Münchner Lehrerzeitung, Ausgabe 1, 2013 - BLLV
Münchner Lehrerzeitung, Ausgabe 1, 2013 - BLLV
Münchner Lehrerzeitung, Ausgabe 1, 2013 - BLLV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ISSN 0340-5834 · B 3387 F · Februar <strong>2013</strong><br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
1<br />
MLZ – Verbandsorgan des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V.<br />
Ein Kinderrecht - Ganzheitliche Bildung
Editorial / Inhalt<br />
Das können wir, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
unterschreiben.<br />
Bildung ist mehr als PISA<br />
- kulturelle, musische Bildung erst recht. Wir brauchen<br />
Bildung und Erziehung auch jenseits von Nützlichkeit und<br />
Verwertbarkeit. Wir müssen den Boden bereiten für Kreativität,<br />
für Freude am Spiel. Die Zukunftsfähigkeit unseres<br />
Landes hat auch mit dem Sinn für das Schöne zu tun, für<br />
das nicht Verzweckte, für das Musische. Es ist das Musische,<br />
das den Menschen zum ganzen Menschen macht.<br />
Gefühl, Geist, Seele und Körper bilden eine Einheit. Wir<br />
können uns durch musisches Handeln ausdrücken, im<br />
Miteinander zueinander finden, uns der internationalen<br />
Sprache bedienen und Visionen entwickeln.<br />
Bildung ist auch etwas anderes als Wissen.<br />
Wissen lässt sich büffeln, aber Begreifen braucht Zeit und<br />
Erfahrung. Schüler müssen selbständig und frei denken<br />
lernen. Wer nicht denken gelernt hat, der kann diesen<br />
Mangel durch noch so viele Informationen nicht ersetzen,<br />
auch nicht durch modernste technische Hilfsmittel.<br />
Denken und Verstehen hat mit dem ganzen Menschen,<br />
mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand zu tun. Denken<br />
und Verstehen hat mit analytischen Fähigkeiten und<br />
Phantasie, mit Einfühlungsvermögen und mit der Fähigkeit,<br />
sich neue Welten zu erschließen zu tun. Denken und<br />
Verstehen bedeutet Orientierung suchen, Orientierung<br />
haben, Orientierung geben können in einer Welt, die uns<br />
mit immer neuen und immer mehr Einfällen, Eindrücken<br />
und Einsichten überhäuft.<br />
Wir wissen, dass auch für den Erfolg im Beruf die Persönlichkeit<br />
und die Gemeinschaftsfähigkeit eine weit größere<br />
Rolle spielen, als wir das lange glauben wollten. Wir<br />
brauchen Menschen, die nicht nur darauf aus sind, die<br />
eigene Persönlichkeit zu entfalten und zu verwirklichen,<br />
sondern die bereit und in der Lage sind, Verantwortung<br />
für andere zu übernehmen.<br />
Ja, Kunst kann das vermitteln.<br />
Eine kreatives, zufriedenstellendes Jahr wünscht Ihnen<br />
Waltraud Lučić<br />
„Kunst<br />
kann was!“<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
2 Kunst kann was!<br />
Kommentar<br />
3 Ein Jahr Mittelschule<br />
4 Die Gesellschaft ändern, aber wie? (Teil 1 von 3 Teilen)<br />
Bildungspolitik<br />
6 Wenn die Studiengebühren abgeschafft werden ...<br />
7 WTG muss erhalten werden<br />
8 Bürgerbeteiligung bei Bauprojekten in München<br />
9 Regierungsdirektor Christoph Winkler geht in<br />
Ruhestand<br />
10 Ganztagskongress<br />
Verbandsleben<br />
3 Geburtstage<br />
6 Verstorbene<br />
12 Ehrenabend<br />
14 Geburtstag von Barbara Mang und Albin Dannhäuser<br />
Kinderhilfe<br />
3 Helfen Sie mit! <strong>BLLV</strong>-Kinderhaus „CASADENI“<br />
15 Wechsel bei der Kinderhilfe<br />
16 Spende für die <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
Fachgruppe E/G<br />
18 Nachhaltiges Candle-Light-Dinner<br />
Fachgruppe EG und m/t<br />
20 Fachtagung zum Thema: Kunst kann was<br />
Schulleben<br />
22 Medienführerschein<br />
23 Ägyptische Delegation an der Gotzinger Schule<br />
Buchtipp<br />
23 Mein Methoden-Portfolio von Thomas Unruh<br />
26 Rezension Schule der Phantasie<br />
Pensionisten aktiv<br />
24 Pensionistenversammlung am 5. März <strong>2013</strong><br />
Zu den Unsterblichen am 6. Februar <strong>2013</strong><br />
Stammtisch-Termine<br />
Computerkurs<br />
25 Ausflug nach Friedberg<br />
Ankündigungen<br />
28 Das Grundschulforum lädt ein<br />
Englisch-Fortbildung für Grundschullehrkräfte<br />
Münchner Lehrertag <strong>2013</strong><br />
IMPRESSUM<br />
Inhaber und Verleger: Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (MLLV),<br />
Bezirksverband des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (<strong>BLLV</strong>)<br />
Bavariaring 37, 80336 München,<br />
Telefon: 089 - 72 10 01-808, Fax: 089 - 72 10 01-809<br />
Verantwortliche Redakteurin: Sabine Sattler,<br />
Telefon: 089 / 719 21 01, E-Mail: bina.sattler@gmx.de<br />
Layout, Gestaltung, Anzeigenbetreuung:<br />
Masterplan München, Grafik- und Webdesign<br />
Rosenheimer Str. 189, 81671 München, Telefon: 089 - 27 81 86 09,<br />
E-Mail: info@mymasterplan.de, Internet: www.mymasterplan.de<br />
Druck: BluePrint AG, Lindberghstr. 17, 80939 München,<br />
Redaktionsschluss Heft 2/<strong>2013</strong>: 21. Februar <strong>2013</strong><br />
Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets per Mail an den Redakteur senden, Post an<br />
den Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband. Manuskripte, Zeitschriften, Nachrichtendienste<br />
und Besprechungsexemplare werden ebenfalls an den Redakteur<br />
erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Besprechungsexemplare<br />
wird keine Haftung übernommen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel stellen<br />
die Meinung des Verfassers, nicht aber eine Stellungnahme der Redaktion dar.<br />
Die Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> erscheint 6 x jährlich. Preis je <strong>Ausgabe</strong> 2,– €<br />
zzgl. Versandkosten. Für Mitglieder des MLLV ist der Verkaufspreis durch<br />
den Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
2 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Kommentar<br />
Jetzt mal ganz ehrlich<br />
Betrachtungen nach gut einem Jahr Mittelschule in der LH München<br />
Natürlich waren wir skeptisch, ob es<br />
mehr sein wird als ein Austauschen<br />
der Türschilder Mittelschule statt<br />
Hauptschule; ob die Verbünde praktikabel<br />
sein werden, ob sie Sinn machen.<br />
Die Hoffnung, dass aus einem drei-/<br />
mehrstufigen doch noch ein mehrgliedriges<br />
Schulsystem wird, und dass die<br />
Mittelschulen Akzeptanz finden, ist zumindest<br />
nicht kleiner geworden. Bei<br />
Wahrnehmung aller Gestaltungsmöglichkeiten<br />
spüre ich sogar eine gewisse<br />
Aufbruchstimmung.<br />
Natürlich gibt es die Mittelschul-<br />
Vermeidungsstrategien der Grundschuleltern<br />
noch: Traditionell: Fürs<br />
Kind das Beste! Gymnasium! Na ja.<br />
Die MS als Pflichtschule muss alle (Rückkehrer)<br />
aufnehmen! Hier sind wir pädagogisch<br />
recht ordentlich organisiert.<br />
Der hohe Anteil an Migranten und an<br />
Kindern mit besonderem Förderbedarf!<br />
Was bitte ist in einer globalisierten,<br />
pluralistischen Gesellschaft daran so<br />
problematisch?!<br />
Für mich ist die Vielfalt<br />
Bereicherung und Herausforderung<br />
zugleich.<br />
Und: Das KM unterstützt<br />
uns diesbezüglich mit<br />
steigender Tendenz!<br />
Was eigentlich hindert uns daran, die<br />
Mittelschulen so gut bleiben/werden<br />
zu lassen, dass sie als Angebotsschule<br />
eine echte Alternative zu anderen Schularten<br />
sind? Es gibt im Bereich Sekundarstufe<br />
1 nichts, das die Mittelschule<br />
mit ihrem Klassleiterprinzip, mit fachspezifisch<br />
gleich gut, aber pädagogisch<br />
besser ausgebildetem Lehrpersonal<br />
nicht – mindestens – genau so gut kann.<br />
Und was eigentlich hindert die Mittelschule<br />
auf dem Land, dort wo der<br />
demografische Druck noch größer ist,<br />
sich so aufzustellen, dass sie die Aufgaben<br />
einer Realschule, plus berufsorientiert<br />
sichernde Maßnahmen (Qualifizierender)<br />
HSA, mit übernehmen<br />
kann?<br />
Franz J. Bruckbauer, Rektor der<br />
Hauptschule am Gotzinger Platz<br />
Insofern ist mir um die Zukunft<br />
der Mittelschule nicht bange:<br />
Wer, wenn nicht wir, soll denn<br />
integrieren, inkludieren, die<br />
Benachteiligten mitnehmen?<br />
In diesem Sinne<br />
Franz J. Bruckbauer<br />
Helfen Sie mit!<br />
Chancengerechtigkeit und Lebensglück für alle Kinder!<br />
Das <strong>BLLV</strong>-Kinderhaus „CASADENI“ gibt seit 1995 den ärmsten<br />
Kindern in Ayacucho (Peru) ein Zuhause. Diese Kinder sind für<br />
jede finanzielle Hilfe dankbar. Wir versichern Ihnen, dass wir<br />
mit Ihren Spenden äußerst sorgsam umgehen.<br />
Unterstützen Sie unsere Arbeit im<br />
Kinderhaus durch Ihre Spende,<br />
als Fördermitglied, indem Sie monatlich<br />
einen festen Betrag (ab 10,- €) spenden<br />
durch eine einmalige Spende<br />
STADTSPARKASSE MÜNCHEN<br />
<strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
Konto: 907 144 141<br />
BLZ: 701 500 00<br />
www.bllv.de/<strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
3
Kommentar<br />
Die Gesellschaft ändern, aber wie? (1)<br />
Unsere Gesellschaft braucht, sehnt sich nach Veränderung.<br />
DIE ZEIT hat in ihrer <strong>Ausgabe</strong> vom<br />
27. Dezember 2012 eine bemerkenswerte<br />
Initiative gezeigt:<br />
Lässt sich unsere Gesellschaft<br />
wirklich nicht mehr verändern?<br />
Das wollen wir doch mal sehen …<br />
In dem nachfolgenden Text habe ich<br />
zunächst den Beitrag des jeweiligen<br />
Redakteurs so weit wie möglich, aber<br />
in gekürzter Fassung wiedergegeben,<br />
dann darunter meinen eigenen Kommentar<br />
geschrieben. Es sind wahrhaft<br />
recht flotte und vorstellbare Anregungen<br />
dabei. Ich finde, es ist es wert,<br />
sich mal ein paar Minuten darüber<br />
Gedanken zu machen.<br />
Daraus entstand eine kleine Reihe,<br />
die in den nächsten <strong>Ausgabe</strong>n der<br />
MLZ veröffentlicht wird.<br />
Grund und Boden<br />
Die Öffentliche Hand darf keine<br />
Grundstücke verkaufen um die Kassen<br />
zu sanieren, im Gegenteil, sie muss<br />
frei werdende Grundstücke aufkaufen<br />
(z. B. Bahn, Post, Bundeswehr) und<br />
mit Interesse und natürlich mit bestimmten<br />
Kriterien verpachten. Der<br />
Staat darf der Gesellschaft nicht den<br />
Boden entziehen und ihn anonymen<br />
Investmentfonds überlassen!<br />
Mein Kommentar:<br />
Dieser Gedanke sollte über die Landesplanung<br />
ausgeweitet werden: der<br />
Staat, bzw. die Öffentliche Hand sollte<br />
so viel wie möglich Grund und Boden<br />
erwerben, den er an von ihm gewählte<br />
Interessenten weiterverpachtet, wie<br />
z. B. Naturschutzverbände, Interessenvereine<br />
usw. (nicht Promotoren,<br />
Spekulanten etc.) aber immer mit der<br />
Maßgabe, dass die Spielregeln eingehalten<br />
und deren Einhaltung kontrolliert<br />
wird. Damit könnte auch so viel<br />
Grund wie möglich wieder renaturiert<br />
oder sonstigen der Allgemeinheit<br />
nützlichen Interessengesellschaften<br />
unter bestimmten Bedingungen überlassen<br />
werden.<br />
Marktplatzidylle<br />
(Krach unter Kastanien)<br />
Piazza, Platanen … alle sind da:<br />
Greise auf den Bänken, herumtollende<br />
Kinder, schwangere Frauen im Schatten,<br />
Teenies… wie seit Jahrhunderten.<br />
In der Utopie des Marktplatzes gibt<br />
es keine Abstellgleise, sondern das<br />
Gefühl der alltäglichen Gemeinschaft.<br />
Bei uns unvorstellbar?<br />
Gemeinsame Orte schaffen: einen<br />
Anfang machen mit KiTas neben<br />
Altenheimen, das, was an den Lebensenden<br />
gefragt ist, zusammenlegen.<br />
Die Mitte kommt dann sowieso<br />
zu Besuch.<br />
Mein Kommentar:<br />
Endlich mal einer, der nicht von Individualsituation,<br />
Sich-zurück-ziehenkönnen-müssen,<br />
von der totalen<br />
Isolation schwärmt. Natürlich braucht<br />
man Rückzugsinseln, aber schließt<br />
das die Gemeinschaft aus? Markplatzidylle<br />
ist nicht unbedingt daheim in der<br />
Wohnung. Aber Worte wie soziale<br />
Verantwortung und „Wer schaut später<br />
mal nach mir?“ sollte man nicht einfach<br />
so zur Seite schieben. Das muss<br />
man jetzt planen, leben … später auf<br />
Befehl (oder auf Krankenschein) geht<br />
nicht. Wir müssen sowieso näher<br />
zusammenrücken (8 Milliarden !!!),<br />
die Erde hat nicht mehr genügend<br />
Platz für „Außen“stehende.<br />
Schlaf<br />
(ich fühle mich in Sicherheit)<br />
Eine Grundsatzbedingung menschlicher<br />
Zivilisation ist, dass Menschen<br />
füreinander Wache halten. Einige<br />
bleiben auf, damit die anderen im<br />
Schlaf wieder zu Kräften kommen.<br />
Wir trauen keinem mehr. Der Wolf ist<br />
schon längst im Lager … Das Schlafvertrauen<br />
muss zurückgewonnen<br />
werden.<br />
Mein Kommentar:<br />
Da ist wieder dieser soziale Gedanke.<br />
Wir müssen Gemeinschaftssinn schaffen,<br />
nicht Konkurrenzdenken. Zusammen<br />
sind wir stärker. Energien zusammenlegen,<br />
nicht gegeneinander aufwenden.<br />
Dann können wir wieder<br />
ruhig schlafen und fürchten keinen<br />
Wolf.<br />
Blick für das Werk<br />
Die mediale Welt wendet ihren Ehrgeiz<br />
dran, in das Leben des Künstlers<br />
einzudringen, als liege dort der verborgene<br />
Schlüssel. Vielleicht, weil man<br />
das Werk nicht versteht (nicht verstehen<br />
will), weil das Unvergleichliche<br />
von Kunst verdächtig ist. Lernen<br />
müssten wir von denen, die man<br />
Interpreten nennt, die sich einem Werk<br />
mit Respekt und ganzer Seele nähern.<br />
Mein Kommentar:<br />
Ein wichtiger Punkt, dem Abhilfe<br />
nottut: es wird viel Theater um Personen<br />
gemacht (die sind einfacher zu<br />
4 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Kommentar<br />
fühlen, zu sehen, zu erleben usw.),<br />
anstatt sich auf die Werke dieser<br />
Personen (= Künstler) zu konzentrieren.<br />
Wir müssen wieder lernen das<br />
Wichtige zu sehen, nicht das, was<br />
die Medien als Wichtigstes herausschälen.<br />
Die Kunst soll geheimnisvoll<br />
sein …<br />
Distanz<br />
Für Politiker gilt das Gleiche. Nicht<br />
was sie sind ist wichtig, sondern,<br />
das was sie (für uns und die Allgemeinheit)<br />
tun.<br />
Mein Kommentar:<br />
Das perfide Lauern auf Fehler,<br />
Fehltritte, Versprecher… ist lamentabel.<br />
Als wenn ein Mensch an einer<br />
einzigen Lebenssituation gemessen<br />
werden könnte. Auch ein Politiker<br />
ist so ein Mensch. Etwas mehr<br />
respektable Distanz würde uns<br />
allen gut tun. Natürlich darf man<br />
darüber die gesunde Kontrolle<br />
nicht vernachlässigen.<br />
Gute Kritik<br />
Demokratie muss man kritisieren<br />
(können). Ohne Kritik ist sie leblos.<br />
Nur durch Kritik kann sie verbessert<br />
werden. Aber Demokratie ist auch<br />
eine Staatsform, die maßgeblich auf<br />
Institutionen beruht. Da gibt es<br />
genug Partizipationsmöglichkeiten.<br />
Mein Kommentar:<br />
Jedermann möchte überall „demokratisch“<br />
mitreden. Dafür gibt es<br />
aber die Institutionen. Da kann sich<br />
jeder austoben, mit einem gewissen<br />
Maß an Einsatz und Engagement,<br />
an regelmäßigem und verlässlichem<br />
Einsatz, nicht nur an sporadischen<br />
Ergüssen… Demokratie ist eine<br />
wunderbare Erfindung, aber sie<br />
darf nicht kaputt „vervolksentscheidet“<br />
werden. Ein gewisses Maß an<br />
Entscheidungen müssen die gewählten<br />
Vertreter treffen dürfen.<br />
Jeder kann sich ja dort auch einbringen,<br />
in Kommissionen, Gremien…<br />
Vielleicht sollte man da mal mehr<br />
aufklären.<br />
Gleichheit<br />
In Deutschland verfügt 1/100 der<br />
Bevölkerung über ein Viertel des<br />
gesamten Eigentums. 70 % der<br />
Bevölkerung besitzen weniger<br />
als 10 % des Gesamtvermögens.<br />
Jeder siebte Bürger ist von Armut<br />
bedroht… das ist ungerecht! Es<br />
stimmt einfach nicht, dass ein<br />
großes Sozialgefälle erfinderisch<br />
macht und besonders wachstumsfreudig<br />
ist. In Ländern mit geringem<br />
Einkommensgefälle ist die Innovationskraft<br />
größer. Es besteht ein<br />
Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit,<br />
Gleichheit und Zufriedenheit.<br />
Der Bildungsgrad ist höher, Armut<br />
und Statuskonkurrenz sind geringer,<br />
die Bürger leben länger und die<br />
Gefängnisse sind nicht so voll. Je<br />
mehr Menschen aus ihrem Leben<br />
etwas machen, desto besser ist es<br />
für sie alle.<br />
Mein Kommentar:<br />
Mein Lieblingsthema! Mitbestimmung,<br />
Mitbeteiligung, Mitverantwortung,<br />
das sind Worte, die das<br />
Zusammenleben verbessern, die<br />
wertverbessernd sind. Je mehr<br />
Leute an einem Seil ziehen, umso<br />
stärker sind sie. Gleichheit motiviert.<br />
Unterschied schafft Neid und Gewalt.<br />
Nach einer langen Periode<br />
der „Macher“ und der „Lonely<br />
Cowboys“ und der feinen Herren<br />
im feinen Zwirn wird es endlich Zeit<br />
für Leute, die die Worte Rücksicht,<br />
Respekt, Toleranz und Vertrauen<br />
auf ihre Banner geschrieben haben.<br />
Daran allein könnte unsere Gesellschaft<br />
schon ganz schön gesunden.<br />
Waltraud Lučić<br />
Geburtstage<br />
Liebe Mitglieder,<br />
wir gratulieren allen herzlich, die<br />
im Februar und März 50, 60, 65,<br />
70, 75, 80, 85 oder 90 Jahre<br />
werden. Ab dann gelten unsere<br />
besonderen Glückwünsche jedes<br />
Jahr.<br />
Ihre Sabine Sattler<br />
Redakteurin<br />
Ludwig<br />
Elisabeth<br />
Kurt<br />
Berthold<br />
Anneliese<br />
Karin<br />
Werner<br />
Ursula<br />
Marianne<br />
Ingrid<br />
Hannelore<br />
Rita<br />
Hermann<br />
Klaus-Peter<br />
Gertraud<br />
Peter<br />
Marius<br />
Irmgard<br />
Christine<br />
Hildegard<br />
Wolfgang<br />
Judith-Eva<br />
Egon<br />
Erika<br />
Doris<br />
Renate<br />
Barbara<br />
Karin<br />
Barbara<br />
Paul<br />
Maria<br />
Judith<br />
Christian<br />
Gabriele<br />
Sabine<br />
Martina<br />
Sylvia<br />
Martina<br />
Elisabeth<br />
Manuela<br />
Gesine<br />
Dorothea<br />
Monika<br />
Rosemarie<br />
Förschl<br />
Viragh<br />
Eckardt<br />
Wolf<br />
Eisenhut<br />
Winter-Schulz<br />
Dreher<br />
Schneider<br />
Trischberger<br />
Konrad-Schiener<br />
Kelz<br />
Wolf-Schulze<br />
Weber<br />
Koller<br />
Langhorst<br />
Bartels-Völker<br />
Schwinger<br />
Götz<br />
Herbolzheimer<br />
Reinermann<br />
Beck<br />
Weisz<br />
Grießer<br />
Held-Busch<br />
Dachauer<br />
Sachenbacher<br />
Hemmerle<br />
Rieder<br />
Bilke<br />
Hörmann<br />
Völkel<br />
Schulz<br />
Dietrich<br />
Heininger-Luig<br />
Kirsch<br />
Gmelch<br />
Schuller<br />
Oberhofer<br />
Deiß<br />
Schaipp<br />
Moosleitner<br />
Büchlmeir<br />
Bertsch<br />
Lahmer<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
5
Bildungspolitik<br />
Wenn ... dann<br />
Die Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München arbeitet in der Lehrerbildung<br />
an ihrer Kapazitätsgrenze.<br />
Während 2005 noch 5000 Lehramtsstudenten<br />
die Uni besuchten sind es<br />
heute 9500. Mit dem doppelten Abiturjahrgang,<br />
den geburtenstarken<br />
Jahrgängen und der Abschaffung<br />
der Wehrpflicht treffen drei wachsende<br />
Faktoren zusammen.<br />
Wenn die Studiengebühren<br />
abgeschafft werden, dann:<br />
• sind 20 % der Lehrveranstaltungen<br />
an der LMU gefährdet<br />
• wird der Studiengang „Deutsch als<br />
Zweitsprache“ DaZ an der LMU<br />
nicht mehr weiter geführt werden<br />
können<br />
• werden zahlreiche Projekte in der<br />
Lehrerbildung entfallen<br />
• wird das Mitspracherecht der<br />
Studierenden bei den Finanzen<br />
abgeschafft werden<br />
• werden die Langzeitstudierenden<br />
wieder zunehmen<br />
Wird die Staatsregierung die fehlenden<br />
Gelder vollständig kompensieren,<br />
um das Ausbildungsniveau an<br />
den Universitäten zu sichern?<br />
Es stellt sich die Frage: Wann kommt<br />
dann der nächste Sparhaushalt?<br />
Dr. Uta Hauck-Thum<br />
Dr. Clemens Schlegel<br />
Dr. Dagmar Holzmann-Witschas<br />
Kommentar<br />
Der Streit um die Studiengebühren hatte<br />
sich an einem Volksbegehren entzündet,<br />
mit dem die bayerische Opposition die<br />
Abschaffung der Abgabe erzwingen will.<br />
Nachdem die Freien Wähler die Zulassung<br />
des Volksbegehrens vor Gericht<br />
durchgesetzt hatten, ist auch die CSU<br />
für die Abschaffung des Betrags. Die<br />
FDP möchte, dass die Studierenden<br />
erst nach dem Studium, bzw bei der<br />
ersten Arbeitsstelle, die Studiengebühren<br />
nachzahlen.<br />
Erhöht die Abschaffung der Studiengebühren<br />
die Bildungsgerechtigkeit?<br />
Sog. Härtefälle sind von den Studiengebühren<br />
befreit (z. B. wenn der Student<br />
ein Kind unter 18 Jahren zu versorgen<br />
hat oder für drei Kinder erziehungsberechtigt<br />
ist).<br />
Die Bayerischen Hochschulen können<br />
ferner bis zu 10 % der Studierenden<br />
aufgrund besonderer Leistung von der<br />
Zahlungspflicht ganz oder teilweise<br />
befreien.<br />
Werden die Studiengebühren ganz<br />
abgeschafft, muss der Staat die Finanzierung<br />
der Projekte und Veranstaltungen<br />
zu 100 % übernehmen, damit das<br />
Ausbildungsniveau gehalten werden<br />
kann. Somit übernimmt der Steuerzahler<br />
die Ausbildungskosten. Ist dies zumutbar?<br />
Ist dies auch in finanzschwächeren<br />
Jahren haltbar?<br />
Waltraud Lučić<br />
Verstorbene Mitglieder 2012<br />
Der MLLV trauert um treue und verdiente Mitglieder. Er wird ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
Erika<br />
Elisabeth<br />
Josefine<br />
Anna<br />
Erika<br />
Machalitzky<br />
Friedl<br />
Schörken<br />
Moser<br />
Denk<br />
Hermann<br />
Mathilde<br />
Berta<br />
Mechthild<br />
MR a. D. Erich<br />
Wirth<br />
Hessler<br />
Friedrich<br />
Weinig<br />
Selzle<br />
Richard<br />
Manfred<br />
Prof. Dr. Gertraud<br />
Ursula<br />
Angela<br />
Reiniger<br />
Gruber<br />
Heuß-Giehrl<br />
Grewe<br />
Ossiander<br />
6 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Bildungspolitik<br />
Positionsbeschreibung des <strong>BLLV</strong><br />
zur geplanten Stundenverlagerung und Umbenennung<br />
des Faches WTG<br />
Der <strong>BLLV</strong> geht davon aus, dass das<br />
bayerische Bildungssystem in der<br />
Grundschule auch Raum für die kreative<br />
und lebenspraktische Entwicklung<br />
der Schüler durch das Fach Werken/<br />
Textiles Gestalten beinhalten sollte.<br />
Gerade in der Grundschule haben<br />
kognitive, affektive und emotionale<br />
Inhalte in einem gesunden Verhältnis<br />
zu stehen. Zugleich sind auch die<br />
haptischen Fähigkeiten, die im Fach<br />
WTG vermittelt werden, für Grundschulkinder<br />
von großer Bedeutung.<br />
Wir begrüßen die Ausweitung des<br />
Faches WTGin der 1. Jahrgangsstufe<br />
auf zwei Unterrichtsstunden, um den<br />
zunehmend erkennbaren feinmotorischen<br />
Defiziten der Schüler gerecht<br />
zu werden. Auf keinen Fall darf dies<br />
jedoch zu einer Reduzierung der Stundenzahl<br />
des Faches WTGin den folgenden<br />
Jahrgangsstufen führen.<br />
Eine Verkürzung der Stundenzahl in<br />
den Jahrgangsstufen 2, 3 oder 4 führt<br />
unweigerlich zur Reduzierung der Lerninhalte<br />
und damit zu einer Verarmung<br />
dieses wichtigen Bereichs für unsere<br />
Grundschulkinder.<br />
Dies hat zur Folge:<br />
• kein fundierter Aufbau von technischem/handwerklichem<br />
Wissen und<br />
Können in der 3./4. Jgst., der entwicklungsgemäß<br />
erst in dieser Altersstufe<br />
möglich ist<br />
• geringere Möglichkeit zur Einschulung<br />
der Motorik vor allem in Verbindung<br />
mit verschiedenen Materialien und<br />
Werkzeugen<br />
• fehlende Zeit für fächerübergreifendes,<br />
praktisches Arbeiten, vernetztes<br />
Lernen und Denken (anwendungsbezogenes<br />
Wissen und Können)<br />
• keine Grundlage zur Interessensausbildung<br />
für handwerkliche/technische<br />
Berufe für alle weiterführenden Schulen<br />
(MINT)<br />
• Verlust wertvoller textiler Kulturtechniken<br />
im interkulturellen und kulturellen<br />
Bereich (Heimatverbundenheit)<br />
• fehlende Zeit zum Einüben, Anwenden<br />
und Vertiefen<br />
• individuelle Förderung kaum möglich<br />
z. B. bei Inklusion oder leistungsstarken<br />
Kindern<br />
• keine Anregung zu sinnvoller Freizeitgestaltung<br />
in Zeiten veränderter<br />
Kindheit (Medien, Gewalt, Konsum ...)<br />
• kein Raum für Kreativität und ästhetisches<br />
Erleben<br />
• Durch die geplante Reduzierung der<br />
Stundenanteile im Fach WTGfehlen<br />
Inhalte und damit die handwerklichen<br />
und materialen Grundlagen für den<br />
berufspraktischen Bereich der Mittelschule.<br />
Individualisierung und Differenzierung<br />
als zentrale Herausforderung<br />
des 21. Jahrhunderts (Andreas Helmke)<br />
braucht Zeit. Diese Forderung<br />
kann nicht erfüllt werden, wenn<br />
der WTG-Unterricht in der 4. Jgst.<br />
14-tägig 2-stündig gehalten wird.<br />
Die Rhythmisierung und Durchführung<br />
von praktischem Unterricht erfordert<br />
entsprechende Zeitfaktoren. Vorbereitungs-,<br />
Durchführungs- und Nachbereitungsphasen<br />
durch Schüler sind bei<br />
den handwerklichen Techniken und anspruchsvollen<br />
Materialien in der 4. Jahrgangsstufe<br />
in 45 Minuten nicht möglich.<br />
Dieses so wichtige praktische Fach in<br />
der 4. Jahrgangsstufe ermöglicht den<br />
Schülern ein entspanntes, freudvolles<br />
Lernen ohne Leistungsdruck. Erfolgserlebnisse<br />
in diesem Fachbereich fördern<br />
bei den Schülern Lernbereitschaft,<br />
Selbstwertgefühl und Verantwortungsbewusstsein.<br />
Eine Kürzung auf 1 Unter-<br />
richtsstunde in der 4. Jahrgangsstufe<br />
würde alle Schüler explizit aber Schüler<br />
aus sozioökonomisch schwachen<br />
Familien, in ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />
und ihrem Lern- und Arbeitsverhalten<br />
einschränken.<br />
Die Begründung des Kultusministeriums,<br />
man wolle die Kinder in der 4.<br />
Jgst. entlasten, wird durch Forschungsergebnisse<br />
widerlegt. Diese vermeintliche<br />
Entlastung führt eher zu einer<br />
Belastung, da in der Grundschule das<br />
Verhältnis zwischen theoretischen und<br />
praktischen Fächern eher zugunsten der<br />
praktischen ausgebaut werden sollte.<br />
Professor Dr. Wolfgang Schönig von der<br />
Universität Eichstätt: „Fächer wie Soziales,<br />
Werken/Textiles Gestalten, Musik<br />
und Sport werden immer kostbarer, weil<br />
sie sich offen halten können für sinnliche<br />
und bildungsbedeutsame Erfahrungen.“<br />
In der letzten Zeit werden Fachlehrerinnen<br />
E/Gverstärkt fachfremd eingesetzt,<br />
was mit der professionellen Überzeugung<br />
des <strong>BLLV</strong> nicht im Einklang steht.<br />
Eine Verkürzung der WTG-Stunden<br />
würde diesen fachfremden Einsatz noch<br />
erhöhen, was auch nicht im Interesse<br />
des Staatsministeriums sein kann.<br />
Für die Namensänderung von WTGin<br />
WGsieht der <strong>BLLV</strong> keinen Anlass, diese<br />
führt eher zu einer Verunsicherung.<br />
Der <strong>BLLV</strong> protestiert aus pädagogischen<br />
Gründen auf das Heftigste gegen die<br />
Reduzierung des WTG-Unterrichts in<br />
der 2., 3. und 4. Jahrgangsstufe.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Waltraud Lučić<br />
Vizepräsidentin des <strong>BLLV</strong><br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
7
Bildungspolitik<br />
München schreibt Bürgerbeteiligung immer größer<br />
Bürger und Nutzer werden bei immer mehr Bauprojekten einbezogen<br />
Martin Göb<br />
Leiter der Abteilung<br />
Schul- und Bildungspolitik<br />
Vor einem Jahr startete das Münchner<br />
Baureferat mit dem Projekt „Bayernkaserne“<br />
einen Prozess vertiefter<br />
Bürgerbeteiligung. Die hohe Qualität<br />
der Ergebnisse führte dazu, dass die<br />
Stadt rasch weitere Beteiligungsprojekte<br />
zur Stadtplanung auf den Weg<br />
gebracht hat. Der MLLV ist beim<br />
Schulbau natürlich immer am Ball!<br />
Bei der Beteiligung der Öffentlichkeit zu<br />
den Planungen am Nockherberg geht<br />
die Stadt nun erstmals über das gesetzlich<br />
vorgeschriebene Maß hinaus:<br />
• Bei mehreren öffentlichen Veranstaltungen<br />
wurde eine Vielzahl von<br />
Bürgerwünschen und konkreten<br />
Forderungen gewonnen.<br />
• Dieses Material wurde mit dem bestehenden<br />
Recht und der Beschlusslage<br />
des Stadtrats abgeglichen.<br />
• Die Teilnehmer am städtebaulichen<br />
und landschaftsplanerischen Wettbewerb<br />
erhielten die geprüften<br />
Vorschläge (d. h. etwa 80 % aller<br />
Ideen) gesammelt vorgelegt und<br />
konnten sie direkt in ihre Entwürfe<br />
einarbeiten.<br />
• Das Preisgericht ermittelt derzeit zu<br />
jedem Teilgebiet eine Gruppe von bis<br />
zu fünf gelungenen Entwürfen, die im<br />
Frühjahr von den Bürgern begutachtet<br />
werden können.<br />
• Die Wettbewerbsteilnehmer überarbeiten<br />
danach ihre Entwürfe, bevor<br />
das Preisgericht die endgültigen<br />
Sieger ermittelt.<br />
Auch die Planungen für das neue Wohngebiet<br />
auf dem Gelände der Bayernkaserne<br />
gehen demnächst mit einem<br />
ähnlichen, mehrstufigen Wettbewerbsverfahren<br />
in die nächste Runde. Merk<br />
legt großen Wert auf den „kontinuierlichen<br />
Dialog“ zwischen Architekten,<br />
Bürgern und Preisgericht.<br />
Damit vertieft die Stadt den eingeschlagenen<br />
Kurs. Die Zielrichtung<br />
sinnvoller Bürgerbeteiligung wurde<br />
von Heiner Geißler im Rahmen von<br />
„Stuttgart 21“ mit vier Kriterien griffig<br />
definiert:<br />
• Alle an einen Tisch!<br />
• Alle Fakten auf den Tisch!<br />
• Alles auf Augenhöhe!<br />
• Totale Transparenz!<br />
Alles von Anfang an!<br />
Diese Kernforderung setzte Geißler für<br />
künftige Projekte als zentrale Lehre aus<br />
„Stuttgart 21“ voraus. Bei den bereits<br />
laufenden Planungen zum neuen Stadtviertel<br />
Freiham und zum dortigen Bildungs-Campus<br />
sind die ersten Würfel<br />
leider schon ohne Bürgerbeteiligung<br />
gefallen. So kann wohl trotz mehrfacher<br />
Intervention des MLLV nicht mehr<br />
verhindert werden, dass der Campus<br />
und damit zwei der vier geplanten<br />
Schulgebäude unmittelbar nördlich der<br />
stark befahrenen Bodenseestraße bzw.<br />
heutigen Staatsstraße 2068 angelegt<br />
werden (MLZ berichtete).<br />
Stadtbaurätin Elisabeth Merk begründete<br />
das neue Verfahren in der Rathaus-<br />
Umschau so: „Bürgerbeteiligung ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für nachhaltige,<br />
integrierte Stadtentwicklung.<br />
Die Diskussion über die Veränderungen<br />
in Stadtvierteln und deren zukünftige<br />
Stadtgestalt muss in der Mitte der<br />
Stadtgesellschaft geführt werden.“<br />
Es ist sehr zu hoffen, dass die Stadt<br />
analog zu den genannten Projekten am<br />
Nockherberg und in der Bayernkaserne<br />
auch für Freiham noch ein Verfahren zur<br />
erweiterten Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
eröffnet. Das ist derzeit allerdings<br />
noch offen.<br />
Martin Göb<br />
8 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Bildungspolitik<br />
!<br />
Machen Sie mit – Ihre<br />
Meinung ist gefragt!<br />
Mittlerweile findet der MLLV in<br />
Sachen Schulbau erfreulicherweise<br />
mehr Gehör bei der Stadt.<br />
Das ist wichtig, denn schon in<br />
den kommenden Monaten werden<br />
weitere wichtige Entscheidungen<br />
zum Bildungs-Campus<br />
Freiham fallen. Ich lade daher alle<br />
interessierten Kolleginnen und<br />
Kollegen ein, ihre Vorschläge und<br />
Forderungen zum Campus und<br />
zur Ausgestaltung der Schulgebäude<br />
an mich zu schicken.<br />
München sagt Danke!<br />
Münchner Schüler verabschieden Herrn Winkler<br />
persönlich – er geht in den verdienten Ruhestand.<br />
• Welche Räume sind nötig für<br />
Unterricht und Schulleben<br />
von heute?<br />
• Welche Defizite bestehen<br />
in aktuellen Gebäuden, wie<br />
könnten sie behoben werden?<br />
• Wie sollen Schulen für morgen<br />
aussehen?<br />
• Welche räumlichen Herausforderungen<br />
bringen Ganztagsschule<br />
und Inklusion<br />
mit sich?<br />
Vorne: Die Schüler Lukas und Katharina aus der Klasse 6a<br />
Hinten, v. li.: 1. Vorsitzende des MLLV Waltraud Lučić, Ltd. Regierungsschuldirektor<br />
Christoph Winkler, Künstler und Lehrer Sebastian Waßmann<br />
Mailen Sie Ihre Meinung direkt<br />
an martin_goeb@hotmail.com.<br />
Informationen und Dokumente<br />
der Stadt München zum aktuellen<br />
Planungsstand in Freiham<br />
finden Sie hier:<br />
http://www.muenchen.de/rathaus<br />
/Stadtverwaltung/Referat-fuer-<br />
Stadtplanung-und-Bauordnung/<br />
Projekte/Freiham.html<br />
Das Münchner Forum veröffentlicht<br />
monatlich die hoch<br />
interessante Onlinezeitschrift<br />
„Standpunkte“, in der aktuelle<br />
Entwicklungen (nicht nur in<br />
Freiham) vorgestellt und diskutiert<br />
werden. Nachzulesen<br />
unter http://muenchner-forum.<br />
squarespace.com/standpunktearchiv/<br />
Danke für das berufliche Engagement!<br />
Danke für so viel Unterstützung!<br />
Danke für die so erfolgreiche Arbeit!<br />
Danke, Herr Regierungsschuldirektor Christoph Winkler!<br />
Münchner Schüler bedanken sich<br />
im Auftrag des MLLV persönlich bei<br />
Christoph Winkler mit einem selbst<br />
gestalteten Bild. Im Kunstunterricht<br />
werden Kinder und Jugendliche<br />
besonders in ihren ganz individuellen<br />
und kreativen Fähigkeiten gefördert.<br />
Individuell war dementsprechend<br />
auch das Geschenk an Herrn Winkler,<br />
das ihm die Schüler überreichten.<br />
Mit tatkräftiger Hilfe des Künstlers<br />
Sebastian Waßmann wagten sich die<br />
Schüler der Klasse 6a (Mittelschule<br />
am Gotzinger Platz) zusammen mit<br />
der zugehörigen Partner- und Inklusionsklasse<br />
6p (Mathilde-Eller-Schule)<br />
unter Leitung von Frau Nisar, an ein<br />
für das Alter doch sehr großes Format.<br />
Große Unterstützung erhielten<br />
die Kleinen bei der Übergabe in der<br />
Regierung von Oberbayern wiederum<br />
von der 1. Vorsitzenden des MLLV<br />
Waltraud Lučić.<br />
Kunst kommt von Herzen und von<br />
Herzen sagen wir nochmals: Danke!<br />
C. Nisar, S. Waßmann<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
9
Bildungspolitik<br />
Guter Ganztag ist gut, schlechter Ganztag ist schlecht<br />
Eindrücke vom zweiten Münchner Ganztagsbildungskongress<br />
Die Serviceagentur für Ganztagesbildung<br />
des Münchner Referats für<br />
Bildung und Sport bot auf dem diesjährigen<br />
dreitägigen Kongress ein<br />
äußerst umfangreiches und qualitätsvolles<br />
Programm für das interessierte<br />
Fachpublikum. Rund 700 Teilnehmer<br />
aus allen pädagogischen Bereichen<br />
nutzten die informativen Workshops<br />
und zahlreiche Gelegenheiten zum<br />
Meinungs- und Erfahrungsaustausch.<br />
Auf Einladung des Stadtschulrats Rainer<br />
Schweppe war der MLLV mit einem<br />
Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“<br />
vertreten. Dort konnten sich die<br />
Besucher über die aktuellen Forderungen<br />
des MLLV zur Ausstattung und<br />
Gestaltung offener und gebundener<br />
Ganztagsschulen informieren und<br />
sich nebenbei mit der beliebten<br />
„Easy going“-Schokolade stärken.<br />
Prof. Bauer: „Wenn wir den Wahnsinn<br />
der Halbtagsschule verdoppeln,<br />
haben wir nichts verstanden!“<br />
Ein besonderes Highlight am ersten<br />
Kongresstag war das überzeugende<br />
Referat von Professor Joachim Bauer,<br />
dem Leiter des <strong>BLLV</strong>-Gesundheitsinstituts.<br />
Bauer machte auf Basis der Hirnforschung<br />
deutlich, dass es gerade im<br />
Hinblick auf erfolgreiche Erziehung und<br />
Bildung darauf ankommt, körpereigene<br />
Motivationssysteme zu aktivieren und<br />
zugleich hormonelle Stresskaskaden zu<br />
vermeiden. Dies gelingt nur, wenn die<br />
Schule für Schüler und Lehrer als Ort<br />
der persönlichen Zugehörigkeit und<br />
Wertschätzung erlebt wird. Die Gestaltung<br />
positiver Beziehungen muss demnach<br />
im Mittelpunkt des schulischen<br />
Alltags stehen.<br />
Darüber hinaus sind viel Bewegung,<br />
Musik und künstlerische Tätigkeiten<br />
äußerst wichtig für Wohlbefinden und<br />
gesunde Entwicklung, betonte Bauer.<br />
Daher plädierte er leidenschaftlich für<br />
eine Ganztagsschule, in der intensive<br />
persönliche Beziehungen und ganzheitliche<br />
Bildung in zeitlich entspanntem<br />
Rahmen möglich werden.<br />
Französische Paukschule kein Vorbild<br />
Die Passauer Grundschulpädagogin<br />
Dr. Silvia Dollinger bekräftigte Bauers<br />
Forderung in ihrem Workshop über<br />
Schlüsselfaktoren für gute Ganztagsschule.<br />
Auch sie trat entschieden für<br />
eine Gleichrangigkeit von formalem<br />
Lernen und informeller Bildung im<br />
Rahmen der Ganztagsschule ein. Dem<br />
gegenüber berichtete sie von der empirisch<br />
gegebenen akuten Gefahr einer<br />
zusätzlichen „Verschulung“ des Nachmittags<br />
bei annähernd unverändertem<br />
Vormittagsbetrieb.<br />
Dr. Dollinger: „Innovationsprozesse<br />
brauchen 8 bis 10 Jahre!“<br />
Darüber hinaus bot Dollinger einen<br />
Überblick über ihre hoch interessanten<br />
Forschungsergebnisse zu gelungenen<br />
Schulentwicklungsprozessen im Ganztagsbereich<br />
(→ Literaturtipp). Sie stellte<br />
heraus, dass auf alle an Schule Beteiligten<br />
und insbesondere auf die Schulleitungen<br />
höchste Anforderungen zukommen.<br />
Als äußerst anspruchsvoll erweisen<br />
sich sowohl die Entwicklung des<br />
Unterrichts als auch die Personalführung<br />
und Organisationsentwicklung<br />
beim Ausbau der Schule zur „Bildungslandschaft“,<br />
in der alle Akteure gleichwertig<br />
sind und nachhaltig vernetzt<br />
handeln.<br />
„Prozesse, die überstürzt, ohne Augenmaß<br />
und ohne die Unterstützung des<br />
gesamten Kollegiums begonnen werden,<br />
sind eindeutig zum Scheitern<br />
verurteilt“, betonte Dollinger. „Es ist<br />
niemandem gedient, wenn besonders<br />
engagierte Kollegen verheizt werden.“<br />
Überforderung und Verzettelung sowie<br />
ungenügende personelle, materielle und<br />
räumliche Rahmenbedingungen sind<br />
weit verbreitet. Insbesondere ist der<br />
Weg zur Inklusion ausreichend zu berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus muss die<br />
Ganztagsschule eine besondere bauliche<br />
„Aufenthaltsqualität“ für Lehrer und<br />
Schüler bieten, die vielerorts erst hergestellt<br />
werden muss.<br />
Dollinger zeigte praxiserprobte Schritte<br />
für die unterschiedlichen Handlungsfelder<br />
auf, die in ihrem Buch ausführlich<br />
vorgestellt werden. Sie wies auch darauf<br />
hin, dass langfristige Innovationsprozesse<br />
ein hohes Maß an personeller Kontinuität<br />
erfordern. Steuergruppen können<br />
dabei hilfreich sein, aber die kontraproduktive<br />
Wirkung der hohen Fluktuation<br />
in vielen Kollegien nicht ausgleichen.<br />
Prinzip Freiwilligkeit – auch für Kinder!<br />
Während der Ausbau der Ganztagsschule<br />
in der Praxis weithin primär als<br />
pragmatische Reaktion auf den steigen-<br />
Literaturtipp<br />
Silvia Dollinger:<br />
Gute (Ganztags-)Schule?<br />
Die Frage nach Gelingensfaktoren<br />
für die Implementierung von Ganztagsschule.<br />
Klinkhardt forschung<br />
2012. 370 Seiten, 36,00 €.<br />
ISBN 978-3-7815-1853-7<br />
10 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Bildungspolitik<br />
den Bedarf der Eltern an Kinderbetreuung<br />
erfolgt und bildungspolitische Ziele<br />
eher im Hintergrund bleiben, wie Bürgermeisterin<br />
Christine Strobl auf dem<br />
Podium freimütig einräumte, nahm<br />
Dollinger auch die Kinder in den Blick:<br />
„Die Ganztagsschule ist für manche<br />
Kinder nicht der richtige Ort. Nach<br />
einer Schnupperphase sollten auch<br />
die Kinder gefragt werden, ob sie dort<br />
bleiben wollen oder nicht.“<br />
Ganztag an der GS Paulckestraße<br />
Rektorin Michaela Fellner und Konrektorin<br />
Bettina Jöller stellten ihren Workshopteilnehmern<br />
eine Fülle von Erfahrungen<br />
und praktischen Informationen<br />
zur Verfügung. Im Mittelpunkt stand die<br />
Organisation des Ganztagsbetriebs unter<br />
den gegenwärtigen Voraussetzungen<br />
und damit die intensive Zusammenarbeit<br />
mit externen Partnern. Sie bestätigten<br />
Dollingers Forschungsbefunde über<br />
den enormen Zeitaufwand. Zum einen<br />
ist die Suche nach passgenauen Lösungen<br />
vor Ort sehr aufwändig, zum anderen<br />
bindet auch die Einweisung sowie<br />
die Begleitung und Kontrolle der Externen<br />
im Alltag ein hohes Maß an Energie.<br />
Gute Laune auch bei der letzten Schicht am Stand des MLLV:<br />
Martin Göb, Annette Gieck und Liane Gläser<br />
Dennoch hat die GS Paulckestraße<br />
ihre beeindruckende Angebotspalette<br />
über die Jahre in Eigenregie organisiert.<br />
Die Partner reichen von eingetragenen<br />
Vereinen über freischaffende Künstler<br />
bis hin zu ehrenamtlichen Senioren und<br />
sozialen Stiftungen. Das eingespielte<br />
Duo hob die Unterstützung durch die<br />
Regierung von Oberbayern und die<br />
Ganztagsagentur des Referats für<br />
Bildung und Sport hervor und nahm<br />
Bedenken vor dem weithin ungewohnten<br />
Feld des Vertragsschlusses der<br />
Schule mit Externen.<br />
Außerdem gab es viele Tipps für Ansprechpartner:<br />
Vereine/Träger<br />
AWO<br />
Basketballverband<br />
Schachakademie<br />
KidsPro (Polizei)<br />
Tanz und Schule<br />
Sportschule KISS<br />
Freischaffende<br />
Schule der Phantasie<br />
Bürgerstiftung<br />
(„KuKS“)<br />
Lesewelt München<br />
Gebündelte Praxiserfahrung boten Rektorin Michaela Fellner und Konrektorin Bettina Jöller<br />
von der GS Paulckestraße<br />
„Frühzeitige Buchungen erweitern den<br />
Verhandlungsspielraum der Schule enorm,<br />
unter Umständen auch bezüglich der Honorare“,<br />
so Fellner. Hinweise zu kritischen<br />
Punkten beim Einsatz von Ehrenamtlichen<br />
fehlten im Workshop ebenso wenig wie<br />
präventive und kreative Lösungsansätze<br />
für Vertretungsbedarf. Ein großes Ärgernis<br />
Ehrenamtliche<br />
Inserate in der<br />
<strong>BLLV</strong>-Zeitschrift<br />
„60 und mehr“<br />
Stiftung brotZeit<br />
Weitere<br />
Sponsoren für<br />
„Luxusprojekte“<br />
ist nach wie vor die ungerechte Anrechnung<br />
der Betreuung beim Mittagessen<br />
auf die Lehrerarbeitszeit.<br />
Fazit<br />
Insgesamt war der Ganztagsbildungskongress<br />
eine sehr gelungene Veranstaltung,<br />
bei der auch die gegenwärtig<br />
vorhandenen Probleme und noch zu<br />
schaffenden Voraussetzungen deutlich<br />
benannt wurden. Stadt und Staat zeigten<br />
sich gleichermaßen interessiert am<br />
Erfolg der Idee und am zügigen Ausbau.<br />
Allerdings ziehen sie nach wie vor nicht<br />
immer am selben Strang, gerade dann,<br />
wenn es ums liebe Geld geht.<br />
Martin Göb<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
11
Verbandsleben<br />
Ehrenabend des MLLV<br />
„Ehre, wem Ehre gebührt“<br />
Auch in diesem Jahr lud der MLLV<br />
verdiente Mitglieder und Jubilare zum<br />
Ehrenabend ins Hotel „Eden Hotel<br />
Wolff“ ein. Bei dieser Veranstaltung<br />
wurde sowohl die Dauer der Mitgliedschaft<br />
gewürdigt, als auch Ehrennadeln<br />
verliehen.<br />
Sylvia Dreher wurde von<br />
Waltraud Lučić aufs Siegertreppchen<br />
geschickt. Dank<br />
ihrer Verdienste in Sachen<br />
Mitgliederbindung (Referat<br />
Sport) und ihrer langjährigen<br />
Arbeit im Personalrat erreichte<br />
sie problemlos das oberste<br />
Treppchen und erhielt die<br />
Ehrennadel des Verbands.<br />
Im weihnachtlichen Ambiente des Hotels<br />
begrüßte die 1. Vorsitzende des<br />
MLLV Waltraud Lučić ihre Gäste. Dabei<br />
bedankte sie sich ausführlich bei den<br />
Mitgliedern für ihr Durchhaltevermögen<br />
und ihr Engagement. Auch der Präsident<br />
des <strong>BLLV</strong>, Klaus Wenzel, sprach<br />
den Anwesenden seinen Dank aus.<br />
Er betonte, dass der <strong>BLLV</strong> im Laufe<br />
der Jahre durch seine Mitglieder stark<br />
geworden sei und durch deren Einsatz<br />
sowohl Verbesserungen als auch<br />
Errungenschaften in der Schulreform<br />
möglich gemacht wurden. Dabei hatten<br />
sie immer das Wohl des Kindes im<br />
Auge gehabt.<br />
Vor allem München stellte hierbei eine<br />
große Herausforderung dar. Des Weiteren<br />
zeigte er seine Freude darüber, dass<br />
die Jubilare sich auch noch heute dem<br />
MLLV verbunden fühlen und ihm ihre<br />
Treue halten. Dafür „ein herzliches<br />
Dankeschön und alles Gute für die<br />
Zukunft“, so Klaus Wenzel.<br />
Anschließend wurden die Mitglieder für<br />
25-, 40-, 50-, 55-, 60- und 65-jährige<br />
Mitgliedschaft geehrt. Für besondere<br />
Verdienste im MLLV verliehen die 1.<br />
Vorsitzende des MLLV, Waltraud Lučić,<br />
und der Präsident des <strong>BLLV</strong> Sylvia<br />
Dreher und Asim Aslan die Ehrennadel.<br />
<strong>BLLV</strong> Präsident Klaus Wenzel hielt die Laudatio auf Asim Aslan, der die Ehrennadel<br />
des MLLV erhielt. „Er stellte in besonderer Weise die Verbindung zwischen Verband,<br />
türkischen Lehrern und dem türkischen Generalkonsulat her." (hier mit Barbara Mang<br />
und Waltraud Lučić)<br />
Abgerundet wurde der besondere<br />
Abend durch Weihnachtsgeschichten,<br />
die von der Redakteurin der MLZ,<br />
Sabine Sattler, vorgetragen wurden.<br />
Birgit Maria Mayer,<br />
Dr. Julia Bernreuther<br />
12 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Verbandsleben<br />
Seit 25 Jahren treue Mitglieder des MLLV sind: (sitzend v. li.) Sigrid Binder, Liselotte Dischner, Helga Eichinger, Sigrid Kamola,<br />
Annette Ruf, Nina Schäfer, (stehend v. li.) Ehrenvorsitzender Christian Marek, Sabine Scherff, 2. Vorsitzende Barbara Mang, Renate<br />
Siebler, Heinrich Skiba, 1. Vorsitzende Waltraud Lučić, 3. Vorsitzender Michael Hoderlein-Rein, <strong>BLLV</strong>-Präsident Klaus Wenzel<br />
Für ihre 40-jährige Mitgliedschaft beim MLLV wurden geehrt: (sitzend v. li.) Anna Filzer, Günter Gramsamer, Sebastian Huber,<br />
Franz Krebs, Irmgard Möller, Gisela Müller-Flach, Helene Baertl (stehend v. li.) 3. Vorsitzender Michael Hoderlein-Rein, Eliane Seidel,<br />
Ilse Sebald, Marius Schwinger, 1. Vorsitzende Waltraud Lučić, Hildegard Reeps, Ehrenvorsitzender Christian Marek, <strong>BLLV</strong>-Präsident<br />
Klaus Wenzel, 2. Vorsitzende Barbara Mang<br />
Für ihre 50-, 55-, 60- und sogar 65-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: (sitzend v. li.) Martha Hein (60), Ingrid Schuster (50),<br />
Dr. Siglinde Hesse (50), Hans Breitenlohner (50), Bärbel Kollenda (55), Maria Klebl (65), Johanna Kallhardt (60)<br />
(stehend v. li.) Der Vorstand gratuliert: Martin Göb, Paul Hörmann, Oswald Hofmann, Michael Hoderlien-Rein, Barbara Mang, Waltraud Lučić,<br />
Klaus Wenzel, Inge Hölzhammer (50), Christian Marek, Birgit Dittmer-Glaubig<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
13
Verbandsleben<br />
130. Geburtstag<br />
MLLV Darlings feiern einen runden Geburtstag: 2. MLLV-Vorsitzende Barbara Mang<br />
und Ehrenpräsident Dr. h. c. Albin Dannhäuser. Wir gratulieren von Herzen und<br />
wünschen das Beste.<br />
Ja, ich will …<br />
... Geburtstag feiern.<br />
Barbara Mang machte sich Gedanken<br />
über eine markante Zahl:<br />
• Nie mehr wird die Quersumme<br />
meines Alters so klein sein.<br />
• Niemand kann mich belehren mit<br />
den Worten: „Mit mehr Berufserfahrung<br />
würden Sie ….“<br />
• Langsam tut sich eine unendliche<br />
Freizeit auf, auf die ich mich gezielt<br />
vorbereite. Ich übe ja schon in den<br />
Ferien.<br />
• Wenn ich Dinge absichtlich vergesse,<br />
kann ich es auf mein Alter<br />
schieben.<br />
• Die Karriere ist gemacht, daran<br />
brauche ich nicht mehr zu basteln.<br />
• Ich freue mich über meine Gesundheit<br />
und gute Freunde.<br />
• Ich habe gelernt wie man Wichtiges<br />
von Unwichtigem unterscheidet.<br />
Barbara Mang und Albin Dannhäuser, beide Botschafter der <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe, wünschen<br />
sich viele Fördermitglieder, denn sie garantieren eine regelmäßige Einnahmequelle<br />
für das Kinderhaus CASADENI in Peru.<br />
<strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
Ein Stück Glück schenken!<br />
Sie teilen die Anliegen der <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe-Botschafter und geben lieber<br />
Geld an eine kleine Hilfsorganisation ohne Verwaltungskosten? Sie wollen<br />
die <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe regelmäßig unterstützen?<br />
Fazit: Es geht mir gut<br />
Albin weiht Barbara in das Freizeitkonzept<br />
der Pensionisten ein, ansonsten<br />
geht er mit ihr d'accord.<br />
Wir versichern Ihnen, dass wir sorgsam mit Ihren Spenden umgehen.<br />
Helfen Sie unseren Projekten mit einer Fördermitgliedschaft:<br />
Gehen Sie auf unsere Website https://www.bllv.de/Foerderer-werden.707.0.html<br />
oder schreiben Sie an Waltraud Lučić (Vorsitzende der Kinderhilfe), Bavariaring 37,<br />
80336 München oder Sie überweisen Ihre Spende auf folgendes Konto:<br />
Schön, dass die Beiden bei uns zuhause<br />
sind. Wir können einiges von ihnen<br />
lernen.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Waltraud Lučić<br />
Stadtsparkasse München<br />
Kontonummer: 907 144 141<br />
Bankleitzahl: 701 500 00<br />
Aus einer Fördermitgliedschaft entstehen Ihnen keine weiteren Verpflichtungen.<br />
Sie ist jederzeit mit Aufhebung der Einzugsermächtigung kündbar.<br />
14 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Kinderhilfe<br />
Wechsel im Vorstand der <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
Die Vorsitzende der <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe, Vizepräsidentin Waltraud Lučić, die scheidende stellv. Vorsitzende Marianne Baier und die<br />
neugewählte stellvertretende Vorsitzende Judith Wenzl.<br />
Marianne Baier war von der Geburtsstunde<br />
an dabei. Als stellvertretende<br />
Vorsitzende der Kinderhilfe kümmerte<br />
sie sich um die Belange der Kinder in<br />
Krisengebieten. Judith Wenzl, engagierte<br />
Botschafterin der Kinderhilfe<br />
und Bezirksvorsitzende von Niederbayern<br />
wird einstimmig zur Nachfolgerin<br />
gewählt.<br />
Das Kinderhaus CASADENI in Ayacucho<br />
in Peru unterstützt seit 1993 notleidende<br />
Kinder und Jugendliche. Sie leben in<br />
extremer Armut und müssen neben der<br />
Schule arbeiten, um sich selbst und ihre<br />
Familien über Wasser halten zu können.<br />
Das verdiente Geld erhalten in der Regel<br />
die Eltern. Das Kinderhaus gibt ihnen<br />
eine Perspektive. Sie werden dort von<br />
Sozialarbeitern betreut und erhalten<br />
warme Mahlzeiten. Zudem bietet die<br />
Einrichtung eine Hausaufgabenbetreuung<br />
an, damit die Kinder einen Abschluss<br />
schaffen.<br />
Seit 1993 sammelt die <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
die notwendigen Gelder, um das Haus<br />
zu erhalten. Schon beim Vorsitzenden<br />
Manfred Schreiner unterstützte Marianne<br />
Baier als stellvertretende Vorsitzende die<br />
Kinder mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.<br />
Nun brauchen sie ihre Enkelkinder. Die<br />
Bezirksvorsitzende von Niederbayern<br />
und Kinderhilfe-Botschafterin Judith<br />
Wenzl übernimmt die Aufgaben. Der<br />
Vorstand war einstimmig davon überzeugt,<br />
dass sie diese hervorragend erfüllen<br />
wird. Jahrelang stellt Judith Wenzl<br />
bereits ihre pfiffigen Ideen dem Vorstand<br />
zur Verfügung. Sie organisierte eine<br />
Lesung mit dem Kinderhilfe-Botschafter<br />
und Jugendbuchautor Paul Maar und<br />
organisierte originelle Lesezeichen.<br />
Ihr Einfallsreichtum, ihr Engagement und<br />
ihre Liebe zu den Kindern werden dringend<br />
gebraucht, denn nun schlägt das<br />
Kinderhaus ein neues Kapitel in seiner<br />
Geschichte auf. Zurzeit wird es um ein<br />
Berufsbildungszentrum erweitert. Ab<br />
<strong>2013</strong> soll es seinen Betrieb aufnehmen.<br />
Dann wird es Berufsausbildungen in den<br />
Bereichen Einzelhandel und Betriebswirtschaft,<br />
Textilarbeit und Informatik anbieten.<br />
2014 folgen die Ausbildungsgänge<br />
Bäcker und Konditor sowie Schreiner.<br />
Diese Aufgabe liegt in der Hand von<br />
„Sternstunden“, doch den Unterhalt übernimmt<br />
die <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe, bis sich das<br />
Zentrum einmal selbst finanzieren kann.<br />
Zudem hat die Kinderhilfe mit ihrem<br />
Schulfrühstück ein Projekt in Bayern<br />
begonnen. Das "denkbar schulfrühstück"<br />
bietet bedürftigen Kindern jeden Morgen<br />
einen Start in den Schulalltag, der es<br />
ihnen ermöglicht, mit Freude zu lernen<br />
und sich zu gesunden und wissbegierigen<br />
Menschen zu entwickeln. Die <strong>BLLV</strong>-<br />
Kinderhilfe finanziert Frühstücksprojekte<br />
an Schulen, damit bedürftige Kinder ein<br />
kostenloses Frühstück erhalten können.<br />
Waltraud Lučić<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
15
Kinderhilfe<br />
Spende für die <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe<br />
Die Teilnehmer am „Tag für Englischlehrkräfte“<br />
am 17. November 2012 an der Mittelschule<br />
an der Simmernstraße in München haben<br />
für die <strong>BLLV</strong>-Kinderhilfe 100 € gesammelt.<br />
Die Spende wurde am 19. Dezember 2012 von<br />
den Organisatoren des Englischtages, Frau Jutta<br />
Christine Boeckle und der Klasse 7a, an die<br />
Präsidentin des MLLV, Frau Waltraud Lučić,<br />
übergeben (siehe Foto oben).<br />
Die 1. Vorsitzende des MLLV, Frau Waltraud Lučić, nimmt die Spende aus der<br />
Hand von Jutta Christine Boeckle und der Klasse 7a der Mittelschule an der<br />
Simmernstraße entgegen.<br />
Der Englischtag war organisiert von Jochen<br />
Vatter (Fachgruppenleiter Fremdsprachen <strong>BLLV</strong>)<br />
und Jutta Christine Boeckle (Fachgruppenleiterin<br />
Fremdsprachen MLLV). Die nächste Englischfortbildung<br />
für Grundschullehrkräfte findet am<br />
27. Februar <strong>2013</strong> wiederum an der Mittelschule<br />
an der Simmernstraße statt.<br />
Waltraud Lučić<br />
Anzeige<br />
16 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Anzeige
Fachgruppe E/G<br />
Candle-Light-Dinner<br />
Die jungen Profis des Fachlehrerseminars für Ernährung und Gestaltung OBB, Ltg. Elvira Weißmann-Polte (Fachseminarleiterin auch für<br />
München) gestalteten ein nachhaltiges Candle-Light-Dinner im Bürgersaal.<br />
Einen genussreichen Abend verbrachten<br />
die Gäste am Samstag<br />
Abend im vollen Bürgersaal bei<br />
einem nachhaltigen Candle-Light-<br />
Dinner. Die Umweltstation Ebersberger<br />
Forst am Museum Wald und<br />
Umwelt hatte eingeladen, Nachhaltigkeit<br />
zu erleben und zu schmecken.<br />
Dazu gestaltete das Fachseminar<br />
für Ernährung und Gestaltung<br />
OBB unter Leitung von Elvira<br />
Weißmann-Polte (Fachseminarleiterin<br />
auch für München) einen stimmungsvollen<br />
Rahmen und servierte<br />
ein Dinner.<br />
Aus einem feuchtkalten und nebeligen<br />
Novemberabend kommend leiteten<br />
Kerzen die fröstelnden Besucher in<br />
den Bürgersaal. Dort erwartete sie<br />
eine stimmungsvolle Atmosphäre mit<br />
warm leuchtenden Kerzen auf festlich<br />
gedeckten Tischen. Die jungen Profis<br />
des Fachlehrerseminar für Ernährung<br />
und Gestaltung OBB verwöhnten ihre<br />
Gäste mit einem mehrgängigen Menü.<br />
Was hat dies mit dem großen Ideal der<br />
Nachhaltigkeit zu tun? Alle Produkte<br />
des Menüs stammten aus regionaler<br />
und saisonaler Erzeugung, waren<br />
biologisch angebaut und fair gehandelt.<br />
Damit schonen sie Boden und<br />
Grundwasser. Aus der Region kommend<br />
mit kurzen Transportwegen<br />
und zudem fleischlos ist auch die<br />
CO 2 -Bilanz vorbildlich.<br />
Den Auftakt des vegetarischen<br />
Menüs bildete nach Canapees mit<br />
pikanten Quarkcremen eine Feinschmecker-Rote-Rüben-Suppe<br />
mit<br />
Meerrettichnockerln. Weiter ging es<br />
mit verschiedenen Gemüsetorten an<br />
Salat und als Nachspeise war eine<br />
Spekulatiuscreme mit Rotweinpflaumen<br />
geboten.<br />
Mit diesem Projekt stellten die zehn<br />
jungen Frauen im Rahmen ihres Referendariats<br />
ihr Fach Ernährung und<br />
Gestaltung vor. Die Frauen haben als<br />
Mitglieder des Fachlehrerseminars<br />
Oberbayern für Ernährung und Gestaltung<br />
alle bereits eine Ausbildung als<br />
Hauswirtschafterinnen absolviert, das<br />
erste Staatsexamen bestanden und<br />
lernen jetzt das Unterrichten in einer<br />
zweijährigen Referendariatszeit an der<br />
Mittelschule. Im Fach Soziales vermitteln<br />
sie den Schülern und Schülerinnen<br />
der Mittelschule praktisches Wissen<br />
und Fähigkeiten fürs Leben, wie z. B.<br />
Nahrungszubereitung, Haushaltsführung<br />
und Ökologie, und auch soziales<br />
Verhalten in Betreuungssituationen mit<br />
Kinder und Senioren. Hier lernen die<br />
Kinder nachhaltiges Handeln im Alltag.<br />
Dr. Margarete Meggle-Freund von der<br />
Umweltstation Ebersberger Forst wies<br />
auf die Herkunft des Begriffs „Nachhaltigkeit“<br />
aus der Forstwirtschaft hin. Im<br />
nächsten Jahr feiert die Umweltstation<br />
das Jubiläum 300 Jahre Nachhaltigkeit.<br />
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ meinte<br />
ursprünglich, dass man nur so viele<br />
Bäume fällen darf, wie auch wieder<br />
nachwachsen. Übertragen heißt das,<br />
18 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Fachgruppe E/G<br />
Romantische Stimmung beim nachhaltigen Candle-Light-Dinner am Samstag, den 17. November im Bürgersaal.<br />
eine Generation soll nur soviel Ressourcen<br />
verbrauchen, dass für die<br />
folgenden Generationen noch ausreichende<br />
Lebensgrundlagen bestehen.<br />
Im Bereich der Ernährung kann jeder<br />
Verbraucher an der Kasse des Kaufhauses<br />
ein Stück über Zukunft mitentscheiden.<br />
Auf Plakaten und mit zahlreichem<br />
Infomaterial konnten sich die Besucher<br />
in der Pause umfassend informieren<br />
und Anregungen mit nach Hause<br />
nehmen. Am Ende des Abends gingen<br />
alle wohl gewärmt und mit vielen<br />
Anregungen zur Nachahmung nach<br />
Hause.<br />
Den schönsten Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
aber, dass das gemeinsame Essen<br />
den sozialen Zusammenhalt stärkt,<br />
konnten die Teilnehmer in den fröhlichen<br />
Tischrunden erleben. Das Geheimnis<br />
dafür hatten die Köchinnen auf<br />
ein kleines Schildchen an jedem Platz<br />
hinterlassen. „Mit Liebe gekocht“.<br />
Ein Menü aus regionalen, saisonalen, biologischen, vegetarischen und fair gehandelten<br />
Lebensmitteln ergab ein nachhaltiges Dinner.<br />
Fotos: M. Meggle-Freund<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
19
FG EG und m/t<br />
Fachtagung der Fachgruppen Fachlehrer EG und der Fachlehrer m/t<br />
Kunst kann was<br />
Plakate mal anders...<br />
Gerade frei gewählte Themen bieten eine<br />
Plattform, die es den Schülern ermöglicht,<br />
sich nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch<br />
mit der visuellen Präsentation, den eigenen<br />
Absichten und der Wirkung des Plakats<br />
auseinanderzusetzen und das persönliche<br />
Empfinden zum Thema zu verdeutlichen.<br />
Mit den vorgestellten Techniken lernen die<br />
Schüler Möglichkeiten, ihren Plakaten eine<br />
persönliche Note zu geben, in dem sie<br />
selbst künstlerisch in das Thema eingreifen.<br />
Monotypie, Nitrofrottage und die technische<br />
Collage stellen hierbei verschiedene Möglichkeiten<br />
dar. Mareike Schmidt und Johannes<br />
Kick zeigten, wie die zeitgenössischen<br />
Drucktechniken im Unterricht einfach und<br />
praktikabel Einsatz finden können.<br />
100 interessierte Teilnehmer, 9 außergewöhnliche<br />
Workshops, 12 engagierte<br />
Referenten und ein Ziel: Wie<br />
kommen die Kunst und die Künstler<br />
in die Schule und beim Schüler an?<br />
Die Fortbildungsveranstaltung bot<br />
vielen jungen und jung gebliebenen<br />
Kollegen die Möglichkeit unterschiedlichste<br />
Ansätze kennen zu lernen, wie<br />
Kunstunterricht fächerübergreifend<br />
und projektorientiert stattfinden kann<br />
und immer mehr sollte. Ein moderner<br />
Kunstunterricht muss offen und praxisorientiert<br />
angelegt sein. Kunst<br />
darf nicht in den Museen verstauben,<br />
sondern die Schüler müssen mit<br />
Spannung und ungehemmt an das<br />
Thema Kunst herangeführt werden.<br />
Wie man richtig Gesichter zeichnen<br />
kann, wie Inklusion und Kunstunterricht<br />
sich gegenseitig bereichern<br />
können, wie Trickfilme auf einfachste<br />
Weise mit Legomännchen entstehen,<br />
oder Graffitis nicht die Wand verschmutzen<br />
sondern nur als Lichtschein<br />
auf dem Fotopapier existieren –<br />
all das wollten die Organisatoren den<br />
Teilnehmern Nahe bringen.<br />
Aus der kleinen Idee, eine Kunstfachtagung<br />
zu gestalten, wurde ein großer Erfolg<br />
mit begeisterten Teilnehmern und<br />
zufriedenen Referenten. Neu in das<br />
Organisationsteam der Fachgruppen<br />
Fachlehrer wurde der musisch technische<br />
Fachlehrer und Künstler Sebastian<br />
Waßmann eingebunden. Mit einem<br />
Künstler im Team lag es Nahe, eine Fachtagung<br />
mit der Ausrichtung Kunst ins<br />
Leben zu rufen. Die drei Organisatoren<br />
Stefanie Staudacher, Katrin Heinze und<br />
Sebastian Waßmann teilten die Meinung:<br />
Kunst muss ins Klassenzimmer.<br />
Das Ziel war da - was folgte war viel<br />
organisatorische Arbeit und die Suche<br />
nach Mitstreitern. Ein wichtiger Grundgedanke<br />
war es, viele kleine Workshops<br />
anzubieten und es den Teilnehmern zu<br />
ermöglichen, auch an mehreren Workshops<br />
in kleiner Runde (max. 10 Personen)<br />
teilzunehmen.<br />
Das Rahmenprogramm der Veranstaltung<br />
begann mit der Begrüßung durch<br />
den Hausherrn und Rektor der Mittelschule<br />
am Gotzinger Platz, Franz Josef<br />
Bruckbauer, der seine Schule für diese<br />
Fachtagung mit großer Begeisterung zur<br />
Verfügung stellte.<br />
Nach einer kurzen Vorstellung der<br />
Workshops und des Ablaufs der Veranstaltung<br />
durch Stefanie Staudacher und<br />
Katrin Heinze stimmte Sebastian Waßmann<br />
mit seiner Rede über die Notwendigkeit<br />
von Kunst für die Gesellschaft<br />
und deren kulturelle Entwicklung ein.<br />
Bei dieser Gelegenheit wurden die<br />
Fachgruppenleiter überdies einstimmig<br />
im Amt bestätigt. Im Anschluss konnten<br />
sich die Teilnehmer an aufwendig gestalteten<br />
Messeständen über die einzelnen<br />
Workshops genauer informieren<br />
und sich nach ihren Interessen eintragen.<br />
Auch für das leibliche Wohl war<br />
bestens gesorgt.<br />
Dann war es endlich soweit!<br />
Die Leute suchten erwartungsvoll<br />
die einzelnen Workshops<br />
auf, in den denen ein zahlreiches<br />
und vielseitiges Angebot<br />
an künstlerischen Techniken<br />
aufgezeigt wurde:<br />
1 Brickfilme im Unterricht<br />
Markus Standecker (Fachlehrer m/t<br />
Realschule Regenstauf)<br />
2 Schulhaus gestalten<br />
Christine Reichel (Mittelschullehrerin)<br />
3 Frisbee Jonglierecken<br />
gestalten nach Keith Hearing,<br />
Simone Reinbold und Andrea Gürster<br />
(Fachlehrerinnen EG)<br />
4 Kunst aufräumen<br />
Susanna Zagler<br />
(Seminarleiterin Fachlehrer EG)<br />
5 Gesichter zeichnen<br />
Sebastian Waßmann (Fachlehrer m/t)<br />
6 Lichtgraffiti<br />
Daniela Müller und Sabrina Wohlleber<br />
(Fachlehrerinnen m/t)<br />
7 Mit den Kindern ins Museum<br />
Tatjana Müller (Fachlehrerin m/t)<br />
8 Plakate mal anders<br />
Mareike Schmidt und Johannes Kick<br />
(Fachlehrer m/t)<br />
9 Kunst...Inklusion!<br />
Claudia Nisar (Mittelschullehrerin) und<br />
Sebastian Waßmann (Fachlehrer m/t)<br />
Claudia Nisar, Sebastian Waßmann<br />
20 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
FG EG und m/t<br />
Kunst kann was –<br />
Was kann denn Kunst überhaupt?<br />
Einleitende Gedanken zur Thematik der<br />
Fachtagung von Sebastian Waßmann<br />
Lichtgraffiti<br />
Lichtgraffiti oder auch Light Painting ist eine besondere Art der Fotografie. Durch lange<br />
Belichtungszeiten werden mit Leuchtmitteln, Bilder und Schriften in die Luft gemalt.<br />
Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Diese Technik wird oftmals in der<br />
Werbebranche verwendet. Die jungen Referentinnen Daniela Müller und Sabrina Wohlleber<br />
konnten die Teilnehmer mit ihren eindrucksvollen Lichtschriftzügen begeistern.<br />
• Wie schafft man Anreize und<br />
Begeisterung?<br />
• Wie kann man versuchen,<br />
Kinder für Kunst zu begeistern?<br />
• Wie ist es möglich,<br />
Spannung aufrecht zu erhalten?<br />
• Wie kann man versuchen, möglichst viele<br />
Fächer sinnvoll mit einzubeziehen?<br />
• Wie schafft man Wertschätzung?<br />
Kunst...Inklusion! Um dem zentralen Aspekt inklusionsorientierter Pädagogik –<br />
der Kooperation – gerecht zu werden, ist es wichtig, kommunikative Prozesse in<br />
Gang zu bringen. Diese kommen gerade im Bereich des künstlerischen Schaffens<br />
zum Tragen. Kunst kann was, und das wird deutlich, wenn man schließlich die<br />
Ergebnisse eines kreativen Miteinanders reflektiert. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt,<br />
wie besonders Kunst dazu beiträgt, dass Inklusion funktioniert. Dazu werden<br />
projektorientierte Arbeiten vorgestellt, aus denen gemeinschaftliche Werke hervorgegangen<br />
sind, aber auch kleinere Sequenzen als Beispiele der Kooperation. Darüber<br />
hinaus darf man auch selbst ausprobieren! Claudia Nisar und Sebastian Waßmann<br />
haben sehr anschaulich ihre gemeinsamen künstlerischen Projekte und deren<br />
Erfahren aus dem Bereich Inklusion dargestellt.<br />
Kunst muss als mehr als nur die Schulung<br />
von ästhetischem Wahrnehmen gesehen<br />
werden. Der Mensch muss sich ganzheitlich<br />
erfahren und seine Sinne wieder mehr bewusst<br />
einsetzen. Der Kunstunterricht in der<br />
Schule ist somit nicht nur als gestalterische<br />
Lernpause oder als Zeichen- und Malschulung<br />
zu sehen, sondern im Kunstunterricht<br />
können und sollen ganzheitliche Projekte<br />
angestoßen werden. Was im Kunstunterricht<br />
erlebt wird, kann im Deutschunterricht<br />
verfasst und im Technikunterricht begleitend<br />
umgesetzt werden. Kinder sind immer mehr<br />
von visuellen Reizen gelenkt und gesteuert.<br />
Kinder spielen nicht mehr im Dreck und machen<br />
auch keine realen Erfahrungen in ihrem<br />
natürlichen Umfeld. Kinder starren auf Bildschirme<br />
und schließen Kontakte und Freundschaften<br />
über elektrische Impulse auf Glasflächen.<br />
Kinder haben oft nur noch wenig<br />
Bezug zu einer natürlichen Wirklichkeit um<br />
sich herum. Kunst sollte zum Erlebnis<br />
werden! Kunst sollte zum Erlebnis mit sich<br />
selbst und mit seinem Mitmenschen um<br />
sich herum werden. Im Kunstunterricht kann<br />
und muss Sinnes- und Wahrnehmungsschulung<br />
betrieben werden, da wir sonst in<br />
Zukunft den Kontakt zu unserer wirklichen<br />
Realität – der Erde, dem Menschen – aufgrund<br />
der hochkarätigen und schneller<br />
werdenden Technisierung verlieren. Dies<br />
betrifft vor allem immer mehr unsere<br />
Kinder – die Stadtkinder. Ein moderner<br />
Unterricht sollte dem vorbeugen und<br />
entgegensteuern.<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
21
Schulleben<br />
Mit Spaß und System zu mehr Medienkompetenz<br />
Medienführerschein Bayern<br />
Module für die<br />
3. und 4. Jahrgangsstufe:<br />
• Schau genau hin! Nachrichtenwege<br />
erkennen und bewerten<br />
• Die Ohren spitzen - Zuhörfähigkeit<br />
entdecken und schulen<br />
• Schein oder Wirklichkeit? Werbebotschaften<br />
im Fernsehen<br />
analysieren und bewerten<br />
• Mein Fernsehheld - Identifikationsfiguren<br />
aus dem Fernsehen<br />
erkennen und hinterfragen<br />
• Alles nur ein Computerspiel?<br />
Chancen und Risiken erkennen<br />
und einschätzen<br />
• Grenzenlose Kommunikation -<br />
Gefahren im Netz erkennen und<br />
vermeiden<br />
Medienführerschein Bayern – Mit Spaß<br />
und System zu mehr Medienkompetenz<br />
Medienkompetenz – ein Begriff, dessen<br />
Bedeutung im Bildungsbereich in<br />
den letzten Jahren stark gestiegen ist.<br />
Da bereits viele Grundschüler Apps<br />
auf ihre Smartphones laden und erste<br />
Schritte im Internet unternehmen, ist<br />
mittlerweile neben dem Elternhaus von<br />
Anfang an auch die Schule gefordert,<br />
zu einem verantwortungsbewussten<br />
Umgang mit Medien beizutragen.<br />
Für viele Lehrkräfte heißt es aber „Leichter<br />
gesagt als getan“, da nicht alle auf<br />
eine medienpädagogische Qualifikation<br />
zurückblicken können. Um gerade ihnen<br />
den Einstieg zu erleichtern, haben die<br />
Bayerische Staatskanzlei und das Bayerische<br />
Staatsministerium für Unterricht<br />
und Kultus den Medienführerschein<br />
Bayern ins Leben gerufen. Er bietet für<br />
die 3./4. und die 6./7. Jahrgangsstufe<br />
kostenlose, vorgefertigte Unterrichtsein-<br />
Module für die<br />
6. und 7. Jahrgangsstufe:<br />
• Medien non-stop?<br />
Die eigene Mediennutzung<br />
reflektieren und Risiken erkennen<br />
• Zeit für die Zeitung:<br />
Wissen vertiefen – Lesen trainieren<br />
• Coole Superstars –<br />
Die Inszenierungstechniken von<br />
Castingshows im Fernsehen<br />
erkennen und bewerten<br />
• Ich im Netz – Inhalte in Social Communities<br />
reflektieren und bewerten<br />
• Ich im Netz II – Inhalte in Social Communities<br />
reflektieren und bewerten<br />
• Googelnde Wikipedianer –<br />
Informationen im Netz suchen,<br />
finden und bewerten<br />
heiten zu aktuellen Themen der Medienbildung<br />
wie Casting-Shows und Computer-Spielen,<br />
aber auch zu „Klassikern“<br />
wie Nachrichten in der Tageszeitung.<br />
Die Unterrichtseinheiten sind jeweils für<br />
zwei Schulstunden ausgelegt und versorgen<br />
die Lehrkraft mit kompakten<br />
Hintergrundinformationen, konkreten<br />
Unterrichtsleitfäden und Kopiervorlagen.<br />
Alle sind vom Institut für Schulqualität<br />
und Bildungsforschung (ISB) auf ihren<br />
Lehrplanbezug geprüft und können<br />
somit in verschiedenen Fächern nahtlos<br />
und ohne Zeitverlust in den Unterricht<br />
integriert werden. Als besonderen Lernanreiz<br />
erhalten die Schülerinnen und<br />
Schüler für jede durchgeführte Unterrichtseinheit<br />
eine Urkunde.<br />
Damit auch im häuslichen Umfeld eine<br />
Sensibilisierung für die Medienerziehung<br />
stattfinden kann, gibt es zusätzlich ein<br />
Modul für die Durchführung eines Elternabends<br />
mit dem Titel „Erste Schritte im<br />
Internet“ für die 3. und 4. Jahrgangsstufe.<br />
Das Angebot des Medienführerscheins<br />
Bayern ist aber nicht auf den Schulunterricht<br />
begrenzt. Die Initiative bündelt<br />
darüber hinaus empfehlenswerte medienpädagogische<br />
Projekte, die sowohl<br />
von Schülergruppen oder ganzen Klassen<br />
als auch von Einzelpersonen in<br />
Anspruch genommen werden können.<br />
Die vielfältigen Angebote bieten eine<br />
vertiefte Auseinandersetzung mit Medien<br />
für verschiedene Altersgruppen<br />
und in allen Regionen Bayerns.<br />
Weitere Informationen, der Flyer<br />
sowie Download- und Bestellmöglichkeiten<br />
finden sich unter<br />
www.medienfuehrerschein.bayern.de.<br />
Die Materialien werden vorwiegend von<br />
der Stiftung Medienpädagogik Bayern<br />
herausgegeben. Die Module „Schau<br />
genau hin!“ und „Zeit für die Zeitung“<br />
erarbeitete der Verband Bayerischer<br />
Zeitungsverleger e.V. (VBZV).<br />
22 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Schulleben<br />
Ägyptische Delegation zu Gast am Gotzinger Platz<br />
Hoher Besuch über den Dächern Münchens<br />
Gastgeber Rektor Franz Josef Bruckbauer<br />
(re.) mit seinen Gästen am Gotzinger Platz<br />
Im Rahmen einer einwöchigen Fortbildung<br />
unter Leitung des Goetheinstituts<br />
reiste im November 2012 eine<br />
Gruppe von Fortbildnern von Lehrern<br />
und Schuldirektoren aus Ägypten<br />
nach Bayern, um sich vorwiegend<br />
über die Personalentwicklung im<br />
schulischen Bereich zu informieren.<br />
Nachdem die Delegation das Staatliche<br />
Schulamt in der Landeshauptstadt<br />
München, das Johann-Michael-Sailer-<br />
Gymnasium, die Akademie für Lehrerfortbildung-<br />
und Personalführung in<br />
Dillingen, das Bayerische Staatsministerium<br />
für Unterricht und Kultus sowie die<br />
Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien<br />
in Bayern e. V. kennen gelernt<br />
hatte, besuchte sie zum Schluss der<br />
Bildungstour auch die Mittelschule<br />
Sendling am Gotzinger Platz. Dort<br />
genoss sie nicht nur den Ausblick vom<br />
höchsten Schulturm Münchens auf die<br />
Landeshauptstadt, sondern informierte<br />
sich auch über die unterschiedlichen<br />
Unterrichtsarten an einer bayerischen<br />
Mittelschule. Weiterhin bot sich die<br />
Möglichkeit, breit gefächerte Erfahrungen<br />
im Unterricht zu erleben:<br />
• Ü9 (lehrerzentrierter Unterricht<br />
bei Frau Vera Rudolf)<br />
• 10V2 (schülerzentrierter Unterricht<br />
bei Herrn Armin Herle)<br />
• Besuch des gemeinsamen Unterrichts<br />
der Klasse 6a (unter der<br />
Leitung von Frau Claudia Nisar)<br />
und der Klasse 6p (Partnerklasse<br />
der Mathilde-Eller-Schule unter<br />
der Leitung von Frau Svenja Gier)<br />
Bei einem abschließenden gemeinsamen<br />
Essen in der Münchner Traditionsgaststätte<br />
„Großmarkthalle“ fand ein<br />
reger Erfahrungsaustausch zwischen<br />
den Gästen und dem Schulleiter Franz<br />
Josef Bruckbauer sowie einigen Kollegen<br />
statt.<br />
Claudia Nisar<br />
Buchtipp<br />
Mein Methoden-Portfolio<br />
Selbstständig lernen<br />
So leiten Sie Ihre Schüler zum<br />
selbstständigen Lernen an!<br />
Schülerarbeitshefte<br />
5. und 6. Klasse: 8,95 €<br />
ISBN: 978-3-8344-8047-7<br />
7. bis 10. Klasse: 8,95 €<br />
ISBN: 978-3-8344-5497-3<br />
Lehrerband<br />
5. bis 10. Klasse: 4,95€<br />
AOL Verlag<br />
von Thomas Unruh<br />
Selbstständiges Lernen ist<br />
eine Schlüsselqualifikation sowohl in der<br />
Schule als auch im späteren Berufsleben.<br />
Mit dem Schülerheft „Mein Methoden-Portfolio“<br />
vermitteln Sie Ihren Schülern die wichtigsten<br />
Methoden des selbstständigen Lernens.<br />
Ein wichtiger Bestandteil sind auch<br />
Feedback-Checklisten mit deren Hilfe die Erfolge<br />
des eigenen Lernens oder die Qualität<br />
von Präsentationen überprüft werden können.<br />
Symposium <strong>2013</strong><br />
Vielfalt leben – Zukunft gestalten<br />
Interkulturalität – Diversität –<br />
Antidiskriminierung<br />
am 26. und 27. Februar <strong>2013</strong><br />
im Alten Rathaus, Marienplatz und im Pädagogischen Institut, Herrnstraße 19<br />
Vorträge, Diskussionen, 22 Workshops und kreative Beiträge eröffnen ...<br />
Einblicke in den Facettenreichtum<br />
einer vielfaltsoffenen,<br />
rassismuskritischen interkulturellen<br />
Pädagogik<br />
Möglichkeiten, Vielfalt bewusst zu<br />
leben und Diskriminierung<br />
professionell zu<br />
begegnen<br />
Für Lehrkräfte aller Schularten, pädagogisches Personal an Kitas, Fach- und<br />
Führungskräfte im Bildungsbereich und alle weiteren Interessierten.<br />
Gesamtmoderation: Özlem Sarıkaya, Bayerischer Rundfunk, München<br />
Information und Anmeldung über www.pi-muenchen.de/symposium<br />
Anmeldung bitte bis 25.1.<strong>2013</strong>. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.<br />
!<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
23
Pensionisten aktiv<br />
!<br />
Pensionistenversammlung am 5. März<br />
im <strong>BLLV</strong>-Haus am Bavariaring<br />
Am Dienstag, dem 5. März findet im<br />
<strong>BLLV</strong>-Haus wieder unsere Pensionistenversammlung<br />
mit unserem Sozialreferenten<br />
Dieter Denninger statt.<br />
Er informiert uns über die neuesten<br />
Veränderungen bei der Beihilfe, dem<br />
Versicherungswesen und über den<br />
Bereich Vorsorgevollmacht (hierzu haben<br />
wir noch einen Referenten angefragt).<br />
Informationsmaterial zu<br />
den oben genannten<br />
Themen gibt es für alle<br />
Teilnehmer.<br />
Anschließend erfolgt<br />
Diskussion und Gedankenaustausch<br />
zu allen<br />
gewünschten Themen.<br />
Zu den Unsterblichen –<br />
am 6. Februar <strong>2013</strong><br />
Schon als Kinder lasen wir die<br />
griechischen Heldensagen. War Zeus<br />
wirklich der Vater aller Götter?<br />
Am Mittwoch, dem 6. Februar,<br />
wollen die Pensionisten des MLLV<br />
all diesen Fragen auf den Grund gehen.<br />
Treffpunkt: 14:15 Uhr<br />
in der Kassenhalle der<br />
Antikensammlung am Königsplatz:<br />
Sonderausstellung: „Die Unsterblichen.<br />
Götter Griechenlands“<br />
Stammtische<br />
Wie gewohnt jeweils am letzten<br />
Mittwoch im Monat im Rhaetenhaus,<br />
Luisenstr. 27, U-Bahn U2<br />
Haltestelle Königplatz, Aufgang<br />
Karlsstr. Ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr;<br />
Nebenzimmer, im Sommer im Garten<br />
Hier werden auch die aktuellen<br />
Informationen ausgetauscht oder<br />
weitere Termine geplant, z. B.<br />
Museumsbesuche.<br />
27. Februar <strong>2013</strong><br />
27. März <strong>2013</strong><br />
24. April <strong>2013</strong><br />
Pensionistenversammlung<br />
5. März <strong>2013</strong><br />
<strong>BLLV</strong>-Haus Bavariaring<br />
Termine<br />
Computerkurs <strong>2013</strong><br />
Anmeldungen für einen Computerkurs<br />
direkt bei Herrn Körner<br />
Tel. 314 89 29<br />
Kontakte:<br />
Volker Körner 314 89 29,<br />
Christa Bopp 56 46 59,<br />
Wolfgang Henninger 811 33 60,<br />
Jildico Luczfalvy-Jansco<br />
0172/8159912<br />
Internet: mllv.bllv.de<br />
Pensionisten und Terminkalender<br />
E-Mail: koerner@mnet-mail.de<br />
E-Mail: christabopp@arcor.de<br />
Computerkurs <strong>2013</strong><br />
Der 15. Computerkurs, wieder unter dem Thema „Digitale Fotografie und<br />
digitale Bildbearbeitung am PC“, startete am 16. Januar <strong>2013</strong> in der Schule<br />
an der Herrnstraße mit völlig neuen Computern.<br />
Mit diesem Kurs konnten wir nun endlich alle Anmeldungen berücksichtigen.<br />
Für alle Veranstaltungen (bis auf die Computerkurse) ist keine besondere<br />
Anmeldung nötig, einfach kommen, wir freuen uns auf Sie!<br />
Sie sollen sich eingeladen, aber nicht verpflichtet fühlen. Da Sie sich nicht anmelden<br />
müssen, entfällt im Verhinderungsfalle auch eine Absage; noch am Ausflugstag<br />
können Sie je nach „Tagesform“ spontan über Ihre Teilnahme entscheiden.<br />
Auch die Teilnahme am Stammtisch verpflichtet nicht zu „regelmäßigem“ Besuch:<br />
Schauen Sie immer wieder mal rein und nehmen Sie die neuesten Infos mit.<br />
24 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Pensionisten aktiv<br />
Adventlicher Ausflug nach Friedberg<br />
15 Pensionisten trafen sich am<br />
5. Dezember am Hauptbahnhof,<br />
Gleis 14, zur Fahrt nach Friedberg,<br />
wo sie schon von unserer Kollegin<br />
Jildico Luczfalvy-Jansco erwartet<br />
wurden. Das Wetter war diesmal<br />
voll auf unserer Seite, das beweist<br />
das Foto vom Schlossmuseum.<br />
Die Führung durch die Stadt<br />
begann entlang der Stadtmauer<br />
mit dem herrlichen Blick auf<br />
Augsburg und endete mit einer<br />
Besichtigung der Wallfahrtskirche<br />
Herrgottsruh.<br />
Zum Mittagessen versammelte man<br />
sich am festlich gedeckten Tisch.<br />
Im Schlossmuseum besuchten wir<br />
die Sonderausstellung „Alraunes<br />
wunderbare Welt“, wo uns unglaubliche<br />
Szenerien erwarteten –<br />
wörtlich genommen: Freilich alles<br />
ausgestopft und zugenäht! Das<br />
Museum im Wittelsbacher Schloss<br />
in Friedberg beherbergt neben einer<br />
vielseitigen archäologischen Abteilung<br />
einzigartige Schätze der im<br />
17. und 18. Jahrhundert europaweit<br />
gerühmten Friedberger Uhrmacherkunst.<br />
Die Sammlung umfasst<br />
darüber hinaus Fayencen der im<br />
18. Jahrhundert im Schloss ansässigen<br />
Manufaktur. Bemalte Bauernmöbel,<br />
Objekte zu Zunft und Handwerk<br />
sowie eine historische Apotheke<br />
runden die Sammlung ab.<br />
Kaffee und Kuchen war dann im<br />
Altstadtcafe zu genießen, gleich<br />
gegenüber vom Weihnachtsmarkt,<br />
der nun bei beginnender Dunkelheit<br />
zum Leben erwachte und uns zu<br />
einem ausgiebigen Bummel einlud.<br />
Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong><br />
Februar/<strong>2013</strong><br />
25
Buchtipp<br />
Rezension<br />
Marielle Seitz / Rudolf Seitz:<br />
Schulen der Phantasie, Lernen braucht Kreativität<br />
Rudolf Seitz<br />
Marielle Seitz / Rudolf Seitz:<br />
„Schulen der Phantasie,<br />
Lernen braucht Kreativität“<br />
Erschienen im Klett Verlag<br />
„Phantasie ist im Kopf – und<br />
den habe ich immer dabei.“<br />
Diesen Satz, der von einem<br />
Kind stammt, hat Rudi Seitz<br />
oft zitiert.<br />
Man könnte sich fragen, wenn man<br />
die Phantasie schon im Kopf hat,<br />
warum muss man sie dann noch in<br />
einer Schule der Phantasie lehren?<br />
Muss man nicht – aber Phantasie<br />
braucht Räume, in denen sie sich<br />
entwickeln kann, Räume in denen<br />
sie ihre Ideen in konkrete Projekte<br />
umsetzen kann.<br />
Solche Räume für die Kinder zu schaffen<br />
war die Idee von Rudi Seitz, dem<br />
Professor für die Kleinen wie er einmal<br />
genannt wurde. Er nannte diese Räume<br />
„Schulen der Phantasie“ und er realisierte<br />
sein Projekt anfangs auch tatsächlich<br />
in Schulräumen der LH München wo<br />
Künstler und Kunsterzieher Kindern die<br />
Möglichkeiten gaben, ohne schulische<br />
Lehrpläne und ohne Leistungsdruck,<br />
ihre eigenen phantasievollen und kreativen<br />
Ideen zu verwirklichen.<br />
„Schulen der Phantasie, Lernen<br />
braucht Kreativität“ heißt ein kürzlich<br />
im Klett Verlag erschienenes<br />
Buch, das den Leserinnen und<br />
Lesern die Idee der Schule der<br />
Phantasie mit zahlreichen Praxisbeispielen<br />
vor Augen stellt.<br />
Verfasserin ist Marielle Seitz, die Witwe<br />
von Rudolf Seitz, dessen Name auch<br />
als Autor des Buches genannt wird. Sie<br />
ist selbst Kunstpädagogin und Leiterin<br />
des Instituts für Kreativität und Pädagogik.<br />
Beim ersten Durchblättern des<br />
Buches blieben meine Augen sofort bei<br />
den zahlreichen farbigen Fotos hängen<br />
und ich bedauerte, nicht mehr als<br />
Lehrer in der Schule tätig sein zu können,<br />
um all die kreativen Ideen sofort<br />
mit Kindern in die Praxis umsetzen zu<br />
können. Da sieht man Kinder wie sie<br />
große Wandflächen bemalen, wie sie<br />
große Tierfiguren aus Papiermache<br />
herstellen oder wie ihre Hände im Sand<br />
Spuren hinterlassen und ich erinnerte<br />
mich dabei an den Satz einer siebenjährigen<br />
Schülerin: „Hier kann ich alles<br />
malen und basteln, wie ich es mir<br />
vorstelle und wünsche.“<br />
Die Texte des Buches vermitteln der<br />
Leserin und dem Leser des Buches<br />
sowohl solides theoretisches Grundwissen<br />
über den Bereich der Kreativität und<br />
Phantasie aber auch zahlreiche praktische<br />
Hinweise zu kreativen Techniken<br />
und zur Gestaltung und Organisation<br />
von Projekten. Vor allem liefert das Buch<br />
genügend schlüssige Erklärungen dafür,<br />
warum Phantasie und Kreativität in unseren<br />
Schulen wichtige Säulen unseres<br />
hauptsächlich auf die MINT-Fächer<br />
(Mathematik ,Informatik, Naturwissenschaft,<br />
Technik) gerichteten Lehrgebäudes<br />
sind. Man könnte provokativ auch<br />
sagen ohne Phantasie und Kreativität<br />
werden unsere Schulen allmählich zum<br />
„Leergebäude“.<br />
Viele der im Buch beschriebenen Projekte<br />
lassen sich mit etwas Phantasie<br />
auch im „normalen, lehrplanmäßigen“<br />
Schulalltag verwirklichen. Daher sei<br />
nicht zuletzt auf einen Artikel von Rudi<br />
Seitz am Anfang des Buches hingewiesen,<br />
in dem er fragt: „Wollen wir<br />
die Kreativität unserer Kinder wirklich?“<br />
Lehrerinnen und Lehrer sollten nicht<br />
aufhören, diese Frage sich selbst und<br />
den Ministerien und Ämtern und natürlich<br />
auch den Eltern zu stellen.<br />
Wolfgang Löscher<br />
26 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>
Kolumne<br />
Anzeige<br />
„Jenseits dieser Zeit“ –<br />
ein Erfolgsroman aus der Schweiz<br />
Das Buch ist spannend wie ein<br />
Krimi – es ist jedoch viel mehr.<br />
Es erzählt die Geschichte eines frisch gebackenen<br />
Juristen, der zufällig Opfer einer Straftat wird und<br />
beim Versuch, diese Tat aufzuklären, auf Spuren<br />
von Manipulationen an der Evolution der Erde<br />
stößt. Der Leser lernt dabei auf ungemein spannende<br />
Art vieles aus der Physik, aus der Astronomie,<br />
von obskuren Sekten und deren Ideen, aber<br />
auch über die Haltung der Kirche zu unerklärlichen<br />
Wesen wie Engeln etc. Er erfährt auch einiges<br />
über Gott und die spirituellen Bedürfnisse der<br />
Menschen.<br />
Der Autor verschiebt mit einem Augenzwinkern<br />
die Grenzen des Vorstellbaren und bringt den<br />
Leser dazu, sein Weltbild bezüglich Wissenschaft<br />
und Religion zu hinterfragen. Das Buch passt in<br />
viele Kategorien: Krimi, Wissenschaft, Kirche.<br />
Esoteriker und andere Gläubige können hier<br />
wirklich etwas lernen, ebenso wie Leser mit eher<br />
intellektueller Lebenseinstellung. Und Atheisten<br />
können erfahren, warum sie Atheisten sind.<br />
Ist die Utopie der menschlichen Entwicklungsgeschichte<br />
nur ein Jux? Oder steckt darin doch<br />
ein Körnchen Wahrheit?<br />
„Jenseits dieser Zeit“ –<br />
ein Erfolgsroman aus der Schweiz<br />
von Max Meyer<br />
Erschienen im August von Goethe-<br />
Literaturverlag, Frankfurt a.M.<br />
Erhältlich in jeder größeren Buchhandlung<br />
sowie über die Website<br />
www.jenseits-dieser-zeit.ch<br />
Entscheiden Sie selbst!<br />
27<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.jenseits-dieser-zeit.ch
Ankündigungen<br />
Das Grundschulforum lädt ein zu einer zweiteiligen<br />
Fortbildungsveranstaltung mit dem Thema<br />
Der Wochenplan: Wie fange ich an? Wie mache ich weiter?<br />
Auch wenn es diese Form des Unterrichts<br />
schon lange gibt, scheuen viele davor zurück,<br />
den Wochenplan einzusetzen. Hier sollen<br />
ganz praktische Tipps und Hilfen zur konkreten<br />
Umsetzung gegeben werden. Es ist sinnvoll,<br />
beide Teile zu besuchen, aber Sie können<br />
auch nur an einer Veranstaltung teilnehmen.<br />
Im 1. Teil<br />
zeigt Frau Hultzsch (Konrektorin an der<br />
Walliser Straße) ganz konkret, wie sie den<br />
Wochenplan in ihrer 1. Klasse eingeführt hat<br />
und damit erfolgreich arbeitet. Ziel dieses<br />
Nachmittags ist es, dass jeder einen Wochenplan<br />
für seine Klasse erstellen und bis zum<br />
nächsten Termin ausprobieren soll.<br />
Im 2. Teil<br />
geht es um Erfahrungsaustausch,<br />
Hilfestellungen und Weiterentwicklung<br />
des eigenen Wochenplans.<br />
Es werden auch Materialien<br />
zur Differenzierung vorgestellt.<br />
Termin:<br />
1. Teil: Mittwoch, 27.2.<strong>2013</strong><br />
2. Teil: Mittwoch, 24.4.<strong>2013</strong><br />
14:30 – ca. 16:30 Uhr<br />
Ort:<br />
Grundschule an der Walliser<br />
Straße, Walliserstraße 5<br />
Wir freuen uns auf einen interessanten<br />
Nachmittag. Natürlich<br />
wird auch für das leibliche Wohl<br />
gesorgt.<br />
Ihr Grundschulforum - Team<br />
Anmeldung:<br />
Ab sofort bis 20.02.<strong>2013</strong><br />
per E-Mail an:<br />
nicsoeldenwagner@aol.com<br />
(Nicole Hultzsch)<br />
Bitte geben Sie an, ob Sie beide<br />
Termine besuchen wollen oder<br />
nur einen (mit Datum).<br />
!<br />
Englisch-Fortbildung<br />
für interessierte<br />
Grundschullehrkräfte<br />
Münchner Lehrertag <strong>2013</strong><br />
„Die Tugend der Jugend – welchen Platz haben<br />
Werte und Normen im Leben unserer Schüler?“<br />
Termin:<br />
Ort:<br />
27. Februar <strong>2013</strong>, von 15:00 – 17:00 Uhr<br />
Mittelschule an der Simmernstraße<br />
Simmernstr. 2, 80804 München<br />
(Nähe Bonner Platz / Münchner Freiheit)<br />
Wann: am Donnerstag, den 25.04.<strong>2013</strong><br />
von 13:00 bis 17:30 Uhr<br />
Wo: in der Agentur für Arbeit in München<br />
!<br />
Referentin: Caroline Tamm<br />
Titel: Eine Schule macht sich auf den Weg -<br />
bilingualer Sachfachunterricht an der<br />
Grundschule<br />
Ausgehend von Erfahrungen, die an der Grundschule<br />
an der Hügelstraße in Tübingen mit deutsch-englisch<br />
bilingualem Unterricht gesammelt worden sind, wird<br />
über die Praxis des bilingualen Grundschulunterrichts<br />
berichtet sowie die didaktische Konzeption des bilingualen<br />
Zweiges dargelegt. Anschließend zeigt ein Blick in<br />
den bilingualen Schulalltag wie CLIL bzw. Immersion<br />
methodisch an Grundschulen umgesetzt werden kann.<br />
Dr. Michael Schröder wird Sie mit seinem Referat<br />
„Wie ticken unsere Kinder?<br />
Aufwachsen im Wertewandel.“<br />
in die Thematik einführen.<br />
Über das anschließende<br />
Workshop-Angebot werde<br />
ich Sie wie gewohnt<br />
rechtzeitig informieren.<br />
Zielgruppe:<br />
GS<br />
Anmeldung: bis 20. Februar <strong>2013</strong> per E-Mail an:<br />
M.A. Jutta Christine Boeckle<br />
boecklec@hotmail.com<br />
!<br />
Ihre<br />
Birgit Dittmer-Glaubig<br />
28 Münchner <strong>Lehrerzeitung</strong> Februar/<strong>2013</strong>