Ausgabe Nr. 47 vom 21. November 2013, Teil I - Rutesheim
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Nummer <strong>47</strong><br />
Donnerstag, <strong>21.</strong> <strong>November</strong> <strong>2013</strong><br />
Stadtnachrichten<br />
<strong>Rutesheim</strong><br />
bau einer zusätzlichen Enthärtungsanlage, da diese auf<br />
1.274.000 € geschätzt wird. Die Varianten 3, 4und 5<br />
erreichen Härtegrade von 15° - 17°dH, ohne dass die<br />
Investitionskosten entscheidend niedriger ausfallen<br />
würden.<br />
Der Zweckverband geht von einer Erhöhung des Wasserpreises<br />
um ca. 0,20 €/m³ aus, umdie Investitionskosten<br />
von 4,55 Mio. €zu finanzieren.<br />
In der Variante 1 wird zukünftig auf das Wasserwerk<br />
Flacht verzichtet, so dass sich die Frage stellt, was mit<br />
diesem Wasserwerk und der Leitung zum Hochbehälter<br />
Stockhau passieren soll. Der Geschäftsführer des<br />
Zweckverbands, Herr Holzmüller, hat mitgeteilt, dass<br />
die Gemeinde Weissach angefragt wurde, ob Interesse<br />
am Erwerb des Wasserwerks besteht.<br />
Für den Verkauf des Wasserwerks Flacht an die Gemeinde<br />
Weissach sprechen nun auch aus Sicht von<br />
<strong>Rutesheim</strong> folgende Gründe:<br />
- Die Versorgung <strong>Rutesheim</strong>s ist seit dem Bodenseewasseranschluss<br />
in <strong>Rutesheim</strong> am Hochbehälter<br />
Stockhau (im Jahr 2001 mit 8 l/s) sowie mit der<br />
Zweckverbandsleitung von Renningen zum Hochbehälter<br />
Stockhaus auch ohne Wasserwerk Flacht<br />
ausreichend gesichert.<br />
- Für den Notfall, das heißt, wenn beide Bezugsleitungen<br />
(BWV und Zweckverbandsleitung) für <strong>Rutesheim</strong><br />
nicht für mehr als 2Tage zur Verfügung<br />
stünden, soll zwischen dem Zweckverband und<br />
Weissach eine Wasserlieferung <strong>vom</strong> Wasserwerk<br />
Flacht vereinbart werden. Diese Vereinbarung dient<br />
als (teilweiser) Ausgleich für den Verkauf der Wasserrechte<br />
an Weissach.<br />
- Will <strong>Rutesheim</strong> eine weitergehende Verringerung<br />
der Wasserhärte so kann das Wasser <strong>vom</strong> Tiefbrunnen<br />
Flacht mit einer Wasserhärte von derzeit<br />
über 30° dH ohne Entkalkung nicht imHochbehälter<br />
Stockhau beigemischt werden.<br />
- Die Mehrkosten für eine Wasserenthärtung in den<br />
Verbandsanlagen Renningen sind wegen der deutlich<br />
höheren Fördermengen (rd. 600.000 – 700.000<br />
m³ )mit ca. 3 Cent/m³ deutlich geringer als beim<br />
Wasserwerk Flacht (ca. 17 Cent/m³). Nur zusammen<br />
mit dem Wasserbezug aus dem Tiefbrunnen<br />
für die Gemeinde Weissach (8,5 l/s) würde eine<br />
Wasseraufbereitungsanlage wirtschaftlich in Betracht<br />
kommen.<br />
- Der Zweckverband RWV und damit auch <strong>Rutesheim</strong><br />
spart nach dem Verkauf des Wasserwerks<br />
Flacht durch die mittelfristig mit rd. 90.000 ۟ber<br />
dem Durchschnitt liegenden jährlichen Bezugskosten<br />
(für 112.000 m³) rd. 7 Cent/m³ (90.000 € /<br />
1.274.000 m³) beim Wasserbezug ein.<br />
- Weil im Jahr 2006 <strong>Rutesheim</strong> als Verbandsmitglied<br />
dem Zweckverband das Wasserwerk Flacht ohne<br />
Wertansatz für die Bezugsrechte übertrug, kann <strong>Rutesheim</strong><br />
bei einem Verkauf des Wasserwerks Flacht<br />
einen anteiligen Kaufpreis für die Wasserrechte beanspruchen.<br />
Weissach hatte 2009 dem ZV RWV einen<br />
Kaufpreis von 450.000 €angeboten. 136.500 €<br />
(6,5 l/s je<strong>21.</strong>000 €) sind für die Dauerentnahme von<br />
6,5 l/s in Anlehnung an den Kaufpreis für Bezugsrechte<br />
beim Zweckverband Bodenseewasserversorgung<br />
angemessen. Der Restbetrag des Kaufpreises<br />
verbliebe beim ZVRWV. Andem über dem Buchwert<br />
liegenden außerordentlichen Ertrag ist <strong>Rutesheim</strong><br />
zudem als Verbandsmitglied mit rd. 40% beteiligt.<br />
- Eine Pacht des Wasserwerks Flacht von der Gemeinde<br />
Weissach hat Weissach abgelehnt.<br />
- Eine Stilllegung des Wasserwerks Flacht würde bei<br />
einer späteren Wiederinbetriebnahme zu außerordentlich<br />
hohen Sanierungskosten führen und die<br />
Herstellung der Betriebsbereitschaft wäre nach einer<br />
Stilllegung bei Versorgungsnotfällen auch kurzfristig<br />
nicht herzustellen.<br />
Der ZV RWV ist aus den genannten Gründen für den<br />
Verkauf. Die Interessen <strong>Rutesheim</strong>s an der Versorgungssicherheit<br />
können durch die im Beschlussantrag<br />
aufgeführten Bedingungen gewahrt werden.<br />
Die Bedingungen der Stadt <strong>Rutesheim</strong> anden Verkauf<br />
des Wasserwerks sind noch mit dem Zweckverband zu<br />
verhandeln. Ebenso muss der ZV RWV noch mit der<br />
Gemeinde Weissach über den Kaufpreis erneut verhandeln.<br />
StR Harzer weist darauf hin, dass erfahrungsgemäß bei<br />
sehr weichem Wasser länger geduscht wird, weil das<br />
Shampoo nicht mehr so gut zu beseitigen ist.<br />
Auf Frage von StR’in Berner wird bestätigt, dass das bei<br />
der Nanofiltration entstehende extrem harte Konzentrat<br />
nicht anderweitig genutzt werden kann und es in der<br />
Kläranlage Renningen wie Fremdwasser behandelt<br />
werden muss.<br />
StR Schlicher erinnert daran, dass das Wasser imOrtsnetz<br />
<strong>Rutesheim</strong> früher 24 Grad deutscher Härte hatte.<br />
Seit der Mischung mit Bodenseewasser sind esnoch 17<br />
Grad deutscher Härte. Die Ultrafiltration muss wohl laut<br />
Trinkwasserverordnung sein. Die Nanofiltration, sprich<br />
die Enthärtung, ist dagegen freiwillig. Dass diese Maßnahmen<br />
nun zeitgleich mit der Ansiedlung von Bosch in<br />
Malmsheim gebaut werden sollen, spreche eine Sprache<br />
für sich. Erkönne sich nicht für diese Wasserenthärtung<br />
aussprechen.<br />
StR’in Almert erklärt, dass wohl die meisten Mitbürger/innen<br />
gerne weicheres Wasser hätten, zumal man<br />
Wasch- und Putzmittel und weitere Nachteile, die durch<br />
Verkalkungen verursacht werden, einsparen bzw. vermeiden<br />
kann. Der höhere Wasserpreis werde dafür in<br />
Kauf genommen. Dass dabei das Wasserwerk Flacht<br />
aufgegeben werden muss, ist nicht erfreulich. Wichtig<br />
ist allerdings, dass die Versorgungssicherheit auch künftig<br />
auf jeden Fall trotzdem gewährleistet ist.<br />
StR Schenk sieht ebenfalls keine realistische Chance,<br />
das Wasserwerk Flacht erhalten zukönnen. Die Versorgungssicherheit<br />
ist trotzdem dank dem direkten Anschluss<br />
an die Leitungen der Bodenseewasserversorgung<br />
gut gewährleistet.<br />
Dies bestätigt Bürgermeister Dieter Hofmann. Das gilt<br />
auch für das Ortsnetz Perouse, weil erreicht worden ist,<br />
dass der Zweckverband Renninger Wasserversorgungsgruppe<br />
in Kürze eine zweite Fallleitung <strong>vom</strong><br />
Hochbehälter Stockhau nach Perouse bauen wird.