PDF-Dokument - Institut für Bibliothekswissenschaft - Humboldt ...
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2.3 Formen variabler und flexibler Arbeitszeiten<br />
Während die Privatwirtschaft in starkem Maße die Hinwendung zu Globalisierung,<br />
Rationalisierung und Digitalisierung fördert, verstärkt sich auch der Anpassungsdruck<br />
auf die Mitarbeiter.<br />
„Je mehr das Veränderungstempo sich erhöht, desto mehr hängt es von den Fähigkeiten<br />
der Mitarbeiter und ihrem Engagement ab, ob ein Unternehmen die<br />
Wandlungsprozesse steuern kann oder ins Schleudern gerät. Ein Unternehmen, das<br />
nicht auch seine Mitarbeiter kontinuierlich den sich immer schneller wandelnden<br />
Umfeldbedingungen anpasst, wird notwendigerweise zurückbleiben.“ (Gutmann,<br />
1997, S. 12).<br />
Auch im Hinblick auf die Arbeitszeiten entstehen hier immer neue Modelle. Sie<br />
beziehen sich auf Langzeit- und Lebensarbeitszeitkonten (vgl. Kutscher/Weidinger/<br />
Hoff, 1996, S. 161), Ansparkonten und Sabbaticals, Teilzeitbeschäftigung und<br />
Jobsharing (vgl. Hamm, 2001, S. 119 ff.), um hier nur einige von den zahlreichen<br />
Systemen und Varianten zu nennen.<br />
Im Mittelpunkt des Interesses bleibt die Verteilung der Wochenarbeitszeit, weil sie<br />
für die Mehrzahl aller Beschäftigten den größten Einfluss auf die Lebensgestaltung<br />
hat.<br />
Diese von der Wirtschaft ausgehenden Impulse und, wie eingangs festgestellt, die<br />
Haushaltskrise des öffentlichen Sektors verdichten sich zu den Ursachen der<br />
Verwaltungsreform. Die Problemlösungsstrategien der Wirtschaft werden zum<br />
Vorbild genommen und auf ihre Übertragbarkeit überprüft. Dies gilt auch für die<br />
Flexibilisierung der Tages- und Wochenarbeitszeit. Auch hier hat sich ein breites<br />
Spektrum der Formen und Regelungen ausgeprägt von der variablen Arbeitszeit bis<br />
zum Ampelkonto (vgl. Hoff, 1997, S. 320 ff.).<br />
Im Rahmen der Reform hat sich in jüngster Zeit auch in den Bibliotheken der Blick<br />
erneut auf die Arbeitszeit gerichtet. Durch einen Artikel in der Fachzeitschrift „Buch<br />
und Bibliothek“ über den „variablen Personalplan an der Münchner Stadtbibliothek“<br />
(vgl. Schneider, 2000, S. 30 ff.) ist das Interesse auf Bundesebene ausgelöst worden<br />
und stellt einen vollständigen Themenbereich im Rahmen des diesjährigen<br />
Bibliothekartages.<br />
Die bisher aus der Fachdiskussion bekannten, jedoch noch nicht publizierten<br />
Arbeitszeitmodelle sind Beispiele für erhöhte Flexibilität und Anpassungsfähigkeit