozonkonzentration,<br />

deren Maximum in einer Höhe von<br />

etwa 30 Kilometern erreicht ist. Da Ozon<br />

für uns schädliches kurzwelliges Sonnenlicht<br />

absorbiert, ist die Temperaturverteilung<br />

der Stratosphäre nicht homogen. In<br />

unteren Bereich gleicht sie in etwa jener<br />

der Troposphäre, im oberen Bereich aber<br />

steigt sie aufgrund der Aufnahme von<br />

Sonnenenergie auf etwa 0 °C an.<br />

die komplexen dynamischen Vorgänge verstanden,<br />

Stofftransportwege erkundet und aufgeklärt werden,<br />

um die Atmosphäre so vollständig wie möglich<br />

zu beschreiben“, betont der Wissenschaftler. Gerade<br />

weil die Atmosphäre für den Menschen existenziell<br />

ist, sei es von grundlegender Bedeutung, die in ihr<br />

ablaufenden Prozesse in ihrer Gesamtheit und damit<br />

auch die komplexen Wechselwirkungen zwischen<br />

der Erdoberfläche, der Biosphäre, den Ozeanen<br />

und der Atmosphäre möglichst genau zu verstehen.<br />

Keine Tat bleibt ohne Folgen<br />

Die Atmosphäre umhüllt unseren Planeten wie ein<br />

zarter Hauch, im Vergleich zur Erde ist sie nur von<br />

sehr geringer Größe. Bei der Atmosphäre handelt es<br />

sich nicht um eine homogene Phase, bestehend aus<br />

Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid sowie in Spuren<br />

vorkommenden Gasen. Die Erdatmosphäre besteht<br />

aus mehreren angrenzenden Schichten, wobei die<br />

bodennahe luftreichste Troposphäre (bis 15 km<br />

Höhe) und die darauf folgende Stratosphäre (bis 50<br />

km), in der sich die schützende Ozonschicht befindet,<br />

sowie die zwischen Troposphäre und Stratosphäre<br />

liegende Grenzschicht derzeit besonders im<br />

Fokus von Professor Koppmann liegen. „Alles, was<br />

wir Menschen in Bodennähe emittieren“, betont der<br />

Wissenschaftler, „landet in der Troposphäre und<br />

vieles davon früher oder später auch in der Stratosphäre.“<br />

Die mangelnde Kenntnis von den Zusammenhängen<br />

und Prozessen in der Atmosphäre kann<br />

gravierende Folgen für Mensch und Umwelt haben,<br />

wie das Ozonloch verdeutlicht: „Wir haben über Jahrzehnte<br />

im großen Stil Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />

(FCKW) als Treibmittel eingesetzt und in die Atmosphäre<br />

geblasen. Den Schaden, den wir dabei in der<br />

Stratosphäre angerichtet haben, werden wir wohl<br />

auch dann noch feststellen, wenn der letztmalige<br />

FCKW-Einsatz schon Jahrzehnte zurückliegt“, meint<br />

Professor Koppmann mit Blick auf das „Langzeitgedächtnis“<br />

der Erdatmosphäre, ohne außer Acht zu<br />

lassen, dass Mutter Natur auch über starke Selbstheilungskräfte<br />

verfügt.<br />

Ralf Koppmanns Arbeitsgebiet ist die Atmosphärenphysik.<br />

Allerdings bedient er sich der instrumentellen<br />

chemischen Analytik, etwa um dem<br />

Stofftransport in der Atmosphäre auf die Spur zu<br />

kommen. Der Physiker und sein zwanzigköpfiges<br />

Team nutzen dazu die Gaschromatographie<br />

in Verbindung mit der massenselektiven Detektion<br />

nach vorangegangener „megamäßiger“ Ther-<br />

Blick ins Labor der Wuppertaler Atmosphärenforscher:<br />

Das <strong>GERSTEL</strong>-TDS-G-Large nimmt eine zentrale<br />

Position ein.<br />

8 <strong>GERSTEL</strong> <strong>Aktuell</strong> – Dezember 2013

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